Seiten/Quereinstieg in Berlin

  • Liebe Forumsmitglieder,


    ich hoffe darauf, dass ihr mir kurz auf die Sprünge helfen könnt - die Informationen auf den üblichen Schulsenatsseiten sind total verwirrend
    für mich.


    Ich habe einen Hochschulabschluss (Magister, 2 Hauptfächer), 1. Germanistik und 2. Philosophie . Danach habe ich bereits 17 Jahre lang freiberuflich auf der enervierenden Honorarschiene in Volkshochschulen Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Seit ein paar Monaten habe ich nun - in fortgeschrittenem Alter - erstmals eine Vertretungsstelle an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe ergattert, die immer weiter verlängert wird bis der Lehrer, den ich vertrete, evtl.mal wieder auftaucht. Mir macht das Unterrichten Spaß, Kollegen und Schüler sind nett, ich bin im Moment hochmotiviert, weil ich endlich eine Perspektive sehe, aus der Honorarschiene rauszukommen. Sie scheinen auch sehr zufrieden mit mir zu sein, so dass die Chancen wohl nicht schlecht stehen, dass sie mir eines Tages nach zig Vertretungen vielleicht einen unbefristeten Vertrag anbieten werden. =)


    Meine Frage: habe ich richtig verstanden, dass mich zuerst die Schulleitung unbefristet einstellen muss, bevor ich diesen Vorbereitungsdienst berufsbegleitend machen kann ? Kann die Schule mich überhaupt unbefristet einstellen, da ich ja nur einen Magister und kein Staatsexamen habe (eine Promotion ist zur Hälfte fertig, aber das zählt ja eh nicht) ?
    Und falls ja, muss ich dann meine Magisterarbeit als erstes Staatsexamen anerkennen lassen oder nicht ?


    Ich bin bereit, alles nachzuholen, was ich brauche für eine unbefristete Festanstellung. Wäre euch sehr dankbar für nähere Infos, wie es bei euch gelaufen ist. Hat man überhaupt eine reelle Chance auf eine unbefristete Anstellung oder mache ich mir Illusionen ???

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • Du bist im Moment über PKB in der schule, dass ist das einzige, was Schulen selber machen können.
    Alles andere geht nur übers Landesschulamt.


    Evtl. kann dir da auch jemand weiterhelfen bei den zuständigen fürs Referendariat.

  • Liebe Susanna,


    danke erstmal für deine Antwort. Ich habe gerade vom Schulsenat gehört, dass mich erstmal die Schule dauerhaft einstellen muss, bevor ich den Vorbereitungsdienst machen kann.


    Wer hat denn nun eigentlich das Sagen ? Die Schulleitung oder die Behörden ? Und wenn die Schulleitung jemand einstellen will, der kein Staatsexamen hat (aber Magister und 20 Jahre Unterrichtserfahrung im freiberuflichen Bereich VHS, Privatschulen etc.), kann die Behörde die Schule dann zwingen, erst den Bewerber mit Staatsexamen zu nehmen, den die Schule vielleicht nicht will (weil kein guter Lehrer oder zu wenig Erfahrung etc.) ?


    Ich habe Sorge, dass ich mich als schlecht bezahlte Vertretungskraft verheizen lasse und die dann einfach jemand anderen einstellen, weil sie es von der Behörde aus vielleicht müssen.


    Kurzgefasst: wie groß ist der Spielraum der Schule ? Ich verstehe mich gut mit der Schulleitung, die sind aehr zufrieden mit mir.


    Danke im Voraus !

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • Zitat

    Original von C.B.
    Kurzgefasst: wie groß ist der Spielraum der Schule ? Ich verstehe mich gut mit der Schulleitung, die sind aehr zufrieden mit mir.


    Das würde ich dann dort einfach fragen. Sie haben Spielraum, aber für jede Verlängerung müssen sie z.B: vorher beim Personalrat die Bewerberliste abgeben. Wobei auch die sich manchmal schnell erstellen läßt ;)

  • Wouw! Ich hab ne Bewerbung bei der Senatsverwaltung laufen für einen Quereinstieg. Was is denn da jetzt eigentlich sache? Ich weiß, dass das ganze in Brandenburg so abläuft, dass man erstmal ein Jahr an einer Schule arbeiten muss, damit man dann zum Ref zugelassen werden kann. In Berlin dachte ich geht das über diese Bewerbung bei der Zentralen Bewerbungsstelle.


    Was is das überhaupt fürne dämliche Regelung, dass man erstmal ne Festanstellung oder ein Jahr an einer Schule arbeiten muss, bevor man zugelassen wird? Eigentlich soll man doch den Kram, den man zum unterrichten braucht in der Zeit lernen und nicht vorher.

  • ok also ich weiß jetzt wies läuft: die bewerbung bei beo ist für eine unbefristete einstellung an einer schule. sobald man dort angenommen ist bekommt man seinen anderweitigen abschluss als 1. staatsexamen anerkannt und macht dann berufsbegleitend das ref., was wohl auch heißt, dass man keine "stundenermäßigung" bekommt, sondern es eher drauf ankommt was für einen vertrag die schule anbietet. im juni gibts normalerweise bewerbungsgespräche.
    also ich bin mal gespannt, was bei mir rauskommt. meine bewerbung zum winterhalbjahr läuft...

  • Fraesi, kleiner Tip: über Beo dauert es ziemlich lange, bis man was Passendes findet. Ich habe mich direkt bei der Schule selbst beworben und hatte das Glück, dass die gerade eine Vertretung suchten.
    Vorstellungsgespräch am nächsten Tag, und nun bin ich seit März dabei mit Kettenverträgen (befristet).


    Es ist echt ein Sprung ins kalte Wasser. Ich habe zwar schon seit Jahren Unterrichtserfahrung, aber die Sache mit den Klassenarbeiten, die Vorbereitungen etc. ist nochmal was ganz anderes: Stress hoch 10. Hoffe nur, dass sich die ganze Mühe dann auch lohnt. Und nicht irgendein Bürokrat am Ende sagt: Pustekuchen .... :schreck:
    (Ich arbeite jetzt schon dasselbe wie die anderen Lehrer, bekomme aber nur schlappe 960 Euro netto für 18 Stunden)

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  • 8oIrgendwie kapier ich es immer noch nicht: mal angenommen, die Schule, bei der man seit zig Monaten Vertretungen macht (befristete Kettenverträge) ist zufrieden mit einem und würde einen unbefristet einstellen. Dürfen die das ?????????????????????????
    Oder sind die gezwungen, regulären Bewerbern mit Staatsexamen den Vortritt zu lassen, obwohl sie die nicht kennen ? Kann die Behörde die Schulleitung zwingen ? Und wer wählt überhaupt den Kandidaten für die unbefristete Anstellung aus: die Schule selbst oder das Schulamt ?
    Oder macht die Schule dem Schulamt Vorschläge und das Amt entscheidet ????


    Weiß einer was, wie das in der Praxis läuft ?
    Kann ich hoffen oder muss ich mir Sorgen machen, den einen Ausbeutjob in der Volkshochschule nun mit dem anderen Ausbeutjob in der regulären Schule getauscht zu haben - mit der dreifachen Belastung und weiterhin fehlener Perspektive ? :evil:

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  • Zitat

    Original von C.B.
    Fraesi, kleiner Tip: über Beo dauert es ziemlich lange, bis man was Passendes findet.


    Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen, ich werde mit Angeboten zugeschmissen und das ging auch ganz schnell!

  • Ich habe letztes Jahr ein paar Monate als PKB-Kraft in Berlin gearbeitet. Mir wurde damals mitgeteilt, dass ein Schuldirektor Leute ohne Staatsexamen nur befristet als Vertretungslehrkraft einstellen darf (spreche vom Lehramt Gymnasium).

  • Also ich würde Dir C.B. einfach empfehlen Dich direkt nochmal an die GEW zu wenden. Schreib am besten mal an Herrn Jähne (jaehne@gew-berlin.de) Der Mann ist sehr hilfsbereit, freundlich und schnell beim antworten.


    Meine Infos und Auffassung: Es gibt ein Auswahlverfahren. Wenn durch dieses klar wird, dass nicht genügend Personal mit 2.Staatsexamen fest eingestellt werden kann, wird auf die Quereinsteiger zurückgegriffen. Deren Studienabschluss wird dann dem Staatsexamen gleichgestellt und sie machen berufsbegleitend das Ref. Das heißt für mich, dass es wohl keine Stundenermäßigung, wie bei den eigentlichen Refis mit 1.Staartsexamen, gibt, sondern die Stunden vom Vertrag abhängen. Das dürfte dann ganzschön heftig werden. Es gibt Magelfächer, bei denen die Einstellungswahrscheinlichkeit höher ist, allerdings sind über den Seiteneinstieg bisher kaum Leute reingekommen und wenn dann mit den Fächern Physik und Mathe. Bei Dir siehts also womöglich ziemlich schlecht aus @Fächerkombi. Ich finds auch bescheiden, aber es sieht schlecht aus, auch für mich mit Chemie/Bio, obwohl Chemie Mangelfach ist/war. Mit anderen Worten: Wenn Deine Schule Bedarf angemeldet (ich denk mal so läufts) hat und keine fertigen Leute zur Verfügung stehen, dann könnte es was werden und gut isses auf jeden Fall, wenn Du in Deiner Bewerbung die Schule angegeben hast. Aber wie gesagt, frag nochmal nach. Und informier mich mal mit bitte!


    Das ganze war der Grund, warum ich mich in Hamburg (wo sonst ;)) zum Quereinstieg bewerben wollte, aber ich habs im Endeffekt doch gelassen und hab erstmal angefangen zu arbeiten. Zum Sommerhalbjahr habe ich keine Rückmeldung bekommen und zusätzlich zum BEOV habe ich mich selbst um Vertretungseinstellung und Praktika bemüht: Nüscht! Und das in nem Mangelfach! Du siehst: Ich kapiers selber nicht, was da läuft. Vielleicht wissen dies auch nicht... ;)

  • Ja ich weiß, n Bekannter macht gerade sein Ref bei Euch, zwar in ner anderen Kombi, aber von ihm kenn ich die Situation. Aber Du weißt vielleicht auch, dass ein Berliner seine Stadt nicht verlässt. ;)
    Nee mal ehrlich son Wechsel is leichter gesagt, als getan.

  • Ich weiß, aber ich hoffe immer noch auf irgendwann (möglichst bald) Fachlehrerzuwachs! ;)

  • Ja, danke, Fraesi für den Tip mit dem netten GEWler. Ich mach das, ich mail den mal an, vielleicht wissen wir dann mehr.
    Ich möchte wirklich endlich mal genau wissen, wie die Chancen überhaupt stehen, sonst promoviere ich lieber zu Ende und lass den ganzen Quatsch.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

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