Abordnung innerhalb einer Stadt!

  • Zitat

    dass anscheinend in Niedersachsen die Schulleitung einen gar nicht abordnen darf.


    Zum Statistiktermin liefern alle Schulen ihre aktuellen Schülerzahlen (aufgesplittet z.B. nach Klassenstufen, nach Fremdsprachen, nach Religion / Werte und Normen, Inklusion, ...) - und ihre im nächsten Schuljahr erwarteten Schülerzahlen - an die Landesschulbehörde. Aufgrund dieser Zahlen und des Klassenteilers für die jeweiligen Schulformen etc. wird die Unterrichtsversorgung an allen Schulen / an allen Schulen einer Region ermittelt.


    Eine gleichmäßige Unterrichtsverteilung an allen Schulen soll erreicht werden. In der Landesschulbehörde wird diese gleichmäßige Verteilung rechnerisch ermittelt. Es wird dort festgestellt, dass Schule A im Verhältnis zu viele, Schule B zu wenige Lehrerstunden zur Verfügung stehen. Also wird bei Schule B angefragt, welchen Fächerbedarf sie hätte, mit der Mitteilung, dass sie eine Abordnung von 4, 14, 40, ... Stunden erhalten solle. Schule B benennt Wünsche, Schule A muss auf Anordnung der Landesschulbehörde schauen, welche dieser Wünsche sie erfüllen kann. Sie kann einzelne Fächer (wegen eigener Unterversorgung) ablehnen, aber nicht die Abordnung an sich.


    Die "Auserkorenen" werden der Landesschulbehörde mitgeteilt. Dort im Hause wird der Bezirkspersonalrat informiert, der Bezirkspersonalrat schickt das ganze an den Schulpersonalrat weiter. Beide Personalräte können sich zur Sache äußern / innerhalb einer Frist nicht zustimmen. Reagieren sie gar nicht innerhalb der Frist (antworten also weder mit Zustimmung noch mit Ablehnung), gilt die Zustimmung als erteilt.


    Insofern: Nein, die Schulleitung kann gar nicht abordnen (wie sollte sie auch wissen, wo welcher Bedarf besteht etc.). Sie tut dies auf Anweisung der Landesschulbehörde. Und die darf & tut das...
    Solltest du schwerwiegende Bedenken haben, solltest du dich an den Bezirkspersonalrat und den Schulpersonalrat wenden. Aber bevor man "schwere Geschütze" von außerhalb auffährt, ist es immer sinnvoll, als allererstes das direkte (sachliche, nicht emotional aufgeladene, nicht mit der rechtlichen Keule schwingende, ...) Gespräch zu suchen. Wenn das nicht klappt, kann man wenigstens gut damit argumentieren, dass man versucht hat, die Sache "vernünftig" zu regeln - und dass der "Gesprächspartner" eben zu einem Dialog leider nicht willig / fähig ist...

  • " Sie brauchen hier aber ein Fahrrad!" Hallo, wer sagt das ich ein Fahrrad brauche?

    Die Schulleitung sagt das. Also wenn zur Erfüllung deines Dienstobligenheiten ein Fahrrad benötigt wird, wird die Schule dir wohl ein Dienstrad stellen. Cool.


    Ernst bei Seite. Wenn die Telefonate so gelaufen sind, hätte ich auch den Eindruck, da soll der Neue schon Mal geeicht werden. Locker bleiben. Die Vorschriften zu kennen ist das eine. Darauf zu pochen das andere, das kann auch nach hinten los gehen. Bei so Ansagen wie "Sie müssen ein Radl haben" würde ich irgendwo zwischen stur und doof reagieren. Man kenne sich da nicht aus so bei Fahrrädern. Dann den Rose-Katalog auf den Tisch legen und die SL erklären lassen, was man denn nun kaufen muss. Dann Mal sehen, ob die ihren eigenen Unfug erkennen (fällt den meisten Menschen schwer).


    Hast du schon eine Ahnung, wie weit die andere Schule weg sein wird? Womöglich ist die Pendelei kein großes Problem. Ansonsten, wie gesagt, mal abwarten, bis du die Pläne hast, und dann die Öffies checken. Entsprechenden Dienstreisenantrag stellen etc.


    Trotzdem viel Spaß.


    Pausi

  • Hallo Sawe,


    ungeachtet aller Rechtsvorschriften oder Bundesländer-Sonderbestimmungen, hatte ich bei deinem Beitrag ganz andere Gedanken.


    Ich bin in der selben Situation wie du. Ich wurde auf meinen Wunsch in eine andere Stadt versetzt, und natürlich hat das dortige Regierungspräsidium die Chance genutzt, mich mit 8 Stunden an eine andere Schule abzuordnen. Es ist halt viel einfacher neue Kollegen abzuordnen, die an ihren Stammschulen noch nicht fest verplant sind. als bestehende Lehrer, die man sonst aus ihren angestammten Klassen rausnehmen müsste.


    ich bin darüber nicht glücklich, doch sehe ich absolut keinen Sinn darin, deswegen irgendwie bockig zu sein oder womöglich dagegen anzugehen. Denk mal darüber nach, was für einen Stand du dir bei deiner neuen Schulleitung und im Kollegium verschaffst, wenn du dagegen ankämpfst, und das wegen lächerlichen 4 Stunden. Ich würde das hinnehmen und Ruhe geben, wer weiß vielleicht ist es dort ja ganz nett.


    Ein neuer Kollege ist für eine Schulleitung immer ein kleines Risiko. Man hat ihn/sie nicht selber ausgesucht, man weiß nicht wie er/sie im Kollegium anschlägt und wie es um seine/ihre Arbeitseinstellung bestellt ist. Und du willst dich schon vor Schulbeginn mit deiner neuen Schulleitung anlegen? Überlege dir das gut, ich könnte mir gut vorstellen, dass das negativ auf dich zurückfallen wird.


    Und der Spruch "Sie können eh nichts dagegen tun." Bist du sicher, dass du beim Telefongespräch nicht - wenn auch vielleicht indirekt - eine Anti Haltung gezeigt hast, so dass deine neue Schulleitung sich genötigt gefühlt hat, so regieren zu müssen?


    Ich habe mir bei meiner Abordnungs-Schule einen Termin mit dem Schulleiter geben lassen, mich vorgestellt, und darum gebeten, dass mein Einsatz gut mit meiner Stammschule koordiniert wird. Und siehe da, es hat geklappt, ganz unbürokratisch. Ich bin zwei komplette Tage an der Abordnungsschule und drei komplette Tage an der Stammschule, für mich ideal. Wenn man redet und Offenheit zeigt, geht sehr viel.


    Ich kann dir nur den guten Rat geben, das einfach mal mitzumachen und dich auf keinen Fall schon jetzt mit deiner Schulleitung anzulegen. Mach das lieber, wenn es mal WIRKLICH einen Grund dazu gibt.
    Ich kann auch nicht verstehen, dass dir manche User hier den Tipp geben, den Personalrat anzurufen. Es wäre ein spitzenmäßiger Einstand, wenn das erste was deine Schulleitung mit dir zu tun hat, eine Auseinandersetzung mit dem Personalrat wäre.
    Ich befürchte sonst, dass wir hier bald einen anderen Thread lesen müssen: "Hilfe, mein neues Kollegium lehnt mich ab!"


    Nimm das hin, lebe dich an deiner Schule und in deiner neuen Stadt ein, wird schon nicht so schlimm werden...


    Just my two Cents
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Moin,


    kann Deine Argumentation gut verstehen, aber mit "bockig" sein, hat das rein gar nichts zu tun.
    Es geht einfach darum, dass sich die Schulleitungen an Gesetze und Vorschriften zu halten haben.
    Ich kann doch auch nicht machen was ich will.
    Und wenn alle wie Du die Auseinandersetzung scheuen, nur weil sie neu sind, na denn "Prost Mahlzeit".
    Wie das nun beim neuen Kollegium ankommt, ist erstmal zweitrangig. Das Kollegium besteht aus 150 Lehrern, und da werden einige bei sein, die sich auch nicht alles gefallen lassen.
    Desweiteren ist mein oberstes Gebot eh:" Arbeit ist Arbeit, und Schnaps ist Schnaps!"
    Ich bin keiner der Lehrer, die außer Ihrer Schule keinen Lebensinhalt haben :=)


    Natürlich werde ich beim ersten Gespräch nicht mit einem Panzer auffahren, sondern das sachliche und respektvolle Gespräch suchen.
    So habe ich es bis jetzt immer gehandhabt:=)


  • Es geht einfach darum, dass sich die Schulleitungen an Gesetze und Vorschriften zu halten haben.
    Ich kann doch auch nicht machen was ich will.


    Ich kann nicht sehen, welche Gesetze und Vorschriften gebrochen werden, wenn du für vier Stunden an eine andere Schule im gleichen Ort abgeordnet wirst...



    Und wenn alle wie Du die Auseinandersetzung scheuen, nur weil sie neu sind, na denn "Prost Mahlzeit".


    ich weiß nicht, warum du mir das jetzt unterstellst, aber ich scheue die Auseinandersetzung definitv nicht, aber nur bei Dingen, die es auch wert sind.



    Wie das nun beim neuen Kollegium ankommt, ist erstmal zweitrangig.


    Da sind wir wohl wirklich unterschiedlich. An meiner letzten Schule hättest du es mit so einer "ich will das aber so, basta"-Einstellung im Kollegium ziemlich schwer gehabt. Ob man Lust hat, im neuen Kollegium gleich der "Querulant" zu sein, muss wirklich jeder selber wissen, ich könnte das nicht, dazu ist mir die Stimmung auf der Arbeit zu wichtig. ist aber OK, wenn das bei dir anders ist.



    Das Kollegium besteht aus 150 Lehrern, und da werden einige bei sein, die sich auch nicht alles gefallen lassen.


    Nochmal: ich weiß nicht, was ein stinknormaler Verwaltungsakt wie eine vierstündige Abordnung mit "gefallen lassen" zu tun hat. Du tust so, als ob deine neue Schulleitung alles Unbill des Lehrerberufs über dich ausschütten will. Vielleicht wird das ein bisschen klarer, wenn du mal darlegst, warum du das denn nicht willst. Die Geschichte mit dem Fahrrad alleine kann's wohl nicht sein.


    Viele Grüße
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Moin,



    ich habe oft genug mit Kollegen zu tun gehabt, die immer ja und amen sagen,aus Angst anzuecken.
    Man kann sich immer alles schönreden um ja nicht aufzufallen, aber wie sagt man so schön:" Everybody's Darling is Everybody's Depp!"
    Ich habe doch keinerlei Probleme, für 4 Stunden abgeordnet zu werden, dass habe ich auch mit keiner Silbe so geschrieben.
    Mir geht es darum, dass man sich an die Richtlinien hält und mir die Möglichkeit zur Stellungnahme gibt und nicht einfach sagt:"Ich kann Sie eh dazu verdonnern!", so nach dem Motto,
    was für sie eventuell dagegen spricht interessiert mich nicht.
    Ich möchte eine förmliche Abordnung, der ich widersprechen kann, um rechtlich den Zeitrahmen der Abordnung einzugrenzen.
    Desweiteren möchte ich, dass man sich korrekt verhält und nicht macht was man will.
    Das ist in meinen Augen nicht zu viel verlangt.


    Wie schon geschrieben, wird das Gespräch mit der neuen Schulleiterin sachlich, höflich und korrekt ablaufen.
    Ich möchte nur vorher wissen, was sie wirklich darf und was nicht, ist das so schlimm?
    Schulleiter haben nun mal leider die Angewohnheit, alles so zu legen, wie es Ihnen gefällt.
    Es mag sicher ein paar Ausnahmen geben:=)


    Um mein Verhältnis zu meinen Kollegen, brauch sich auch keiner Sorgen machen, bis jetzt hatte ich ein hervorragendes Verhältnis zu den Kollegen, die es wert waren.
    Duckmäuse und Jasager, die jede Konfrontation meiden um ja nicht aufzufallen, gehörten noch nie in meinen engeren Kollegenkreis.
    Und nur weil ich nicht jeden Käse mitmache, bin ich noch lange kein Querulant.
    Glaube mir ich bin ein ruhiger entspannter Zeitgenosse, der seinen Beruf liebt und seine Arbeit machen möchte.
    Ich laufe sicherlich nicht jede Woche bei der Schulleitung auf um Rabatz zu machen, auch wenn es hier den Anschein macht:=)

    • Offizieller Beitrag

    jenseits der hier geführten Diskussion frage ich mich, wie eine Abordnung von 4 Stunden - falls die hier angegebenen Fächer richtig sind - Sinn machen soll.
    Es bedeutet, mindestens 2 mal die Woche für 2 Stunden dahin. Hoffentlich hat die Abordnungsschule ein Doppelstundenmodell.
    Wenn die Stammschule auch ein Doppelstundenmodell hat, heißt es (außer die Kollegin unterrichtet gerade mal 12-14 Stunden) mindestens 2 mal zwischen A und B fahren, also 2 mal eine Dopepelstundenlücke.


    Wie kommt man denn auf so eine Idee? Wäre es nicht sinnvoller, gleich 8-12 Stunden abzuordnen, und dann alle Klassen so zu legen, dass es an 2 Tagen machbar ist?
    Ich wundere mich, aber naja, ich bin auf dem Land, keine Schule wird mich 20 Kilometer weiter abordnen. Oder?


    Chili

  • Ich bin zwar an einer Grundschule, bin momentan aber auch mit 12 Stunden an eine andere Grundschule abgeordnet.
    Dort gefällt es mir aus unterschiedlichsten Gründen leider überhaupt nicht.
    Kann ich zum nächsten Schuljahr wieder eifach so abgeordnet werden? (Bis zu 5 Jahren?)
    Von meiner Schulleitung (abgeordnete Schule) habe ich heute erfahren, dass ich ggf weiterhin dort bleibe und mit 15 Stunden :( auch eine Klasse übernehmen soll.
    Muss ich an allen Konferenzen und Dienstbesprechungen teilnehmen, wenn ich an zwei Schulen bin? Momentan haben wir an meiner Nicht-Stamm-Schule aufgrund der nahenden Schulinspektion JEDE Woche eine DB, die mindestens 2 Stunden dauert. Irgendwie blick ich im Netz nicht ganz durch die rechtlichen Sachen durch, glaube aber, dass ich gegen all das wohl nichts tun kann. Ist das richtig :-)?

  • Wie bist du abgeordnet? Wer hat dich abgeordnet?
    Bis zu sechs Monaten darf dich die Schulleitung (auf Anweisung der Landesschulbehörde) "selbstständig" in einem verkürzten Verfahren abordnen. Das macht die LSchB gerne, da sie sich dadurch die Verwaltung spart... Eine solche Abordnung darf nur in begründeten Ausnahmefällen verlängert werden - aber eigentlich ist nach 6 Monaten Schluss.
    Bei längeren Abordnungen ist der Schul- und Bezirkspersonalrat beteiligt, insgesamt ein größeres Verfahren, um alle Seiten zu hören etc.
    Eine Abordnung muss immer befristet sein - diese Befristung kann aber auch der Eintritt in den Ruhestand sein (es gibt Kollegen, die sich gern abordnen lassen/ Schulen, die gern abordnen/abgeordnete aufnehmen, je nach "Situation" der Schule/Lehrkraft kann das sehr sinnvoll sein - dann wird das auch über Jahrzehnte hinweg so gemacht).


    Wenn ich mich recht erinnere...
    ...gilt die Schule, an der man mehr Stunden unterrichtet, als Stammschule (was sich z.B. auch auf das Wahlrecht bei Personalratswahlen auswirkt). (Bin mir hier aber nicht sicher...)
    Auf jeden Fall sollte in den Schulen eine klare Absprache vorhanden sein (im Idealfall, das ist soweit ich weiß nirgendwo festgeschrieben), an welchen Konferenzen man teilnehmen muss (meist: an der Stammschule) und über welche Konferenzen man sich durch Einsichtnahme in das Protokoll informiert.

Werbung