IQ- Test- mein schlimmster Tag!!!

  • Hallo,
    ich habe mal eine Frage zum IQ- Test.
    Bei unserem Kind wurde im letzten KG- Jahr ein IQ- Test mit dem Wert 111 gemacht.Jetzt im 2. Schuljahr hatte ich den Verdacht auf LRS und Dyskalkulie, habe sie zwar enorm unterstützt, wollte aber durch eine Testung Gewißheit verschaffen.
    Nun bin ich geschockt von dem Ergebnis:
    Test unterdurchschnittlich begabt- also LB
    ABER: Tester und Psychologe sind erstaunt und angenehm überrascht über die Fertigkeitenskala: Ergebnis 96


    Nun ist es also so, daß ich ein LB Kind habe aber durch die tolle Förderung einigermaßen mitkommt.Mir wurde jedoch kaum Hoffnung für die Zukunft gemacht und ich bin am Boden zerstört.Habe ich vorher im Glauben mit ihr gearbeitet, bei einem guten IQ bringt das etwas, schleicht sich natürlich jetzt der Gedanke ein, daß ja eh´alles hoffnungslos ist................
    Wie "sicher" sind eigentl. solche Tests??? ( K-ABC, Zareki)
    Und noch eine Frage: man hat mir gesagt, bei einem solchen Ergebnis könnte man gar keine LRS und Dyskalkulie feststellen- stimmt das? Abgesehen davon sagte man mir auch, daß man beides selbst bei einem besseren Ergebnis ausschließen könne.
    Ich weiß nicht, ob ich der Lehrerin etwas sagen soll, oder einfach abwarte, wie sich das weiter entwickelt (wegen "Stempel").Ich bin so am Boden..................

  • Oh Jutta, lass Dich trösten, auch wenn das momentan kaum möglich sein wird. Abgesehen davon, dass keiner der Tests auch nur annähernd das gesamte Spektrum menschlicher Fähigkeiten erfasst, solltest Du mit dem von Dir befürchteten "worst case" Frieden schließen:


    1. Dein Kind sperrt sich augenscheinlich nicht gegen Deine Bemühungen, sondern arbeitet mit und kommt dadurch auch mit (Super!)
    2. LB bedeutet nicht, dass das Leben vorbei ist. Meine Cousine (jetzt 35) ist auch LB und hat eine atemberaubende "Bauernschläue" entwickelt, mit der sie ihr Leben bravourös meistert. Also keine Angst vor BEnachteiligungen! Für jeden gibt es einen Platz in der Welt, den er mit seinen Fähigkeiten ausfüllen kann.
    3. Nicht so viel nach rechts und links schauen, wo sich immer die auffällig vielen "Besseren" tummeln. Konzentrier Dich auf Dein Kind, dann kann nichts schief gehen.


    Ich weiß, schlaue Sprüche massieren die wunde Seele allenfalls ein wenig. Trotzdem frohe Ostern!


    zoque

    Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.

  • Hallo Jutta,


    ach Mann, ich kann mir vorstellen, dass dir das alles große Sorgen bereitet.


    Zu deinen Fragen: Der Test wurde außerschulisch gemacht, oder? Da er in deinen Augen für euch negativ ausgefallen ist, würde ich es der Lehrerin nicht mitteilen - jedenfalls nicht ohne notwendigen Grund und solange dein Kind mitkommt.


    Zu dem IQ-Test bekommst du bestimmt noch kompetentere Antworten. Grundsätzlich sollte es aber so sein, dass bei LRS oder Dyskalkulie die Fertigkeiten in diesem Bereich unter den sonstigen geistigen Fähigkeiten liegen.


    Vielleicht kannst du noch einen anderen Test machen, da dieser ja von dem KG-Test so abweicht?


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Liebe Jutta,
    ich hatte in einem zweiten Schuljahr den Fall, dass ein Schüler getestet wurde, und der IQ war grenzwertig für die Sonderschule. Trotzdem hat er nun - in allen Fächern - Dreier am Ende des vierten Schuljahres! Er hat normal gearbeitet und hatte wohl zu Hause eine Nachhilfe. Er wird jetzt in die Förderstufe der 5. Klasse gehen. Es kann sich also da auch noch etwas ändern! Nicht den Kopf hängen lassen - und trotzdem das Kind nicht überfordern!
    Alles Gute!
    venti :)

  • Hallo Jutta,


    den Zareki-Test kenne ich nicht persönlich. Es ist ein Verfahren zur Feststellung von Dyskalkulie, stimmts? Kaufmann-ABC kenne ich sehr gut, wir arbeiten bei uns an der Schule beim VO-SF auch damit, eigentlich auch relativ zuverlässig?
    Welcher Test wurde denn vorher gemacht? War es auch K-ABC? CFT? Eventuell ein sprachfreier Test?
    Bei einem IQ-Test sollte man aber immer bedenken, dass es eigentlich nur eine Momentaufnahme ist, die dargestellt werden kann, da die momentane psychische Verfassung des Kindes eine ganz große Rolle spielt. Von daher ist ein isoliertes Testergebnis wenig aussagekräftig. Wie hat sich dein Kind denn in der Testsituation verhalten? Welche Aufgaben waren schwierig, welche problemlos lösbar?
    Woraus ergab sich denn dein Verdacht auf LRS bzw Dyskalkulie? Kannst du die Schwierigkeiten näher beschreiben? Was sagte die Grundschullehrerin zu deinem Verdacht?
    Wäre, wie du schreibst, alles hoffnungslos, könnten wir Sonderpädagogen einpacken. Durch eine konsequente Förderung kann man ganz viel erreichen. Ich finde es toll, wie du dich einsetzt - das ist sehr viel wwert und eine große unterstützung für dein kind, unabhängig von irgendwelchen Testergebnissen :)
    So, Fragen über Fragen ;) vielleicht magst du sie ja beantworten.
    Liebe Grüße...

  • Moin,


    vielleicht eine bloede Frage, aber was bedeutet LB (Lower Begabung?? ?( ).


    Mein Sohn wurde Ende letzten Jahres auf Legasthenie getestet. Der Test fand in der Schule statt. Vor Kurzem kam das Ergebnis: IQ nicht durchschnittlich. Seine Noten in der Schule sind aber absolut in Ordnung. Das Ergebnis hat natuerlich auch die Schule bekommen. Haben wir jetzt irgendwelche Konsequenzen zu erwarten?? (Er hat die Realschulempfehlung erhalten und wurde dort auch angemeldet. Das Testergebnis liegt auch dort vor.). Vielleicht sollte ich noch erwaehnen, dass er den Test freiwillig mitgemacht hat. Ich hatte den Verdacht auf Legasthenie, seine Lehrerin aber nicht. Wollte einfach nut Gewissheit haben.


    Vielen Dank fuer Eure Antworten und Euch allen ein frohes Osterfest!


    Bis dahin
    Dotti

  • Keine blöde Frage ;) LB bedeutet Lernbehinderung.


    Schwer zu beantworten, ohne mehr zu wissen. Ad hoc bin ich aber der Meinung, dass du vorerst nichts zu 'befürchten' hast aufgrund eines isolierten Testergebnisses. Eben aus dem Grund, was ich auch schon zu der Eingangsfrage geschrieben habe.
    So schnell geht das nicht mit Konsequenzen. Was sind deine Befürchtungen? Bei der Ermittlung eines wie auch immer gearteten Förderbedarfs müssen schon gravierende Auffälligkeiten vorhanden sein. Außerdem wird sich ein sehr komplexes Bild von dem betreffenden Kind gemacht. Du sagst ja auch selber, seine Leistungen in der Schule sind in Ordnung.


    Dir auch frohe Ostern :)

  • Hallo Ihr Lieben,
    vielen Dank für Eure Antworten.Und nun noch die nächsten Infos:
    Die Lehrerin hat nicht von LRS und Dyskalkulie gesprochen, sieht aber Förderbedarf, weil das Kind ziemlich langsam ist und sich in einigen Sachen sehr schwer tut.Da ich mich ein wenig mit Dyskalkulie auskenne habe ich sie, genau wie Dotti, einfach testen lassen, um einen "Ansatz" zur Hilfe zu bekommen und vielleicht mehr Verständnis, WARUM sie für manche Sachen halt länger braucht (LRS wird anerkannt, Dyskalkulie leider noch nicht).
    Damals wurde der Kramer- Test gemacht- ich denke, ziemlich spielerisch.
    Die jetztige Situation ist so, daß ich sehr wohl merke, daß zwar Schwierigkeiten vorhanden sind, ich aber auch Erfolge verbuche, wenn ich mit Wiederholung und interessanter Art arbeite.Sie ist nicht gut- ich weiß- aber ich erwarte auch nicht mehr als "Mitkommen"..........Angst habe ich natürlich vor dem 3. und 4. Schuljahr wegen den erhöhten Anforderungen und Noten.
    Hallo Dotti, ich bin erstaunt, daß Dein Kind soo lange "unentdeckt" blieb, angebl. auch unterdurchschnittlich begabt und trotzdem ein 3- er Kandidat ist.Hast Du genaue Ergebnisse?


    Eine Frage an venti noch:
    Förderstufe 5. Klasse bedeutet???????????


    LG

  • Hallo Jutta,
    in Hessen gibt es als Alternative zur Realschule oder Hauptschule ab Klasse 5 die Gesamtschule, die die Kinder in einigen Fächern in Leistungskurse einteilt. Sie können dann nach der 6. Klasse entweder zur Realschule oder zur Hauptschule wechseln. (Gymnasium geht wegen Turbo-Abi nicht mehr ohne ein Jahr zu wiederholen.)
    Also ein "ganz normaler" Schüler-Werdegang.
    Gruß venti :)

  • Hallo,


    auch wenn ich von IQ-Tests eigentlich gar keine Ahnung habe: Allein die Tatsache, dass vor der Schule bei einem Test ein Ergebnis von 111 erreicht und dann später ein IQ im Bereich der Lernbehinderung festgestellt wurde, würde mich sehr skeptisch machen. Ich denke, ich würde mich über verschiedene anerkannteDiagnosemöglichkeiten informieren (besonders die Sonderschullehrer hier können dir bstimmt helfen) und dann erneut noch einmal einen Test machen lassen.


    Kopf hoch


    Sina

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal,


    Zitat

    sina schrieb am 25.03.2005 18:34:
    auch wenn ich von IQ-Tests eigentlich gar keine Ahnung habe: Allein die Tatsache, dass vor der Schule bei einem Test ein Ergebnis von 111 erreicht und dann später ein IQ im Bereich der Lernbehinderung festgestellt wurde, würde mich sehr skeptisch machen.


    IQ-Tests für Erwachsene sind sehr unterschiedlich und oft auch nicht wirklich sicher. Sie sind kultur- und zeitabhängig. Ein als Berufseignungstest eingesetzter älterer Test, der von älteren, humanistisch gebildeten Herren konzipiert wurde, bereitet heute im sprachlichen und "Allgemeinwissen"-Teil mehr Probleme als ein moderner Test, da sich die Sprache ändert und die Anforderungen an das Allgemeinwissen.
    Es gibt Tests mit hohem Anteil an sprachlichen Aufgaben, welche mit mehr mathematischen Aufgaben, welche mit und ohne technische Aufgaben. Aufgaben zum Gedächtnis können sehr unterschiedlich aussehen, ebenso Aufgaben zum logischen Denkvermögen. Besonders mathematische und technische Aufgaben können eher im "unteren Fähigkeitenbereich" für Erwachsene liegen oder eben auch für jemanden mit gutem Vorwissen wirklich herausfordernd sein. Ich habe in der Abistufe mal verschiedene für Otto-Normalverbraucher zugängliche Tests getestet und hatte zwischen dem schlechtesten und dem besten Ergebnis einen Unterschied von 37 (!) Punkten, wobei die besseren Ergebnisse in einem Bereich lagen, bei dem selbst Testersteller sagen, dass der Test dort nicht mehr genau ist.


    Jutta
    Ich weiß nicht, wie es mit Tests für Kinder aussieht, aber ich würde nicht so viel Gewicht drauf legen, dass das Testergebnis nun den Weltuntergang bedeutet.
    Und ein Testergebnis sagt - wie schon von anderen geschrieben - noch nichts über die entwickelten Fähigkeiten aus. Ich habe z.B. eine Schülerin in der Orientierungsstufe, die auf Verdacht der Klassenlehrerin auf LB getestet wurde und es wurde eine festgestellt. Ich hätte das allein vom Musikunterricht her nicht für möglich gehalten, sie ist in der Lerngruppe die beste, besser als die beiden Kinder mit durchschnittlichem IQ und zwar auch im musiktheoretischen Bereich.


    Also: Mach weiter, sei für deine Tochter da und zeig ihr, dass du sie unterstützt und dich über ihre Erfolge freust!


    Grüße
    Conni

  • Zitat

    IQ-Tests für Erwachsene sind sehr unterschiedlich und oft auch nicht wirklich sicher.


    :D:D
    Das stimmt allerdings. Im Netz gibt es ja auch die verschiedensten Tests. Spaßeshalber habe ich da mal welche gemacht - einmal war ich eindeutig hochbegabt, bei einem anderem Test fast geistig behindert. :D
    Ich hoffe aber doch, dass die bei unseren Schülern angewandten Tests wenigstens etwas aussagekräftiger sind. :D


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Hallo Jutta,


    meinen Sohn habe ich, als er in der 2. Klasse war, auch einmal testen lassen, da er einige Auffälligkeiten u.a langsame Arbeitsweise, viele Flüchtigkeitsfehler, schnelles Abgelenktsein, Wissen nicht zu Papier bringen u.a. zeigte.


    Der IQ war zwar im Normbereich, aber es wurde festgestellt, dass er doppelt solange für die Aufgaben brauchte als seine Altersgenossen. Wahrscheinlich visuelle Wahrnehmungs- und -verarbeitungsprobleme, wurde mir gesagt.


    Seit 4 Jahren beschäftige ich mich nun mit den Ursachen für diese Auffälligkeiten.


    Mit diesem Wissen muss ich im Nachhinein sagen, war dieser Test wenig aussagekräftig. Wenn ein Kind z.B. visuelle und/oder auditive Wahrnehmungsstörungen hat, ist es unmöglich, den IQ zuverlässig zu messen. Außerdem ist der Test, wie hier schon andere sagten, eine Momentaufnahme.


    Wenn IQ-Test, dann sollte er auf jeden Fall ein Begabungsprofil enthalten. Vom Hawik III habe ich gehört, dass er relativ aussagekräftig sein soll.


    Die Lehrerin würde ich zurzeit nicht informieren. Allerdings würde ich auch nicht nur abwarten, sondern eine Förderung anstreben, die an den "Wurzeln" und nicht an den Symptomen ansetzt. Die Probleme wachsen sich nicht aus.


    Mein Sohn ist inzwischen in der 4. Klasse und hat sich dank Kiss-Behandlung und neurophysiologischer Entwicklungsförderung sehr gut entwickelt. Sein Arbeitstempo ist altersentsprechend, und er hat eine Gymnasialempfehlung erhalten.


    Schöne Grüße
    Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

  • Hallo Jutta,


    lasse dich nur nicht durch die Äußerung wegen der Zukunft runter ziehen. Meine Tochter sollte auch auf die Förderschule weil in Mathe und Deutsch Probleme, aber bei einem IQ von 120 habe ich das abgeschmettert.
    Dann ein Gespräch in der Schule wie man meiner Tochter denn helfen könnte, so brauchte sie nur die HA machen, die sie auch bewältigt, weil es ja manchmal viel Zeit kostet. In Grammatikarbeiten wurde bei ihr die Rechtschreibung nicht mit bewertet, so dass sie auch eine Möglichkeit hatte.
    Aber wichtig waren die Worte der Direktorin " Wir wissen ja alle, das K. nie ein einsen und zweien Kind wird." Ich habe nur in mich hineingeschmunzelt und nichts gesagt. Wenn die wollen schreiben die Kinder keine Einsen und Zweien, das wollte ich nicht heraufbeschwören.
    In den Sommerferien von 2 zu 3 haben wir erst mal gar nichts für die Schule gemacht, sondern meine Tochter durfte erst mal wieder durchatmen, nur eine gesunde Seele kann auch lernern, meine Einstellung. So und dann haben wir geübt und motiviert u.u.u., die letzten Zensuren, jetzt nach dem Halbjahr sind in Mathe 2 1 2 1 und in Deutsch 2 2 1 1.
    So viel zu dem was Lehrer manchmal über die Potentiale unserer Kinder wissen.


    Ich wünsche euch viel Kraft und Vertrauen in die Leistungen deines Kindes, ein IQ von 111 löst sich auch in aller Regel nicht so einfach in Luft auf.


    LG Legata

  • ..............nur:
    wie gesagt- DAS war ein recht spielerischer Test- und dem gegenüber steht der aktuelle- und wie wie behauptet wird- recht aussagekräftige.
    Du schreibst, Dein Kind hatte Schwierigkeiten in Deutsch und Mathe.Es ist aber kein LRS und Dyskalkulie, oder?
    Nun, der Unterschied zu beiden Kindern ist natürlich schon heftig.Bei einem IQ von 120 läßt sich mehr rausholen als bei uns.Ich finde es schon gewaltig, daß mir von beiden Seiten jetzt schon gesagt wird, daß wir froh sein können, wenn das Kind den Hauptschulabschluß schafft..............Da mußte ich wirklich schlucken, weil einem jegliche Motivation genommen wird.

  • Hallo Jutta,


    doch es ist eine mittlere Lega und eine schwere Dyskalkulie festgestellt worden. Aber auch damit kann man gute Ergebnisse erzielen. Abgesehen von dem richtigen Üben, ist es ganz entscheidend was für ein Selbstwertgefühl das Kind hat. Das es sich selbst nicht aufgiebt und an sich und sein Können glaubt.
    Sicher lässt sich mit einem besseren IQ mehr machen, aber mit den Tücken der Lega und Co haben auch diese Kinder schwser zu kämpfen, da nützt der IQ nicht so viel.
    Lasse dir nicht jegliche Motivation nehmen, und auch mit einem Hauptschulabschluss kann man leben. Mein Großer hat es auch so weit geschafft, trotz unbehandelter Lega und ADHS, was wusste ich denn damals davon? Aber er wird es im Leben schaffen, denke ich, hoffe ich auch wenn es jetzt nachdem er die Lehre geschmissen hat natürlich schwierig wird.


    LG Legata

  • Bevor ich loslege: kann mir gut vorstellen, dass dieser Thread gut aufgehoben ist bei "Eltern fragen Lehrer", eventuell verschieben?
    Jutta, ich glaube ich kann dich sehr, sehr gut verstehen, denn ganz genau dasselbe haben wir im letzten Jahr erleben müssen, allerdings ist meine Tochter immer noch nicht eingeschult. Sie wurde damals vom hiesigen SPZ getestet (K-ABC Test). Dieser Test wird wohl am allerhäufigsten verwendet für lernschwache Kinder und gibt die besten Aussagen. Zur Einschulung um den sonderpädagogischen Förderbedarf festzustellen wurde sie nochmal dieses Jahr mit dem gleichen Test geprüft. Das Ergebnis war wohl besser, wenn auch immer noch im Bereich der Lernbehinderung. Diese Aussagen bezgl. künftigen Schulabschlüssen nerven mich auch gewaltig, ich höre mir immerzu den Spruch "die Schere wird weiter auseinandergehen" an und das nimmt mir ganz schön den Mut, ich weiß auch nicht, wie man mit so einer Einstellung Kinder fördern kann. So was würde ich auch nie von meinen Schülern denken. Das was dagegen FrauBounty sagt, nämlich dass mit konsequenter Förderung viel zu erreichen ist, finde ich viel hoffnungsvoller. Du kannst dein Kind sicher auch mit diversen Therapieangeboten unterstüzen, wie z.B. Ergo, Psychomotorik, Logo.. aber das weißt du sicher schon alles. Im Netz findet man manches Erhellende.
    gerne können wir uns auch über PN noch weiter austauschen
    gruß Laempel

  • Zitat

    Laempel schrieb am 26.03.2005 11:46:
    Bevor ich loslege: kann mir gut vorstellen, dass dieser Thread gut aufgehoben ist bei "Eltern fragen Lehrer", eventuell verschieben?


    Ist hiemrit geschehen. ;)

  • Ach, immer diese IQ-Tests.... Diesem seltsamen Konstrukt des Intelligenzquotienten wird leider immer noch viel zu hohe Bedeutung beigemessen. Irgendwie einfach nicht ausrottbar... *kopfschüttel*
    Der IQ ist eigentlich kaum messbar und von so vielen anderen viel bedeutsameren Fähigkeiten, allen voran die sprachlichen und die Wahrnehmungsfähigkeiten in allen Bereichen (auditiv, visuell, Teilleistungsbereiche etc.) beeinflusst, dass es bislang keinen einzigen Test gibt, der den IQ auch nur annähernd genau feststellen kann.
    Leider wird in sonderpäd. Gutachten erwartet, dass auch mal ein IQ-Test gemacht wird und zur Sicherung und Bestätigung seiner Ergebnisse ist so ein Test auch durchaus interessant, aber für mehr taugt er einfach nicht.
    Ich mache dann auch ganz gerne den K-ABC oder auch den SON, letzteren vor allem, weil dieser die sprachlichen Fähigkeiten weniger stark berücksichtigt wie z.B. HAWIK. Aber ich halte beide keineswegs für die besten Tests, sondern lediglich für welche mit weniger Schwächen als andere.
    Ein annähernd exaktes Ergebnis würdest du vielleicht bekommen, wenn du alle möglichen verschiedenen Tests über einen längeren Zeitraum immer wieder durchführst, wobei auch da irgendwann ein Lerneffekt eintreten würde. Und dann haben wir schon wieder keine Ahnung mehr, wie es um die Grundintelligenz bestellt ist.


    Aber was hättest du auch davon? Die Intelligenz ist keine feststehende unveränderbare Eigenschaft. Sicherlich hat jeder Mensch irgendwo eine Obergrenze, aber ich wage mal zu behaupten, dass die in den seltensten Fällen erreicht wird.
    Ich rate dir diesen Test einfach schleunigst zu vergessen und dich davon nicht weiter verunsichern zu lassen.


    Viel wichtiger ist nämlich, wie dein Kind gefördert wird. IQ hin oder her, es hat nun einmal Schwierigkeiten mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen. Das einzige, was euch weiterbringt, ist herauszufinden, ob dafür nicht Teilleistungsstörungen verantwortlich sind und wo konkret diese anzusiedeln sind. Teilleistungsstörungen sind Defizite, die klar umrissen sind bei deutlich besserer Leistungsfähigkeit in anderen Bereichen. Eine Störung in der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung könnte z.B. Ursache sein.
    Wenn ja, dann haben die schlechten Leistungen in beiden Bereichen sowieso nichts mit der Grundintelligenz zu tun (auch wenn sie eine niedrige Grundintelligenz natürlich nicht ausschließen, aber das ist eigentlich unerheblich). Wenn ihr die Ursache isoliert habt (und das ist in aller Regel das größte Problem), dann kann das Förderkonzept genau da ansetzen und wird auch greifen.
    Wenn sich das Problem so schnell nicht klären lässt, müsst ihr einfach schauen, welche Fördermethode dem Kind am Besten weiterhilft. Ich habe bislang nicht wenige Kinder erlebt, wo keine ausführliche Förderdiagnostik betrieben wurde, aber zufällig das richtige Förderkonzept gegriffen hat. Dieser Weg ist sicher nicht der optimale, aber durchaus gar nicht mal so selten.


    Der Lehrerin deines Kindes würde ich eher nichts von dem Testergebnis sagen. Sie wird vermutlich genauso verunsichert sein wie du und im schlimmsten Fall kommt es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Kind ist angeblich dumm, wird unbewusst auch so behandelt und verinnerlicht es. Selbst wenn man sich dieses Prozesses bewusst ist, ist es sehr schwer dagegen zu halten, weil diese Vorgänge für uns oft nicht bemerkbar ablaufen.


    Ich wünsche euch viel Erfolg für die Förderung! Wenn ihr eine Methode gefunden habt, die dein Kind weiterbringt, wird sie das übrigens auch tun, wenn die Grundintelligenz tatsächlich niedrig sein sollte.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

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