Hausaufgaben 2. Klasse

  • Hallo ihr alle,


    ich brauch mal euren Rat. Mein kleiner geht jetzt die 2. Woche in die 2. Klasse. Leider hat er eine Hyper-ehrgeizige Lehrerin und die fordert die Klasse so, dass er total verzweifelt oftmals heulend an den Hausis sitzt. (Vielen anderen Kindern aus seiner Klasse geht es genauso!) Vom ERSTEN Tag an bekamen die Kids Hausaufgaben für die sie (ohne groß trödeln und aus dem Fenster gucken) mindestens 60 im maximalfall 150 Minuten saßen. Einige Eltern sprachen bereits mit der Lehrerin - leider ohne großen Erfolg. Nur letzten Mittwoch dauerte es nur 45 Minuten. Allerdings berichtete mir eine Mutter, dass die Lehrerin zu den "kurzen" Hausaufgaben meinte, dass es so wenig sicher nicht mehr würde. Dazu kommt, dass sie auch in der Schule sehr viel leisten müssen. Bis zum drittletzten Schultag letztes Jahr paukten sie noch die letzten Schreibschriftbuchstaben durch (4 neue allein an diesem Tag). Vorgestern haben sie ihre erste Bildgeschichte geschrieben. 4 Bilder von Herrn Jakob, die Lehrerin schrieb dazu einige Wörter an die Tafel, die die Kinder in der Geschichte verwenden mussten. Mein Sohn wurde leider nicht fertig und sollte die Geschichte zuhause fertig schreiben. Allerdings hat er die Wörter nicht mit nach Hause bekommen. Er war dann richtig aufgebracht, was er denn jetzt nur machen soll - so ohne Wörter. Ich habe ihm inzwischen einen Entschuldigungs-Zettel hierfür geschrieben. Aber selbst ohne Geschichte schreiben brauchte er Freitag für die Hausaufgaben wieder fast 80 Minuten.


    Wie kann man der Lehrerin denn sagen, dass die Kinder total überfordert sind? Ich dachte immer, dass als Richtwert für die Hausaufgaben ca. 30 - 45 Minuten gelten würde. Aber irgendwie haben alle Mütter bedenken, sich bereits in der 3. Woche zu beschweren. Mit sich reden lässt diese Lehrerin auch nicht mit sich. Sie ist sofort persönlich getroffen und lässt ihr schlechte Laune dann an den schwächeren Schülern aus.


    Puh jetzt wurd aber lang. Danke fürs Lesen. Vielleicht weiß ja jemand einen Rat, wie man den Kindern die Lust auf Schule und auf Lernen bewahren kann.


    Danke
    Schlumpfine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schlumpfine!


    Ja, Du hast Recht, es kann nicht angehen, dass Kinder in der Grundschule zwei Stunden und länger an den Hausaufgaben sitzen.
    Da ja offenbar mehrere Eltern mit der Hausaufgabenpraxis der Lehrerin Probleme haben, solltet Ihr Euch zusammentun und gemeinsam ein sachliches Gespräch mit der Lehrerin suchen. Hierbei ist es wichtig, dass Ihr vermeidet, ihr auf den Schlips zu treten (auch wenn das offenbar gar nicht so einfach ist).
    Ich würde mit Ich-Botschaften bzw. mit "Wir-Botschaften" arbeiten.
    z.B. "Wir Eltern haben das Gefühl, dass unsere Kinder mit dem Umfang der Hausaufgaben überfordert sind."
    Ich würde offene Vorwürfe wie "Sie geben den Kindern zuviele Hausaufgaben, das dürfen sie nicht!" vermeiden.
    Am besten ist ein von Eurer Seite aus sachlich geführtes Gespräch - wenn sie ausweicht, muss man sie notfalls darauf festnageln.


    Gruß
    Bolzbold

  • In welchem Bundesland seid ihr denn? In NRW sind die 30 Minuten für die Hausaufgaben nicht Richtwert, sondern Vorschrift. Dafür gibt es die Hausaufgabenverordnung.
    60 oder gar 150 Minuten gehen meiner Meinung nach gar nicht. Wenn es mal 45 Minuten sind, ist das noch ok - aber da würdet ihr euch wahrscheinlich auch nicht beschweren, höre ich heraus.
    Das Problem ist meiner Meinung nach, wenn ihr euch nach kurzer Zeit nicht beschweren wollt, wird es nach längerer Zeit auch nicht fruchten. Ich denke, ihr solltet sofort etwas unternehmen. Hast du schon mal Kontakt zu der Pflegschaftsvorsitzenden aufgenommen? Die könnte das als eure Vertreterin sicher ganz gut mal besprechen, ohne dass einzelne Eltern Sorge haben müssen.


    LG
    Britta

    • Offizieller Beitrag

    In Hessen gibt es für die 5. Klasse die Verordnung, dass die Gesamthausaufgaben für alle Fächer für einen Tag eine Stunde nicht überschreiten sollen - so etwas gibt es für die kleineren Klassen sicher auch. Ich würde mich da zuallererst mal informieren. Normalerweise finden sich solche Verordnungen auf den Seiten der Kultusministerien.


    Mit der Lehrerin würde ich ein Gespräch suchen, am besten aber nicht als einzelnes Elternteil, sondern mit mehreren (Elternbeiräte ansprechen?). Hier würde ich zunächst weniger vorwurfsvoll, als beschreibend vorgehen: wenn mehrere Eltern aufzeigen, wie lange die Kinder an den Hausaufgaben sitzen und dass sie, trotz aller Willigkeit, oft am Umfang verzweifeln, muss sie doch ein Einsehen haben.


    Wenn sie das nicht hat, hilft eben nur ein Hinweis auf die Verordnungen. Und da kann man sich auch nicht drauf rausreden, dass man ja den Umfang von einer Stunde eingeplant habe - denn die anderen Fächer müssen auch berücksichtig werden. Dazu gibt es das Klassenbuch, wo die Hausaufgaben für die jeweilgen Tage vermerkt werden.
    Ich gucke immer erstmal da hinein, und wenn ich sehe, dass für Mathe oder Englisch bereits viele Übungen eingetragen sind, kürze ich eben meine Hausaufgabe oder gebe einen oder zwei Tage mehr Zeit.


    Ich hoffe, es gibt eine Lösung für euch!


    Gruß
    Heike

  • Hallo Schlumpfine!
    Bei uns in Niedersachsen ist es auch so, dass in der 2.Klasse 30 Minuten für die Hausaufgaben vorgeschrieben sind.
    LG, Finni

  • Hallo,


    danke schon mal für eure schnellen Antworten. Wir sind in Bayern und ich werde mich nachher noch schlau machen, ob es irgendwelche Höchstgrenzen für Hausaufgaben gibt.


    Ich meld mich wieder


    Danke
    Schlumpfine

  • Hallo Schlumpfine,


    in der VSO werden in Bayern Angaben zu den Hausaufgaben gemacht.


    Zitat

    (1) 1 Um den Lehrstoff einzuüben und die Schüler zu eigener Tätigkeit anzuregen, werden Hausaufgaben gestellt. 2 Diese sollen von einem Schüler mit durchschnittlichem Leistungsvermögen in der Grundschule in einer Stunde, in der Hauptschule in ein bis zwei Stunden bearbeitet werden können. 3 Auf Nachmittagsunterricht ist Rücksicht zu nehmen. 4 Sonntage, Feiertage und Ferien sind von Hausaufgaben freizuhalten.


    Ich war mir eigentlich sicher, dass es für Klasse 1 und 2 um eine Vorgabe von 30 Minuten handelt und bin jetzt etwas irritiert, dass hier nur ganz allgemein von GS und einer Stunde etwas steht. Das ist für einen Erst- bzw. Zweitklässler auf jeden Fall zu viel.


    Auch mein Rat:
    In Ruhe mit der Lehrerin sprechen; Elternvertreter einschalten!


    Petra

  • Unsere (neue) Lehrerin für die 3. Klasse lässt nach 60 Minuten definitv abbrechen. Die ersten Wochen sollen die Eltern ein Hausaufgaben-Protokoll erstellen (hat geträumt, braucht hierfür lange, ...). Und dann wird ggf. inviduell etwas nachjustiert.


    Grüße,
    Martin


    P.S.: Ich spreche generell selbst mit den Lehrern, und zwar nur über mein Kind. Dafür möchte ich eine Lösung. Andere Eltern haben andere Kinder und andere Ansichten.

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

  • Zitat

    Aber irgendwie haben alle Mütter bedenken, sich bereits in der 3. Woche zu beschweren.


    Das ist überall das Hauptproblem.


    Eltern möchten nichts unternehmen aus Angst davor, dass ihr Kind die Konsequenzen tragen muss.


    Und dennoch gibt es wohl keine andere Möglichkeit.
    Rede mit der Elternvertretung, geht gemeinsam hin und führt das Gespräch so, wie Bolzbold es vorgeschlagen hat.


    Wenn sie wirklich so reagiert (vor mehreren Eltern im sachlichen Gespräch wohl doch eher nicht), dann gibt es ja immer noch einen Schulleiter, der eingeschaltet werden kann.
    Und auch der hat noch Vorgesetzte.


    Also nicht so viel Angst haben. Es muss geklärt werden. Es wird nicht besser ,wenn das Gespräch erst in einem halben Jahr gesucht wird.

  • Ich finde den Richtwert von 30 Minuten nicht so ganz perfekt gelöst da manche eben länger brauchen und manche eben weniger. Einige aus meiner Klasse sitzen 40 Minuten vor einer Matheaufgabe, ich brauch 5 Minuten für alle.

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

  • Hallo ihr alle,


    danke erst mal für alle eure Antworten.


    Petra,
    ich habe diese Verordnung fast zeitgleich gefunden und war ebenso irritiert.


    draken
    diese Richtwerte sollten immer für durchschnittliche Kinder gelten (was auch immer das ist oder wie man sie findet ?( ) Mein Sohn benötigte gesten für sein Matheblatt 5 Minuten, für das Schreiben aber 30 Minuten. Bei einem Freund war es genau umgekehrt. Lesen, Kärtchen schnippeln und kleben und Wochenhausi kamen dann noch dazu.


    @all
    also nach dem anfänglichen Hausaufgaben-Marathon hat sich die Lehrerin tatsächlich ein wenig eingebremst. Nach ca. 1 Stunde sind inzwischen die meisten der Klasse fertig. Am gestrigen Elternabend hat sie auch genau dieses Maß angegeben. Heftig finde ich es trotzdem nachdem sie mehr als der Hälfte der Eltern vorher bereits gebeten hat, mit den Kindern entweder Rechnen, Lesen oder Schreiben extra zu üben. Und da muss ich wirklich sagen, dass ich es bisher nicht geschafft habe, meinem Kind auch nur 5 Minuten üben abzuringen weil er nach den Hausaufgaben wirklich am Ende ist und nur noch rumhängt. Später ist dann Sportverein angesagt oder er trifft sich mit seinen Freunden. Zeit ist da dann auch nicht wirklich.


    Ich wurde gestern allerdings zur zweiten Elternsprecherin gewählt (überredet) und werde die Hausi-Zeiten auch weiterhin im Auge behalten. Einige der Eltern befürchten auf jeden Fall, dass am Endedes Schuljahres in dieser Klasse ne Menge Schule-Hasser oder Verweigerer zu finden sein werden. Mal sehen :( .


    Schlumpfine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schlumpfine,
    mal sehen würde ich in dem Zusammenhang nicht. Da könnte es leicht zu spät sein- ein Jahr lang würde ich das auf gar keinen Fall tolerieren.
    Immerhin ist der von der Lehrerin angebene Richtwert immer noch sehr heftig.
    Und ich würde der Lehrerin genau mit diesem Argument kommen, nämlich, dass eure Kleinen durch diese Länge demotiviert sind.
    Ich habe eine fünfte und das längste, was ich bisher verlangt habe, war ein Aufsatz und der ist über 4 Tage hinweg auf- und ich denke nicht, dass die Kinder dadurch weniger lernen.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Zitat

    Schlumpfine schrieb am 25.09.2005 18:29:
    Leider hat er eine Hyper-ehrgeizige Lehrerin und die fordert die Klasse so, dass er total verzweifelt oftmals heulend an den Hausis sitzt.


    Weniger Hausaufgaben nützen aber wenig, wenn die Lehrerin ihre Ziele nicht anpasst! Da solltest Du Dir schon überlegen, warum sie so ehrgeizig ist und wie man die Energie in die richtige Richtung lenkt: besonders interessanten Unterricht zu machen. Sonst gibt's 'ne Weile Stress und dann Dienst nach Vorschrift...



    Grüße,
    Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

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