Hilfe bei Unterrichtsentwurf

  • Hallo!
    Ich schreibe im September meine Examensklausur.


    In der Klausur soll ich einen Unterrichtsentwurf erstellen. Ich bin aber unsicher, wie ich dabei vorgehen soll. Kann mir jemand helfen?


    Erstmal begründe ich das Thema natürlich mit dem Lehrplan und warum ich persönlich das Thema für wichtig halte. Dann schreibe ich was zur Klasse, Lernjahr, Unterrichtsziele, warum ich was wie mache, etc.


    So, dann würde ich in so einer Unterrichtsstunde ggf. Comic, Schaubild, Text, etc. verwenden.


    Aber sowas kann ich doch nicht mit zur Klausur bringen?? Oder etwa doch? Genausowenig kann ich sowas ja während der Klausur erstellen. Also wie mache ich das? Einfach schreiben "Ich würde die Stunde mit einer Folie beginnen, auf der Fotos mit folgenden Motiven vorhanden sind. Anschliessend würde ich mit einem Text aus einer Tageszeitung zum Thema XY fortfahren"?


    Ausserdem soll der Unterrichtsentwurf auf Deutsch sein, da 50% der Klausur in deutscher Sprache verfasst werden müssen und der Unterrichtsentwurf eben genau 50% der Klausur sein wird. Die anderen 50% werden dann auf Spanisch sein.


    Wenn ich nun aber Fragen für die Schüler formuliere oder ein Arbeitsblatt mit Fragen erstelle, soll ich diese dann auch in deutscher Sprache verfassen? Mein Entwurf wird ja für ein recht hohes Sprachniveau sein.


    Vielleicht kann mir jemand helfen?


    Gruss

  • Ich würde mir zunächst Literatur suchen, die eben Unterrichtsentwürfe behandelt und mich an diesen Prinzipien der Unterrichtsgestaltung orientieren. Was ist guter Unterricht? von Hilbert Meyer wäre ein Einstieg. Ich würde auch trennen zwischen fachwissenschaftlichem und fachdidaktischem Bezug.


    Ob du Materialien o.ä. mit in die Klausur nehmen darfst, ist mit dem Prüfer zu klären.



    Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen und wünsche dir viel, viel Glück bei der Klausur.


    Meine Examensklausuren stehen nächste Woche an. :(

  • Normalerweise gehört Material natürlich mit zu einem Entwurf, wie das aber in einer Klausur zu regeln ist, wenn man das Thema der Stunde vorher nicht kennt, ist mir unklar.
    Ansonsten sind eine Reihenplanung (Welche Stunden sind der Entwurfsstunde vor- und nachgelagert?) und ein detailierter Verlaufsplan wichtig. Im Verlaufsplan, der in der Praxis die Form einer Tabelle hat, ist enthalten, welche Unterrichtsphse (z.B. Einstieg, Ergebnissicherung) welchen Verlauf (was passiert gerade) in welcher Arbeitsform (z.B. Unerrichtsgespräch, Einzelarbeit usw.) mit welchen Medien (z.B. Tafel, OHP) beihaltet. Außerdem noch eine Spalte für die Begründung der genannten Dinge, in der häufig auch Alternativen diskutiert werden.
    In einem anderen Teil des Entwurfs führst du auf, welche Ergebnisse und mögliche Schwierigkeiten du erwartest.

    • Offizieller Beitrag

    bei so einer Frage würde ich meinen Prüfer fragen.


    Ich kann nur berichten, dass ich bei einer Prüfung auch mal spontan eine Reihe planen musste (es war definitiv nicht geplant!! und auch keine Fachdidaktik-Klausur).


    Bei der Unterrichtsplanung gehst du immer von den Zielen aus und suchst dann genau die Materialien, die dazu passen.
    Ich habe in 4 Stunden Klausur 12 Stunden Einheit geplant, beschrieben, dass ich einen Zeitungsartikel zu dem Thema suchen würde, vermutlich einen Kommentar einer anderen Zeitung als Kontrast anbringen würde. Thematisch bist du ja fit und kennst die fachwissenschaftlichen Materialien, da du keine Reihe für eine 6. Klasse planst, kannst du auch aus diesem Materialfundus planen. Alles funktional aber überleg dir mal unterschiedliche Methoden, die passen könnten. Statistiken, Texte zu lesen, vielleicht einen Film, ...
    Wie gesagt: du sagst einfach, was du für ein Material haben willst. In der realität würdest du auch solange danach suchen, bis du das findest...


    Chili

  • Mir fallen spontan noch Lernvoraussetzungen ein, also was müssen die Schüler (an Vorwissen und Fähigkeiten) mitbringen, um in dieser Stunde auch das zu lernen, was sie lernen sollen (Formulierung Stundenziel und Reihenziel). Allerdings war das immer Bestandteil der Unterrichtsentwürfe im Ref. Den Hilbert Meyer kann ich dir da auch nur empfehlen, lässt sich gut lesen. :) In irgendeiner Form sollte die Stunde natürlich auch einen Lehrplanbezug haben (darfst du den mit in die Klausur nehmen?), die Schüler motivieren, am Anfang einen Ausblick auf die Stunde geben und am Ende nochmal reflektieren ...... (Wie war das? Man munkelt, es hätte sich schonmal jemand totreflektiert? ^^) Auch kann man in einem Entwurf, je nachdem wie umfangreich der ist, die Wahl der Methode begründen. (Bei uns wurde immer gesagt, entweder neuen Lernstoff oder neue Methode einführen...wobei das ja dann für die Förderschule galt....)

  • Lehrplan brauche ich nicht, weiss ich auswendig.


    Eine Reflexion kann ich schlecht machen, wenn ich plane ja nur eine Stunde und führe sie nicht selbst durch.

  • Zum Lehrplan: Du kannst den gesamten Lehrplan auswendig? Über alle Schuljahre? Ggf. mit Bezug zu anderen Fächern? Und ggf. schulischen Arbeitsplänen (wenn diese berücksichtigt werden sollen)?


    Vor dem Hintergrund des Missverständnisses in Bezug auf die Reflexionsphase (Vollständige Handlung!) könnte auch dieser Punkt noch mal überdacht werden.


    Sonst, der Aufbau bei uns:
    1 Analyse des Bedingungsfeldes
    • Schüler, deren Vorbildung und Besonderheiten
    • Ausstattung des Klassenraums
    • mein Stand als Lehrer in der Klasse


    2 Analyse der curricularen Vorgaben
    • Rahmenrichtlinien/-lehrpläne/etc.
    • schulischer Arbeitsplan/Stoffverteilungsplan/etc.


    3 Makro
    • was, wann, wie


    4 Sachstruktur
    • was gehört alles dazu, etc.


    5 Begründung zu Auswahl und Reduktion
    • warum habe ich das gewählt und nicht das andere


    6 Begründung zu Methodik und Medieneinsatz
    • warum nehme ich dies und nicht das


    7 Ziele des Unterrichts
    • welche Kompetenzen sollen die Lernenden erwerben


    8 Geplanter Unterrichtsverlauf
    • was passiert in einer Stunde wann, wie und mit welcher Methode


    Grundlage des Unterrichts: vollständige Handlung oder Phasenmodell von FCS/o. ä. Methoden

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Ne, ich beziehe mich beim Lehrplan nur auf das Jahr für welches ich die Stunde plane. Bezug zu anderen Fächern wollte ich nicht herstellen.





    Ich schreibe bei einem Geschichtswissenschaftler, der mit Didaktik nichts am Hut hat. Man muss es also nicht übertreiben.

  • Aber so geht ein Entwurf.


    Frage: Wie kommt es, dass ein Historiker Prüfer für einen Studenten mit Spanisch und Erdkunde ist? Und wie kommt es, dass ein Historiker, der mit Didaktik nix am Hut hat, ausgerechnet, einen Entwurf in der Klasur lesen will?

  • Mea culpa. Ich dachte die Frage lautete:

    Zitat

    In der Klausur soll ich einen Unterrichtsentwurf erstellen. Ich bin aber unsicher, wie ich dabei vorgehen soll. Kann mir jemand helfen?

    Zitat

    Aber sowas kann ich doch nicht mit zur Klausur bringen?? Oder etwa doch?


    Das was ich gepostet habe ist der normale Unterrichtsentwurf für meine Referendare. Wenn die Frage lautete:
    "Hey, ich will nur so ein bisschen vor mich hinschreiben, ist das okay?", dann ist es nach meinem Dafürhalten völlig okay. Die mir bekannten Lehrer an allgemeinbildenden Schulen mussten zwar ein ähnliches Schema einhalten, aber das kann man glaube ich ignorieren. Warum ein Geschichtswissenschaftler ohne Kenntnisse der Fachdidaktik im Staatsexamen eine Klausur in und auf Spanisch(-didaktik?) korrigiert kommt mir zwar spanisch vor (pun intended), aber wenn der keine Ahnung hat, dann würde ich da auch nicht zu viel investieren. Läuft schon.


    So, genug Trolle angeguckt, gestreichelt und gefüttert. Ich hoffe, dass die echten Kollegen hier im Forum das große, im Raum schwebende "I" erkennen.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

    Einmal editiert, zuletzt von Jens_03 ()

  • Also, dass man Unterrichtsentwürfe in der Examensklausur machen soll, ist mir nicht neu. Genau aus diesem Grund hatte ich mich (auch in Geschichte) tatsächlich für die mündliche Prüfung entschieden und somit gegen eine Klausur. Eine Freundin hat die Klausur aber geschrieben und da lief es so, dass sie mit ihrem Prüfer 2-3 Kernpunkte abgesprochen hat, die für die Geschichtsdidaktik immanent sind (möglich hier z.B. Pandel) bzw. für die Allgemeindidaktik (Handlungsorientierung o.ä.). In der Klausur hat sie dann eine Unterrichtskizze (!) niedergeschrieben und bei ihren Ausführungen den Schwerpunkt auf die abgesprochenen Didaktikthemen gelegt. Im Grunde genommen kann man eigentlich sagen: Das Kernstück sind die theoretischen Ausführungen zu den didaktischen Themen & der Unterrichtswurf dient der Veranschaulichung, wie man das umsetzen könnte. Der Schwerpunkt liegt aber auf der Theorie. Der Rest ist nur Beigabe. Wie gesagt, mir war das auch nichts, so ganz ohne Material.


    ...das mag vielleicht mal jemandem helfen, der wirklich in einer solchen Situation ist...

  • ich würde dann an Deiner stelle nur deinen ganzen lehrplan beschreiben, wenn du kein material mitbringen darfst.

  • Zitat

    Wie kommt es, dass ein Historiker Prüfer für einen Studenten mit Spanisch und Erdkunde ist?


    Es gibt nur diesen einen Dozenten der in Landeskunde prüft.



    Zitat

    Und wie kommt es, dass ein Historiker, der mit Didaktik nix am Hut hat, ausgerechnet, einen Entwurf in der Klasur lesen will?


    Vorgabe vom Landesschulamt.

    • Offizieller Beitrag

    aber ausgerechnet, wenn er keine besondere Ahnung hat (irgendwie wird er schon, du bist höchstwahrscheinlich nicht der erste Prüfling - und selbst wenn er "keine Ahnung" hat, glaub mir, er hat welche und zumindest seine Vorstellung im Hinterkopf), würde ich ihn wirklich im Vorfeld fragen, worauf er Wert legt. Ob er zum Beispiel eine gesonderte Sachanalyse will, ob du alles zusammen machst, ob du eine Reihe schreibst und für jede Stunde deine Schritte erklärst...


    Chili

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