Unterrichtsplanung Klasse 1 - wie geht das? ?(

  • Wie ich schon in einem anderen Beitrag erwähnt habe, werde ich erstmals Klassenlehrerin, und zwar in einer ersten Klasse. Am Samstag gehts los.


    Nachdem ich die ganzen Ferien über viel gebastelt und hergestellt habe, bin ich nun dabei, den Unterricht für die ersten Tage oder gar Wochen zu planen, da ich davon ausgehe, dass ich am Anfang ziemlich geschafft und froh über bereits vorbereitete Stunden sein werde. Nun ist aber das Problem, dass ich überhaupt nicht weiß, wie man in einer ersten Klasse als Klassenlehrerin Unterricht plant (natürlich kommt hinzu, dass ich die Klasse auch noch gar nicht richtig kenne - aber mir würde vorab auch erstmal eine grobe Planung reichen, z.B. Tag 3: in Lesen: ...; in Schreiben: Einführung des Buchstabens E; in Rechnen: Sortieren, in Sachunterricht: ....)


    Ist es tatsächlich so, dass ich jede 45-Minuten-Stunde in drei Abschnitte a 15 Minuten zerteilen muss, da sich die Schüler nicht länger konzentrieren können? Mache ich dann in jeder Stunde erst 15 Min rechnen, dann 15 Min lesen und dann vielleicht noch mal rechnen? Wie kann ich denn das planen?????


    Oder anders: hat vielleicht jemand hier einen Plan (im wahrsten Sinne des Wortes ;) ) über die ersten Wochen im ersten Schuljahr, auf dem steht, was wann gemacht werden kann? Mir ist schon klar, dass das natürlich von der speziellen Klasse abhängig ist, aber als Anregung wäre so ein Plan sicher hilfreich.


    Würde mich über Beiträge von Euch freuen!

  • Ganz ehrlich? Ich kann es gar nicht. Ich hab seit drei Wochen (wieder) eine erste Klasse und plane im Moment weitgehend von Tag zu Tag. Du wirst auch feststellen, dass du viiiel weniger schaffst, als du geplant hast. Das geht übrigens meiner Parallelkollegin, die seit 25 Jahren im Schuldienst ist, genauso.
    Auf die Konzentrationsprobleme reagiere ich flexibel, d.h. ich plane Bewegungsspiele nicht mit Zeitangabe fest ein, sondern ich hab einen Pool, aus dem ich zu gegebener Zeit schöpfe, wenn ich merke, dass die Kinder abbauen. Ansonsten gilt halt generell: Sehr kurze Frontalphasen, dafür immer wieder Arbeitsphasen für die Kinder.


    Gruß
    Britta

  • OK, das beruhigt mich ja schon mal etwas! Danke für Deine Antwort! Aber hast Du auch keinen Plan, an dem Du Dich entlanghangelst, wo z.B. draufsteht, was Du in dieser oder jener Woche im Lese- oder Rechenlehrgang auf jeden Fall schaffen möchtest? So was wäre ja doch schön, auch wenn man dann nicht alles schafft, was man sich vorgenommen hat...

  • Hallo Patti,
    ich mach einen eher groben Wochenplan, damit ich weiß wo ich etwa am Freitag sein will, und dann Tagespläne. Ich schreib einfach auf ein DIN A4 Blatt für jeden Tag auf, was ich an dem Tag "ungefähr" (klappt auch bei mir nicht immer) schaffen will. Auch Bewegungsliedchen, Spielchen, Basteln Geburtstag feiern etc. Wenn ich merke, die Kinder brauchen ne Pause hab ich so immer was parat. Wenn sie keine brauchen übergehe ich den Punkt einfach. Ich plane z. B. für eine Buchstabeneinführung mit Erholungsphasen schon mal 60 Minuten ein. Am Anfang lieber alles mit Zeit und Ruhe. Die Zeit holst du später, wenn die Kinder die Arbeitsweisen kennen locker wieder rein.
    Liebe Grüße

  • Naja, in Deutsch und Mathe hab ich ja das Lehrwerk, an dem ich mich entlang arbeite. Da überlege ich immer so für die nächsten Tage, was in welcher Reihenfolge grundsätzlich ansteht. Letztlich funktioniert vieles auch deshalb nicht, weil gerade in den ersten Wochen ständig irgendwelche Termine dazwischen kommen: Wir hatten drei (!) Fototermine, der Verkehrspolizist war da, die Dame von der Sparkasse wollte Geschenke übergeben usw. Wichtiger als die langfristige Planung ist deshalb für mich die Zusammenarbeit mit meiner Parallelkollegin. Wir tauschen Arbeitsblätter aus, planen gemeinsam - manches läuft dennoch verschieden, aber im Großen und Ganzen sind wir gleich weit. Das ist auch für die Eltern wichtig, die sich ja austauschen.


    LG
    Britta

  • Ich kann mich allen hier nur anschließen, es ist schlicht und einfach meiner Ansicht nach nicht möglich genau zu planen, nur eine grobe Richtschnur halte ich für wichtig, Wochenziele etc.
    Es kommt echt laufend was dazwischen.
    Viel Erfolg
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Ich mache das wie Britta. :D


    Ich habe letztes Jahr mal versucht, konkreter zu planen, und z.B. für ein Projekt in SU schon das Material im Sommer hergestellt. Naja, zu dem Projekt kam es dann aus tausend Gründen nie, und die Arbeit war - zumindest für diesen Jahrgang - umsonst.


    Für meine jetzige erste Klasse versuche ich viel zu lesen (z.B. hat mich das Werk "Schuleingangsphase" von Weigert / Weigert wieder von meinem hohen Ross runtergeholt (ich hätte VIEL zu weit oben angesetzt) es hat mir aber auch sehr beruhigt, WIE basal und banal der Unterricht zu Beginn offenbar läuft).
    Für Musik habe ich meine Liedersammlungen durchforstet, und für 1. Klasse passende rausgesucht.
    Für BE habe ich mir geeignete Gestaltungsstunden rausgesucht (völlig unstrukturiert noch, nur damit ich DANN schnell was finde).
    Für Englisch habe ich mir bisher nur ganz grob überlegt, welche Themen ich in der ersten Klasse schaffen möchte.
    Auch für Sport werde ich mir überlegen, welche groben Ziele ich anstrebe, was da möglich wäre, und ansonsten viele Spiele, ... parat halten.
    Deutsch und Mathe geht eh nach den Lehrwerken - da lese ich gerade die Handbücher.
    Für SU habe ich mir bisher nur ein Ich-Heft vorbereitet - das Thema ich / Wir / die Gemeinschaft wird uns am Anfang sicher recht lange beschäftigen. Sollte sich nebenher was ergeben, ist das gut, ansonsten passt es auch so.

  • Hallo,
    ich unterrichte in meiner ersten Klasse nur Mathe und Deutsch. Ich habe mir im Vorfeld alle thematisch und leistungsmäßig passenden Arbeitsblätter, die ich bis zu den Herbstferien einsetzen könnte kopiert und in einen Ordner gehfetet. Aus diesem schöpfe ich jetzt (Lesen durch Schreiben).
    Ich plane jeden Sonntagvormittag Mathe und Deutsch für die ganze Woche. Dabei schreibe ich mir das wichtigste für die einzelenen Stunden am Tag auf (wie führe ich was ein, wichtige Phrasen, worauf will ich hinaus...). Den Rest sehe ich dann, wenn ich in der Klasse bin: evtl. lasse ich ein Liedchen einfließen, kurzes Spiel etc. Für Freitags brauche ich meist gar nicht planen. An dem Tag mache ich das, was "noch übrig geblieben ist", weil ich es dann doch nicht geschafft habe.
    LG Alema

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