Zeitpunkt Rückkehr ins Referendariat nach der Elternzeit

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage, und hoffe, auf möglichst viele Mütter (und gerne auch Väter) zu treffen, die damit schon Erfahrung haben.


    Ich erwarte im April ein Kind und möchte ein Jahr Elternzeit nehmen. Ich habe mich ganz klar für ein Jahr entschieden, weil es ein Jahr Elterngeld gibt. Auf das Geld bin ich angewiesen.


    Davon ausgehend, dass mein kleiner Schatz pünktlich im April kommt, würde ich also im Mai 2011 zurückkehren.


    Jetzt weiß ich nicht, ob das möglich ist. Denn ich habe von einer Ausbilderin in einem inoffiziellen (und sehr vagen) Gespräch schon gehört, dass ich entweder im Februar 2011, also zum Halbjahr wieder einsteigen soll, damit ich die Module von Anfang an besuchen kann und damit ich auch in der Schule vom Stundenplan her besser eingesetzt werden kann. Das würde für mich allerdings bedeuten, dass ich nur neun, statt der 12 Monate Elternzeit nehmen kann. Das passt meinen Mann und mir aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut.


    Die andere Möglichkeit wäre, im August 2011 zurückzukommen. Jetzt meine Frage: Wenn ich im Mai zurückkommen möchte, mir das Studienseminar aber tatsächlich sagt: Geht nicht, erst im August zum neuen Schuljahr (und zum Beginn des neuen 2. Hauptsemester), erhalte ich in den Monaten Mai, Juni und Juli trotzdem Bezüge?


    Mein Mann und ich sind da unterschiedlicher Meinung. Mein Mann sagt: Die müssen dich in diesem Fall bezahlen, da du verbeamtet bist und vom Gesetz her das Recht hast im Mai zurückzukommen. Ggf. können sie dich irgendwo anders einsetzen, aber nicht möglich ist es, dass die Bezüge ausbleiben, da du ja da bist und dem "Arbeitsmarkt" wieder zur Verfügung stehst. Und es gesetzlich so geregelt ist, dass der Arbeitgeber dich dann zurücknehmen MUSS, ob ihm der Zeitpunkt nun recht ist oder nicht.



    Ich wiederum bin mir da nicht so sicher. Ich habe schon so viele negative Erfahrungen mit dem Studienseminar gemacht, die allesamt wenig nachvollziehbar waren.


    Daher an alle meine Frage, die ihr Kind im Referendariat auch nicht „zeitgerecht“ zum neuen Schuljahr im Sommer bzw. neuen Schulhalbjahr im Februar bekommen haben, sondern „mittendrin“.


    Wie war das bei euch? Wann seid ihr zurückgekehrt? Wie war das mit den Bezügen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Könnt ihr mir Tipps geben?


    Ich habe mich übrigens noch nicht offiziell beim Studienseminar erkundigt. Mit einer Ausbilderin hatte ich, wie gesagt, vor ein paar Monaten schon mal gesprochen, aber davon war noch nichts spruchreif. Bevor ich mich jetzt offiziell erkundige, möchte ich nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren sein.


    Danke!


    Karlina

  • Mir ist noch was eingefallen. 8o


    Ich habe auch schon mit der Hessischen Bezügestelle und mit dem Amt für Lehrerbildung in Kassel telefoniert.


    Das Amt für Lehrerbildung ist für solche Personalsachen eigentlich zuständig.


    Ich habe eine halbe Stunde mit ihnen telefoniert. Erstaunlicherweise konnten sie mir keine konkrete Aussage geben! Ein solcher "Fall" war ihnen nicht bekannt. Ich kann ja so was immer kaum glauben. Man hat mit mir gesprochen, als wäre ich die einzige Schwangere, die während des Referendariats mitten im Schuljahr zurückkommen möchte (Fassungslosigkeit auf meiner Seite).


    Sie verwiesen mich an das Studienseminar. Ich hoffe nur, das gibt nicht so einen Hick Hack zwischen den Instanzen. Wäre alles nicht neu...

  • Du bist verbeamtet und da beginnt das Problem, es gilt das Beamtenrecht de sBundeslandes und einige haben etwas zu Zeiten drin wann du wiederkommen darfst.


    Ansonsten stimme ich deinem Mann voll zu!


    Achso, wenn du nach 9 Monaten wieder einsteigen solltest steht dir als Auszubildener auch noch 3 Monate lang der Sockelbetrag von 300 Euro zu obwohl du wieder arbeitest.

  • Hi


    ich stand vor einer ähnlichen Entscheidung wie du. Ich habe meine Tochter im Dezember entbunden und wurde vom Seminar gebeten, im September wieder einzusteigen. Ich bin also nur 8 Monate zu Hause geblieben. Das brachte mir den Vorteil, dass ich mich mit niemandem angelegt habe, dass meine Schulleitung keine Probleme mit meinem Wiedereinstieg hatten usw..
    Man hat als junge Mutter sowieso häufig Fehlzeiten. Es gibt also keinen Grund die Vorgesetzten unnötig zu verärgern.
    Meine Freundin hat es anders gemacht. Sie wollte nach 12 Monaten im Mai wieder einsteigen und nicht bis zu Schuljahresbeginn warten. Sie hat ständig Probleme mit allen Ausbildern. Sie musste zum Seminarleiter, weil sie angeblich zu oft fehlt und wird permanent von der Schulleitung überwacht. Sie ist vollkommen am Ende und kurz davor alles zu schmeißen.
    Auch wenn das sonst nicht meine Art ist, hier mein Rat: Pass dich den Wünschen an. Du machst es dir wesentlich einfacher. Außerdem entsteht dir sonst am Ende des Refs eine Lücke zwischen Referendariat, das dann ja auch eher endet als bei den anderen Referendaren, und Festanstellung.

  • hm, ich habe das so gemacht und bei mir war es kein problem. übrigens war ich im ref bei weitem nicht die einzige werdende mutter ;)


    ich habe damals einen sondeprüfungstermin bekommen, das war alles gar kein problem. wir hatten allerdings kein modulsystem, wie ihr es anscheinend habt.


    sprich mal mit den zuständigen vom seminar - die waren bei mir immer sehr hilfsbereit. und als fragen dann kniffelig wurden, haben sie die frauenbeauftragte hinzugezogen. die habt ihr bestimmt auch...


    alles gute :)

  • Susannea: Vielen Dank für den Tipp mit dem Sockelbetrag von € 300! Super hilfreicher Tipp!!! Das wussten wir bisher gar nicht!


    Wegen der Rückkehrrechte hatten wir schon mal irgendwo nachgelesen. Wobei ich nicht mehr weiß, wo. Ich weiß nur noch, dass wir da jedenfalls nichts gefunden hatten, was einer Rückkehr während des Semesters widerspricht. Weißt du denn genauer, wo man das nachlesen kann?


    pipoca: Dein Beitrag hat mich gestern noch lange bewegt. Du sprichst nämlich genau das an, was ich befürchte: Dass man sich erwünscht, dass ich dem Studienseminar und der Schule keine Umstände mache und mich schön brav deren Wünschen anpasse. Sowas ist auch mein Ding überhaupt nicht, auch wenn es wahrscheinlich genau so ist, wie du es beschreibst. Dass das wahrscheinlich die einzige Variante ist, um Auseinandersetzungen mit dem Studienseminar zu vermeiden. Es kann auch gut sein, dass es am darauf hinausläuft. Ich fühle mich dadurch total eingeengt. In dem Gespräch mit der Ausbilderin klang das von ihr ja schon an, als sie sagte, Rückkehr entweder im Februar oder im August.


    Du hast geschrieben, dass sie dich gebeten haben, im September zurückzukommen. Dann wäre bei euch in BW der andere Einstiegstermin im März gewesen(?) Wäre es denn für das Studienseminar auch in Ordnung gewesen, wenn du im März zurückgekommen wärst oder warum haben sie dich um September gebeten??


    FrauBounty: Ja, die Modularisierung ist wahrscheinlich das Hauptproblem! Zumindest ein Teil der Module fängt immer schon am Anfang eines Semesters an. Und ich muss ja ins 2. HS zurück. Im Prüfungssemester wäre es vermutlich auch bei uns leichter gewesen, mittendrin zurückzukommen.
    Da kannst du ja froh sein, dass deine Zuständigen vom Studienseminar immer sehr hilfsbereit waren. Glück gehabt! Bei uns sind sie nur hilfsbereit, sobald alles rund und problemlos läuft. Sobald es knifflig wird, gehen einem die Leute eher aus dem Weg und lassen einen mit dem Problem hängen. Klingt jetzt sehr pauschal und frustiert. Habe ich aber so erlebt.


    Kennt denn jemand einen Fall, in dem jemand zurückgekommen ist und als Übergangslösung mit anderen Aufgaben betraut wurde, um seine Bezüge zu erhalten?? Ich glaube nämlich selbst nicht daran, dass die mich mitten im Semester zurückkommen lassen UND es mir möglich machen, das Ref wieder normal aufzunehmen. Das wird durch die Modularisierung wohl nicht möglich sein.


    Danke schon mal für eure Antworten!!!

  • DU hast ein Anrecht darauf, dann einzusteigen, wenn dein Elterngeld rum ist. Und zwar exakt zu diesem Zeitpunkt.


    LG Anja

  • Ich kann nur für NRW (GHRGe) sprechen. Zu uns kam mitten im dritten Ausbildungshalbjahr eine Kollegin aus ihrer Elternzeit zurück. Sie konnte im Prinzip genau da weitermachen, wo sie aufgehört hatte. Sie war auch an der gleichen Schule, an der sie ihre Ausbildung begonnen hatte.

  • Anja82: Okay, aber wie ist es, wenn dann die Hälfte eines Moduls schon rum ist? Und bei uns darf man nur zwei Mal fehlen?? Und die Fachmodule fangen immer schon zu Beginn eines Semesters an. Wenn ich im Mai wieder einsteigen würde, kann es sogar sein, dass die Fachmodule dann schon ganz vorbei sind, maximal kann ich vielleicht noch an einer Sitzung teilnehmen.
    Aber es ist trotzdem gut zu hören, dass ich das Recht grundsätzlich habe. Aber ich weiß halt nicht, wie ich das umsetzen soll, ohne mich da mit dem Seminar anzulegen. Denn ich weiß ja selbst nicht, wie es mit den Modulen dann gehen soll. In der Hinsicht würde ich dem Seminar dann schon fast recht geben (auch wenn mir das sehr gegen den Strich geht.


    Susannea: "Beamtenrecht"?? Oh je, schande, das kenn ich bisher gar nicht 8o Da schau ich mal rein.


    Finchen: Es erstaunt mich das zu hören! Bin um solche Rückmeldungen aber sehr dankbar (wie bei Anja82), weil ich das ja eigentlich ebenfalls möchte. Aber wie geht das??? Habt ihr in NRW denn auch ein modularisiertes Ref???

  • Für mein Seminar kam damals nur der September in Frage, da ich dann einfach in den neuen Kurs einsteigen konnte. Ansonsten hätte ich direkt nach dem Mutterschutz wieder kommen sollen und direkt während der Lehrproben mit meinem alten Kurs die Prüfungen machen sollen. Allerdings kann ich nur sagen, dass sich die Entscheidung sich den Wünschen des Seminars anzupassen für mich sehr gelohnt haben. Ich habe meine gewünschten Noten und direkt nach dem Ref eine feste Stelle. Manchmal heißt es einfach Zähne zusammenbeißen und durch.

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