Wie mit respektlosen Verhalten umgehen ?

    • Offizieller Beitrag

    Die Superpädagogen haben gesprochen! 8|


    Und dann? Wohin mit dem Kind? Anscheinend hat sie eine ziemlich schwere Zeit, die ihr selber zusetzt. Ich denke doch auch, dass es Gründe für ihr Verhalten gibt.


    Sicher muss man sich nicht beleidigen lassen und sollte versuchen, konsequent zu bleiben. Dabei aber auch Verständnis und Gesprächsbereitschaft signalisieren. Was ist denn mit den Eltern? (Sorry, falls ich das überlesen habe!) Kann man die mit ins Boot holen?


    Es ist unrealistisch zu glauben, dass sich dieses Problem von heute auf morgen lösen lässt, auch, wenn die Schülerin Einsicht gezeigt und ihr Verhalten bereut hat. In der Pubertät werden die Kids doch von stärkeren Teufeln geritten. In der konkreten Situation bricht es dann eben doch wieder aus ihnen heraus.


    Offensichtlich versucht sich die Schülerin an dir zu reiben. Das zeigt doch, dass sie versucht, Kontakt mit dir herzustellen, dir aufzufallen. Ich denke, dass du vielleicht auch einen Zugang zu ihr finden kannst. Nur geht das nicht, wie gesagt, von jetzt auf gleich.


    Runter von der Schule halte ich für einen sehr fragwürdigen Weg, sich des Problems zu entledigen!


    Gruß
    Melo

  • Da muss ich dir auch Recht geben.
    Auf jeden Fall haben wir beim Gespräch ausgemacht, dass sie sich auch bei dem Mädchen entschuldigt und das sowas nie wieder vorkommt.
    Und sie hat zugestimmt.


    Angesichts dieser beiden Posts verstehe ich nicht, warum die Schule ein solches Verhalten weiterhin dulden soll. Das Mädchen ist 17 ! In jedem Ausbildungsbetrieb wäre schon lange Sense gewesen. Will damit die Diskussion nicht forsetzen bzw. anheizen, nur der
    ironischen Bezeichnung "Superpädagoge" entgegentreten.

  • Zitat Melosine :

    Zitat

    Runter von der Schule halte ich für einen sehr fragwürdigen Weg, sich des Problems zu entledigen!

    Da bin ich völlig anderer Meinung ! Wenn die Schüler in Deutschlands Schulen da mal etwas mehr Entschlossenheit und Durchgreifen spüren würden, würden sich etliche nicht wie eine offene Hose benehmen. Das o.g. Mädchen ist u.a. auch ein Produkt der weichgespülten und gutmenschlichen Kuschelpädagogik.8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Hallo,
    ich bin durchaus der Auffassung, dass es Fälle gibt, in denen eine Ordnungsmaßnahme ergriffen werden muss, um auf Dauer den anderen Schülern nicht zu schaden, weil der Unterrichtsbetrieb permanent von einem Schüler / einer Schülerin torpediert wird.


    Hier ist sogar schon ein Verweis aus dem Unterricht erfolgt - Folge: die Schülerin stört in der Nachbarklasse, zerstört Aufgaben, pöbelt herum, beleidigt Lehrkräfte. Vorher gab es Gespräche, Versuche, verbal auf sie einzuwirken. Folge: offenbar gleich null positive Wirkung. Von dem Erklärungsansatz: schlechtes Verhalten ist nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit halte ich persönlich nur extrem bedingt etwas! Wie hier richtig erwähnt, können Gleichaltrige in einer Ausbildung auch nicht ausrasten, weil sie persönliche Probleme haben, und dann erwarten, dass immer wieder sanft auf sie eingegangen wird.


    Mich würde auch interessieren, inwiefern die Eltern mit einbezogen wurden. Das wäre sicher schon längst fällig gewesen, da sonst auch spätere Ordnungsmaßnahmen für nichtig erklärt werden können. Ich würde von Schulleitungsseite dem Mädchen aber auch klar machen, dass ihr Verhalten indiskutabel ist und im schlimmsten Fall zum Verweis von der Schule führen kann.


    Grüße Eugenia

  • wobei ich mich frage, was "der schlimmste Fall" sein mag.....

    Ist doch eigentlich recht klar, oder nicht? Wenn das Verhalten, das der Schülerin im Gespräch mit der Schulleitung von dieser als indiskutabel dargelegt wurde, wieder auftritt.
    (Oder natürlich NOCH heftigere Vorfälle)

  • Es wird, zum Beispiel vom User Philosophus, immer wieder kritisiert, dass manche die Schule für eine Parallelwelt halten und diese Ansicht nicht angemessen sei. Anscheinend ist die Schule aber doch komplett anders, denn in welchem Betrieb / Ausbildung würde man mit so einem Verhalten ständig noch getragen?
    Klar hat man auch auf Pubertät etc. Rücksicht nehmen, aber doch nur zu einem gewissen Maß. Wer unbeschulbar ist, der muss eben anderweitig sehen, was aus ihm wird.
    Spricht doch nichts dagegen, dass die Schülerin erstmal mit dem "richtigen Leben" Kontakt aufnimmt, arbeiten geht, oder vielleicht sogar erstmal in Behandlung muss, bis sie arbeitsfähig oder beschulbar ist.


    Geringfügig offtopic: Das von mir an anderer Stelle entwickelte Argument, Schule sei keine Parallelwelt, bezog sich natürlich auf einen ganz anderen Zusammenhang. Das möchte nur kurz klarstellen – weil der User Silicium sich sonst dem Verdacht aussetzen würde, nur selektiv gelesen oder die Stoßrichtung des Arguments nicht verstanden zu haben. Und das möchte ich natürlich vermeiden. :)


    Zum Argument: Dass Schule keine Parallelwelt sei, bezieht sich natürlich auf die in ihr tätigen Erwachsenen, für die Schule ein Arbeitsplatz ist, und die – ob dieses Arbeitsplatzes – nicht weniger von "der" Welt mitbekommen als andere Arbeitnehmer (und das wird ja landläufig gerne behauptet). Dass das für die Schüler nicht in gleicher Weise gilt, kann man – wenn es einem der gesunde Menschenverstand nicht schon geflüstert hat – den jeweiligen Schulgesetzen entnehmen. Zum Beispiel könnte man mal nachlesen, welche Hürden der Gesetzgeber einem Schulausschluss vorschaltet. Mit diesem Wissen im Hinterkopf verliert doch manche Stammtischparole, die hier von kenntnisfreier Seite als Diskussionsbeitrag eingebracht wird, an Plausibilität.

  • Natürlich haben wir ihre Eltern einbezogen, es gab ein Gespräch mit ihrem Vater, wo sie selbst auch dabei war und selbst dann konnte sie sich nicht benehmen, spielt mit dem Handy rum, lacht ihren Vater aus, selbst Sprüche wie " Halt die Fre... " sind gefallen. Das hat mich schon etwas entsetzt.
    Allerdings muss man auch sagen, dass selbst ihr Vater im Moment sehr gestresst durch sie ist.
    Denn so, wie sie sich in der Schule verhält, verhält sie sich auch zu Hause.
    Beleidigt ihre Eltern, kommt und geht wann sie will, ist alles egal usw.
    Auf jeden Fall gibt es am Mittwoch nochmal ein Gespräch, wo wir dies alles ansprechen werden.
    Danke für eure Meinung ;)

  • bei dem mädchen ist ja echt einiges im argen.. wenn sie schon ihre eltern beleidigt... und dann sogar noch in der schule VOR ihrem lehrer...
    da scheint das elternhaus bei ihr ja richtig viel "vermurkst" zu haben..
    also ich finde auch, dass es möglich sein muss sich so einem schüler zu "entledigen".
    es kann doch nicht sein, dass die anderen schüler wegen dieses "verirrten geschöpfes" alle leiden.
    so kann doch kein effektiver unterricht mehr möglich sein, wenn sie ständig ausrastet..
    also ich denke es muss ein deutliches zeichen gesetzt werden.
    ein verbleib in der klasse halte ich auch nicht für möglich.. entweder "ab vom hof" oder ein klassen/schulwechsel....
    sie muss schon merken, dass das so nicht läuft. und ohne ein deutliches zeichen wird sie sich nicht ändern.. davon bin ich überzeugt.


    viel erfolg.

  • Ja, ich war auch mehr als fassungslos.
    Das war ja wohl nur ein Vorgeschmack, auf das, was da wirklich zu Hause abgeht.
    Klar hat man mal Verständnis dafür, wenn sie mal schlechte Laune hat, aber sicherlich nicht dafür, dass sie andere verprügelt und alle um sich herum beleidigt.
    Na ja, ich bin mal gespannt, was sich am Mittwoch ergibt, berichte dann :)

  • Das war ja wohl nur ein Vorgeschmack, auf das, was da wirklich zu Hause abgeht.

    Die Eltern scheinen total die Kontrolle über das Kind verloren zu haben. Ich meine mit 17 ist man schon mal renitent, aber so extrem?


    Meine Mutmaßung ist, dass die Eltern das Mädel extrem laissez-faire erzogen haben und, dass sie so nie Grenzen kennen gelernt hat. Man kann nur vermuten, dass eine strenge Erziehung zu einem anderen, angepassterem Ergebnis geführt hätte. Das Problem heutzutage ist einfach auch oft, dass den Kindern nicht mehr gezeigt wird wer Chef ist und, dass ihnen auf Augenhöhe begegnet wird. In diesem Fall wird da allerdings noch ein bisschen mehr dazu kommen, als nur dieser Fehler.
    Dass der Vater sich vor den Lehrern so von der eigenen Tochter behandeln lässt, spricht im übrigen Bände: Er ist zu weich!
    Aber das nützt ja jetzt nichts mehr auf die Fehler der Vergangenheit zu schauen. Man darf jetzt nur nicht als Lehrer, wie hier teilweise leider schon als Handlungsstrategie geäußert wurde, denselben Fehler machen und konsequenzenlos bleiben und es mit gut zureden und großem Verständnis probieren. Es bedarf einer starken, strengen Hand, die Schulleitung ist da gefordert.


    Den Eltern kann man nur raten einen Verhaltenspsychologen hinzuzuziehen. Sollte sich die Tochter der Psychologin verweigern, würde ich überlegen das Kind zum Auszug zu zwingen. Keine Eltern verdienen es, dass das eigene Kind so mit ihnen umspringt. Sie ist alt genug und wenn sie angebotene Hilfe (wie mehrfach durch den Threadersteller) ausschlägt, muss sie gegen die Wand laufen.

  • Meine Mutmaßung ist, dass die Eltern das Mädel extrem laissez-faire erzogen haben und, dass sie so nie Grenzen kennen gelernt hat


    wow, dass ist ja mal wieder eine fundierte psychologische Analyse.


    Klar muss man Grenzen setzen, wenn Unterricht möglich sein soll. Wir haben aber ebenfalls einen pädagogischen Auftrag. Insofern, gibt es an der Schule denn keinen Psychologen, der sich mal mit dem Mädchen auseinandersetzen kann?

  • Stimmt, aber was tun, wenn sie nicht redet ?
    Wenn man es versucht, bekommt man nur zu hören, dass man nicht so tun soll als ob es einem interessiert und dass man sich nicht in ihr Leben einmischen soll.
    Es haben schon mehrere versucht, aber leider bisher ohne Erfolg. ?(

  • wow, dass ist ja mal wieder eine fundierte psychologische Analyse.

    Man nannte ihn Silicium Freud.


    Wenn man es versucht, bekommt man nur zu hören, dass man nicht so tun soll als ob es einem interessiert und dass man sich nicht in ihr Leben einmischen soll.


    Es haben schon mehrere versucht, aber leider bisher ohne Erfolg. ?(

    Das ist einfach ein Fall für den Psychologen. Du hast es ja nun wirklich probiert, mehrfach das Gespräch gesucht. Im übrigen ist es selbst bei dem Psychologen so, dass nichts getan wird, wenn der Patient sich einer Therapie verweigert. Auch da wird sie ganz schnell auf der Straße sitzen, wenn sie solche Kommentare einem Psychologen an den Kopf wirft.
    Erst wenn Selbst- und Fremdgefährdung besteht wird auf Zwang geholfen, dann allerdings nicht mehr durch Psychologen sondern durch pharmakologisch arbeitenden Psychiater in der Psychiatrie.



    Ich kann mir vorstellen, dass jedes weitere Bemühen um sie ihr jetzt wieder Aufmerksamkeit und Macht gibt. Macht in dem Sinne, dass sie einem mal wieder vor den Kopf knallen kann, dass man sich nicht für ihr Leben interessiert. Dann wird man vielleicht noch sagen: Aber stimmt doch gar nicht, hey, ich mache mir Sorgen...
    Ist im Endeffekt ihre Bühne die solange funktioniert, wie man da mitspielt. Sie sagt sie will keine Hilfe, aber ihr Verhalten schreit danach.


    Vielleicht wäre es da sogar einfach mal besser zu sagen: Pass auf Mädel, wenn Du Dich so mir gegenüber verhälst, ist es mir wirklich egal! Pass auf, dass Du nicht irgendwann allen Leuten egal bist, so wie Du Dich verhälst. Glaubst Du, dass sich Leute für Dich interessieren, wenn Du ihnen so vor den Kopf stößt? Es liegt ganz allein in Deiner Hand, ob Leute sich um Dich sorgen oder nicht.

  • Zitat raindrop :

    Zitat

    Wir haben aber ebenfalls einen pädagogischen Auftrag.

    Der aber insoweit erfüllt werden muss, dass die Mehrheit der Schüler vor der Tyrranei einer so verzogenen und renitenten Göre geschützt werden muss. Da ich kein Freund des besonderen Täterschutzes bin, gäbe es bei mir auch nur eine (!) Abmahnung und Beratungsgespräch mit Transparentmachung der Konsequenzen und danach bei fruchtlosem Verhalten den Verweis von der Schule, das in diesem Fall eine zu begrüßende Pädagogische Maßnahme wäre. Das Leben der Schülerin ist ja damit nicht vorbei. Durch so eine Konsequenz würde die Schüler ihr Verhalten zukünftig ändern, weil sie merkt, dass sie mit ihrer Renitenz nicht weiterkommt. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Zumindest würde sie zum Ersten Mal merken, dass es so nicht weiter geht.
    Aber sowas habe ich ehrlich noch nie erlebt..
    Was muss denn in einem Menschen vorgehen, so zu sein ?
    :huh:

  • Ich finde, die Tatsache, dass etwas "ein Schrei nach Aufmerksamkeit" ist, bedeutet nicht, dass man darauf institutionell eingehen sollte. Viele Gewalttäter leiden an vorheriger Vernachlässigung und einem Mangel an Aufmerksamkeit, den sie vielleicht unbewusst wettmachen wollen - aber ist das ein Grund, diese Strategien, insbesondere wenn sie andere SuS treffen und beeinträchtigen, zu entschuldigen? Natürlich sollte man einen gewissen Maßnahmenkatalog ausprobieren, aber wenn der erschöpft ist, finde ich einen Verweis in diesem Alter schon gerechtfertigt.

  • Es bedarf einer starken, strengen Hand, die Schulleitung ist da gefordert.

    Ooch Leute, wann merkt ihr endlich, dass man so etwas pauschal schon mal gar nicht entscheiden kann. Meine Ferndiagnose ist lange nicht so detailliert wie manche Schnellschüsse, die hier abgegeben werden. Kann sein, dass diese Schülerin nicht die nötige Konsequenz zu Teil geworden ist. Genau so ist es aber auch möglich, dass sie von ihren Eltern ständig etwas auf die Backen bekommt und nach einem Ventil sucht.


    Was für viele Orientierung und Verlässlichkeit bedeutet, kann für andere die Kästchen so eng machen, dass sie es nicht aushalten. Die Platzen dann erst recht.



    In Bremen kenne ich mich nicht aus. In NRW aber wäre diese Schülerin immer noch berufsschulpflichtig, d.h. die Entlassung von der allgemein bildenden Schule zöge eine Überweisung auf ein Berufskolleg nach sich, bei dem die Schülerin mindestens einmal pro Woche vorstellig werden müsste. Dann wären es andere Kollegen, die sich mit ihr 'rumschlagen müssten. Gelöst wäre nix.


    Ich weiß auch nicht, an welche Bedingungen in Bremen die Entlassung von der Schule gebunden ist, ich kann mir aber vorstellen, dass zunächst andere Ordnungsmaßnahmen ergriffen werden sollten. Z.B. ein vorübergehender Ausschluss vom Unterricht.


    L. A

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