Schule ist Energieverschwendung

    • Offizieller Beitrag

    man lernt nur das, was man sich selbst erarbeitet hat. Es sollte einfach eine gesunde Mischung sein - permanent offenes Arbeiten überfordert sicher genauso wie reine Lehrerzentrierung ermüdet.



    (Hervorhebung durch mich)


    Nein. Ich habe ne Menge gelernt in meinem Leben und auch behalten. und ziemlich sicher keinen Zehntel davon selbst erarbeitet. war noch nicht Mode in meinem Schulsystem, als ich zur Schule ging.
    und trotzdem kann ich noch die unregelmässigen Formen von (mindestens?) 169 starken deutschen Verben aufsagen, die englischen noch fast alle, ziemlich viele Daten von französischer, deutscher oder Weltgeschichte, chemische Elementen, usw...


    Es gibt unterschiedliche Lerntypen und es gibt auch katastrophale Ergebnisse dieses Konstruktionsfanatismus. Vergleich alle FremdsprachenschülerInnen, die keinen Wortschatz haben...


    Chili

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    man lernt nur das, was man sich selbst erarbeitet hat.


    das Einmaleins habe ich mir - ich gestehe- nicht selbst erarbeitet. Und siehe da, ich kann es noch!


    Ich habe oft den Eindruck, dass die Schüler genervt sind, wenn sie sich was selbst erarbeiten sollen. Die wollen bestenfalls alles häppchenweise vorgesetzt bekommen. ist ja auch bequemer :evil:


    Hermine: so ging es mir neulich auch, als ich mein Französisch-Schulaufgabenheft aus Kl. 9 wiederfand. Nix mit Ankreuz- oder Ausfülltest, alles im Kopf umformen und/oder gar übersetzen. Passé simple und Subjonctif ganz selbstverständlich--- manches hat sich eben sehr geändert. Das Freizeitverhalten und auch die Erwartung, dass alles ganz leicht sein muss.
    Allerdings klappt es im Sport ja auch mit der Leistungsbereitschaft. Das gibt mir immer zu denken......

  • man lernt nur das, was man sich selbst erarbeitet hat.


    Um Himmels willen, seit Generationen haben Millionen von ehemaligen Lehrlingen in Handwerk und Verwaltung noch niemals etwas gelernt! Ein Glück, dass darüber endlich mal Klartext geredet wird, Berufsausbildung konstruktivistisch umkrempeln. Jetzt.


    Nele

  • Zitat

    man lernt nur das, was man sich selbst erarbeitet hat.


    Ist nicht aber das kognitive Durchdringen und Verstehen eines (vorgegebenen) Lerninhaltes auch eine Form des "Sich-selbst-Erarbeitens"?
    Je mehr ich mich mit einem Lerninhalt beschäftige, je mehr ich übe, desto mehr festigt sich das Gelernte. Wenn ich mir den Stoff nur ins Kurzzeitgedächtnis "ballere", dann kann ich zwar eine kurzfristig angesetzte Lernzielkontrolle bestehen, habe aber keinen langfristigen, bleibenden Lernzuwachs.
    Oder muss ich mich - um mir etwas selbst zu erarbeiten - zwingend von Null an auf der Handlungsebene auf Entdeckungsreise begeben (Prinzip "Ich irre, also lerne ich." **)?


    ** Lerne ich nicht auch durch Fehler, wenn ich mich mit "vorgegebenen Inhalten" intensiv und ausdauernd kognitiv auseinandersetze?
    Kann ich mir meinen Lernzuwachs nicht auch auf "diese Weise" aktiv selbst erarbeiten?


    Hängen wir womöglich fest an "eingerosteten" Definitionen der Reformpädagogik, der Lernbiologie, der Lehrplandiktionen? Oder gibt's vielleicht doch noch was dazwischen?

    Carpe noctem!

    2 Mal editiert, zuletzt von Lea ()

  • Ist nicht aber das kognitive Durchdringen und Verstehen eines (vorgegebenen) Lerninhaltes auch eine Form des "Sich-selbst-Erarbeitens"?


    Ich denke, so war das auch gemeint.


    Hängen wir womöglich fest an "eingerosteten" Definitionen der Reformpädagogik, der Lernbiologie, der Lehrplandiktionen? Oder gibt's vielleicht doch noch was dazwischen?


    Ja, eine Schule, die einfach "nur" guten Unterricht macht bzw. sich um guten Unterricht kümmert.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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