Hallo zusammen,
ich habe momentan eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meiner Mentorin. Die Situation sieht folgendermaßen aus:
Ich habe vor zwei Wochen meine Prüfung bestanden und werde zu den Weihnachtsferien die Schule verlassen. Danach übernimmt meine Mentorin meinen Deutschunterricht. Sie ist in dieser Klasse seit diesem Schuljahr Klassenlehrerin und kennt somit die Kinder.
Jedenfalls hat sie mal zu mir gesagt, dass ich IMMER vor den Ferien einen Aufsatz (Entwurf) schreiben lassen muss, diesen dann in den Ferien korrigiere, die Schüler den Aufsatz nach den Ferien überarbeiten und ich ihn dann wiederum korrigere. So habe ich das beim ersten Aufsatz in diesem Schuljahr auch gemacht.
Nun habe ich sie vor ein paar Tagen gefragt, wie ich es denn nun mit dem Aufsatz vor den Weihnachtsferien machen soll, schließlich gehe ich ja dann. Dann pampte sie mich an, dass es wohl selbstverständlich ist, dass ich den Aufsatz noch vor den Ferien schreibe und auch beide Korrekturen übernehme, schließlich ist das meine Aufgabe und nicht ihre. Und falls ich in den Ferien eben nicht da bin, muss die zweite Korrektur eben auch noch vor den Ferien stattfinden.
Super!! Normalerweise soll in den Ferien die erste Korrektur gemacht werden und nun soll ich vor den Ferien mit der zweiten Korrektur fertig sein!
In 2,5 Wochen sind Weihnachtsferien und ich habe den Schülern noch nicht mal angekündigt, dass wir einen Aufsatz schreiben. Theoretisch müsste ich den ja nächste Woche schon schreiben. Also muss ich den Schülern am Montag sagen, dass wir am Donnerstag einen Aufsatz schreiben (am Freitag habe ich kein Deutsch).
Ich frage mich sowieso, wer das erfunden hat, dass vor den Ferien unbedingt ein Aufsatz geschrieben werden muss. In der Parallelklasse wird das auch nicht so gehandhabt.
An sich habe ich kein Problem damit, beide Korrekturen zu übernehmen, nur wenn es dann heißt, ich MUSS, obwohl es meiner Meinung nach eben nicht so ist, hab, vergeht mir die Lust.
Die gute Frau hat jede Woche 6 Freistunden, weil ich derzeit eben ihre Deutschstunden mache, die sie aber trotzdem bezahlt bekommt (ich bin das erste Mal durch die Prüfung gefallen, daher sind die Stunden gerade offiziell "doppelt" besetzt; ich unterrichte aber alleine). Am liebsten würde ich SIE auf mal auf ihre Aufgaben hinweisen. Ich habe von ihr keinerlei Unterstützung im letzten halben Jahr bekommen, im Gegenteil: Ein paar Wochen vor der Prüfung schickte sie mir noch eine E-Mail, in der sie mir schrieb, ich solle mir ernsthaft überlegen, ob ich wirklich Lehrerin werden will. Und das nur, weil ich mich in der Schule zu selten für freiwillige Aktionen melde!!!
Was meint ihr denn dazu??
Aufgebrachte Grüße!
Mentorin und Arbeitsmoral
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Unfassbar! Ganz ehrlich: Ich würde das nicht tun! Das ist ihre Aufgabe, du bist da nicht mehr im Dienst und fertig..... Wenn sie einen Aufsatz schreiben will soll sie das tun und diesen dann auch korrigieren. Wenn sie dazu keine Lust hat soll sie eben keinen schreiben!!!
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Ganz klar, die Frau hat einfach keine Lust dazu. Da du ihr scheinbar eh nichts zu verdanken hast, deine Prüfung geschafft ist und du die Schule verlässt, würde ich den Aufsatz auch nicht schreiben lassen, bzw. ihn schreiben lassen und ihr in die Hand drücken.
Gruß, Yula -
Schwierig. Man weiß ja nie, wo man nach dem Ref landet....
Dass jedoch ein Aufsatz über die Ferien korrigiert werden muss, ist mir neu.
Ich würde den Aufsatz demnächst schreiben, korrigieren und mit Note zurückgeben.Falls die "Kollegin" dann eine Nachbesserung und Zweitkorrektur für nötig erachtet - ist das ihr Bier. Dafür gibt es mit Sicherheit keine rechtsverbindlichen Vorschriften - das ist eine Regelung, die sich die Kollegin selbst gesetzt hat.
Dann soll Sie's auch tun. -
Hallo!
Danke für eure Antworten!
Mit den Korrekturen ist es bei uns so: Wenn die Schüler den Aufsatz geschrieben haben, werden die Rechtschreib- und Grammatikfehler verbessert und in einer Tabelle angekreuzt, wie gut bestimmte Kriterien (z.B. spannende Überschrift, ausführliche Einleitung usw.) eingehalten wurden. Wenn ein Kriterium nicht gut erfüllt wurde, werden noch Tipps zur Verbesserung in die Tabelle geschrieben. Das ist die so genannte "Erstkorrektur". Diese ist, wie man sieht, recht aufwändig.
Danach überarbeiten die Kinder mit diesen Tipps ihren Aufsatz und schreiben ihn noch einmal ins Reine. Dieser wird wieder korrigiert und noch ein Kommentar (dieser war beim letzten Mal manchmal eine halbe Seite lang) darunter geschrieben. Also auch nicht gerade wenig Arbeit.
Ich könnte mir nun vorstellen, dass ich die Erstkorrektur mache, ihr dann die Aufsätze gebe, sodass sie sie von den Kindern überarbeiten lassen und dann die Zweitkorrektur machen kann. Ich kann ja die Kreuze in der Tabelle mit Bleistift machen, sodass sie sie ändern kann, falls sie irgendwo anderer Meinung ist.
Was meint ihr zu dieser Lösung?PS: Kann man grundsätzlich erwarten, dass jemand nach seiner Verabschiedung in den Ferien noch etwas für die Schule tut? Geld bekomme ich immerhin bis Ende Dezember.
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Hallo,
hab das auch noch nie gehört, dass es eine verbindliche Regelung gibt, wann man Aufsätze zu schreiben und zu korrigieren hat.
In welchem Bundesland bist du denn?
In Hessen war es so, dass wir nach dem Examen eigentlich gar nicht mehr in unseren Klassen unterrichten mussten. Allerdings konnten wir in dieser Zeit zu Vertretungen herangezogen werden.
Diesen Aufsatzhickhack bei euch verstehe ich nicht so richtig. Gibt es denn einen schulinternen Beschluss darüber? Ansonsten sollte es doch normal sein, dass du eben bis zu deinem Weggang mit der Klasse arbeitest und ggf. auch den Aufsatz schreibst und erstkorrigierst, und sie dann übernimmt.
Vielleicht ärgert sich die feundliche Kollegin auch, dass du bestanden hast. Dann denk dir einfach und mach das Beste aus der Zeit, die dir mit der Klasse noch bleibt. Ich würde jedenfalls nach den Ferien nichts mehr für diese Lehrerin tun. Hättet ihr ein tolles Verhältnis gehabt, wär das was worüber man nachdenken könnte - aber so?
VG
Melosine -
Hallo,
ich komme aus BaWü. Ihr meint also auch, dass nichts dagegen spricht, wenn sie die Zweitkorrektur übernimmt? Das Blöde ist halt, dass die Meinungen beim Aufsatzkorrigieren oft auseinander gehen und ich ja schon die Erstkorrektur gemacht habe. Also angenommen, ich habe bei einem Schüler vermerkt, dass er eine andere Überschrift finden soll und meine Mentorin findet bei der Zweitkorrektur aber, dass sie die erste Überschrift viel besser war als die zweite, kommt sie ja in einen Konflikt.
Soll heißen: Wenn zwei Leute drin rumkorrigieren, ist das Ganze viel mühseliger als wenn es nur eine Person macht. Und ich will auch nicht, dass die ganze Schule nach meinem Weggang schlecht über mich redet, weil sie erzählt, ich hätte ihr einfach meine halbfertige Arbeit vor den Latz geknallt.
Andererseits fühle ich mich auch irgendwie im Recht, schließlich sollte ich ja unbedingt noch einen Aufsatz vor den Ferien schreiben.... -
Hi,
das scheint ja eine sehr bequeme Kollegin zu sein! Du fragtest, wer denn die Regelung erfunden habe, vor den Ferien eine Arbeit schreiben zu müssen. Hier meine Antwort: offensichtlich deine Mentorin! Denn es liegt immer im Ermessen der Lehrkraft, wann sie Arbeiten schreibt (ausgenommen Vergleichsarbeiten und Klausuren in der Oberstufe - diese sind festgelegt), es müssen im Halbjahr nur eine vorgeschriebene Anzahl sein und zu den Zensurenkonferenzen müssen die Noten festliegen.
Nun zu deinem Problem. Ich würde das an deiner Stelle mit der Schulleitung besprechen, denn eigentlich müsstest du evtl. die Arbeit noch schreiben lassen, die Korrektur muss deine Mentorin leisten, denn sie gibt hinterher die Arbeiten zurück und ist somit auch dafür verantwortlich. Ich glaube nicht, dass du sie überhaupt noch korrigieren musst. Vermutlich rekurriert aber deine Mentorin auf Winterurlaub und kann dafür natürlich keine Korrektur gebrauchen. Deshalb meine Empfehlung, wende dich an die Schulleitung und kläre das ab.Viel Erfolg!
LG Lieselümpchen
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