habt ihr auch so "neidische" kollegen?!

  • hallo an alle,


    ich liebe meinen job, investiere gerne EIN BISSCHEN freizeit für meinen job und habe zudem die gabe, relativ flink arbeiten zu können, so dass ich scheinbar vieles um einiges schneller auf die reihe bekomme als andere.
    dies hat zur folge, dass ich mit abstand das ordentlichste und schönste klassenzimmer in unserer schule habe, dass meine klasse auch mal eine bastelarbeit oder ähnliches gemacht hat, die die anderen klassen aufgrund des mehrarbeitsaufwandes für den lehrer oder auch einfach aus zeitmangel nicht gemacht haben usw.
    nun habe ich leider immer wieder bzw. immer mehr das gefühl, dass mir diese tatsachen viele "neider" im kollegium verschaffen und mich ein paar kollegen bereits zu meiden scheinen, weil ich ihnen suspekt bin ("wie kann die nur ihre GANZE freizeit in die schule stecken?!") oder weil sie fürchten, dass ich und meine arbeit zum maßstab für alle anderen wird...
    kennt ihr sowas auch?
    ich finde es echt unerträglich, wenn man schief angeschaut wird, nur weil man auch mal etwas außerhalb der reihe für seine klasse macht oder nicht ständig in den "motzchor" mit einstimmt von wegen wie anstrengend alles sei...
    habe nur ich solche kollegen?

  • nein, neidisch sind wir uns nicht gegenseitig, aber das mit den "Maßstäben setzen" kenn eich zu einem anderen Thema: Klassenfahrten. Ich habe viele Kinderfreizeiten und Jugendcamps betreut und mir macht es Spaß, den Kindern nicht nur zum Lernen, sondern auch auf Freizeiten zu begegnen.
    Ich mache mit jeder eigenen Klasse also 2 Klassenfahrten udn bin auch immer gerne auf anderen Klassenfahrten mitgefahren.
    In dem Punkt: Im 2. Schuljahr shcon auf Klassenfahrt zu fahren, habe ich dann ähnliches erlebt, was du schreibst und ich konnte noch so oft betonen, dass ich es nur mache, weil ich es gerne mache, und niemandem einen Maßstab setzen möchte... nun habe ich wieder eine 2 und im März fahren wir los, also nicht unterkriegen lassen von dem Gerede!!

  • Ich denke, jeder solll so arbeiten, wie er sich wohl fühlt.
    Aber das bitte nicht auf andere übertragen.
    Wer setzt denn dann die Maßstäbe?


    Ich weiß auch, dass manche Kolleginnen gerne auf Klassenfahrten fahren... aber die haben auch nicht vier eigene Kinder zu Hause und ein echtes Problem, diese für 5 Tage unterzubringen... so wie ich das habe.


    So einen Maßstabsschuh würde ich mir niemals anziehen... und weiß auch, dass die Kolleginnen niemals von mir erwarten würden, genau so zu arbeiten, wie sie das machen.


    Bei uns ist das alles sehr entspannt.... oder ich empfinde das jedenfalls so, weil ich mich nicht hektisch machen lassse, wenn Kolleginnen augenscheinlich mehr oder anders arbeiten als ich... aber genau so wenig erwarte ich, dass die nun alles so machen, wie ich das mache.


    ich arbeite übrigens auch schnell und effektiv... und gut geplant. Das ist meine Stärke... ich habe gerne die große Übersicht... aber das ist eben nicht jedem gegeben.
    ich mache guten Unterricht... Kinder, Eltern und auch ich sind zufrieden.
    Dafür verweile ich nur möglichst kurz in der Schule und sehe zu, dass ich flott nach Hause komme... wie gesagt, ich habe vier Kinder.
    Andere Kollegiinnen sind gerne auch am Nachmittag und an jedem Wochenende in ihrem Klassenraum... und der ist natürlich netter dekoriert als meiner.
    Stört mich nicht.
    Ich fühle mich davon auch nicht unter Druck gesetzt.


    Jeder arbeitet anders... und das ist abhängig von den persönlichen Stärken und Vorlieben und von der persönlichen Lebenssituation.
    Und das ist alles nicht auf andere Kolleginnen übertragbar.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Zitat

    kroko: nun habe ich leider immer wieder bzw. immer mehr das gefühl, dass mir diese tatsachen viele "neider" im kollegium verschaffen und mich ein paar kollegen bereits zu meiden scheinen, weil ich ihnen suspekt bin ("wie kann die nur ihre GANZE freizeit in die schule stecken?!") oder weil sie fürchten, dass ich und meine arbeit zum maßstab für alle anderen wird... kennt ihr sowas auch? ich finde es echt unerträglich, wenn man schief angeschaut wird, nur weil man auch mal etwas außerhalb der reihe für seine klasse macht oder nicht ständig in den "motzchor" mit einstimmt von wegen wie anstrengend alles sei...


    Wenn es sich tatsächlich so zuträgt, wie du es befürchtest, dann hätten wir hier einen klaren Fall von Mobbing vor uns.


    An welchen Situationen machst du dein schlechtes Gefühl konkret fest? Hast du schon mal mitbekommen, dass dich jemand als "suspekt" beschrieben hätte, vor anderen, hinter deinem Rücken?? Sind die Sätze in den Klammern tatsächlich geäußerte Zitate oder eine Stimme in dir drin?


    Die Bezeichnung "Neider" finde ich problematisch. So möchte ich z.B. nicht von einer Kollegin oder einem Kollegen genannt werden, nur weil er/sie befürchtet, ihre Mehrarbeit würde nicht angemessen honoriert werden und löse bei anderweitig engagierten Kollegen Betroffenheit aus.


    Lobt dich denn wirklich niemand für deine Anstrengungen? Die Schulleitung, die Eltern, Kollegen ....?


    Generell kann ich mir gut vorstellen, dass ein destruktiver Tenor in einem Kollegium, das meinst du wohl mit "Motzchor", auch viele Mobbingstrukturen schafft.


    Wie äußert eure Schulleitung Anerkennung für besonderes Engagement?


    Viele Grüße


    klöni

  • Hallo,


    *neidisch* würde ich das nicht unbedingt nennen, aber ich habe viele Kolleginnen und Kollegen erlebt, die Probleme mit meiner Arbeit haben, weil sie selber nicht bereit sind so wie ich zu arbeiten und Eltern dazu neigen, zu vergleichen.
    Zudem bekomme ich häufig Emails mit der Frage: Wie schaffst Du das nur alles?


    Ich verweise dann gerne auf unseren maroden Haushalt.
    ;)


    Es ist für mich auch nicht unbedingt einsichtig, dass ich anders oder weniger arbeiten soll, damit Kolleginnen sich besser fühlen.



    Viele Grüße
    strubbelsuse

  • hallo klöni,


    ich weiß nicht, ob ich das tatsächlich schon als mobbing bezeichnen würde, aber unwohl und unverstanden fühle ich mich in meinem kollegium schon oft...
    vielleicht bin ich empfindlich und bewerte vieles über, aber es kommen beispielsweise solche situationen oft vor:
    ich erzählte einer parallelkollegin, dass ich ein paar stunden in den ferien in der schule war um diverses vorzubereiten. eine stunde später sitzen wir in größerer runde im lehrerzimmer und es geht darum, was nun in der nächsten zeit so ansteht und was dafür noch vorbereitet werden muss. da sagt diese parallelkollegin zu einer anderen parallelkollegin: "tja, rita, wir beide müssen wohl ein minimalprogramm zusammenstellen, sonst müssen wir auch noch unsere ferien in der schule verbringen!!!"
    bei uns wird wenig gelobt. mich loben meine kinder und ab und zu die eltern, aber von kollegen oder der schulleitung höre ich eigentlich nie ein positives wort, sehr schade...

  • Hallo kroko,


    Zitat

    "tja, rita, wir beide müssen wohl ein minimalprogramm zusammenstellen, sonst müssen wir auch noch unsere ferien in der schule verbringen!!!"


    Erst einmal ist das eine sachlich richtige Aussage. Ja, will sie nicht nur Minimalprogramm fahren, dann muss sie sich vielleicht auch mal in den Ferien hinsetzen oder zur Schule fahren.


    Interessant fände ich zu wissen, ob da neben der Aussage noch die Gestik oder ein bestimmter Tonfall herauszuhören waren. Dies würde es dir erleichtern, eine eindeutigere Absicht der Sprecherin auszumachen. Was wollte sie mit ihrer Äußerung erreichen?


    In solchen unklaren Fällen, die einen gewissen Leidensdruck auslösen und mich zum Grübeln bringen, habe ich mir angewöhnt, bestimmte Kollegen direkt unter 4 Augen und möglichst postwendend anzusprechen. "ich habe mich unwohl bei deiner Äußerung gefühlt, da wir uns kurz vorher über dieses Thema unterhalten hatten..."


    Normalerweise ziehen solche Leute - die gerne indirekte Spitzen verteilen - sofort den Schwanz ein, sobald sie direkt angesprochen werden.


    Es hat bei mir lange gedauert, mein Unbehagen so artikulieren zu können, dass der/die andere sich nicht aufregt und ich keine Rechtfertigung für mein Verhalten vornehmen muss. Aber es verschafft Respekt. Schwierig wird es natürlich, wenn im Gegenzug über vermeintliche "Neider" getuschelt wird. Dann schaukeln sich die Emotionen schnell hoch.


    Also, direkte Ansprache ohne Anklage oder Selbst-Rechtfertigung. Manche Leute brauchen einfach manchmal einen Tritt in den Hintern, damit sie respektvoll mit vermeintlich Schwächeren (sind ja meistens die, die es anders oder besser machen) umgehen lernen. Du darfst dich da bloß nicht als Opfer sehen.


    Ich finde es von deiner SL schwach, dass die die wenigen wirklich Engagierten nicht schützt bzw. deren Leistungen nicht als Maßstab für "gute Arbeit" setzt.


    Viele Grüße


    klöni

  • Zitat

    Original von kroko
    vielleicht bin ich empfindlich und bewerte vieles über, aber es kommen beispielsweise solche situationen oft vor:
    ich erzählte einer parallelkollegin, dass ich ein paar stunden in den ferien in der schule war um diverses vorzubereiten. eine stunde später sitzen wir in größerer runde im lehrerzimmer und es geht darum, was nun in der nächsten zeit so ansteht und was dafür noch vorbereitet werden muss. da sagt diese parallelkollegin zu einer anderen parallelkollegin: "tja, rita, wir beide müssen wohl ein minimalprogramm zusammenstellen, sonst müssen wir auch noch unsere ferien in der schule verbringen!!!"


    Bei uns ist es ziemlich normal auch in den Ferien in der Schule zu sein. Nicht die ganzen Ferien...aber besonders in den Sommerferien geht da schon mal ne Woche drauf um den Raum auszumisten, herzurichten und dergleichen. :D Kann sein, dass du etwas empfindlich bist. Meine Kolleginnen fragen mich auch immer, wann ich denn den ganzen Kram mache (Unterrichtsplanung, Materialien finden, Zeugs vorbereiten), und ob ich denn nicht auch mal etwas Freizeit haben will. Das ist aber dann nicht boese gemeint. Sie belaecheln es, klar...aber dafuer bin ich nunmal derzeit auch in meinem ersten richtigen Jahr waehrend sie schon mehrere Unterrichtsjahre auf dem Buckel haben. Ich darf das noch, ohne, dass sich jemand gross Gedanken machen muss. :tongue:
    Wenn deine Kolleginnen nur mit minimalstem Aufwand arbeiten wollen, dann ist das doch deren Problem. Ich mach die Extras nicht, weil mich jemand dazu zwingt oder weil ich irgendwem was beweisen muss, sondern weil's mir derzeit einfach noch Spass macht. Ausserdem hab ich dann spaeter genug Zeugs auf das ich zurueckgreifen kann, wenn ich weniger Zeit fuer all diese Sachen hab. Manche Leute und ihr daemliches Geschwaetz kann man auch einfach mal getrost ignorieren.

  • Das macht doch gerade unseren Job aus: man hat (zum Glück!) viele Gestaltungsmöglichkeiten in der persönlichen Arbeit! Schade, wenn Unterschiedlichkeiten in einem Kollegium nicht akzeptiert / toleriert werden. Lass dich davon nicht runterziehen!


    Andererseits: Ich persönlich bin häufiger genervt von dem umgekehrten Fall. Eine Kollegin investiert (im Gegensatz zu mir) auch viel Freizeit in die Schule usw.. Dafür will sie aber auch von allen Seiten ständig Lob hören.... Ich respektiere ihre Arbeitsweise, sage auch, wenn mir etwas gut gefällt etc., ABER ich bewundere sie nicht dafür, dass sie besonderes viel Aufwand für die Schule betreibt und muss das auch nicht besonders honorieren! Und Gejammer über den Arbeitsaufwand möchte ich dann bitte auch nicht hören...

  • Stelle auch Material, ABs und Heftchen her.
    Meine Kolleginnen stehen dem nicht negativ gegenüber. Im Gegenteil, die freuen sich, wenn ich ihnen mal einige ABs zu dem einen oder anderen Thema geben kann oder sie meine Arbeitshefte nutzen können.


    Wir haben auch eine Kollegin, die habe ich mal nach einer Werkstatt gefragt, die ich bei ihre gesehen habe (viel selbst erstelltes Material).
    Hat sie mir nicht gegeben...

  • Ich glaube, dass die Eltern da einen nicht zu unterschätzenden Teil ausmachen - auch indirekt.
    Es wird immer unter den Eltern geredet, verglichen (warum macht mein Kind das nicht, was die in der Paralellklasse machen?). Und entweder fragen dann die Kinder direkt oder auch die Eltern dann: "Warum machen wir nicht auch dies und das?" und man muss sich rechtfertigen und fühlt sich unter Druck.


    Alles, was an einer Schule "angefangen" wird, wird als selbstverständlich für alle gesehen (von den Eltern). Lesenacht, Weihnachtsfeier, etc. Die Liste ist lang. Und die Eltern wollen natürlich, dass ihr Kind auch in den Genuss kommt -wie das Kind von der Nachbarklasse.


    Ich denke, daraus resultiert dann ein wenig ein"neidisches" Gefühl.
    Man "muss" entweder mitziehen oder sich rechtfertigen. Und beides ist unangenehm für den betreffenden Lehrer!!!!!


    Mach deine Arbeit für deine Schüler, freu dich über strahlende Kinder und dankbare Eltern. Aber erwarte dir nicht Lob von den Kollegen/Direktor.


    Wenn es dir wirklich ein Problem ist, dann sprich deine Kollegin mal direkt darauf an. Du kannst ihr ja anbieten, gewisse Aktionen mit ihrer Klasse gemeinsam zu unternehmen.


    Ganz arg find ich ja, was Orang- Utan-Klaus geschrieben hat.....
    Möcht ja wissen, was die Kollegin für Argumente hatte, als sie ihre Werkstattsachen nicht rausrücken wollte.

  • Zitat

    Jeder arbeitet anders... und das ist abhängig von den persönlichen Stärken und Vorlieben und von der persönlichen Lebenssituation.

    nur wenn man jeden er/sie selbst sein lässt, bleibt man authentisch und macht seine Arbeit gut, es bringt ja nichts sich zu verbiegen


    Erfahrungen mit Kolleginnen, die gerne ALLES Material nehmen, aber dann "vergessen", das eigene mal wieterzugeben, habe ich leider auch schon machen müssen.
    Kam mir echt veräppelt vor...

  • Naja, stone:
    Vielleicht ist die Kollegin immer diejenige die ihre Sachen rausgerückt hat und es nun einfach leid ist das zu machen weil nicht wirklich was für sie zurück kommt?
    Ich habe auch schon öfter Kollegen gehabt die meine Sachen genommen aber nie eine "Gegenleistung" erbracht haben.
    Und ich kann mir schon was besseres vorzustellen als meinen Kollegen dann ihren Unterricht mit vorzubereiten. Sowas muss auf Gegenseitigkeit beruhen und ich denke wenn man da oft genug schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann schränkt man es mal ein und das trifft dann auch zu Unrecht sicher mal einen netten Kollegen mit dem man evtl. könnte.
    Wenn z. B. alle meine Werkstatt die ich mir gekauft habe kopieren ist es schön für die anderen. Aber mich hat sie Geld gekostet und wenn andere davon auch Gebrauch machen muss meiner Meinung nach auch was zurück kommen.
    Kann ich mir halt so vorstellen, ob es der Grund ist weiß ich nicht. Ich mache es eigentlich immer so, dass ich zumindest immer einen neuen Versuchsballon starte aber wenn es eine komplett einseitige Geschichte ist, dann gebe ich auch nichts mehr.


    kroko: Ich denke Du solltest es mal ansprechen, dass Du auch gerne gelobt würdest oder zumindest, dass Dir solche Äußerungen gegen den Strich gehen. Oft ist das evtl. nicht bewusst. Ansonsten auf Durchzug schalten. Du arbeitest für die Kinder und wenn die das merken ist doch alles gut. Von anderen kann man kein Lob erwarten. Wie oft gehst Du in das Klassenzimmer von Kollegen und lobst deren Deko z. B.? Sowas geht glaube ich oft einfach unter.

  • @ nuki: ja klar, wenn man selbst nichts hergibt, bekommt man auch nichts. Es soll sich schon im Gleichgewicht halten, grad bei gekauftem Material. Aber Orang - Utan- Klaus hat ja geschrieben, dass er seine Sachen auch hergibt.

  • Schon, ich glaube nur, manche lassen es dann nicht mehr auf einen Versuch ankommen. Irgendwie schade, aber so ist es oft habe ich die Erfahrung gemacht

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