Sinnvoll oder nicht sinnvoll?

  • da diskussionen ja erwünscht sind zu allgemeinen themen eine frage, die alle bald betreffen kann:
    oder anders formuliert: muss oder sollte man als lehrer ein solches bekenntnis unterschreiben?
    __
    Achte Thüringer Schule erhält Titel »Schule ohne Rassismus«


    Schleusingen (dpa/th) - Als achte Schule in Thüringen hat das Gymnasium »Georg Ernst« in Schleusingen den Titel »Schule ohne Rassismus« erhalten. Mehr als 70 Prozent der in der Schule lernenden, lehrenden und arbeitenden Jugendlichen und Erwachsenen haben ein Bekenntnis gegen Rassismus unterschrieben. Neben Schülern und Lehrern müssten sich generell auch der Hausmeister sowie das Küchen- und Putzpersonal beteiligen, sagte Matthias Müller von der Mobilen Beratung in Thüringen (MOBIT) am Donnerstag. »Schule ohne Rassismus« wurde 1992 in Belgien gestartet.
    12.10.2006 dpa

    Suum cuique!


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  • Du "unterschreibst" bereits in dem Moment, in dem Du die Hand hebst und so etwas Ähnliches sagst wie

    Zitat

    "Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde."


    und die Vorzüge des deutschen Beamtentums in Kauf nimmst.


    In dem Moment, in dem Du überlegst, ob Du nun für oder gegen Rassismus unterschreibst, und Du entscheidest Dich für eine Förderung des Rassismus und gegen die Unterschrift gegen den Rassismus, verstösst Du gegen §1 des Grundgesetzes und verletzt somit den bei der Ernennung zum Beamten geleisteten Diensteid.


    Natürlich kann man als Lehrer auch einen NPD- oder DVU-Ortsverein gründen und so seine Meinung zum Ausdruck bringen; diese Parteien sind ja von diversen Landes- und Bundeswahlausschüssen zu Land- und Bundestagswahlen zugelassen worden.


    Hast Du eigentlich noch andere Anliegen als Holocaus und Zweifel am Rassismus-Verbot?

  • Lieber Max,


    so langsam reicht es mir auch mit dir!
    Dir scheint es Spaß zu machen, immer wieder in die gleiche Kerbe zu hauen, oder?


    Und ja, als Lehrer, der nun mal die demokratischen Grundrechte unseres Landes vertreten soll, sollte man ein solches Bekenntnis selbstredend unterstützen!!!


    Denn alle Menschen, gleich welcher Herkunft, Geschlecht, Religion etc. haben ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung.
    Rassismus steht im krassen Widerspruch hierzu und dementsprechend sollten Lehrer (alle Menschen!!) sich dem entschieden entgegenstellen!


    Ich lebe ja derzeit in Südafrika und könnte dir eine Menge darüber erzählen, wie verletzend manche (auch von dir favorisierten) Begriffe und Aussagen sind.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • ich finde es schon erschütternd, dass man darüber nachdenken muss.
    Ich würde soetwas natürlich unterschreiben, wobei ich finde, dass das selbstverständlich sein müsste...!!

  • Zitat

    tantesylvie schrieb am 13.10.2006 14:17:
    ich finde es schon erschütternd, dass man darüber nachdenken muss.
    Ich würde soetwas natürlich unterschreiben, wobei ich finde, dass das selbstverständlich sein müsste...!!


    Jeder Lehrer unterschreibt "sowas" automatisch - in dem Moment, in dem er sich per Diensteid (falls verbeamtet) oder Gelöbnis (falls angestellt) zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt, welche per Legaldefinition des Bundesverfassungsschutzgesetzes (§4) u.a. folgendes umfasst:

    Zitat

    Ausschluss jeder Gewalt- und Willkürherrschaft
    und die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte

    .

  • Liebe Kaddl,
    vielen Dank für deine Belehrung, mir ist das absolut klar, dass man das unterschreibt. Ich dachte da auch mehr an die Einstellung. Ich denke zwischen der Unterschrift und der tatsächlichen Einstellung liegen oft Welten.


    Gruß
    sylvie

  • ich frage mich schon, warum keine sachlichen diskussionen möglich sind. warum ist man denn für "rassismus", wenn man nicht unterschreibt? sind die 30%, die nicht unterschieben "rassisten" und unbelehrbare?
    ging es um die unterstützung von "rassismus" oder um die unterstützung eines schreibens?
    mal angenommen ein schüler würde im unterricht diese diskussion anregen und diese fragen stellen, was ja auch nicht unwahrscheinlich ist, wären dann die bisherigen reaktionen hier angemessen?

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  • ich finde es schon erschütternd, dass man darüber nachdenken muss.
    Ich würde soetwas natürlich unterschreiben, wobei ich finde, dass das selbstverständlich sein müsste...!!


    >>mit verlaub: ich will dir deine absicht gar nicht abstreiten, das gute tun zu wollen und moralisch gut handeln zu wollen. aber es zeugt schon von einer gewissen naivität. wieso
    beginnen wir den unterricht nicht jeden morgen mit einem appell gegen "rassismus"? oder warum leistet man als lehrer nicht monatlich eine "anti-rassismus-abgabe" zur förderung entsprechender teams. das würde doch auch zeichen setzen....

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  • Die Reaktionen der User in diesem Thread gründen sich auf deine provokative Frage, Max, und auf deine bisherigen Beiträge in diesem Forum, speziell die der letzten Tage. Auf Grund dessen ist ein Bild von dir entstanden, dass dich in eine bestimmte Ecke stellt. Wenn nicht "für Rassismus" - welche Gründe könnte es denn bitte geben, nicht zu unterschreiben?
    Gruß
    Britta (die sich auch über den Eid bewusst ist, den sie geleistet hat)

  • Hallo max,


    ich denke, dass die bisherigen Antworten absolut angemessen sind, da deine Frage lautete:


    muss oder sollte man als lehrer ein solches bekenntnis unterschreiben?


    Ja, man bekennt sich zu einer Schule ohne Rassismus durch den Diensteid. Sollte man deswegen so ein Schreiben unterzeichnen? Ich sehe keine Gründe dagegen, daher würde ich es unterschreiben.


    D.h. doch: mögliche Gründe dagegen (abgesehen von einer DVU/NPD-Mitgliedschaft) könnten sein:
    - man hält es für redundand, da man sowieso dazu verpflichtet ist und sich dazu bereits bekannt hat.


    - man denkt, es handelt sich nur um ein Etikett, aber es wird in der Schule nichts umgesetzt.


    Für sinnvoll halte ich einen solchen Vertrag dann, wenn regelmäßig evaluiert wird, was man überhaupt an der Schule dafür tut, dass es sich um eine "Schule ohne Rassissmus" handelt. Draufschreiben und damit Werbung machen kann ja jeder...


    LG, Juliet


    edit: Tippfehler

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

    Einmal editiert, zuletzt von Juliet ()

  • Zitat

    tantesylvie schrieb am 13.10.2006 14:32:
    Liebe Kaddl,
    vielen Dank für deine Belehrung, mir ist das absolut klar, dass man das unterschreibt. Ich dachte da auch mehr an die Einstellung. Ich denke zwischen der Unterschrift und der tatsächlichen Einstellung liegen oft Welten.


    Hallo Sylvie


    Ich wollte Dich nicht belehren! Nur nochmal darauf hinweisen, was man da eigentlich unterschreibt. Einigen scheint das nicht wirklich bewusst zu sein. Du hast mit Deinen letzten beiden Sätzen absolut Recht.


    Zitat

    max287 schrieb am 13.10.2006 14:33:
    ich frage mich schon, warum keine sachlichen diskussionen möglich sind. warum ist man denn für "rassismus", wenn man nicht unterschreibt? sind die 30%, die nicht unterschieben "rassisten" und unbelehrbare?
    ging es um die unterstützung von "rassismus" oder um die unterstützung eines schreibens?
    mal angenommen ein schüler würde im unterricht diese diskussion anregen und diese fragen stellen, was ja auch nicht unwahrscheinlich ist, wären dann die bisherigen reaktionen hier angemessen?


    Es geht nicht um das "Unterstützen eines Schreibens". Mehr über "Schule ohne Rassismus" finden Interessierte hier. Wenn ein Schüler im Unterricht einen Tag zuvor nach der Holocaustindustrie gefragt, zwei Tage zuvor jedem Geschichtsverständnis ein Gutmenschentum vorgeworfen und drei Tage vorher Hitler-Witze einstreut, wäre die Reaktion eines Lehrers vermutlich auch eine andere, als wenn ein Schüler so eine Pressemitteilung in den Unterricht einbringt und sagt "Was ist das eigentlich?".


    Zudem bist Du kein Schüler, sondern solltest als (Geschichts-)Lehrer ein reflektierter Erwachsener sein.


    das_kaddl.

  • Britta
    danke für die ruhige nachfrage.
    nun ich würde von lehrern schon erwarten, dass sie nicht ganz so schnell auf im diskurs positive bewertete reizwörter anspringen. "gegen rassismus und faschismus"- meine allerbeste von der 16. POS Helmut Tschacher wird bestätigen können, dass diese reizwörter auch in der ddr beliebt waren. aber was ist darunter zu verstehen? es sind so schöne begriffe, unter denen man sich alles mögliche vorstellen kann. ist man schon ein rassist, wenn man für eine zuwanderungsbegrenzung ist? was wird mit diesem schlagwort "rassismus" legitimiert? oder soll es nur gegen gewalt an den schulen gehen?
    ist es nicht selbstverständlich, dass rassismus an schulen nicht geduldet wird. warum muss das so betonen? hat man sonst keine positiven etiketten, die man sich umhängen darf? wer hat eigentlich diesen antrag gestellt? sind die anderen schulen, die sich nicht so nennen "rassistenschulen"? ...

    Suum cuique!


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  • Zitat

    max287 schrieb am 13.10.2006 14:33:
    ich frage mich schon, warum keine sachlichen diskussionen möglich sind. warum ist man denn für "rassismus", wenn man nicht unterschreibt? sind die 30%, die nicht unterschieben "rassisten" und unbelehrbare?
    ging es um die unterstützung von "rassismus" oder um die unterstützung eines schreibens?
    mal angenommen ein schüler würde im unterricht diese diskussion anregen und diese fragen stellen, was ja auch nicht unwahrscheinlich ist, wären dann die bisherigen reaktionen hier angemessen?


    Im Gegensatz zu dir, lassen Schüler keine bewussten Leerstellen, sondern sagen direkt, was sie denken. Was auf dem Boden der FDGO ist, lasse ich nach dem Beutelsbacher Konsens stehen, alles andere diskutiert und entscheidet die Klasse für sich (z.B., ob sie bei einer solchen Aktion mitmacht).
    Meine Meinung dazu gibt es nur auf Anfrage und sie hat prinzipiell keinen höheren Stellenwert als die eines Schülers.


    Insofern ist deine Verknüpfung der hier gemachten Aussagen mit dem Unterrichtskontext hypothetisch und für mich irrelevant.


    Wenn du wissen willst, wie hier die Teilnehmer dazu stehen, okay.
    Wenn du wissen willst, wie wir das im Unterricht behandeln würde, dann stelle diese andere Frage, aber bringe nicht alles durcheinander.


    Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass du hier von deiner Verfahrensweise auf die anderer schließt.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • denken wir mal weiter: warum macht man es nicht so, dass die kultusministerien empfehlen, dass alle schulen sich dazu bekennen sollen, alle lehrer und schüler sollen unterschreiben. das würde ein eindeutiges zeichen setzen. und wer nicht unterschreibt, stellt sich außerhalb des (vermeintlichen) konsenses.

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  • Hallo Max


    Gehe doch einfach mal auf den Link, den ich in meinem letzten Posting gegeben habe. Dort steht, wie die von Dir hier ins Forum zitierte Auszeichnung "Schule ohne Rassismus" zustande kommt - basisdemokratisch, durch Anregung durch die Schüler. Dazu gehören entsprechende Aktionen durch Schüler und Schulen, und nicht der bürokratische Top-Down-Prozess einer Dienstanweisung.


    Und lass doch bitte die pejorativen Rhetorikkutschen - niemand hier im Forum ist Deine "Beste" oder sogar "Allerbeste", schon gar nicht ich. Das hast Du nun schon von mehreren Deiner "Allerbesten" oder "Besten" gesagt bekommen.


    Gruss
    das_kaddl.

  • Von einem Lehrer würde ich aber auch erwarten, dass er nicht dermaßen provokativ argumentiert - Stichwort "meine Allerbeste". In diesem Zusammenhang muss ich dir ebenso ruhig sagen, dass es hier nicht nur um "Reizwörter" geht, sondern dass ein derart eingefärbtes Vokabular sich durch deine Postings der letzten Tage zieht - von einem "darauf anspringen" kann deshalb nicht die Rede sein. Ich wiederhole noch einmal: Es ist das Gesamtbild, das hier die Reaktionen hervorruft. Und um es ganz deutlich zu sagen: Gerade Rassisten argumentieren meiner Erfahrung nach häufig, indem sie versuchen, schrittweise die Grenzen zu verschieben.

  • Hallo,


    warum sollten man sich zu etwas bekennen oder nicht bekennen, was sowieso selbstverständlich ist?


    Also bei uns gibt es da keinerlei Debatte. :rolleyes:


    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

    • Offizieller Beitrag

    Max


    Was wolltest Du eigentlich mit diesem Thread erreichen?


    Provozieren? Worte bzw. Aussagen anderer User verdrehen?


    Du hast in mehreren Threads subtile, aber dennoch m.E. recht deutliche Aussagen hinsichtlich Deiner politischen Gesinnung getroffen oder aber es aus Dummheit oder aus Dreistigkeit darauf angelegt, dass mehrere User Dich entweder missverstehen oder sich von Dir genervt oder provoziert fühlen.


    Dieses Forum ist ein Lehrerforum und dient dem Austausch unter Lehrern und nicht der politischen Diskussion am Rande des braunen Sumpfes.
    Geschichtsrevisionismus oder Kritik am Betroffenheitskult oder "Vergewöhnlichung" des Holocausts haben hier keinen Platz.


    Gruß
    Bolzbold

  • o entschuldigung, dass ich mich hier im spaßbefreiten umfeld bewege. aber werte schreiberin, ich werde dies bei weiteren erwiderungen berücksichtigen.


    zurück zum thema, danke für den verweis. habe ich etwas übersehen, wo steht denn, was unter "rassismus" zu verstehen ist? irgendwo steht noch, dass niemand angepöbelt werden soll etc. nun das sind alles selbstverständlichkeiten, da ergibt sich aus jeder schuldordnung etc. :


    "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage (SOR-SMC) ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen."


    wann muss denn gegen rassismus eingeschritten werden? das ist alles sehr schwammig.

    Suum cuique!


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  • bolz


    ziel?
    das thema ist aktuell und es könnte auch in lehrerkonferenzen zur sprache kommen und diskussionen auslösen. wie ich weiß, verlaufen die diskussionen nicht so einseitig wie hier. insofern handelt es sich nicht um eine lehrerfremde diskussion.
    ein eingehen auf weitere unverschämtheiten spare ich mir natürlich, gebietet das doch die anerkennung deiner ansonsten substantiellen beiträge.

    Suum cuique!


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