Schwangere Lehrerin und Schweinegrippe - wie verhaltet ihr euch?

  • Hey,
    ich bin schwanger im 7. Monat. Diese Woche gab es bei uns an der Schule einige Verdachtsfälle (die bisher nicht bestätigt wurden). Meine Ärzte haben mich sofort bis Ende der Woche krank geschrieben. 2 von 3 Ärzten wollen mich sogar bis zum Mutterschutz krank schreiben.


    Mich verunsichert das. EIgentlich möchte ich nächste Woche wieder arbeiten.


    Was meint ihr? Habt ihr andere Meinungen von Ärzten oder Behörden dazu?



    Viele Grüße,
    Lordhelmchen

    Viele Grüße,
    Lordhelmchen





    Be a hero, be a teacher!

  • Ich weiß von einer Kollegin an meiner ehemaligen Schule:


    Sie ist schwanger (Anfang 4. Monat) und an ihrer Schule sind mehrere bestätigte Fälle. Sie ist für zwei Wochen raus.


    Da sich bis Ende der Woche (deiner Krankschreibung) diese Fälle ggf. nicht klären werden, ist die Krankschreibung für die paar Tage schon nicht ganz falsch, wenn du mich fragst.
    Das Weitere kann und will ich nicht beurteilen.

  • Ich würde abwarten ob sich die Verdachtsfälle bestätigen. Falls nicht, würde ich Montag wieder arbeiten gehen. Falls ja, würde ich auf die Ärzte hören und mich weiter krank schreiben lassen.
    M.E. ist deine Gesundheit sowie die des Kindes da vorrangig - auch wenn es natürlich vor Schulleitung und Kollegium unangenehm sein mag.


    Mich stört, dass es da mal wieder keine einheitlichen Regelungen gibt:
    Wie kommt es, dass manche Schulen mit nachgewiesenen Schweinegrippefällen eine Woche geschlossen bleiben während an anderen munter weiter unterrichtet wird? Scheint innerhalb der Gesundheitsämter alles unterschiedlich gehandhabt zu werden - offenbar gibt´s zumindest in NRW keine Stelle, die das zentral übergreifend regelt.


    EDIT: Und wer oben Geschriebenes nicht nachvollziehen kann, google einfach mal unter "Schweinegrippe - Schulen - November 09" um einige Presseartikel zu finden, in denen die unterschiedliche Handhabung deutlich wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Antigone ()

  • Bei uns gab es (vor den Allerheiligenferien) einen bestätigten Fall an der Schule.


    Meine schwangere Kollegin blieb am nächsten Tag schon zuhause und wird wohl auch am Montag nicht kommen, wenn neue Fälle dazugekommen sind.


    So ist die Lage bei uns in Bayern, wo es ja wohl momentan die meisten Fälle gibt.

  • also ich bin als vertretung für eine schwangere da, weil es VERDACHT auf schweinegrippe gab an der schule. bin seit august für sie da und das baby kommt im dezember.

  • es wird ja auch gar nicht mehr jedem verdachtsfall nachgegangen. ich habe gestern noch mit unserer kinderärztin gesprochen, dass sie gar nicht mehr bei jedem verdacht diesen abstrich macht, weil der gerade für kleine kinder (und da zähle ich grundschüler mal zu) sehr sehr unangenehm sein muss. zudem sind die labore überlastet mit unzähligen schweinegrippe-abstrichen.
    fazit: darauf, ob fälle nun bestätigt sind, würde ich persönlich nicht viel geben.

  • Das habe ich auch schon gehört.
    Das verunsichert eigentlich auch nur noch mehr, wenn die Ärzte sowieso keine genaue Prüfung mehr machen, kann also keiner wissen, ob es nun wirkliche Fälle in der näheren Umgebung gibt oder nicht.


    Was mich einfach furchtbar ärgert (wie auch schon jemand schrieb):
    Es gibt absolut keine einheitliche Regelung, Ärzte sind auch verunsichert und ich als schwangere Lehrerin muss nun für mich entscheiden, ob ich mich krank schreiben lasse zum Schutz meines Kindes (und dann fühle ich mich echt mies der Schule gegenüber) oder ob ich weiter zur Schule gehe, pflichtbewusst wie ich bin.
    Ich finde, dass ist ein fürchterliches inneres Dilemma. Zumal ich natürlich garnicht einschätzen kann, ob es nun albern wäre, nicht mehr zu unterrichten oder richtig.


    Danke für eure Antworten.
    Gruß,
    Lordhelmchen

    Viele Grüße,
    Lordhelmchen





    Be a hero, be a teacher!

  • Also bei uns gibt es seit heute einen Fall und unsere 2 Schwangeren wurden sofort "entlassen". Sie sollten nicht einmal mehr in ihren Saal zurück, sondern auf direktem Wege das Schulgelände Richtung Arzt verlassen. Erst wenn die Schule 10 Tage ohne Befund ist, dürfen sie wieder kommen.

  • @Lordhelmchen: Ja, so geht es mir auch. Vor allem weil für mich als Laie überhaupt nicht einzuschätzen ist, wie gefährlich diese ganze Angelegenheit nun wirklich ist.
    Ich habe schon einmal vor einigen Wochen mit meinem Frauenarzt darüber gesprochen und dieser ist der Meinung, dass die normale Influenza viel gefährlicher wäre und um die Schweinegrippe zuviel Panikmache betrieben wird. Er meinte, wenn ich nicht unbedingt möchte, sieht er keine Notwendigkeit mich krank zu schreiben.


    Daher habe ich bis jetzt die ganze Sache auch recht gelassen gesehen. Aber die zunehmende Anzahl von Verdachtsfällen verunsichert mich natürlich nun wieder mehr.


    Ich habe nächste Woche meinen nächsten Vorsorgetermin und werde das Thema nochmal anschneiden. Da ich nur noch ein paar Wochen bis zum Mutterschutz habe, scheint es mir fast vernünftiger kein Risiko mehr einzugehen und mich für die letzte Zeit krank schreiben zu lassen.


    Aber wie gesagt, ich schwanke auch immer wieder, ob ich damit nicht überreagiere.


    ebenso verunsicherte Grüße
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo lordhelmchen,
    ich bin auch schwanger (Anfang 7. Monat) und weiß, dass in Hamburg Schulen mit bestätigten Fällen nicht geschlossen wurden. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass ich an meiner großen Schule erfahren würde, ob es Schweinegrippefälle gibt. Bin jedoch sehr unsicher, was ich mache, wenn es bei uns einen bestätigten Fall gibt. Impfen möchte ich mich nicht lassen, wenngleich ich das unschwanger schon getan hätte.

  • Ich denke, alle Schwangeren sollten in erster Linie -ganz egoistisch und ohne schlechtes Gewissen- an sich und das Baby denken. Sprich: bei Verdachtsfällen zuhause bleiben... Ich hatte während meiner Schwangerschaft im 7. Monat eine "normale" Grippe und das war alles andere als angenehm, vor allem auch für das Baby nicht ungefährlich. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber es war keine schöne Zeit.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Hallo,


    auch ich bin total verunsichert.
    Ich bin in der 13. Woche schwanger und an meiner Schule gibt es einen bestätigten Fall der Schweinegrippe. Die Schule wird erstmal nicht geschlossen.
    Nun überlege ich, ob ich mich krank schreiben lasse. Kann ich mich aus reiner Vorsorge krank schreiben lassen?
    Laut Kultusministerium dürfen Schwangere nicht mehr in betroffenen Klassen unterrichten und bei mehreren Fällen nicht mehr mit Schülern arbeiten. Muss ich also mit der Krankmeldung warten, bis sich die offiziellen Fälle häufen?


    LG

  • Hallo Hintertux (Skifan???),


    ich würde mich sofort krank schreiben lassen. Mich überrascht es, dass die Regelung bei euch so locker ist. Eine schwangere Kollegin unsrer Schule muss sofort die Schule verlassen, wenn ein Fall von (Schweine-)Grippe / Scharlach / Hepatitis A oder B und wer weiß was noch auftritt.


    Lieben Gruß


    Sina

  • Wir haben heute unseren ersten gemeldeten Fall an der Schule und meine Mentorin, die mit mir in dieser Klasse unterrichtet und auch schwanger ist, wurde mit sofortiger Wirkung für einige Tage suspendiert. Sprich sie wurde sogar direkt aus dem Klassenraum geholt und musste nach Hause fahren. Mir ist jedoch noch unklar, warum die Klasse nicht ganz nach Hause geschickt wurde. Erst wenn noch einige Fälle auftreten, wird über weitere Konsequenzen nachgedacht. ?( ich fühl mich ehrlich gesagt nicht gut dabei! Wenn ich schwanger wäre, würde ich mich auch direkt krank schreiben lassen. Das Risiko wäre mir einfach zu hoch.

  • Also bei mir ist es so, dass meine betreuende Ärztin das Problem regelt: sie hat gesagt, sobald ein Fall von Schweinegrippe in der Schule auftritt, soll ich vorbeikommen und dann stellt sie mir ein Berufsverbot (oder war es ein Beschäftigungsverbot?) aus.
    Bisher ist aber noch kein Fall aufgetreten.

  • Hallo Lordhelmchen,
    ich bin nun die 2. Woche zu Hause, da wir mittlerweile den dritten bestätigten Verdacht haben. Ich bin nun in der 28. SSW und bin mal gespannt, ob ich noch vor Beginn meines Muschus arbeiten darf. Einerseits quält einen das schlechte Gewissen, andererseits sollten unsere Babys uns wichtiger sein. Seit gestern sind alle Arbeitgeber (jedenfalls in rlp) angewiesen, ihre schwangeren Angestellten (auch Lehrerinnen) nach hause zu schicken. Diese Quarantäne gilt 10 Tage ab dem letzten Bekanntwerden des aktuellsten Kranheitsfalls. Sollte dein Schulleiter sich quer stellen, kann dein Arzt sich immer noch auf § 3 des Musch-Gesetzes berufen. Es wäre doch gelacht, wenn wir die letzten SSW nicht noch über die Bühne bekämen.
    LG,
    zuckerrübe

  • Hallo,


    ich bin Lehrerin am Gymnasium und im 6. Monat. Ich habe mich schon in den ersten beiden Wochen nach den Herbstferien auf Verdacht krank schreiben lassen. Meine Frauenärztin hatte mir dazu geraten, weil gerade nach den Ferien die Ansteckungsgefahr durch Reiserückkehrer hoch schien. Wurde auch durch den ersten Fall bei uns an der Schule bestätigt. Bei diesem Fall vor zwei Wochen ist es bisher geblieben, aber teils fehlen in den Klassen bis zu zehn Kinder. Da laut Betriebsärztlichem Dienst der Verdachtsmoment mittlerweile ausreicht, weil kaum noch Patienten getestet werden (und diesen Test zum Teil sogar selbst zahlen müssen) habe ich mich nun für weitere vier Wochen krank schreiben lassen. Sollte dann die neue Impfung raus sein ohne Adjuvantien, werde ich darüber nachdenken. Maßgeblich für meine Entscheidung war auch, dass ich kein Vertrauen habe, wirklich informiert zu werden. An einer großen Schule ist der Informationsfluß einfach nicht zuverlässig.
    Mir fiel die Entscheidung insofern nicht leicht, als dass eine andere schwnangere Kollegin sich zwar sehr über die fehlende klare Linie der Schulleitung, des BAD, des Landes, was weiß ich, aufregte, aber nun super-tough ist und weiter hingeht. Ich habe eben noch mal gelesen, dass ein Virologe sagte, Schwangere stellten die höchste Risikogruppe dar, zudem habe ich bereits Verantwortung für unsere zwei kleinen Kinder. Ist es da wirklich so schlimm, wenn ich in meinen vermutlich noch 30 oder mehr Berufsjahren nun im worst case mal drei Monate fehle? Mein Mann arbeitet in der freien Wirtschaft, da war es selbstverständlich, einer schwangeren Kollegin, die sonst viel reist und Kundenkontakte hat, Home-Office anzubieten. Ich mache nun von zu Hause aus auch sehr viel Schulprogrammarbeit, korrigiere Klausuren, betreue eine Referendarin und bereite Unterrichtsmaterial vor.
    Lange Rede kurzer Sinn: Macht Nägel mit Köpfen, lasst euch krank schreiben!

  • Hallo zusammen,
    mir geht es ähnlich, habe das Vertrauen in die Schulleitung total verloren.... Kurz zu mir: Bin erst in der 7. Woche, habe vor genau einem Jahr (8. Wo) eine Fehlgeburt erlitten. Damit hatte ich lange zu tun, zumal mich kurz vorher ein grippaler Infekt ereilte und das hohe Fieber wohlmöglich auch ein Grund für den Abort gewesen sein könnte..... Die Schulleitung habe ich von dieser Schwangerschaft vor 2 Wochen informiert, seither bin ich wegen einer Erkältung und vor allem der heftigen Übelkeit mit Erbrechen krankgeschrieben gewesen. Eigentlich wollte ich morgen wieder zur Schule, es zumindest versuchen. Vorhin rief mich eine eingeweihte Kollegin an und bat mich inbrünstig, auch morgen zu Hause zu bleiben. In der Klasse, in der ich am meisten unterrichte, seien die ersten zwei bestätigten Fälle von Schweinegrippe aufgetreten. Eigentlich, und das ist der Hammer (!!!), hat die fürsorgliche Mutter schon am Dienstag der Schulleitung mitgeteilt, dass sich der Veracht bestätigt hat. In der Klasse fehlten heute allerdings weitere 5 Kinder, so dass von mehr Fällen ausgegangen werden kann. Mich hat bislang KEINER (!!!!) von der Schulleitung angerufen, selbst meine anderen Kollegin haben heute erst in der 5. (!!!) Stunde davon erfahren. Das ist doch wohl eine Frechheit! Die Ärztin beim BAD sagte mir schon vor einer Woche, dass ich sofort vom Dienst suspendiert werden muss, wenn nur ein Fall in einer von mir unterichteten Klasse auftauche. Morgen hätte ich die Klasse direkt zwei Stunden lang. Wie gesagt: Offiziell weiß ich es nicht, aber die Schulleitung weiß sehr wohl von meinen Ängsten gerade wegen der Fehlgeburt im letzten Jahr. Ich bin STINKSAUER und habe das Vertauen in die Schulleitung echt verloren. Kann ich davon ausgehen, dass man mich in der nahen Zukunft auch wirklich ausreichend informiert? Ich will gerne arbeiten, ich liebe meinen Job, aber ich habe doppelte Verantwortung und die Schulleitung doch auch eine Fürsorgepflicht, gerade jetzt wo ich schwanger bin. Würde mich am liebsten erstmal bis Weihnachten krankschreiben lassen, oder ein Beschäftigungsverbot erwirken. Was geht besser, gibt's einen finanziellen Unterschied? Wie ist das überhaupt, wenn ich länger krankgeschrieben bin - bekomme ich weiter meine Beamtenbezüge? Bin erst ein Jahr fest drin und gerade läuft die Lebensverbeamtung durch... Kann mich jemand darüber "aufklären"; hat jemand Tipps, wie ich reagieren soll?
    Bin dankbar für Antworten!

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