6. Klasse Klassenfahrt - Handys erlaubt??

  • Hallo, im Mai. fahr ich mir meine Klasse auf Klassenfahrt. Viele (v.a. ältere) KollegInnen sehen es nicht so gerne, wenn wir Handys auf Klassenfahrten erlauben. Ich seh das nicht so eng, v.a. weil ich ja auch die Vorteile sehe... immer erreichbar usw. In meiner Klasse hat fast jede/r ein Handy. Klar kann das Gebimmel einen verrückt machen. Was meint ihr? Soll ich es erlauben oder nicht??
    LG, X.

  • Xania
    Meine eigenen Kinder fuhren letztes Jahr (6. Klasse Gymnasium) und dieses Jahr (5. Klasse Realschule) ins Schullandheim.


    Bei beiden waren Handys, Gameboy, MP3-Player etc. nicht erlaubt.


    Sie sollten ja miteinander was unternehmen und nicht jeder einzeln mit Stöpseln im Ohr in irgendeiner Ecke sitzen und auf dem Handy/Gameboy rumdrücken.


    Sie durften allerdings pro Zimmer einen Radio-CD-Rekorder mitnehmen, wo dann alle mithören konnten.


    Für den Notfall hatten wir die Handynummern der Lehrer.

  • Hey,


    wir machen´s auf unserer 5tägigen Fahrt im Juni genauso wie Indidi es beschrieben hat.
    Für 20 Schüler nehmen wir 2 Cd-Player mit.
    Handy´s, MP3-Player, etc. sollen die Schüler nicht mit nehmen - allerdings erhalten die Eltern für Notfälle unsere Handynummern.
    Bei uns sorgen diese ganzen "technischen Geräte" schon auf dem Schulhof häufig für Streit (wenn z.B. MP3-Player geklaut oder beschädigt werden oder mit Foto-Handys Aufnahmen von Mitschülern gemacht werden...)
    Das muss ich mir auf der Klassenfahrt nicht geben :P


    Gruß
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

  • Ich war letzten Herbst mit einer 6. Klasse acht Tage auf Sylt. Handys waren verboten und die Kinder haben sie auch nicht vermisst.
    Zwei Eltern wurden bei Ankunft von uns angerufen und haben dann eine Telefonkette gemacht.


    Erstens müssen gerade Kinder nicht immer und überall erreichbar sein, zweitens kann auch nichts geklaut werden oder verloren gehen (dann ist das Geschrei nämlich riesig) und drittens wird das Heimweh nicht gefördert. Wenn die Eltern jeden Tag anrufen (und das tun viele!) kommt das nämlich wesentlich häufiger vor.

  • Hallo.


    Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Auch wir verbieten Handys auf unserem Austausch. Die Schüler (schon 8.Klasse!) neigen nämlich ganz häufig dazu, leichtes Heimweh (was die meisten bei den meisten Fahrten ja irgendwann irgendwie haben) total aufzubauschen. Im vorletzten Jahr hatte ich auf einmal eine Mutter an der Strippe, die ihre Tochter abholen wollte (1000 km einfach!), weil es dieser angeblich so schlecht ging (die Tochter war aber vergnügt bei einer Strandparty mit ihrer Austauschpartnerin, mit der sie sich sehr gut verstand! Beim Abschied gabs dann ein Riesengeheul, weil es ja soooooooooooooooooooooooo schön war !). Bis ich die Mutter wieder beruhigt hatte, vergingen nicht nur Stunden, sondern Tage! (meine Handyrechnung stieg in astronomische Höhen, ihre und die ihrer Tochter auch!).


    Und noch eine weitere Geschichte hätte ich dazu beizutragen. Vor drei Jahren blieb unser Bus auf der Heimfahrt mit einer kleineren Panne liegen und zwar gleich hinter der deutschen Grenze. Wir haben die Schule benachrichtigt, die dann an die Eltern weitergeben sollte, dass wir uns um ca. 1,5 Stunden verspäten. 80% der Schüler hat die Eltern durch eigene Anrufe wahnsinnig gemacht, so dass diese dachten, wir hätten einen Verkehrsunfall mit mindestens 10 Toten und Schwerverletzten zu beklagen; 20% haben - Achtung haltet Euch fest!- per Handy eine Pizza an die Autobahnraststätte, an der wir standen, bestellt. Sie wären ja bestimmt in den zwei Stunden verhungert.... is klar. 8o


    So in diesem Jahr gibt es Handyverbot. Nur ich habe ein Notfallhandy dabei.


    Viele Grüße
    A.

  • Hi,
    ich halte nichts von einem Verbot dieser Geräte. Und man schafft sich probleme mit den natürlich mitegschmuggelten PSPs, mp3-playern, Handys etc... vorher Taschen durchsuchen? Zimmer durchsuchen wenn die anderen sagen dass da einer was mit hat? Und obendrein gehören diese Dinge nun mal zum Alltag, ein Verbot ist da etwas weltfremd.
    Ich war mit einer 7 auf zwei Schiffen unterwegs, ist ein Jahr her. Ich habe das Problem (auch die Verbotsmöglichkeit) vorher sowohl mit den Eltern als auch mit den Schülern ausführlich erörtert. Prämisse meinerseits: Ich möchte Kommunikation untereinander, nicht Vereinzelung und technisches Wetteifern. Ergebnis: Außerhalb der Zimmer waren mp3-Player oder CD-Player generell und Knöpfe im Ohr verboten. Wer wollte durfte aber mal 'ne Stunde Musik hören und sich zurückziehen - was ich für genauso wictig halte wie das Miteinander. Handys waren erlaubt, aber ebenfalls tagsüber untersagt. Ich musste nicht ein Gerät einsammeln wegen Missbrauchs, was mich sehr wunderte, und es hat sich auch niemand beschwert oder sonstwas bei mir. Zum einen war das wohl Glück, zum anderen aber auch eine Folge davon, dass wir den Umgang sehr sehr ausführlich diskutiert hatten, so dass ein Ergebnis herauskam, mit dem wirklich alle leben konnten.
    Grüße,
    JJ


  • Genauso (und aus den beschriebenen Gründen) haben wir das immer gehandhabt.
    Ein kleiner Vorfall hat meine Skepsis gegenüber Handys etwas gemildert. Ein Kollege war mit Klasse 9 auf Abschlussfahrt und beim Freigang war eine Schülerin anschließend nicht am vereinbarten Treffpunkt. Sie hatte sich verlaufen und wurde -per Handy- wieder in die richtige Richtung gelotst. So ein Gerät kann auch für den Lehrer eine "Beruhigungspille" und "lange Leine" sein

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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