Feststellung von Dyskalkulie

**Trantor** · 25. November 2013

Letzte Woche war eine Schülerin bei mir und hat über ihre Probleme im Mathematik geklagt. Im Laufe des Gesprächs zeigte sich, dass sie Zahlen über 100 nicht schreiben und auch geistig nicht erfassen kann. Zum Versuch sollte sie mir die Zahl 1550 aufschreiben, sie schrieb 1050100! Ich bin da vollkommener Laie, aber ich habe den verdacht, dass hier eie Dyskalkulie vor liegt. Jetzt die Frage: Weiss jemand, wer in Hessen für die Feststellung einer Dyskalkulie zuständig ist? Ich habe ein Angebot der Caritas, aber die wollen rund 300 € dafür!

Die Frage, warum das in 9 Schuljahren zuvor in aufgefallen ist, lasse ich übrigens mal ...

Schmeili · 25. November 2013

Im Grundschulbereich schicken wir die Eltern zu den Kinderärzten/Psychotherapeuten/Psychologen, welche auch LRS diagnostizieren. Das Problem ist allerdings, dass eine reine Diagnose deiner Schülerin kaum helfen wird, da Dyskalkulietherapie noch seltener bezahlt werden wie LRStherapien...
Habt ihr ein Sozialpädiatrisches Zentrum in der Nähe? Eine Vitos-Klinik (da gibts bei uns inzwischen immer mehr Eltern, die mit ihren Eltern hierhin gehen)?
Weiß nicht woher du aus Hessen kommst, aber vll. ist in diesem Link etwas für dich dabei http://www.wiki-bfz.de/adressen:adressen

Pausenbrot · 25. November 2013

http://lakk.sts-ghrf-offenbach…teilsausgleich/index.html

Hast du dort schon geschaut? Hier müsste genau geregelt sein, wer wann diagnostiziert, fördert und Nachteilsausgleich gewähren darf.

**Trantor** · 25. November 2013

Vielen Dank, habe jetzt mal bei unserem Schulpsychologischen Dienst angefragt. Die sind aber auch eher auf LRS eingestellt und prüfen selbst erst mal, welche Optionen es gibt.

Schmeili · 25. November 2013

Ist es eigtl. immer noch aktuell, dass der Nachteilsausgleich bei vorliegender Dyskalkulie nur im Grundschulbereich gewährt wird?

*Jazzy* · 25. November 2013

In NRW gibt es bis inkl. 6. Klasse einen Nachteilsausgleich. Danach wird keine Rücksicht bei der Notenbildung genommen.

**Trantor** · 25. November 2013

In Hessen gibt es den Nachteilsausgleich für LRS eigentlich unbegrenzt. Ich hatte schon eine 44jährige Abendrealschülerin mit LRS-Nachteilsausgleich

Schmeili · 25. November 2013

Zitat von Trantor

In Hessen gibt es den Nachteilsausgleich für LRS eigentlich unbegrenzt. Ich hatte schon eine 44jährige Abendrealschülerin mit LRS-Nachteilsausgleich

LRS ja , das ist klar. Aber wie siehts mit Dyskalkulie aus? (Hessen)

MSS · 25. November 2013

Scheint nur für Grundschule zu gelten: http://www.schulrecht-hessen.r…essen-vlorr-benotung.html

alias · 25. November 2013

Teilleistungsschwächen können nur Fachleute diagnostizieren.
Nur für Teilleistungsschwächen gibt es einen Nachteilsausgleich - die kognitiven Fähigkeiten müssen in den anderen Bereichen vorhanden sein.

Es genügt nicht, einem Kind auf hessisch "Schreibachmol fuffzeanhondertondfuffzisch" zu sagen und - wenn das Ergebnis nicht normgerecht ausfällt - den Stempel mit der entsprechenden Aufschrift ins Dokument zu hauen. Ich hoffe, Trantor verzeiht mir die überspitzte Formulierung - es war zu verlockend

In Baden-Württemberg ist den Staatlichen Schulämtern jeweils der "Schulpsychologische Dienst" angegliedert. Dort erhält man/frau genauere Beratung bzw. Diagnostik. Diese Dienste sind für alle Schularten zuständig - nicht nur für GHWRS, wie der Rest eines Schulamts, sondern auch für Fö, Gym und BS.

Links zu Dyskalkulie sind hier gesammelt:
http://www.autenrieths.de/links/linksmat.htm#Dyskalkulie
Manches ist auch bei Legasthenie & Agraphie zu finden:
http://www.autenrieths.de/links/linksdeu.htm#Legasthenie

lissy · 26. November 2013

Ab der 5. Klasse haben sich "besondere Schwierigkeiten beim rechnen" in Hessen verwachsen und es gibt keinen Nachteilsausgleich mehr.

**Trantor** · 26. November 2013

Zitat von lissy

Ab der 5. Klasse haben sich "besondere Schwierigkeiten beim rechnen" in Hessen verwachsen und es gibt keinen Nachteilsausgleich mehr.

Habe ich inzwischen auch mitbekommen, wobei es wohl nach Aussage unseres Schulpsychologischen Dienstes eventuell zumindest noch spezielle Kursangebote gibt, die auch von älteren Schülern besucht werden können.