Eure Erinnerung ans Ref?

  • Zu Beginn: Frohes neues Jahr Euch allen! :klatsch:


    Heute habe ich mal wieder ans Ref zurückgedacht...Die Prüfung ist im April 2Jahre her...also die zweite Prüfung. Ich "durfte" wiederholen.
    Und es würde mir wieder bewusst,wie gut ich es jetzt habe: Habe eine feste Stelle,stundenreduziert wg Familie, tolles Kollegium,nette Sl,abends kann ich den Feierabend genießen ,einfach stumpf fernsehen oder bei einem Glas Wein lesen...im Ref ging ich bis an die Grenzen:Bis tief in die Nacht am Schreibtisch,abends chillen war Luxus,permanenter Schlafmangel,gr Schaffensdruck,Leidensdruck weil die Chemie weder im Kollegium noch mit der Sl passten,dann auch noch durchgefallen u noch 3 Monate das Elend verlängert. Kurz: Es war für mich ein absoluter Albtraum!
    Und jetzt schaffe ich mein Pensum locker,abends fast immer frei,kein Druck mehr....einfach toll.
    Viele sagten damals zu mir, hinterher wird es noch stressiger. Zum Glück kann ich das keineswegs bestätigen. Okay,ich hab auch keine volle Stelle. Dafür zwei kleine Kinder. :liebe:
    Es wurde alles gut u ich bin rundum zufrieden. :aufgepasst:


    Meine Fragen an Euch:
    Wie erinnert ihr Euch ans Ref zurück?
    Und wie ist es jetzt? Entspannter,stressiger oder noch anders?


    LG

  • Bei mir ist jetzt erst ein halbes Jahr vergangen.
    Aber ich fand das ref auch stressiger.
    Kann natürlich auch an meinen Fächern liegen (Französisch und Geographie )
    Zumindest möchte ich nicht mit denn Kollegen aus Mathematik in der 10.klasse tauschen. ;)
    Ich habe auch relativ viel Freizeit.
    Mehr als im ref

  • Mein Ref verlief auch nicht gerade toll (kann man im Zweifel hier nachlesen ;) ) und inzwischen ist es über 5 Jahre her...die volle Stelle war definitiv stressiger bzw. auf andere Weise stressiger, weil einfach zusätzlich zur vollen Stundenzahl mit entsprechenden Klausuren so viel mehr Termine und auch Verantwortung kommt (z.B. Klassenleitung mit allem, was dazu gehört). Aber es bewahrheitet sich, was hier immer viele gesagt haben: so langsam wird es wieder deutlich besser, mein Zeitmanagement, Nein-Sagen-Lernen usw. ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo!


    Klar,es hängt sicher auch etwas von den Fächern ab. Bei mir ist es so,dass ich in meiner Klasse D u Engl unterrichte plus Engl in der Paralellklasse. Letzteres ist natürlich vom Aufwand her ein einfacher Schuh...einmal vorbereiten u zwei Mal nutzen.
    Und das Arbeitspensum hat gewiss auch mit der Klassenstufe zu tun. Hauptfächer in Abschlussklassen sind sicher viel arbeitsintensiver-weil Prüfung- als in unteren Jahrgängen.
    Ich unterrichte ausschließlich in Klasse 6,muss natürlich überall vertreten. Vertretung in den hohen Klassen mache ich stets ungern. Gehört aber dazu .


    LG

  • Moin!


    Klassenleitungen sind sicher auch arbeitsintensiver. Ich arbeite an einer Oberschule u bei uns ist es üblich,dass immer zwei Lehrkräfte eine Klassenleitung zusammen haben. Das ist natürlich toll. Mein Kollege u ich teilen uns die Aufgaben u keiner sitzt alleine damit. Das klappt sehr gut. Für die SuS ist es auch ein Gewinn,da sie zwei Ansprechpartner haben und meist sogar männlich u weiblich.
    Eine volle Stelle kommt für mich noch lange nicht in Frage. Erstens sind meine Kids noch klein u zweitens ist es finanziell-zum Glück- nicht zwingend notwendig. Warum also dann das Pensum erhöhen u ggf Stress hervorrufen? Klar,es macht sich später in den Pensionsbezügen bemerkbar. ABER ich bin erst 1,5Jahre im Dienst und denke noch nicht an die Pension.


    LG

    • Offizieller Beitrag

    ich fand die erste volle Stelle deutlich entspannter als das Ref. Die KL war an einem bayerischen Gymnasium eher ein Verwaltungsakt und barg wenig Zusatzarbeit.
    Allein die Tatsache, dass man keine Seminartermine mehr hatte, empfand ich als ungeheuer entlastend.

  • Bei mir gehen die Erinnerungen in drei Richtungen, die mit den unterschiedlichen Aspekten des Lehrerjobs zu tun haben - dem eigentlichen Unterrichten, der Rolle, in der man ist und den Kollegen.


    Ich denke aus der heutigen Warte an meine lange Vorbereitungszeit pro Stunde (allein schon, dass sich damals von Stunde zu Stunde gedacht habe, unterscheidet sich von meinem heutigen Denken) - hach, war das noch was...


    Ich denke daran, dass da (vermeintlich) noch alles, was man macht, auf die Goldwaage gelegt wird, weil man sich ja schließlich in einer Bewertungssituation bzw. einem Bewertungszeitraum befindet. Dass letztendlich doch nichts so heiß gegessen wie gekocht wird, ändert nichts daran, dass zumindest die Prüfungsphasen und das Denken "Was kommt später?" zumindest unbewusst immer wieder präsent war.


    Und ich denke daran, dass ich, auch in der Zeit ohne eigene Klassen, wenn man teils betteln musste, bei wem man mit in den Unterricht darf, aber auch später einfach nur ein kleines Licht im Kollegium war, das in vielerlei Hinsicht untergeordnet war, während ich heute einen festen Stand habe und auch mal den Mund aufmache, wenn mir was nicht passt.

  • Mein Referendariat ist nun 15 Jabre her. Es war eine anstrengende Zeit mit viel Arbeit, aber ich habe sie nicht als schlimm erlebt, sondern fand es spannend, endlich selbst unterrichten zu dürfen. Natürlich musste ich zu Beginn das Handwerk lernen und habe viel Zeit in die Unterrichtsvorbereitung gesteckt, aber ich kam gut zurecht und fühlte mich sowohl in der Seminarschule als auch in den Einsatzschulen wohl.
    Die ersten beiden Jahre als "richtiger" Lehrer waren noch anstrengend und mit viel Arbeit in Form von Unterrichtsvorbereitung verbunden. Seitdem hat sich aber dieser Teil entspannt, da ich mittlerweile alle Stunden schon mal gehalten habe und meistens auf die vorbereitenden Stunden zurückgreifen kann. Auch habe ich mittlerweile einen großen Fundus an Aufgaben für Leistungserhebungen und erledge das meiste imAlltagsgeschäft mit Routine. Dafür bin ich mehr und mehr in andere Aufgaben hineingerutscht, habe einen festen Stand im Kollegium und habe mittlerweile mehr Kollegen, die nach mir an die Schule gekommen sind als wie vor mir schon da waren.
    Insgesamt ist die Arbeit im Vergleich zum Referendariat entspannter geworden. Vor allem, der der Prüfungsdruck und die Unsicherheit bezüglich der Stellensituation weggefallen ist. Dafür erledige ich nun Aufgaben, an die icb als Referendar nie gedacht hätte, und phasenweise (November und Dezember) war ich am Herumrödeln und Rotieren bis an die körperlichen Grenzen.


    Sarek

  • Mein Referendariat ist 11 Jahre her. Ich habe jeden Tag gehasst, die ständige Beobachtung und Bewertung hat mich fertig gemacht, obwohl ich fachlich wie menschlich kompetente Fachleiter hatte. Aber vielleicht war ich mit 35 Jahren auch einfach zu alt für diese Ausbildungsform. Jetzt finde ich meine Beruf gut und befriedigend und habe überhaupt keine Probleme mit der Vorstellung, dass ich das bis zu meinem Ruhestand weiter mache. Das Referendariat hat aber relativ wenig mit dem zu tun, wie ich den Beruf jetzt ausübe - bis auf ein paar Eindrücke, wie die Grundstruktur von Unterricht sein sollte. Es hat mich aber trotz aller Abneigung auf den Weg gebracht, mein eigenes Lehrerhandeln ständig zu durchdenken und zu verbessern. Nichtsdestotrotz halte ich das Referendariat wie es heutzutage durchgeführt wird, für berufsethisch defizitär und verbesserungswürdig.


    Nele

  • Das Referendariat hat aber relativ wenig mit dem zu tun, wie ich den Beruf jetzt ausübe - bis auf ein paar Eindrücke, wie die Grundstruktur von Unterricht sein sollte.

    Und damit hast Du, meiner sehr persönlichen Meinung nach, bereits überdurchschnittlich viel aus dem Referendariat mitgenommen.




    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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