- Offizieller Beitrag
Hallo,
nachdem Stella in einem anderen Thread einen Stempel gesucht hat, auf dem "RS-Fehler nicht korrigiert" steht und den sie in Übungsaufsätzen einsetzen möchte, bei denen sie mehr auf den Inhalt achten möchte, habe ich mich darüber aufgeregt, weil ich es ein Unding finde und meine Fünfties darunter leiden müssen, da sie nicht verstehen, dass im Gymnasium (zumindest bei uns) grundsätzlich in allen Aufsätzen die Rechtschreibung zählt. Außerdem zieht sich diese Sorglosigkeit rauf bis in die Oberstufe, wo in Klausuren noch eklatante und haarsträubende sprachliche Fehler gemacht werden.
Da ich Stellas Thread nicht kapern wollte, mache ich hier eine eigene Diskussion zu dem Thema auf.
Bei uns im Gymnasium werden für jede neue Aufsatzform zwei Übungsaufsätze verlangt und ausdrücklich gefordert, dass die "komplett" korrigiert werden. Ehrlich gesagt, macht es für mich auch keinen Sinn, nur Teilaspekte zu korrigieren, weil ich denke, gerade die Kleinen können nicht nachvollziehen, dass die Rechtschreibung mal nicht so wichtig und mal wichtiger ist.
Ich persönlich kämpfe mich auch durch jede LRS-Klausur und streiche da die Rechtschreibfehler mit einer anderen Farbe (meist schwarz oder blau) an, ich würde aber nie auf die Idee kommen, hier die Rechtschreibfehler unter den Tisch fallen zu lassen, weil dann die Haltung aufkommt: "Ich hab LRS, ich brauch nix tun- meine Rechtschreibung zählt ja eh nicht!"
Ja, wie im anderen Thread jemand schrieb, man muss die Rechtschreibung üben, das ist richtig. Aber durch das vorher erwähnte Vorgehen passiert es oft (das ist zumindest bei meinen Fünftklässlern der Fall und ich glaube nicht, dass es woanders nicht so ist), dass die Schüler sich bei den Übungen und Diktaten große Mühe geben und teilweise keine Fehler haben. Im Aufsatz ist alles wieder verschwunden.
Liebe Grüße
Hermine