Engagiertes Kollegium - wie sich selbst schützen?

  • Zitat

    P.S. Ab dem neuen Schuljahr werde ich meine Tätigkeit in einer anderen Schule fortführen. Und hoffe auf knackigen, würzigen Senf. Es kann eigentlich nur noch besser werden.



    Viel Glück!

  • An meiner Schule gibt es viele Kollegen mit Halber oder Dreiviertelstelle. Das heißt aber nicht, dass sie auch weniger engagiert sind. Ich habe jetzt festgestellt, dass einige ihre freigewordene Zeit dazu nutzen ihren Schriftkrempel und ihre Verwaltungsarbeit in Perfektion pünktlich anzufertigen. Damit aber nicht genug. Wenn sie dann einen überforderten Kollegen mit ganzer Stelle dabei erwischen dass der mal was liegen lässt gibt es einen Kollegenrüffel. Nicht pünktlich eingetragene Noten, nicht pünktlich ausgefüllte Kreuzchenbögen zum Zeugnis, nicht ausgewertete Bundesjugenspielergebnisse etc. etc.
    Dieses Unverständnis sorgt für schlechte Atmosphäre. Wie sagte Marx noch: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein!"

    • Offizieller Beitrag

    Nicht pünktlich eingetragene Noten, nicht pünktlich ausgefüllte Kreuzchenbögen zum Zeugnis, nicht ausgewertete Bundesjugenspielergebnisse etc. etc.


    Kollegenrüffel finde ich auch nicht prickelnd.
    Andererseits nerven mich o.g. Dinge auch sehr. Jeder weiß, wann Notenschluss ist, jeder kann ich rechtzeitig kümmern. Mit halber oder ganzer Stelle hat das in meinen Augen weniger zu tun als mit schlechter Organisation, unter der dann Andere "leiden" müssen. Deadlines sollten eingehalten werden. Von den Schülern erwarte ich das auch.

  • Kollegenrüffel finde ich auch nicht prickelnd.
    Andererseits nerven mich o.g. Dinge auch sehr. Jeder weiß, wann Notenschluss ist, jeder kann ich rechtzeitig kümmern. Mit halber oder ganzer Stelle hat das in meinen Augen weniger zu tun als mit schlechter Organisation, unter der dann Andere "leiden" müssen. Deadlines sollten eingehalten werden. Von den Schülern erwarte ich das auch.

    Oh, ich erinnere mich mit Freude an meinen letzten Kollegenrüffel - zur Erinnerung: Ich war an meiner FOS (= reine Oberstufe) der einzige Kollege mit zwei Abiturfächern, beide verpflichtend, und dementsprechend immer gut mit Korrekturen ausgelastet - zumal Deutsch- und Englischklausuren immer im Abstand von einer Woche klassenübergreifend geschrieben wurden. Da war es schon manchmal schwer, die in der Schulordnung festgelegte 3-Wochen-Frist zur Rückgabe einzuhalten. Bis mich dann mein Fachbetreuer etwas spitznasig daran erinnerte und mich eindringlich bat, schneller zu korrigieren... von Stund an habe ich erstmal jeden schriftlichen Leistungsnachweis grundsätzlich in der nächsten Stunde herausgegeben, egal ob Vokabeltest oder Deutschklausur. Das war manchmal harte Arbeit und bedeutete so manche Nachtschicht, aber die Schüler waren natürlich begeistert und forderten diesen Superservice bald von allen Kollegen ein. Und es dauerte gar nicht lange, bis der nämliche Fachbetreuer mich wieder mal zur Seite nahm und mich eindringlich bat, mit der Korrektur der Arbeiten doch bitte etwas langsamer zu machen, nicht umsonst hätte ich dafür drei Wochen Zeit, und selbstverständlich dürften es auch mal vier Wochen sein, wenn mal wieder Deutsch und Englisch zusammenträfen ("Nicht wahr, Herr Fossi, es ist ja auch nur eine Soll-Vorschrift"). Und ich freute mich, denn was gibt es schöneres für den Lehrer, als einem Anderen etwas so beizubringen, dass er selbst drauf kommt?


    [Disclaimer: Ja, mir ist schon klar, dass das ein klein wenig fies war. Allerdings war das in einem sehr kleinen Kollegium, und alle betroffenen KollegInnen waren von der Sorte "Ich hab keine Kinder, ich hab keinen Mann, für die Schule rödeln ist alles, was ich kann."]



    Viele Grüße
    Fossi


    - für den das sehr wohl etwas mit Teilzeit und / oder Fächerkombi zu tun hat. Der Tag hat nur 24 Stunden, daran ändert die beste Orga nichts.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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