Aufsicht bei Klassenfahrt

  • Hallo allerseits,


    ich bin neu hier und habe auch gleich mal eine Frage: Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium und fahre in Kürze mit einer 7. Klasse auf Klassenfahrt. Die ganze Jahrgangsstufe nimmt teil und wir fahren mit 2 Bussen dorthin. Meine Klasse teilt sich den Bus mit einer fremden Reisegruppe.


    Nun zu meinem Problem: Mein Begleiter, der die Fahrt auch organisiert, hat sich nun überlegt, mit dem Auto an den Zielort zu fahren. Das würde heißen, dass ich mit der Klasse (ca. 30 Schüler) während der Fahrt alleine wäre. Bei einer kürzeren Fahrt wäre es mir egal, aber die Fahrt dauert ca. 12-14 Stunden (Nachtfahrt). Da ich die Fahrt schon mehrmals mitgemacht habe, weiß ich aus Erfahrung, dass man ganz froh ist, wenn ein Begleiter ab und zu auch mal nach dem Rechten sieht, damit man zwischendurch mal ein bisschen schlafen kann. Ich habe mit dem Kollegen schon gesprochen und ihm gesagt, dass ich nicht alleine fahren möchte, aber er hat sich noch nicht klar dazu geäußert.


    Daher meine Frage: Stelle ich mich an oder würdet ihr da auch ein Problem sehen? Zudem frage ich mich auch, wie die rechtliche Lage ist. Vielleicht kann mir ja eine(r) von euch weiterhelfen.


    Liebe Grüße und danke im Voraus, Mitzi

  • Hallo Mitzi,


    was die rechtliche Lage betrifft, müsste ich mich nun auch erstmal genau erkundigen, aber auf alle Fälle kann ich dir sagen, dass es mir auch nicht passen würde, wenn ich diese lange Fahrt mit der Klasse alleine machen müsste. Aus welchem Grund will denn dein Kollege mit dem Auto fahren - braucht ihr das Auto aus irgendeinem Grund am Zielort? Ansonsten würde ich doch versuchen, darauf zu bestehen, dass er dich und die Klasse im Bus begleitet


    Liebe Grüße
    Ginchen

  • Zitat

    Aus welchem Grund will denn dein Kollege mit dem Auto fahren


    Hallo Ginchen,


    schon mal vielen Dank für deine Einschätzung :) Der Kollege fährt nicht selbst, sondern möchte sich von einem anderen Kollegen mitnehmen lassen. Der Wagen ist uns da unten zwar schon von Nutzen, aber es wäre nicht notwendig, dass die beiden Kollegen zu zweit im Auto dorthin fahren. Ich nehme mal an, er hat einfach keine Lust, 14 Stunden im Bus zu sitzen... :rolleyes:


    LG Mitzi

  • ...und mal abgesehen davon, dass ich nicht mit 30 Schülern allein fahren wollen würde, hast du ja auch geschrieben, dass ihr mit 2 Bussen fahrt. Heißt das dann nicht automatisch, dass die Kids in dem jeweils anderen Bus ohne Begleitperson fahren? Das geht doch wohl gar nicht!

  • Hallo Britta,


    nein, um Gottes willen - im anderen Bus fahren andere Kollegen mit. Sie wohnen auch in einer anderen Unterkunft, die ein Stück von unserer Unterkunft entfernt liegt. Einer der Kollegen hat mir schon angeboten, evtl bei mir mitzufahren, falls der andere es sich nicht anders überlegt. Im anderen Bus wären auf jeden Fall genügend Begleiter dabei. Ich habe mich nur gefragt, ob es da nicht auch eine rechtliche Grundlage gibt und bin der Meinung, dass mein eigentlicher Begleiter mitfahren müsste...


    LG Mitzi

    • Offizieller Beitrag

    In den Richtlinien für Schulwanderungen und Ausflügen (pdf) steht:


    Zitat

    Bei schwierigen Aufsichtsverhältnissen sowie bei mehrtägigen Veranstaltungen ist in der Regel eine weitere Begleitperson mitzunehmen.
    Bei mehrtägigen Veranstaltungen, an denen Schülerinnen
    teilnehmen, ist eine weibliche Begleitung grundsätzlich erforderlich.


    Konkrete Aussagen dazu stehen dort nicht.


    Wenn ein Kollege aus dem anderen Bus zu dir wechseln kann, würde ich dies tun.
    Sicherlich mag man darüber nachdenken, ob man vor Ort ein Auto braucht, aber wenn ein Auto da ist, ist es schon sinnvoll, wenn bei 1200 km Fahrt nicht nur ein Fahrer im Auto sitzt.
    Allerdings sollte man ggf. darauf hinweisen, dass der "Beifahrer" eigentlich fair ausgewählt werden solle.


    Bist du der Klassenlehrer der Klasse, die bei dir im Bus sitzt? Oder ist es der Kollege? Ich vermute es mal, da er die Fahrt organisiert hat. Er sollte deswegen mal äuber die AUßenwirkung nachdenken, die diese Aktion auf die Eltern der Schüler hat.


    kl. gr. Frosch

  • Hallo kleiner grüner Frosch,


    danke für den Hinweis aus den Richtlinien. Die Regelungen sind - wie so oft - auch hier möglichst uneindeutig gehalten...


    Ich bin die Klassenlehrerin der Klasse, aber er organisiert die ganze Fahrt für die komplette Stufe. Klar ist es für den anderen Kollegen nicht so toll, wenn er allein mit dem Auto runterfahren muss. Aber im anderen Bus sitzen 6 Kollegen und da finde ich es nicht so fair, wenn ich mit der ganzen Truppe allein bin. Ich habe es daher so gemacht, wie du auch schreibst und habe dem Kollegen heute gesagt, dass im Zweifelsfall der andere Kollege bei mir mitfährt. Das fand er auch ok und ich denke mal, ich habe das diplomatisch gelöst und alle sind zufrieden (hoffentlich).


    Liebe Grüße
    Mitzi

    • Offizieller Beitrag

    Obwohl die Konsequenz ja eigentlich sein sollte, dass der Kollege bei der Klasse mitfährt, die er zu betreuen hat und aus dem Bus mit den vielen Kollegen jemand mit dem Auto mitfährt, damit dieser Kollege nicht alleine fahren muss. Aber gut, wo Menschen sind, menschelt es eben. Und wenn nun alle zufriden sind, ist es halt so.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht sagt sich der Kollege ja auch: ich organisiere die Fahrt, also fahre ich im Auto mit und bin schon etwas früher vor Ort. Dann bekomme ich schon einmal einen Eindruck und kann noch ein paar Sachen vor Ort machen. Wer weiß. ;)


    kl. gr. Frosch

  • Zitat

    Obwohl die Konsequenz ja eigentlich sein sollte, dass der Kollege bei der Klasse mitfährt, die er zu betreuen hat und aus dem Bus mit den vielen Kollegen jemand mit dem Auto mitfährt, damit dieser Kollege nicht alleine fahren muss.


    Hallo Dalyna, da hast du vollkommen recht. Fakt ist aber leider, dass der Kollege ein schwieriger Zeitgenosse ist und es im Zusammenhang mit dieser jedes Jahr stattfindenden Fahrt schon mal ziemlichen Ärger gegeben hat. Es betraf damals nicht mich, sondern andere Kollegen und diese haben im Nachhinein auch in den meisten Punkten "Recht" bekommen, aber es gab ein ziemliches Theater mit Gespräch beim Chef usw., weil er sich ungerecht behandelt fühlte. Ich könnte jetzt zwar darauf bestehen, dass er mitfährt, aber ich ziehe die diplomatische Lösung (und - ganz nebenbei bemerkt - auch den anderen Kollegen als Mitfahrer) vor. Wäre er dennoch der Meinung, dass ich doch ruhig alleine fahren könnte, dann würde ich allerdings schon auf den Tisch hauen.


    Zitat

    Vielleicht sagt sich der Kollege ja auch: ich organisiere die Fahrt, also fahre ich im Auto mit und bin schon etwas früher vor Ort.


    Hallo Frosch, die Fahrt wird schon seit Urzeiten gemacht und er ist sonst immer mit dem Bus gefahren. Ich bin sicher, er hat andere Gründe ;)


    LG Mitzi

  • Zitat

    Ich könnte jetzt zwar darauf bestehen, dass er mitfährt, aber ich ziehe die diplomatische Lösung (und - ganz nebenbei bemerkt - auch den anderen Kollegen als Mitfahrer) vor.


    Find ich besser so. Wenn er wirklich schwierig ist, braucht man seine Schwierigkeit ja nicht unbedingt ins eigene Leben hineinzuholen - und darauf laeufts doch mit jeder Konfronation hinaus. Dann lieber diplomatisch und eine angenehme Fahrt mit einem angenehmen Kollegen.

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