Hilfe! Beschäftigung / Unterhaltung etc. für meine Oma (92)

  • Hallo zusammen,


    meine Oma ist 92 Jahre alt und hat bis vor ca. 2 Monaten noch alleine in ihrem Haus gewohnt. Als sie aber zum wiederholten Mal nachts hingefallen ist und in Folge dessen eine Lungenentzündung bekommen hat, haben wir zusammen mit ihr beschlossen, dass sie von nun an Unterstützung von einer Pflegeperson bekommen soll. Vor ca. 4 Wochen ist dann eine Rumänin zu ihr gezogen, die sich um alles, was im Alltag so anfällt, kümmert. Da meine Oma noch recht fit ist, ist das nicht sonderlich viel, d.h. hauptsächlich kochen und putzen und ab und zu kleinere Besorgungen erledigen. (Großeinkäufe übernimmt meine Mutter.) Meine Oma kann alleine auf die Toilette gehen und sich alleine waschen.


    Jedenfalls hatten wir der Organisation, die die Rumäninnen vermittelt, gesagt, dass wir hauptsächlich jemanden brauchen, der (abgesehen von den oben genannten Aufgaben) meine Oma unterhält und ein wenig dafür sorgt, dass sie geistig und körperlich fit bleibt. Daher wollten wir auch jemanden, der gut Deutsch spricht. Nun ist aber das Gegenteil der Fall. Die beiden werden sich zwar über die nötigsten Dinge (kochen+putzen) einig, aber meiner Oma fehlt es einfach an Unterhaltung. Meine Mutter, die berufstätig ist und bei ihrer Arbeit stark eingespannt ist, hat nun noch mehr Stress mit meiner Oma als zuvor. Ständig muss sie sich mit der Frau unterhalten und ihr auf Englisch erklären, was sie mit meiner Oma machen soll. Die Rumänin hat keine Erfahrung im Umgang mit älteren Menschen und vergisst auch oft Dinge. Ansonsten ist sie aber sehr nett. ("Sie bemühte sich meist..." ;-))


    Meine Oma jammert oft, dass ihr langweilig ist und sie den ganzen Tag nur am Nachdenken ist. Meistens sitzen die beiden Transusen nämlich nur vor dem TV oder essen. Daher haben meine Mutter und ich uns gedacht, dass wir nun mal einen Tagesplan erstellen. So in der Art:


    * Frühstück
    * Gymnastik, Massage oder Fußbad
    * Spiel o.ä.
    * Mittagessen
    * Mittagsschlaf
    * 15 min frische Luft (d.h. je nach Wetter entweder kurz spazieren oder auf den Balkon gehen)
    * Kleinigkeit essen (Joghurt, Kuchen etc.)
    * Spiel o.ä.
    * Verbotene Liebe schauen (das war früher die Lieblingssendung meiner Oma. Seit die Frau aber bei ihr wohnt, kriegen das die beiden irgendwie nicht mehr auf die Reihe)
    * Abendessen
    * Spiel o.ä.


    So, nun aber endlich meine Fragen:


    Habt ihr ein paar Ideen für Spiele / Rätsel / Bastelarbeiten / Beschäftigungen, die für die beiden geeignet wären?
    Wir würden auch alles kaufen!
    Zu beachten gilt, dass meine Oma ihre Hände nicht mehr so gut bewegen kann - etwas Feinmotorisches wäre also eher ungeeignet. Außerdem kann sie auch nicht mehr so gut laufen. Geistig ist sie noch recht fit, d.h. sie kapiert alles, versteht jeden Witz, vergisst aber auch wieder schnell.


    Über ein paar Antworten und gerne auch sonstige Tipps / Anregungen rund um meine Oma würde ich mich riesig freuen.


    Tausend Dank im Voraus!


    Liebe Grüße
    Mayflower


    PS: Die Rumänin bleibt insgesamt nur 3 Monate da, dann kommt eine neue. Evtl., d.h. wenn wir es wollen, kommt die erste danach wieder.
    Wie es aussieht, können alle diese Damen nicht sonderlich gut Deutsch. Was ja aber auch nicht so das Problem wäre, wenn sie sonst alles könnten ;-).

  • Spontan fällt mir gerade nur Mensch ärgere dich nicht ein.
    Hast du deine Anfrage auch mal in einem Forum gestellt, das sich mit der Pflege alter Menschen beschäftigt? Da könnten dir halt die Profis Tipps geben.



    Bibo

  • Hier mal so ein paar Vorschläge:


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    Vielleicht findest du dabei ja was brauchbares.


    Sonst ergebn die Stichworte 'beschäftigung altenpflege' auch ganz gute Ergebnisse bei Amazon.


    Gruß

  • Meine Oma, auch schon 90 Jahre, liebt Rummy-Cup. Das ist in ihren Kreisen DAS Spiel schlechthin. Da trifft sie sich mit ein zwei Damen, essen kekse und spielen gemeinsam. Und ich muss sagen, für das Alter sind sie noch ganz schön fix beim Umschichten der Zahlenreihen.


    Wie wäre es denn mit Handarbeit? Socken stricken für eine wohltätige Organisation oder so.


    Meine Oma liebt es Streuselkuchen zu backen. Davon hat die ganze Familie was und amn findet immer Abnehmer dafür. :D Vielleicht ist ja Marmorkuchen die neue Leidenschaft deiner Oma?

  • Wie wäre es mit Sudoko? Meine Mutter hat das als großes Legespiel.


    In einer Seniorenwohnanlage, in der ich einige Zeit gearbeitet habe, mochten die alten Leute gerne malen. Wie wäre es damit?
    Oder töpfern/ kneten?


    Wie steht es mit Ausflügen??

  • apropos Memory:
    habe gerade selber zu Weihnachten ein so nettes Exemplar bekommen, welches aus lauter Bildern von Freunden und Familie besteht.
    Dies könnte ich mir auch gut für deine Omi vorstellen.
    Ein solches kann man wohl beim Fotoshop machen lassen.
    Ansonsten


    Hörbücher,
    Spiele, wie
    Vier gewinnt, Canasta, Backgammon, UNO, Schach (eventuell nicht so geeignet wegen der Feinmotorik?),Schiffe versenken, Stadt-Land-Fluss,...
    Schweden Schach für draußen, Dosenwerfen, Ball spielen...
    Lg!

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

  • Spiele wurden ja schon einige genannt...
    Sicherlich finden sich doch auch einige ältere Damen oder Herren in der Nachbarschaft, die sich auch darüber freuen würden, ein bißchen Gesellschaft zu haben.


    Meine Oma (91) hat auch Schwierigkeiten mit der Feinmotorik (taube Finger etc), aber sie malt dennoch mit großer Begeisterung auf Leinwände.
    Das gelingt ihr richtig gut.
    Vielleicht wäre das ja auch was für deine Oma.

  • Das "Problem" hat sich mittlerweile erledigt. Meine Oma ist am Freitag ins Krankenhaus gekommen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass sie einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen hat und knapp vor dem Nierenversagen steht.
    Als ich sie gestern besucht habe, war sie im Kopf ganz klar, hat Witze gemacht etc. So möchte ich sie eigentlich auch in Erinnerung behalten.
    Mich macht das ganze sehr fertig und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn sie noch wochenlang so rumliegt und man jeden Tag damit rechnen muss, dass sie stirbt. Besuchen möchte ich sie aus oben genanntem Grund eigentlich nicht mehr. Oder ist das egoistisch? Vielleicht möchte sie mich ja gerne noch sehen?
    Außerdem weiß ich nicht, wie ich unter diesen Umständen einigermaßen normal arbeiten soll. Wenn meine Oma stirbt, kann ich danach ganz sicher einige Tage nicht arbeiten gehen, aber ich kann ja jetzt nicht im Voraus schon ständig beim Arbeiten anfangen zu heulen. Ich kann mich in solchen Situationen auch nur schwer zusammenreißen. Hat jemand vielleicht ein paar Tipps für mich?


    (Möchte kein neues Thema aufmachen.)

  • Zitat

    Original von Mayflower24


    Als ich sie gestern besucht habe, war sie im Kopf ganz klar, hat Witze gemacht etc. So möchte ich sie eigentlich auch in Erinnerung behalten.


    Die Erinnerungen an die "guten Zeiten" bleiben trotzdem (so ging mir das jedenfalls).


    Zitat


    Mich macht das ganze sehr fertig und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn sie noch wochenlang so rumliegt und man jeden Tag damit rechnen muss, dass sie stirbt. Besuchen möchte ich sie aus oben genanntem Grund eigentlich nicht mehr.


    Ich würde hingehen. Vielleicht gibt es auch noch Dinge, die du ihr gerne erzählen möchtest, oder die du gerne fragen möchtest? Oder sei einfach nur da. Ich habe auch schöne Erinnerungen an die letzte Zeit mit meiner Oma.

  • Oh je, das ist wirklich traurig :(


    Aber ich würde sie trotzdem weiterhin im Krankenhaus besuchen.
    Wenn du jetzt nicht mehr hin gehst, wäre das für deine Oma bestimmt nicht einfach zu verstehen. Vor allem, wenn sie noch bei Verstand ist!
    Das würde ich ihr nicht antun, sie freut sich doch, wenn du sie besuchen kommst!


    Mit Sicherheit ist das eine schwere Zeit.
    Oft stellt man aber fest, dass die Arbeit einen ablenkt und einem sozusagen gut tut. Du solltest jetzt nicht darüber nachdenken, was geschieht, wenn deine Oma stirbt. Versuche doch, die Zeit mit deiner Oma jetzt noch intensiv zu nutzen.

  • Das tut mir leid für dich.
    Ich habe im letzten Sommer auch meine Oma verloren. Sie war 89. Sie lag 6 Wochen im Krankenhaus. Anfangs sah alles so aus, als ob sie wieder nach Hause kann, aber dann änderte sich alles und sie starb. Für mich war es wichtig, sie regelmäßig zu besuchen, auch in den 1 1/2 Wochen als absehbar war, dass sie bald stirbt. Sie tat mir so leid und kam mir so klein und so einsam vor. Ich wollte für sie da sein, auch als sie nur noch gejammert und geweint hat. Am Abend bevor sie starb, war ich noch bei ihr. Darüber bin ich sehr froh.
    Wenn ich aber jetzt an meine Oma denke, habe ich nicht die Bilder meiner sterbenden Oma vor mir, sondern alles Schöne und Lustige, was wir erlebt haben. Mir haben die Besuche sehr geholfen.
    Auch die Arbeit in der Schule war eine gute Abwechslung für mich.
    Ich glaube allerdings, dass jeder mit solchen Erfahrungen anders umgeht, deshalb wünsche ich dir viel Kraft.

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