BW: Eingangsbesoldung herabsetzen

  • Neben dem Thema der Einsparung von über 11.000 Lehrerstellen in Baden-Württemberg geistert ja noch was anderes durch die Medien: Es soll ab 2013 die Eingangsbesoldung für alle Lehrer drei Jahre lang eine Besoldungsstufe herabgesetzt werden.


    Hat hier jemand irgendeine offizielle Quelle oder hat das Ganze erst noch Vorschlagscharakter?

  • Baden Württemberg nähert sich volksrepublikartigen Zuständen ! Von daher würde es mich wundern, wenn es so nicht kommen würde. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • alle Lehrer drei Jahre lang

    und so kommen solche unverschämte, blöde Gerüchten vor. Man hat einen Bestandsschutz - wer mal googlet, (bitte schon: link ), sieht man folgendes:



    Zitat

    Die Landesregierung plant, Lehrer/innen in den ersten drei Berufsjahren jeweils eine Besoldungsstufe niedriger einzugruppieren. Damit würden sie bis zu 5.000 Euro pro Jahr weniger verdienen. CDU und FDP hatten bereits 2008 diese Eingangsbesoldung um 4 Prozent gekürzt.

  • Neben dem Thema der Einsparung von über 11.000 Lehrerstellen in Baden-Württemberg geistert ja noch was anderes durch die Medien: Es soll ab 2013 die Eingangsbesoldung für alle Lehrer drei Jahre lang eine Besoldungsstufe herabgesetzt werden.

    Richtig lesen: Eingangsbesoldung heißt doch das Einstiegsgehalt. Weiß aber leider nichts weiter darüber, wollt das nur mal klarstellen :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Interessant wird es sein herauszufinden, an welchen Schulen die Kinder der Landtagsabgeordneten unterrichtet werden, die dafür stimmen - sofern die Damen und Herren überhaupt noch schulpflichtige Kinder haben.


    Wer mit Erdnüssen zahlt...


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Zitat

    Die Landesregierung plant, Lehrer/innen in den ersten drei Berufsjahren
    jeweils eine Besoldungsstufe niedriger einzugruppieren. Damit würden sie
    bis zu 5.000 Euro pro Jahr weniger verdienen. CDU und FDP hatten
    bereits 2008 diese Eingangsbesoldung um 4 Prozent gekürzt.

    Herrje sind Lehrer geschätzt! Nach dem Knebelreferendariat nochmal 5000 Euro pro Jahr weniger. Da muss Doc Holiday aber schon ein paar freie Tage springen lassen um das wieder reinzuholen. Naja, sei es drum.

  • Grün-Rot hat halt die Marktwirtschaft entdeckt. Was ich aber nicht verstehe: Die paar Wenigen Idealisten, die trotz Rekord-Stellenstreichungen in BW doch noch eingestellt werden, die würden doch sicher auch für A9 anfangen... Also wenn schon, dann richtig, Herr Kretschmann!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Für idealistische Weltrettungs-Lehrer reichen auch A5, geehrter Mikael ! Das süße Kinderlächeln und ihre erwartungsfrohen Augen sind schon Lohn genug !


    Und überhaupt, warum soll ein Lehrer mehr verdienen als ein Hausmeister oder Raumpflegerin ? Das würde ja nicht dem sozialistischen Ideal einer kommenden BW-Volksrepublik entsprechen. Nicht nur die Leistung wird durch die sozialistische-Einheits-Brei-Gemeinschafts-Schule herunternivelliert sondern auch das Gehalt. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Grün-Rot hat halt die Marktwirtschaft entdeckt. Was ich aber nicht verstehe: Die paar Wenigen Idealisten, die trotz Rekord-Stellenstreichungen in BW doch noch eingestellt werden, die würden doch sicher auch für A9 anfangen... Also wenn schon, dann richtig, Herr Kretschmann!

    Das Schlimme ist, genau diese Verknappung der Stellen wird bei den kommenden Referendaren dazu führen, dass diese kleinen Reffis sich denken, sie müssten sogar dankbar sein, wenn sie später überhaupt jemals eine der wenigen übrig gebliebenen, wie wir nun wissen vermutlich auch bald eingangsbesoldungsreduzierten, Stellen zu bekommen und sich dementsprechend unterwürfig verhalten. Oder vielleicht 120 % Einsatz geben und auch für ein mieseliges Refgehalt ackern als wären sie in Vollzeit beschäftigt, da sie Angst haben in der Konkurrenz mit den anderen Referendaren das Nachsehen zu haben.
    Diese Situation wird man von Seminarseite evtl. schamlos ausnutzen und uns so einiges zumuten und bei Aufbegehren dagegen schön darauf hinweisen, dass es ja kaum noch Stellen gäbe und man sich schön verausgaben / verheizen lassen sollte, wenn man nicht bald arbeitslos sein möchte. Erinnert so ein bisschen an den Praktikanten, der mit der Übernahme gelockt wird, und alles tun muss, um sich die Chance nicht zu verbauen und hunderte andere diese Chance gern hätten.
    Wie beruhigend, wenn man Physik als Fach hat und sich da nicht an solchen nervigen Konkurrenzkämpfchen beteiligen muss.


    Da sich angehende Lehrer überproportional aus der "wir müssen zum Wohle des Kindes handeln, wenn es sein muss eben auch ehrenamtlich" Fraktion der menschlichen Bevölkerung rekrutieren, wird der angestrebte Plan der schleichenden (galoppierenden?) Lehrerverarmung und Bildung zum Spottpreis tatsächlich aufgehen. Warum auch nicht mit Lehrergehältern den Haushalt sanieren, die hätten doch eh keine Zeit das Geld auszugeben und wer als Lehrer auf sein Gehalt schaut, ist eh schonmal im falschen Beruf und hat die falschen Prioritäten. Es geht hier ja nur um Ideelles.


    Ich stimme vollkommen zu, dass es auch für A9 noch genug [Adjektiv entfernt] Kandidaten geben würde. Vielleicht sogar die ein oder andere Frau eines gut verdienenden Mannes, die für ihr Hobby sogar noch etwas draufzahlen würde, wenn man ihr denn nun also erlauben würde ihren schon seit der Kindheit gehegten Wunschtraum vor einer Klasse kleiner Zwerge zu stehen und das Alphabet zu erklären, zu verwirklichen.


    Aufpassen muss der Staat allerdings, wenn er sich schwarze Schafe wie Silicium ins Nest holt, die auch gerne mal mit Doc Holiday etc. das zurückholen, was man ihnen genommen hat, weil sie den Job des Geldes wegen und nicht wegen lachender Kinderaugen machen. Da kann so eine Sparrechnung auf Kosten der Lehrergehälter und Zuzahlungen schnell auf Kosten des Staates gehen.
    Wer mit Erdnüssen* zahlt....


    Da die schwarzen Schafe allerdings in der Minderheit sind in der großen, idealistischen Herde der Lehrer, wird die Rechnung insgesamt aufgehen. Herzlichen Glückwunsch, gleich mindestens drei Probleme auf einmal gelöst:


    1) Haushaltsloch auf Kosten der Lehrer saniert
    2) Durch das geringere Gehalt zieht man weniger Lehramtsstudenten an, was eh erwünscht ist, wenn man Stellen streicht. Die würden ja sonst in der sozialen Hängematte landen und wieder Kosten verusachen.
    3) Das gemeine Volk ist zufrieden (und Zufriedenheit ist Produktivität, Zufriedenheit sind Wählerstimmen) weil die faulen Lehrer endlich nicht mehr so viel Geld fürs Nichtstun bekommen. Die waren ja eh überbezahlt für ihren Halbtagsjob. Endlich mal eine Partei, die den faulen Säcken den Geldhahn zudreht, damit die nicht mehr ganz so viel verdienen wie wir normalen Arbeiter, die den ganzen Tag schuften müssen.


    So gesehen kann man wirklich nur gratulieren zu diesem genialen Schachzug!







    * musste den Spruch von Bolzbold erstmal nachschlagen, finde den aber gut! Es ist so viel Wahres dran:
    Wer mit Erdnüssen bezahlt ist von Schimpansen umgeben: Wenn ich meine Mitarbeiter vernünftig bezahle und ihnen das Gefühl gebe dass Sie wichtig sind, werden sie mit
    Sicherheit weniger häufig zu nicht legalen Methoden greifen.


    http://www.focus.de/finanzen/n…re-kommentar_1002255.html

  • Zitat

    Ich stimme vollkommen zu, dass es auch für A9 noch genug [Adjektiv entfernt] Kandidaten geben würde.




    Sicher und wie du auch schriebst: Es wäre dann aber auch die richtige Leistungsentlohnung für 0815-Vormittags-Unterrichtende ("Guten morgen hier ist euer AB", "Guten Morgen, heute erzähle ich euch über ...) und würde stark zur Vorurteilsprävention (Lehrer verdienen zu gut) beitragen 8)

  • Man sieht doch, dass es bestens funktioniert, schaut man mal ins benachbarte Bundesland.
    In Bayern ist die Eingangsbesoldung seit 2011 herabgesetzt...und trotzdem ist doch jeder froh überhaupt was zu kriegen, schließe mich da nicht aus! Nur schön die Füße still halten, jedes Jahr von neuem Hoffen und Bangen und mit ganzer Kraft und Energie reinhängen. Kein Problem!

  • Nunja - selbst schuld, lieber Elternschreck & Co.


    Würden die Kollegen nicht gegen die Gewerkschaften agitieren, sondern dort eintreten und sich dort engagieren, hätten diese mehr Macht und könnten Derartiges verhindern.
    Die GEW hat in Baden-Württemberg 47.000 Mitglieder. - bei >110.000 Lehrern
    http://www.statistik.baden-wue…l/Faltblatt/803811018.pdf

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Man sieht doch, dass es bestens funktioniert, schaut man mal ins benachbarte Bundesland.
    In Bayern ist die Eingangsbesoldung seit 2011 herabgesetzt...und trotzdem ist doch jeder froh überhaupt was zu kriegen, schließe mich da nicht aus! Nur schön die Füße still halten, jedes Jahr von neuem Hoffen und Bangen und mit ganzer Kraft und Energie reinhängen. Kein Problem!


    Die Absenkung der Eingangsbesoldung in BY wird zum 1.5.13 wieder rückgängig gemacht; auch die Mittel für die leistungsbezogenen Bestandteile der Besoldung werden wieder freigegeben, darüber hinaus wird die Wiederbesetzungssperre von 12 auf 3 Monate verkürzt. Außerdem gibt es eine ganze Menge Mittel für Beförderungen im GS/HS Bereich (von 12Z auf 13). Nunja... Wahljahr halt.

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