Nebentätigkeit

  • Hallo zusammen,


    kann mir jemand sagen, wieviele Stunden man neben dem Ref. arbeiten darf?
    Habe gehört, dass das vom Seminar genehmigt werden muss und variieren kann.
    Bei mir wäre das NRW, Studienseminar BO.


    Gruß
    Alisa

  • Ja, das muss genehmigt werden. Ich glaube, dass es heißt, dass man im Umfang von soundsoviel Schulstunden nebenbei arbeiten darf. Somit wäre das wohl Interpretationssache. Einfach mal nachfragen, wied er Seminarleiter das sieht.

    • Offizieller Beitrag

    ich habe das damals auch gemacht, allerdings in einem sehr geringen Wochenstundenumfang (2 VHS Kurse pro Halbjahr à 15 Stunden insgesamt).
    Die Genehmigung vom Seminarleiter zu bekommen, war kein Problem, sein Kommentar war: "Es gibt noch ein Leben neben der Schule!" :D :D

  • Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr so mit dem Arbeiten neben dem Ref. gemacht habt.
    Ist es möglich, oder würdet ihr auf jeden Fall davon abraten?


    Würde mich über Meinungen freuen...


    Lieben Gruß
    Alisa

    • Offizieller Beitrag

    ich habe meine Meinung ja schon angedeutet:


    Das Referendariat wird dich sehr viel Zeit und Kraft kosten, je nach Entfernung und je nachdem, was an Schule und Seminar so läuft.
    Trotz der scheinbar wenigen Unterrichtsstunden, die du zu geben hast, ist es doch ein Fulltimejob, für manche sogar mehr als ein Vollzeitjob.
    Da kann es guttun, ab und zu über den Tellerrand zu schauen und etwas ganz anderes zu machen.
    Doch für regelmäßige Arbeit in größeremUmfang "nebenher" ist diese Ausbildung nicht geeignet.


    Wie es andere Ausbildungen auch nicht sind ;)

  • Wir hatten mal einen Praktikanten, der mehr mit seinem Nebenjob als mit seinem Unterricht beschäftigt war.


    Abgesehen davon, dass er absolut ungeeignet für den Lehrerjob war/ist, kam die Unterrichtsvorbereitung bei ihm eindeutig zu kurz.


    Da hieß es z.B. auch mal: Ich war gestern so fertig, musste erst mal ins Fitnessstudio. Und am Tag zuvor hab' ich ja gearbeitet. Können Sie mir bitte mir der Stunde jetzt gleich helfen. 8o


    Es war für uns als Kollegen und auch für unsere Schüler die Hölle.


    Wir haben noch heute Angst davor, dass er uns als Referendar zugewiesen wird.


    Das Ref ist meiner Meinung nach, wenn man es richtig machen will, ein Fulltime-Job.


    Viele Grüße
    Super-Lion

    • Offizieller Beitrag

    Hört sich an, wie wenn man mit einem Nebenjob das Ref nicht "richtig" machen kann...


    Okay, dann hab ich das Ref eben "falsch" gemacht ;)


    Einen Nebenjob kann man schon haben, es ist eben die Frage, in welchem Umfang.


    Bei mir war es Nachhilfe, die bei den Schülern stattgefunden hat, was mal mehr, mal weniger mit Fahrerei verbunden war, aber eben auch mal mit mehr Stunden, mal mit weniger Stunden. Es gab Wochen, da hatte ich keine Nachhilfe, es gab Wochen (konnten aber eben auch mal Feiren sein), da hatte ich 4 Schüler mit jeweils 1 Stunde und wenn da einer mal zweimal die woche hatte, konnte das schon auf 6 Stunden rauf gehen. Ich konnte die Termine aber flexibel vereinbaren, so dass absehbar war, ob ich mehr oder weniger Zeit hatte. Einen Job mit festen Zeiten und jede Woche 6 Stunden hätte ich zumindest nicht zwei Jahre geschafft, wobei das erste Jahr ohne eigenverantwortlichen Unterricht mir auch weniger zu schaffen gemacht hat als das zweite Jahr.

  • Ich danke euch für eure Meinungen.
    Bei mir wäre es ein Job, in dem ich 2x3 oder 1x6 Stunden am Wochenende telefonieren müsste. Könnte ich auch morgens machen.
    Aber ich habe mir auch schon viele Gedanken gemacht und wahrscheinlich ist man wirklich froh, wenn man am Wochenende einfach mal ein paar Stündchen nichts tun muss. Keine Schule, keine Arbeit.
    Denke auch, dass ich den Job dann lieber schmeißen werde, zumal ich gehört habe, dass man an meinem Seminar neben dem Ref. nur 5 Stunden/ Woche arbeiten darf. Dann hat sich das eh erledigt.


    Viele Grüße
    Alisa

  • "Doch für regelmäßige Arbeit in größerem Umfang "nebenher" ist diese Ausbildung nicht geeignet."


    Ich halte diese Aussage für einen glatten Irrtum. Aus quasi therapeutischen Gründen ist es zum einen unerlässlich, sich nebenbei mit etwas zu beschäftigen, was - vor allem im Referendariat aufgrund der unseligen Ausbildungsmodalitäten in NRW - in der Schule oftmals kaum möglich ist: mit Unterricht. Zum anderen habe ich in meinen nunmehr 12 Jahren an verschiedenen Schulen in der Regel nur Kollegien erlebt, die ihre Arbeit als Halbtagsjob verstehen. 13.20 Uhr ist Feierabend und niemand muss den "Erlkönig" für Hauptschüler noch vorbereiten, nachdem man ihn bereits drei mal besprochen hat. Und nun die Mathematik: 27 Unterrichststunden x 45 Minuten : 60 = 20 Arbeitsstunden. Die hat der Fliesenleger Dienstag Mittag rum und auch er muss sich sicher zuhause noch vorbereiten. Mir kommen die Tränen, wenn ich in Konferenzen ständig diese hitzigen Diskussionen um den x-ten beweglichen Ferientag verfolge. Peinlich! Ich verbringe den Großteil meiner fürstlichen Freizeit im Dienste anderer Bildungsinstitute und habe dies auch im Referendariat so gehalten. Übrigens - zum Wohle der Schule, bin ich doch ausgeruht, zeige keine Anzeichen von Betriebsblindheit und habe stets einen Koffer kreativer Ideen im Gepäck. Die Kollegen, die mit Burnout "einsitzen", leben gleichsam in der Schule.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

    Einmal editiert, zuletzt von stranger ()

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