Bepunktung Kommatest

  • Hallo,


    es nervt mich immer, dass schon kleine Übungen in Klassenarbeiten Bewertungsprobleme erzeugen ;(. Also: Gegeben ist ein Text in Klasse 6, in dem Schüler zehn fehlende Kommata einsetzen sollen. Ich wollte für jedes richtige Komma einen Punkt geben. Nun gibt es natürlich Leute, die mehr Kommata eintragen, als in den Text gehören.


    . Würdet ihr für jedes dieser Komata wieder einen Punkt abziehen?
    - Was ist mit optionalen Kommata (die Aufgabe war: Setze die Kommata ein, die stehen MÜSSEN)?


    Danke,


    nette Grüße
    Unter uns

  • Du kannst auf die Aufgabe im Prinzip eine bestimmte Anzahl von Grundpunkten geben und dann ziehst du für jedes fehlende als auch falsch gesetzte Komma Punkte ab.


    Im Prinzip finde ich es auch zu wenig, wenn die S. nur ein Komma richtig gesetzt haben - daher würde ich von weniger als 10 Grundpunkten ausgehen.


    Beim nächsten Mal sollte das Verfahren aber vorab schonmal in einer Übung vorkommen oder man schreibt es dran.

    • Offizieller Beitrag

    ich würde für jedes falsch gesetztes Komma einenPunkt abziehen, denn sonst könnte theoretisch jemand nach jedem Wort ein Komma setzen in der Hoffnung, irgendein richtiges wird schon dabeisein :S



    Das würde ich auch tun, aber nur, wenn ich es vorher gesagt habe, bzw. es so in der Aufgabe steht. Am besten schriftlich vorab. Und ich würde auf jedes Komma nur einen halben Punkt geben...

  • Vielen Dank Euch! Ich werde jetzt die falsch gesetzten Kommata auf jeden Fall berücksichtigen, wobei ich noch überlege, nach welcher der vorgeschlagenen Strategien.


    Ich meine übrigens nicht, dass es unbedingt nötig ist, das Bepunktungsverfahren vorher anzukündigen oder sogar zu üben. Die Schüler wissen, dass sie bestimmte Kommaregeln kennen und richtig anwenden können sollen. Rein "strategisches" Verhalten (nach jedem Wort ein Komma, ein Komma pro Satz oder was weiß ich) ist eigenes Risiko.

  • Jaja. In Bayern. Natürlich :D . Meine ich so ganz wertfrei. Oder gilt das nur für Deine Schule? Ich gebe aber zu, das hat Einiges für sich. Ich habe einfach die Kreativität meiner Schüler mal wieder unterschätzt.


    Im konkreten Fall wäre eine Ankündigung der Bewertung ja vor allem für Schüler hilfreich gewesen, die an einer Stelle denken, hier kommt ein Komma hin, aber sich nicht sicher sind. Dann ist die Frage: Setzen oder nicht? Ich überlege deshalb im Moment, ob ich nicht für falsch gesetzte Kommata (so viele sinds nicht, der Standardfall ist: das Komma fehlt) einen geringeren Abzug gebe.

  • Ich überlege deshalb im Moment, ob ich nicht für falsch gesetzte Kommata (so viele sinds nicht, der Standardfall ist: das Komma fehlt) einen geringeren Abzug gebe.


    Das verstehe ich nicht. Du willst doch die Kommasetzungs-Regeln überprüfen. Und es ist doch nicht "weniger falsch" eins zu setzen wo keins hinkommt wie umkehrt.


    Je nach Textumfang und Schwierigkeit sollte man doch fordern, dass die S. zumindest die Hälfte/ein Drittel der Kommata richtig setzen. Daher würde ich darunter auch gar keinen oder höchstens einen Punkt geben. Eine "ausreichende" Punktzahl für die Mindestanforderung.

  • Zitat

    Das verstehe ich nicht.

    Nun, wenn ich die Kollegen richtig verstehe, geht es ihnen um größtmögliche Transparenz für die Schüler - wofür ja auch einiges spricht. Ich persönlich finde das, wie gesagt, nicht so wichtig, aber ich sehe auch das Problem.


    Nehmen wir an, ein Schüler meint, an einer Stelle sollte ein Komma stehen, ist sich aber nicht ganz sicher: Wenn er weiß, dass er für richtige Kommas Punkte bekommt, aber keinen Abzug für falsch gesetzte, kann er das Komma einfach setzen. Wenn er aber vom Abzug weiß, wird er kalkulieren: Wie sicher bin ich, dass meine Lösung richtig ist? Denn wenn er sich unsicher ist, wäre es hier besser, das Komma einfach wegzulassen (was im schlimmsten Fall eben nur einem fehlenden Punkt entspräche, aber keinem Abzug).


    Gerade für Schüler, die einzelne Unsicherheiten haben, kann das Bepunktungsverfahren daher schon relevant sein. Natürlich kann man sagen: Das ist persönliches Pech, sie haben nicht genug gelernt (eine Position, die mir nicht ganz fremd ist :rolleyes: ). Aber man kann eben auch sagen: Seien wir fair, geben wir ihnen die Chance, im Einzelfall auch strategisch zu entscheiden.


    In der Arbeit war die Aufgabe nun, die Kommata richtig zu setzen. Das kann durchaus dazu führen, dass die Schüler sich darauf konzentrieren, bloß kein Komma wegzulassen. Dann fühlen sie sich dazu gedrängt, lieber ein Komma zuviel als eins zuwenig zu setzen. Und würden dafür am Ende bestraft. Die Frage ist daher eigentlich, will man das und wenn ja, wie sehr.


    Wie gesagt: Dass Schüler hinter jedes Wort ein Komma setzen oder so, ist in der Arbeit nicht passiert. Die meisten haben schon versucht, nur an den richtigen Stellen Kommas zu setzen. Vor allem fehlen daher welche. Man könnte daher auch deswegen etwas großzügiger sein und vielleicht bei falsch gesetzten Kommas etwas weniger abziehen, als man bei richtig gesetzten gibt. Meine ich.


    So, dass war jetzt viel Text, wird Zeit, dass ich ans Bewerten gehe, statt nur drüber zu schreiben 8) .

    • Offizieller Beitrag

    ich fand ursprünglich die Vorgabe, das Bewertungsschema zu Beginn der Überprüfung transparent zu machen, auch sehr befremdlich.
    Doch es hilft dir letztendlich selbst, denn du musst dir im Vorfeld Gedanken über deine Bewertung machen, was dir selbst auch eine gewisse Sicherheit gibt.

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