Drei Bewerbungen auf eine ausgeschriebene A14-Stelle bei drei sehr guten dienstlichen Beurteilungen

  • Guten Abend!


    Ich erbitte euren Rat und eure Meinung.
    Zur Situation:
    Ich habe mich auf eine A14-Stellenausschreibung beworben (Deutsch, Geschichte, Latein, Gym-LA in Schlesw.-Holst.).
    Zwei weitere Kollegen ebenfalls: Einer so alt wie ich (39), der andere Mitte 50, beide haben wie ich eine sehr gute dienstliche
    Beurteilung erhalten.


    Meine Schulleiterin hat uns „indirekt-direkt“ nahegelegt, dass wir uns untereinander einigen, d. h., am besten sollten zwei ihre
    Bewerbung zurückziehen. Der jüngere Kollege hat sich bereits letztes Jahr beworben und seinerzeit zurückgezogen, sieht sich damit
    wohl "an der Reihe", er unterrichtet Sport und Chemie, der andere (Sport, Englisch) bewirbt sich wie ich erstmals.


    Ich freute mich, wenn sich hier einige aus dem Bauch, aus rechtlicher, kollegialer oder sonstwelcher Perspektive zum „Fall“
    äußern mögen!


    Vielen Dank!


    P. S.: Ich habe jetzt zwei Mal versucht, die Absätze zu korrigieren, nach dem Absenden sind sie stets (so falsch = zu groß) wie zuvor, sorry! (erledigt, Meike)

  • Wie genau die Entscheidungsfindung in Schleswig-Holstein läuft, weiß ich nicht.
    Für mich hört sich das aber so an, als wenn die SL sich die Sache sehr einfach machen und sich aus der Affäre ziehen will.
    Wenn ihr drei euch einig seid, dass ihr euch alle bewerben wollt und das auch ohne persönliche Kränkungen geht, wenn man nicht befördert wird, würde ich keinen Grund sehen, weswegen irgendwer zurückziehen soll.

  • Ist es bei gleich guten Bewerbungen nicht so, dass der dienstälteste Kollege die Stelle bekommt?

  • Die SL soll ihre Arbeit machen oder den Dienst quittieren. Ich finde es schon bemerkenswert, was ihr alles übereinander wisst. Dass ihr aber jetzt die Sache unter euch "auskungeln" sollt, ist imho eine echte Zumutung.


    Im Übrigen wirkt die Sache eigentlich gar nicht kompliziert auf mich. Bei einer hausinternen Bewerbung, bei der die Schulleitung wirklich (!) alle Bewerber für gleich geeignet hält, spricht viel dafür, dem deutlich erfahrensten und ältesten den Zuschlag zu geben - und den gibt es ja hier. Das sollte aber für Dich kein Grund sein, schon im Vorfeld zurückzuziehen. Irgendwann heißt es dann noch "x will gar nicht wirklich A 14 werden, er hat ja schon damals zurück gezogen."

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es dieses unsägliche Ancienitätsprizip irgendwo noch?


    In Hessen bewirbt man sich auf ausgeschriebene Funktionen/Zusatzaufgaben. Da gilt dann schlicht die Bestenauslese. Anhand Aktenlage.


    Die Auswahl aus drei Bewerbern ist ureigene Schulleitungsaufgabe. Wenn der keine Lust hat, seinen Job zu machen, sollte man eine deutliche Rückmeldung geben. Auf keinen Fall untereinader ausmachen, was ist das denn für ein Käse? Wie soll das denn genau gehen? Per Pistolenduell? Ggf. soll euer Personalrat den Schulleiter dran erinnern, für welche Aufgaben er nochmal schnell ne A16 bekommt. :rolleyes: Unfassbar.

  • Meine Schulleiterin hat uns „indirekt-direkt“ nahegelegt, dass wir uns untereinander einigen, d. h., am besten sollten zwei ihre
    Bewerbung zurückziehen.



    Dann schlag doch den Kollegen vor, dass sie ihre Bewerbung zurückziehen, da du deine aufrecht erhältst ;)
    Mach es der SL doch nicht so einfach, indem du ggf. einknickst, nur um Konflikten aus dem Weg zu gehen.

  • Interessante Konstellation. Drei sehr gute Bewerbungen auf eine A14-Stelle und dann noch alle mit unterschiedlichen Unterrichtsfächern. Scheint also keine Fachleitung zu sein. Aber muss die SL bei gleichen Leistungen "in der Vergangenheit" nicht auch eine "Prognose" mit in die Auswahlentscheidung einbeziehen, wer die ausgeschriebene Aufgaben voraussichtlich am Besten erledigen wird? Vielleicht hat die SL hier einfach Angst, auf das "falsche Pferd zu setzen", so dass diese Aufgaben dann schlecht oder gar nicht erledigt werden? Die zwei unterlegenden Bewerber hätten dann sicherlich keine Lust, als "Retter" einzuspringen, oder?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Sind bei euch die Stellen völlig ohne Profil - sprich Beschreibung der Aufgaben - ausgeschrieben? Die SL muss doch wissen, wofür sie jemanden braucht. Normalerweise ist es dann relativ klar, wer von drei Bewerbern nur passen kann. Und für vernünftige Personalplanung spricht so eine Aussage auch nicht gerade.

  • Ich frage mal ganz unbedarft.
    Eine abgelehnte Bewerbung kommt doch in die Personalakte, oder?


    Ich kenne es halt von früher (andere Behörde), dass sich zu viele abgelehnte Bewerbungen nicht gut machten.
    Spätere Vorgesetzte wissen ja nicht unbedingt, warum der Bewerber abgelehnt wurde. Die wirklichen Grunde werden manchmal nicht reingeschrieben.
    Da keimt dann die Vermutung auf, der Bewerber hätte irgendwie schon einen Makel.
    Damals wurde einem schon nahegelegt, bei aussichtslosen Bewerbungen einen Rückzieher zu machen.

  • Danke für die vielen Antworten.
    Das ist eine völlig "profillose" Stelle. Ich habe eine sehr gute dienstliche Beurteilung meiner alten Schule (andere Schulform, damals IGS) und jetzt wieder eine sehr gute. Glaube nicht, dass eine Ablehnung schädlich wäre -- nicht zuletzt, weil ich durch den mühevollen Erwerb einer Latein-Zusatzqualifikation "meinem Land" und meiner Schule doch sehr nützlich bin (Marktwert!).
    Die SL drückt sich, das sehe ich auch so. Im Übrigen ist sie eine sehr (!) fleißge.
    Ich werde
    nicht zurückziehen, sie hat ja ALLEN nahegelegt, sich zu einigen, nicht nur mir.
    Ich bin in meiner Haltung durch euch noch bestärkt worden, der Personalrat wird auch auf einem vernünftigen ordnungsgemäßen Verfahren (Auswahlgespräche bei gleicher Bewertung) beharren, wie ich mittlerweile weiß.


    Vielen Dank!

Werbung