Was tun bei "leichter" Krankheit?

  • Hallo,


    gestern musste ich meine Tochter 3. Klasse am Vormittag aus der Schule holen, sie hatte Bauchweh und Übelkeit. Eigentlich wollte ich sie heute morgen zu Hause lassen, aber mein Mädchen hat Rotz und Wasser geheult, dass sie in die Schule möchte. Also habe ich sie auch gelassen.
    Dann der Anruf, es geht doch nicht, ich soll sie wieder abholen. So weit so gut. Aber nun sagt meine Tochter, die Lehrerin hätte sie angeschrieen, dass sie ja auch hätte zu hause bleiben sollen, schließlich ist sie krank usw.
    Ich sitze da jetzt zwischen allen Stühlen. Was soll ich machen, dem Kind was so gerne in die Schule möchte, verbieten es zu versuchen, nur damit sie dann keinen Streß mit den Lehrern bekommt, falls es doch nicht klappt? Irgendwie scheint mir das auch nicht der richtige Weg.


    LG Legata

  • Hallo legata,


    grundsätzlich würde ich das Kind bei Bauchschmerzen und Übelkeit zuhause lassen. Hört sich für mich nach anbahnendem Infekt an. Da kann ich auch den* Nerv* der Lehrer verstehen. Wegen Ansteckungsgefahr ect..


    Wenn Kind allerdings, bei Überforderung oder Ängsten zu solchen Beschwerden neigt, würde ich sie hinschicken. Wegen Vermeidungsverhalten lernen, ect.... und mit Lehrer darüber sprechen.
    woman123

  • Zitat

    Legata schrieb am 31.05.2005 10:28:
    Dann der Anruf, es geht doch nicht, ich soll sie wieder abholen. So weit so gut. Aber nun sagt meine Tochter, die Lehrerin hätte sie angeschrieen, dass sie ja auch hätte zu hause bleiben sollen, schließlich ist sie krank usw.
    Ich sitze da jetzt zwischen allen Stühlen. Was soll ich machen,


    Na zügig wieder aufstehen! ;)


    Bring Deine Tochter morgens persönlich in die Schule, rede direkt mit der Lehrerin und nimm das Mädel ggf. gleich wieder mit nach Hause.


    Das ist doch ein hervorragender Zeitpunkt um das direkte Gespräch zu suchen ("mein Kind war ziemlich irritiert"). Solange Du nicht die Welle machst ("SIE schreien mein Kind nicht an!") kannst Du wesentlich mehr erfahren oder erreichen als sonst.


    Auch gute Lehrerinnen "schreien" manchmal.
    Offensichtlich ist der Job emotional anstrengend.



    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

  • Hallo,


    das ist die gewohnte Gratwanderung. Du musst im Grunde morgens beurteilen, ob das Kind gesund genug für den Tag in der Schule ist oder nicht.


    Behält man das Kind zu Hause, bekommt man schnell erklärt, man nehme die Schule nicht ernst genug.


    Schickt man es hin, kommt unter Umständen ein Brief, man möge bitte keine kranken Kinder in die Schule schicken. Das ist Alltag. Da muss man irgendwie durch.


    Grüße Enja

  • Hallo,
    im Zweifelsfall ist es mir lieber, wenn halbkranke Kinder zu Hause bleiben. Denn ich habe dann den Ärger, das evtl. doch noch kranke Kind wieder nach Hause zu bekommen: alle möglichen Nummern durchtelefonieren, dann ist meistend niemand erreichbar - Kind aufs Sofa betten usw. Die Angst, etwas falsch zu machen, sitzt immer im Nacken wie auch evtl. die Gefahr, dass sich Kinder (oder ich) anstecken könnten.


    Ich bevorzuge die Methode, dass die Eltern sich die Hausaufgaben oder den Unterrichtsstoff mitbringen lassen und dann mit dem halb gesunden Kind zu Hause versuchen, etwas zu arbeiten. Wenn es geht. Wenn nicht, wartet man, bis das Kind wieder fit genug ist zum Lernen.
    Ich hatte schon häufig den Fall, dass die Kinder zu Hause bleiben wollten, aber da niemand da war, mussten sie in die Schule! Und dann hingen sie den ganzen Vormittag rum und taten mir nur leid ...
    Auf jeden Fall sollte bereits in der Grundschule die Verantwortung des Kindes gefördert werden, dass es sich auch selbst darum kümmert, was gelernt wurde.
    Gruß venti :)

  • Hallo,


    also ich bin als Mutter auch grundsätzlich dafür, dass ein krankes Kind zu Hause bleibt.


    Ich habe ja das unverschämte Glück eines Hausmannes, der sich um das Kind kümmern kann.


    Leider hält meine Tochter nicht unbedingt viel von "zu Hause" bleiben und langweilen. Bis das Kind (bald 13) zugibt, dass es zu krank ist, muss schon Fieber vorliegen, ansonsten verschweigt sie mir alles von Kopfschmerzen über Übelkeit ect...


    Sie hat sogar früher (GS) meine Anweisungen offen ignoriert und ist, bevor Papa etwas gemerkt hat (er ist Schmerzpatient und steht später auf - um 8.00) zur Schule. In 99 % der Fälle ging es gut.


    Allerdings kann ich jetzt schon an ihr Verantwortungsgefühl für die Gesundheit der anderen Kinder appellieren.


    Nur wirft sie mir auch vor, dass ich zur Arbeit gehe und das auch schon mal ziemlich in den Seilen hängend. Ich bin als Behinderte seltener krank zu Hause als viele gesunde Kollegen.


    Kinder sollten aber schon lernen, dass man nicht wegen Kleinigkeiten zu Hause bleibt. Das färbt später nämlich auf das Berufsleben ab, wo man sich das leider nicht leisten kann.


    Aber Fieber, Übelkeit ect... das ist ein Fall für das Wohnzimmer.


    Doris

  • Liebe Doris,
    mir ist beim Lesen deines Posts eine Geschichte eingefallen, die sich ereignete, als ich in die Schule kam (mit 6 Jahren). Mir war von allen Erwachsenen gesagt worden, dass man immer in die Schule gehen MUSS. Ich überlegte mir, ob das auch gilt, wenn ich krank wäre und fand diese Vorstellung fürchterlich. Also ging ich nach ca. einer Schulwoche mal zum Lehrer und erzählte ihm ich hätte Bauchweh. Und - o Wunder - ich durfte nach Hause gehen. Zu Hause war natürlich gleich alles wieder gut. Ich wollte nur mal die Schule testen, ob man wirklich dableiben muss. Nach diesem "Test-Ergebnis" war ich innerlich total beruhigt und hab so was nie wieder gemacht!
    Gruß venti :)

  • Hallo,


    erst einmal vielen Dank euch allen.


    Ja ihr habt es schon richtig verstanden, es geht um den Spagat zwischen ach bleib doch zu Hause und wie bringe ich meinem Kind bei, dass nicht bei jeder Kleinigkeit zu Haus geblieben wird.


    oh-ein-papa: sollte es bei dir so angekommen sein, als ob es mir hierbei um das Anschreien ging, dann ist dem nicht so. Das bin ich leider schon gewohnt, und da rege ich mich nur noch still auf. An der Eingangstür unserer Schule steht eine Tafel mit dem Text: "Warten sie bitte hier auf den Lehrer." der ist in der Hoffnung geschrieben, dass Eltern dann weniger hören, aber bei manchem müsste man schon taub sein. Aber das ist wieder mal ne andere Baustelle.
    Das Kind früh persönlich bringen, mit dem Lehrer reden, ist gut gemeint, die schaffen es so schon gerade zum Klingeln die Klassen zu erreichen. Und die Meinung von "venti" etwas abgewandelt dann haben die den Ärger auch noch mit einer besorgten Mutter zu sprechen.


    Morgen geht mein Kind jedenfalls wieder in die Schule bevor ich und sie hier zu Hause verrückt werden, eben weil das Kind gerne in die Schule geht.


    LG Legata

  • Zitat

    Legata schrieb am 01.06.2005 16:56:
    An der Eingangstür unserer Schule steht eine Tafel mit dem Text: "Warten sie bitte hier auf den Lehrer." der ist in der Hoffnung geschrieben, dass Eltern dann weniger hören, aber bei manchem müsste man schon taub sein. Aber das ist wieder mal ne andere Baustelle.



    Bist du sicher, dass es so gemeint ist? Wir bitten die Eltern auch, draußen auf ihre Kinder zu warten und nicht im Flur vor der Klasse. Das hängt aber damit zusammen, dass es sonst im Flur unerträglich eng wird, wenn alle Schüler aus ihren Klassen kommen. Wenn ein Elternteil mit dem Lehrer sprechen will, ist das natürlich eine Ausnahme.


    LG
    Britta

  • Zitat

    Legata schrieb am 01.06.2005 16:56:
    oh-ein-papa: sollte es bei dir so angekommen sein, als ob es mir hierbei um das Anschreien ging, dann ist dem nicht so. Das bin ich leider schon gewohnt, und da rege ich mich nur noch still auf.


    Eure Mathequalität, der missratene Elternabend, dieses Anschreien, merkwürdige Reaktionen - für mich ist das alles dieselbe Baustelle. Wenn ich mir über die Fakten sicher wäre würde ich mir einen Termin geben lassen. Mit Elternvertreter wenn der gern will, sonst auch ohne. Und dann würde ich hören wollen, wo sie(!) eine Lösung sieht.


    An unsere kleinen Grundschule hat mal eine Lehrerin rumgeschrien und siehe da - wenig später hat eine ruhigere Kollegin ein paar Stunde mit unterrichtet. Wenn weniger die Lehrerin und mehr die Kinder das Problem sind, könnten vielleicht auch Eltern eine Zeit lang in der ersten Stunde mit in den Unterricht kommen.


    Zitat


    An der Eingangstür unserer Schule steht eine Tafel mit dem Text: "Warten sie bitte hier auf den Lehrer." der ist in der Hoffnung geschrieben, dass Eltern dann weniger hören, aber bei manchem müsste man schon taub sein. Aber das ist wieder mal ne andere Baustelle.


    So ein Schild hängt ja kein einzelner Lehrer auf. Gehört denn Rumbrüllen an der Schule generell zum guten Ton?


    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

  • oh-ein-papa:
    Es handelt sich wieder um die Direktorin: " Hier bin ich Lehrerin und wie ich Unterricht führe müssen sie schon mir überlassen."
    Du erinnerst dich?!
    Wer auch immer sich bis jetzt stark gewehrt hat, dessen Kinder hatten enorme Probleme. Das ist es nicht Wert für uns, wir sind ja schon in der 3. Klasse. Ist zwar feige, aber ich bin auch nur Mutter.


    Unser Klassenvertreter kam jetzt auf die dolle Idee aus einem Wandertag einen Elternwandertag am Wochenende zu machen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, hatten doch vor zwei Wochen erst das Sportfest der Grundschule am Sonnaben. Jedenfalls meinte er "Na mein Gott, das kann doch kein Problem sein, es wird so viel mit den Kindern am Wochenende rumgefahren." Ich habe da meine Stimme schon etwas erhoben und gesagt: "Da hast du recht, aber wohin ich mit meinem Kind fahre, entscheide ich, nicht du!" Ruhe war.
    Nur mal falls mich wieder keiner versteht. Mein Mann kommt nur am Wochenende heim und wir würden dann schon lieber selber planen als uns vom Klassenvertreter vereinnahmen zu lassen.


    LG Legata, die heute etwas frustriert ist von so viel Kleinigkeiten die manchmal das Leben schwer machen.

  • Hallo,


    wir machen immer mal Klassen-Familien-Ausflüge am Wochenende. Allerdings ist die Teilnahme freiwillig. Wer nicht mag, muss nicht mit. Für die Klassengemeinschaft bringt das viel. Nie kann man sich so gemütlich unterhalten, wie wenn man gemeinsam durch den Wald geht.


    Grüße Enja

  • Enja:


    Du hast ja Recht, es gibt für alles ein Für und Wieder. Ich wehre mich einfach dagegen, dass der Elternsprecher über mein Leben bestimmt. Außerdem freiwillig ist gut, aber so war unser Sportfest Pflicht, in der Einladung stand dann auch "Sie sind herzlich aufgefordert..."
    Und gemütlich durch den Wald laufen ist auch ok. Aber bei uns soll es ein Museumsbesuch sein, bei dem dann alle ihre kleinen Kinder mit bringen. Auch wenn es jetzt danach klingt, als ob ich einen ganz besonderen Herren nicht leiden kann, aber gerade er pflegt einen antiautoritären Erziehungsstil, sprich die Kinder würden dann machen was sie wollen. Das haben die Kinder dieser Klasse einfach nicht als Wandertag verdient.


    LG Legata

  • Hallo,
    als Mutter und als Lehrerin kenne ich beide Seiten. Mein Jüngster ( 1. Klasse) geht auch gern in die Schule, im Zweifelsfall auch, wenn er den Kopf unterm Arm tragen muss.
    Das ist in der Tat eine Gratwanderung. Wichtig finde ich, dass jemand erreichbar ist, wenn es dem Kind schlecht geht.
    Neulich kam aber einer meiner Schüler (1. Klasse) nicht ganz gesund in die Schule. An diesem Tag war ein Zauberer in der Schule und der Junge wollte ihn verständlicherweise nicht verpassen. Da sich manchesmal ein Unwohlsein auch in Nichts auflösen kann, kann ich nachvollziehen, dass die Mutter ihr Kind in die Schule schickte. Ein Problem habe ich aber damit, wenn die Lehrerin nicht informiert wird ( es reicht auch telefonisch) und die Mutter nicht erreichbar ist ( es gab mehrere Versuche, sie zu erreichen). Dem Kind ging es im Laufe des Tages immer schlechter und niemand war zu erreichen. Erst eine halbe Stunde nach Unterrichtsschluss hatte die Mutter ihr mittlerweile schlafendes Kind abgeholt. Das fand ich wirklich nicht gut.
    Margit

  • Zitat


    Es handelt sich wieder um die Direktorin: " Hier bin ich Lehrerin und wie ich Unterricht führe müssen sie schon mir überlassen."


    Vielleicht keine kluge Äußerung, aber wer wer soll es sonst tun?



    Zitat

    [Wer auch immer sich bis jetzt stark gewehrt hat, dessen Kinder hatten enorme Probleme. Das ist es nicht Wert für uns, wir sind ja schon in der 3. Klasse. Ist zwar feige, aber ich bin auch nur Mutter.


    Wie - "wehren"?! Ein klärendes Gespräch unter vier Augen bei geschlossener Tür wird doch bei euch gleich nicht ausarten?



    Zitat

    [Unser Klassenvertreter kam jetzt auf die dolle Idee aus einem Wandertag einen Elternwandertag am Wochenende zu machen.


    Wenn die Lehrerin dann auch dabei ist, dann gefällt mir die Idee eures Elternvertreters. Du must halt Prioriäten setzen. Hast Du deinen Mann überhaupt vorher gefragt, ob er da mit möchte?


    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

  • oh-ein-papa:
    ob du es glaubst oder nicht, ein Gespräch, bei dem man anderer Meinung ist als diese Frau, ist nicht klug.
    Und glaube mir, ich muss meinen Mann da nicht fragen, ich bin 20 Jahre verheiratet und kenne ihn und seine Meinung. Und ich habe Prioritäten, am Wochenende Familie.
    Nordlicht, du hast mich verstanden. Bin übrigens telefonisch erreichbar gewesen.


    LG Legata

  • Als Mutter kenne ich die Situation von nordlicht und anderen Eltern. Auch meine gehen lieber etwas "krank" in die Schule, als zu Hause zu bleiben. Sie könnten ja nachmittags was verpassen, wenn sie dann krank nicht raus können. ;) Da achten schon sehr früh die anderen Kinder drauf.
    Als Lehrerin ist es mir lieber, die Kinder bleiben zu Hause. Leider kenne ich es auch so, dass viele Eltern nicht erreichbar sind und die Kinder den ganzen Vormittag auf der Liege bleiben müssen.


    Silja


    Ach ja: Ich wurde schon unzählige Male von der Schule meiner Kinder aufgefordert, sie abzuholen und zum Arzt oder ins Krankenhaus zu bringen. Allerdings wegen verschiedener Unfälle. Die Sekretärin wäre notfalls auch mit den Kindern ins Krankenhaus gefahren, mir war es da aber lieber aus dem eigenen Unterricht geholt zu werden und mein Kind zu begleiten.

  • Ich hatte vor kurzem den Fall, dass um 7.15 Uhr ein Kind vor der Schule stand, das sonst den Hort besucht vor und nach der Schule. Das Mädchen sah sehr blass aus und hustete kräftig. Als ich fragte, warum es so früh da sei, antwortete es, ja in den Hort darf es nicht, weil es ja krank sei! Die wollten es da nicht haben...:D Ja, da schickt man sein Kind halt gleich in die Schule ...
    Das gibt's auch. Gruß venti :)

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