Lehramt für Realschule in Niedersachsen

  • Hallo,
    ich bin 23 Jahre alt, mache zur Zeit eine Ausbildung als Bürokaufmann
    und würde gerne in diesem Jahr nach der Ausbildung Lehramt für
    Realschule in Niedersachsen studieren, Fächer Mathematik +
    Geschichte/Politik/Erdkunde (beim Zweitfach bin ich mir noch unsicher).
    Allerdings blick ich beim Lehramtsstudium noch nicht ganz durch und hab
    daher Fragen ohne Ende:


    1. Wie sehen die Mathematikvorlesungen aus? Wird einem nochmal die
    Bruchrechnung etc. erklärt und muss man in sowas dann Klausuren
    schreiben? Mit wem hat man alles überhaupt diese Vorlesungen (also mit
    welchen anderen Studenten)? Auf der Seite der technischen Universität Braunschweig hab ich gesehen,
    dass beim Lehramtsstudium für Gymnasium "Mathematik" als Fach steht, bei
    Real-, Haupt- und Grundschule "Mathematik und ihre Vermittlung". Was
    ist der Unterschied?


    2. Was wird in Geschichte/Politik/Erdkunde erwartet, was muss man dort gut können?


    3. Ich habe auf der Seite der technischen Universität Braunschweig
    ebenfalls gesehen, dass ab Wintersemester 2014/2015 Lehramt für Haupt-
    und Realschule zusammengelegt wird. Heißt das für mich, dass es
    passieren kann, dass ich nach dem Studium an einer Hauptschule
    unterrichten muss anstatt an einer Realschule?


    4. Werden zukünftige Lehrer noch verbeamtet? Ich habe gelesen, dass das
    nicht mehr passieren soll, aber manchmal geht das anscheinend.


    5. Falls nicht, wie sehen die Jobaussichten für Lehramt für Realschule aus, bezogen auf meine Fächerwahl?


    6. Falls ich kein Beamter bin, wie sieht das Gehalt aus? Nicht, dass das
    für mich das Wichtigste wär, aber es wär natürlich trotzdem interessant
    zu wissen, wie viel man ungefähr verdient. Gehen wir mal davon aus,
    dass ich als Einsteiger Anfang 30 und Single wär. Kann man da ungefähr
    abschätzen, wie viel ich brutto/netto kriegen würde?


    Ich bin über jede Hilfe dankbar!

    • Offizieller Beitrag

    ich kann dir nur für Geschichte antworten:
    im Studium musst du Quellen lesen und einordnen, deuten, in Beziehung zu einander und zu der Vorgeschichte/Rahmenbedingungen setzen können.
    Du musst Fragestellungen anhand von Primär- und Sekundärliteratur entwickeln und lösen können. Du musst Beurteilungkompetenz entwickeln.
    Dafür musst du Englisch, Französisch, Latein können. Du musst als Voraussetzung oft ein Latinum mitbringen oder es im Studium erwerben.
    Du musst auch imstande oder zumindest bereit sein, dir Quellen in anderen Sprachen (Bspw. italienisch) zu erschließen.
    Du musst Interesse an literarischem Arbeiten am PC und/ oder der Bibliothek haben.


    Und natürlich wird ein grober Überblick über verschiedene geschichtliche Epochen stillschweigend vorausgesetzt, genau wie das Interesse an z.T. sehr speziellen, punktuellen Fragestellungen.


    Was du ganz sicher nicht können musst: Jahreszahlen rauf und runter beten :D


    Als Lherer sieht das dann wieder ganz anders aus.
    Da musst du, gemäß den Vorgaben deines Bundeslands, auswählen, welches Thema/ Unterthema du wie ausführlich für die Schüler reduzieren musst. Du musst Schüler mit Ungewohntem vertraut machen und scheinbar Vertrautes in Frage stellen.
    Du musst Schülern mit fachspezifischen Methoden vertraut machen (verschiedene Formen der Quellenarbeit).
    Du musst mit Schülern Fragestellungen entwickeln, bzw. sie diese entwickeln helfen.


    Du musst als Lehrer im Prinzip aus einem Riesenfundus an historischen Zusammenhängen die wichtigsten herausfiltern und die Schüler dabei unterstützen, sie sich zu erarbeiten.


    ich denke mal. dass das für alle Schulformen so gilt.

  • Ich habe etwas "mathenahes" studiert, meine Mitbewohnerin machte aber Mathe auf Lehramt :) Geh davon aus, dass es nicht viel mit Schulmathematik zu tun hat, man arbeitet eigentlich nur mit Variablen. Es ist schon ziemlich abstrakt und muss einem halt liegen. Bruchrechnen wird eher nicht mehr erklärt werden. Vermittlung ist dann Didaktik, also wie erklärt man die Inhalte.


    Ich merke aber, dass du vom System Uni noch keine Ahnung hast (wie auch ;) ). So wie ich das kenne, haben Unis aber einen Tag der offenen Tür für Interessierte- geh einfach mal hin und versuch mit einigen Leuten ins Gespräch kommen, damit du einen ersten Eindruck bekommst.

  • Mathe an der Uni hat mit Mathe in der Schule erstmal so gar nichts gemeinsam. ;) Zumindest in den Fachwissenschaftsvorlesungen Arithmetik war ich immer froh, wenn ich mal eine Zahl gesehen habe und nicht nur so seltsame Zeichen. Ansonsten hatten wir zu jeder Vorlesung eine Übungsgruppe, in der man jede Woche zu zweit ein Übungsblatt lösen musste. Diese wurden korrigiert und man musste ich glaube 10 von 12 oder 13 anerkannt bekommen haben, um die Klausur mitschreiben zu dürfen. Das war aber noch Staatsexamen und alte Prüfungsordnung in Köln. Was ich damit eigentlich sagen will: Man sollte schon ein Interesse für die Mathematik als solche mitbringen und sich zumindest in diesem Bereich schnell von der Schulmathematik verabschieden, das Niveau ist ein ganz anderes (Beweisführung etc.).


    Etwas anders war es in der Geometrie. Auch hier gab es zwar Beweisführungen (Ich denke da immer gern an den Schaufelradbeweis für den Satz des Pythagoras...kannst du dir ja mal ansehen ;) ), aber zumindest konnte man sich die Sachen besser vorstellen. :)


    Ansonsten stimmt auch das, was meine Vorredner meinten. Neben den fachwissenschaftlichen Vorlesungen/ Seminaren gibt es dann auch die didaktischen, also wie bringe ich den Stoff des Lehrplans den Schülern bei. Hier macht man dann auch mal Fehleranalysen und sowas, um herauszufinden, wo es hakt. Ich fand es damals wirklich erstaunlich, dass die Fachwissenschaft so überhaupt gar nichts mit der Didaktik zu tun hatte auf den ersten Blick, denn bei der Fachwissenschaft hatte man wirklich Uni-Mathe, die Dikaktik ist sehr viel praxisnäher.

  • Achso, bezüglich der Fächerwahl, ich weiß nicht, wie es mit Geschichte aussieht, aber ich denke, Mathe ist defintiv eine gute Idee. :) Ich komme mir immer ein bißchen einsam vor, da ich meist die einzige an der Schule bin, die Mathe studiert hat.....

  • Sommerblüte, ich muss einfach mal fragen: muss man für Sonderpädagogik wirklich auch Fachwissenschaft Mathe studieren? Ich habe gedacht, dass es bei Förderschulen vielmehr um Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten geht und deshalb auch das Studium ganz andere Schwerpunkte hat.

  • Bei mir war es damals noch so, dass ich mich für zwei fachrichtungen entscheiden musste, eine als hauptfachrichtung, die andere mehr so nebenher. dazu kamen dann die fächer, auch hier musste ich mich entscheiden zwischen schwerpunkt primarstufe oder sekI. ich hatte schwerpunkt primarstufe und deutsch und mathe als fächer (eins von beiden war in dem falle damals verpflichtend, das zweite fach frei wählbar). Ich habe das ganz normal mit den anderen lehramtsleuten studiert, wobei ich dann seminare gemacht habe in den fächern, die den schwerpunkt auf den primarbereich gelegt haben, sprich erstlesen, erstschreiben, anfangsunterricht...sowas.


    und ja, du hast recht, meist geht es bei uns an den schulen nicht um die pure wissensvermittlung, aber auch dazu sollte man in der lage sein. ;) im ref wurde uns ja auch gesagt, dass wir unsere fächer nur exemplarisch studiert haben....und zwar nicht unbedingt wegen der fachlichen dinge, sondern vielmehr wegen der didaktik....denn die braucht man auch an einer förderschule. Nur wirds bei uns nicht so schnell "langweilig", da erwartet wird, dass wir von klasse 1 bis 10 quasi mal alles unterrichten können. dann mal an 1, 2 fächern wirklich gelernt zu haben, wie man das macht, also den inhalt so verpacken, dass die schüler was damit anfangen können, war auf jeden fall sinnvoll und wäre auch gar nicht anders gegangen.


    Ganz vergessen, als "5." fach kam ja dann noch die erziehungswissenschaft dazu. ;)

  • Wichtig ist dabei zu wissen, dass es in Niedersachsen über kurz oder lang keine Realschulen mehr geben wird. Haupt- und Realschulen werden in diesem Bundesland seit drei Jahren mehr und mehr zu sogenannten Oberschulen zusammengelegt. In ein paar Jahren wird diese Entwicklung abgeschlossen sein, dann gibt es nur mehr ein zweigliedriges Schulsystem mit Gym und OBS. Du wirst also damit rechnen müssen, außer Realschüler auch Hauptschüler und Förderschüler (durch die Inklusion) unterrichten zu müssen.

  • Und das alles bei "Lehramt für Realschule"?!? Gut, damit hat sich Geschichte schon mal für mich erledigt...

    Ich merke aber, dass du vom System Uni noch keine Ahnung hast (wie auch;) ). So wie ich das kenne, haben Unis aber einen Tag der offenen Tür für Interessierte- geh einfach mal hin und versuch mit einigen Leuten ins Gespräch kommen, damit du einen ersten Eindruck bekommst.

    Damit liegst du vollkommen daneben. Ich beschäftige mich seit 3-4 Jahren intensiv mit Unis und Studiengängen, weil für mich immer klar war, dass ich irgendwann studieren will. Außerdem bin ich jemand, der sich immer sehr viel informiert und nicht leichtsinnig an eine Sache rangeht.
    Wovon ich aber tatsächlich keine Ahnung hatte, waren bis jetzt die Lehramtsstudiengänge. Immerhin unterscheiden sich die auch von Bundesland zu Bundesland, von Schulform zu Schulform. Trotzdem danke für den Tipp!

    Mathe an der Uni hat mit Mathe in der Schule erstmal so gar nichts gemeinsam. ;) Zumindest in den Fachwissenschaftsvorlesungen Arithmetik war ich immer froh, wenn ich mal eine Zahl gesehen habe und nicht nur so seltsame Zeichen. Ansonsten hatten wir zu jeder Vorlesung eine Übungsgruppe, in der man jede Woche zu zweit ein Übungsblatt lösen musste. Diese wurden korrigiert und man musste ich glaube 10 von 12 oder 13 anerkannt bekommen haben, um die Klausur mitschreiben zu dürfen. Das war aber noch Staatsexamen und alte Prüfungsordnung in Köln. Was ich damit eigentlich sagen will: Man sollte schon ein Interesse für die Mathematik als solche mitbringen und sich zumindest in diesem Bereich schnell von der Schulmathematik verabschieden, das Niveau ist ein ganz anderes (Beweisführung etc.).


    Etwas anders war es in der Geometrie. Auch hier gab es zwar Beweisführungen (Ich denke da immer gern an den Schaufelradbeweis für den Satz des Pythagoras...kannst du dir ja mal ansehen ;) ), aber zumindest konnte man sich die Sachen besser vorstellen. :)

    Also wie Mathe an der Uni ausschaut, weiß ich (also in Studiengängen wie Maschinenbau, Chemie, Informatik etc.). Ich hätte aber gedacht, wenn ich Mathe auf Lehramt für Realschule mache, dass es dann eher um die Vermittlung geht und ich eben den Stoff können muss, den ich später den Schülern beibringen muss.
    Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht, warum ich so hohe Mathematik lernen muss, wenn ich danach Haupt- und Realschulniveau lehre. Kann mir das einer erklären?

    Achso, bezüglich der Fächerwahl, ich weiß nicht, wie es mit Geschichte aussieht, aber ich denke, Mathe ist defintiv eine gute Idee. :) Ich komme mir immer ein bißchen einsam vor, da ich meist die einzige an der Schule bin, die Mathe studiert hat.....

    Das hört sich schon mal gut an.

    Wichtig ist dabei zu wissen, dass es in Niedersachsen über kurz oder lang keine Realschulen mehr geben wird. Haupt- und Realschulen werden in diesem Bundesland seit drei Jahren mehr und mehr zu sogenannten Oberschulen zusammengelegt. In ein paar Jahren wird diese Entwicklung abgeschlossen sein, dann gibt es nur mehr ein zweigliedriges Schulsystem mit Gym und OBS. Du wirst also damit rechnen müssen, außer Realschüler auch Hauptschüler und Förderschüler (durch die Inklusion) unterrichten zu müssen.

    Ja, das hab ich in den letzten Jahren irgendwie nicht mitgekriegt. Find ich persönlich nicht so toll.


    Würde mich noch sehr freuen, wenn jemand meine anderen, offenen Fragen noch beantworten kann. Vor allem, wie Erdkunde und Politik im Studium ausschaut.

  • Also warum ich mich da teilweise durchquälen musste (ich mache mathe wirklich gerne, aber das war manchmal echt nicht mehr schön :( ), wüsste ich auch mal gerne....denn das war ja nochmal was anderes als abi-niveau.

    • Offizieller Beitrag


    wie es genasu für Sek I aussieht, musst du erfragen. Als ich studiert habe, mussten HS und RS- Studenten auf jeden Fall Neuzeit machen, zwischen Mittelalter und Alter Geschichte durften sie sich entscheiden. Kann aber auch mittlerweile ganz anders sein und anderen Unis (ich war in Hessen) noch mal wieder anders.
    Von der fachlichen Methodik war es identisch mit Gym-Lehramt (L3)

  • Zitat Friesin :

    Zitat

    Was du ganz sicher nicht können musst: Jahreszahlen rauf und runter beten :D

    Man sollte da aber zumindest ein Grundgerüst beherrschen, geehrte Friesin ! Sonst kommt nachher raus, dass z.B. der Dreißigjährige Krieg im 20. Jahrhundert oder die Schlacht bei Issus um 1789 stattgefunden hat. Sowas erlebe ich zur Zeit bei den jungen Referendaren sehr häufig. Das ist blamabel ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Also wie Mathe an der Uni ausschaut, weiß ich (also in Studiengängen wie Maschinenbau, Chemie, Informatik etc.). Ich hätte aber gedacht, wenn ich Mathe auf Lehramt für Realschule mache, dass es dann eher um die Vermittlung geht und ich eben den Stoff können muss, den ich später den Schülern beibringen muss.
    Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht, warum ich so hohe Mathematik lernen muss, wenn ich danach Haupt- und Realschulniveau lehre. Kann mir das einer erklären?

    Hallo,


    ich habe mir die Module an der TU mal angesehen, zumindest die ersten auf der Liste wirst Du mit "richtigen" Mathematikstudenten studieren. Zumindest in den Ingenieurstudiengänge hat man eher sowas wie "Höhere Mathematik für ...", das sind dann aber auch speziell für diese Studiengänge ausgerichtete Veranstaltungen wo es auf das Anwenden ankommt. In den Mathematikvorlesungen (Lineare Algebra und Analysis, dazu findet man im netz viele Skripte und Übungszettel, da kannst Du schonmal reingucken) kommt es eher auf die abstrakte Struktur und Beweise an, Anwendungen gibts dann eher als Beispiele. Das ist schon eine etwas schwierigere Nummer.
    Meiner Ansicht nach ist es wichtig für Mathematiklehrer nicht nur eine Vorstellung von Zahlen, Operationen, Funktionen, Vektoren (wobei man die in der Realschule nicht macht oder?) etc hat sondern ein abstraktes höheres Verständnis. So kann man nämlich viele Bilder vermitteln. Wenn man eine feste Vorstellung (die man vielleicht selbst aus der Schule hat) von z.B. Funktionen hat, kann man auch nur die vermitteln. Wenn die Schüler damit klarkommen super. Wenn nicht kann man weder erkennen woran es hakt noch ein alternatives Bild vermitteln (weil man eben nur diese eine Vorstelung hat). Deswegen finde ich es wichtig, dass auch Lehramtstudenten in Mathematik bis zu einem gewissen Grad wissenschaftlich studieren und lernen sich von festen Vorstellungen zu lösen, zu abstrahieren. Das ist sehr sehr mühsam und manchmal auch frustrierend weil man den Stoff eben nicht "braucht". Aber wie gesagt kommt es auch auf den Stoff nicht an, man könnte quasi jede Art von Mathematik betreiben, wenn man dabei nur lernt zu abtrahieren ;) Aber die Anfängervorlesungen zu nehmen ist schon sinnvoll.
    Übrigends ist es auch für Lehrer eine ganz nützliche Erfahrung zu wissen wie es ist durch eine Klausur zu fallen, richtig mühsam lernen zu müssen, sich quälen zu müssen, etwas nicht zu verstehen und etwas lernen zu müssen was man nach eigener Ansicht gar nciht braucht ;) da die zukünftigen Mathelehrer selbst solche Erfahrung in der Schule ja meistens eher nicht gemacht haben. Aber man wird niemals nur gute Schüler haben, da werden immer welche sein denen es im Unterricht genau so geht. Diese auch verstehen zu können ist schon ganz gut ;)


    Der Anteil an richtiger Mathematik für Realschullehrer ists chon relativ gering. Die meisten Module (Alles was so heißt wie "Elemente der ...") sind schon deutlich abgespeckter.


    Meine Ansicht. Allerdings hab ich keine Unterrichtserfahrung (nur Studierende bisher).

  • 6. Falls ich kein Beamter bin, wie sieht das Gehalt aus? Nicht, dass das
    für mich das Wichtigste wär, aber es wär natürlich trotzdem interessant
    zu wissen, wie viel man ungefähr verdient. Gehen wir mal davon aus,
    dass ich als Einsteiger Anfang 30 und Single wär. Kann man da ungefähr
    abschätzen, wie viel ich brutto/netto kriegen würde?



    Fast alle sächsischen Lehrer leben ohne das Beamtendasein. Es geht. Auch wenn Sachsen sonst nicht sehr billig ist.

  • Übrigends ist es auch für Lehrer eine ganz nützliche Erfahrung zu wissen wie es ist durch eine Klausur zu fallen, richtig mühsam lernen zu müssen, sich quälen zu müssen, etwas nicht zu verstehen und etwas lernen zu müssen was man nach eigener Ansicht gar nciht braucht ;) da die zukünftigen Mathelehrer selbst solche Erfahrung in der Schule ja meistens eher nicht gemacht haben. Aber man wird niemals nur gute Schüler haben, da werden immer welche sein denen es im Unterricht genau so geht. Diese auch verstehen zu können ist schon ganz gut ;)



    Der Denkansatz ist gar nicht mal so verkehrt.

  • Mir ist noch ein konkreteres Beispiel eingefallen. Ich studier ja fürs Gymnasium, deswegen weiß ich nicht, obs wirklich passt aber grundsätzlich kann man das vielleicht schon nehmen (als Beispiel dafür warum Mathematiklehrer auch ein bisschen richtige Mathematiker sein sollten). Meine Didaktikdozentin hat das aus ihrem Unterricht mitgebracht.
    Aufgbe: Addiere drei aufeinander folgende Zahlen. Was fällt Dir auf, begründe.
    Sie hat auch einige Lösungen (das Ergebnis ist immer durch drei teilbar) mitgebracht und die waren zum Teil erstaunlich mathematisch. Manche Schüler haben algebraisch bewiesen, also (n-1)+n+(n+1)=3n. Manche hatten zahlentheoretische Beweise, die sind dann von selbst auf die Idee gekommen modulo zu rechnen (natürlich ohne es so zu nennen und ohne formale Notation). Einige hatten sowas wie die vollständige Induktion entwickelt und es gab auch einen geometrischen Beweis. Das waren vielfältige Ideen die die Kinder da hatten. Um das als Lehrer alles zu verstehen (man kann in die Köpfe ja nicht reingucken) muss man schon die tieferliegenden Grundlagen verstehen. Wenn man Zahlentheorie ein bisschen kann und weiß wie Modulo gerechnet wird (jeder kann das, wir rechnen so mit Uhrzeiten zum Beispiel, aber das generelle Prinzip erkennt man erst wenn man es studiert), dann kann man das in den Ideen der Schüler erkennen und kann einschätzen ob die Idee in eine richtige Richtung geht oder zu nichts führt. Genauso muss man natürlich wissen wie vollständige Induktion funktioniert um sie zu erkennen. Wenn man nur seine vorbereiteten Lösungen im Kopf hat, erkennt man kreative Lösungswege evtl nicht als richtig und würgt den Schüler da ungerechtfertigt ab, das dürfte dann ziemlich demotivierend dein.

  • Huhu,


    Ich habe Mathe in Braunschweig studiert. Im Bachelor, studierst du vieles wirklich rein fachwissenschaftliche, die Vermittlung folgt eigentlich erst im Master. Von der Mathematik her baut das Ganze auf dem Stoff auf, den man in der Oberstufe macht. In einigen Vorlesungen schreibt man wöchentliche Übungen und eine abschlussklausur,in anderen nur am Ende eine klausur. Es ist alles sehr theoretisch, nicht schulgeeignet!! Ich bin jetzt kein mathegenie, habe es aber gut schaffen/leisten können!


    Dann zu deiner Befürchtung an HS Unterricht zu müssen. Die reine Hauptschule ist eher ein auslaufmodell. Viele Schulen sind Haupt- und Realschulen oder mittlerweile Oberschulen. In der Oberschule hast du alle Schüler"klassen" in einer lerngruppe versammelt - du unterrichtest also auch "Hauptschüler". An Haupt- und Realschulen sind die Schüler manchmal in kombinierten Klassen untergebracht manchmal aber auch in getrennten. Auf jeden Fall wirst du wohl irgendwie mit beiden schülergruppen konfrontiert werden. Achso und durch den elternwillen sitzen sowieso viele "Hauptschüler" in dem Realschulen. Das unterscheidet sich also nicht wirklich!

  • Der Anteil an richtiger Mathematik für Realschullehrer ists chon relativ gering. Die meisten Module (Alles was so heißt wie "Elemente der ...") sind schon deutlich abgespeckter.

    Also kann ich jetzt ein wenig erleichtert sein? ;)

    wie es genasu für Sek I aussieht, musst du erfragen. Als ich studiert habe, mussten HS und RS- Studenten auf jeden Fall Neuzeit machen, zwischen Mittelalter und Alter Geschichte durften sie sich entscheiden. Kann aber auch mittlerweile ganz anders sein und anderen Unis (ich war in Hessen) noch mal wieder anders.
    Von der fachlichen Methodik war es identisch mit Gym-Lehramt (L3)

    Ich meinte vor allem, dass ich Französisch, Latein etc. können muss. Das wär zu 100% nichts für mich.

    Huhu,


    Ich habe Mathe in Braunschweig studiert. Im Bachelor, studierst du vieles wirklich rein fachwissenschaftliche, die Vermittlung folgt eigentlich erst im Master. Von der Mathematik her baut das Ganze auf dem Stoff auf, den man in der Oberstufe macht. In einigen Vorlesungen schreibt man wöchentliche Übungen und eine abschlussklausur,in anderen nur am Ende eine klausur. Es ist alles sehr theoretisch, nicht schulgeeignet!! Ich bin jetzt kein mathegenie, habe es aber gut schaffen/leisten können!

    Also wenn man Lehramt für Haupt- und Realschule studiert, ist Mathe nicht ganz so hart wie in anderen Studiengängen und auf jeden Fall machbar?

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