Als Lehrerpaar an einer Schule...

  • Hallo!
    Der Titel sagt es: das steht mir/uns etwas unfreiwilligerweise ab Sommer bevor. Gibt es Erfahrungsberichte? Kann sowas gutgehen? Ich habe ein mulmiges Gefühl.
    Es handelt sich um eine grooooße Schule und wir sind keine Fachkollegen.
    Danke für eure Antworten!

    • Offizieller Beitrag

    Das gibt es ja sehr häufig, und nach meiner Beobachtung ist zumindest die Scheidungsrate nicht höher als sonst auch. Meins wäre es nicht, aber letztendlich kann man da ja auch gemeinsam klären, wie man damit umgeht, und man kann durchaus ja auch mal eine Schule wechseln, wenn es zu belastend wird.


    PS: Gestern hat ein langjähriges Paar von unserer Schule geheiratet!

  • Danke!
    Das klingt ja recht positiv. Gibts das wirklich so häufig?
    In meiner Stadt sind 2 Gymnasien, da ist es glaube ich häufig so, dass sich Paare nach Möglichkeit "aufteilen". Aber das ist ja nicht immer möglich.

  • Ich arbeite schon immer (d.h. über 20 Jahre) mit meiner Frau zusammen, seit Universitätszeiten. Wir sind mit Unterbrechung auch schon an der zweiten Schule in einem Kollegium und überschneiden uns mit dem Fach Englisch. Momentan ist sie als Abteilungleiterin mein Boss. Wir haben noch nie Schwierigkeiten gehabt, ich fände das im Gegenteil eher lästig und seltsam, wenn wir jetzt plötzlich an zwei verschiedenen Orten arbeiteten. An unserer Schule gibt und gab es mehrere Paare.


    nele

  • An meiner Schule gibt es alleine drei Lehrer(ehe)paare.
    Da gibt es riesige Unterschiede. Vom gemeinsamen Über nehmen einer Klassenlehrerschaft bis hin zum kompletten Vermeiden von Kontakt (da hab ich erst nach einem halben Jahr erfahren, dass das ein Paar ist).
    Ich glaube, wenn man seinen Weg gemeinsam wählt, klappt das auch.

  • Danke euch!
    @ neleabels: Das klingt super!
    Aber habt ihr Zeiten, in denen ihr euch nicht so gut versteht? Dann wird es ja anstrengend, wenn man auch noch alle Konferenzen etc. zusammen hat.
    Mein Freund ist Naturwissenschaftler - darüber bin ich gerade dann doch froh. Als Klassenlehrer + Fachkollege kann man mal enger miteinander zu tun haben, sonst eher nicht.


    Typmäßig sind wir sehr unterschiedlich - er gehr locker auf Menschen zu und redet sehr gern, ich bin da für eine Lehrerin wahrscheinlich untypisch schüchtern und kann das nicht so gut. Da wäre es mir eigentlich lieber, wenn man mich ohne meinen Freund kennenlernen würde (im Kollegium - bei Schülern ist das glaube ich egal). Aber nun - es ist wie es ist, und wir werden es auf uns zukommen lassen. Ich werde eh nochmal abgeordnet an eine andere Schule mit etwa der halben Stundenzahl, von daher sind wir nur zum Teil an einer Schule. Und wenn es mir gar nicht zusagt (wovon ich allerdings nicht wirklich ausgehe), kann ich vielleicht auch an der anderen Schule bleiben.


    Es wird auf jeden Fall eine spannende Lebensveränderung... Nicht nur die gleiche Schule, sondern auch von Fern- zu Nahbeziehung... Und ich komme von einem Sek1-Gymnasium an ein richtiges Gym mit Oberstufe... Puh. "Bleibt alles anders" ;)

  • Wir haben an der Schule zwei Ehepaare (mit beiden habe ich viel Kontakt und verstehe mich sehr gut) - es funktioniert blendend.
    Allerdings haben wir auch einige Kolleginnen und Kollegen, deren Partner(in) an einer anderen Schule in der Gegend arbeitet - ob das gewollt war oder nicht, weiß ich nicht.


    Lasst das doch einfach auf Euch zukommen. Wenn es nicht so gut funktioniert, kann einer immer noch einen Versetzungsantrag an eine andere Schule in der Gegend stellen.

    • Offizieller Beitrag

    ch arbeite schon immer (d.h. über 20 Jahre) mit meiner Frau zusammen, seit Universitätszeiten. Wir sind mit Unterbrechung auch schon an der zweiten Schule in einem Kollegium und überschneiden uns mit dem Fach Englisch. Momentan ist sie als Abteilungleiterin mein Boss. Wir haben noch nie Schwierigkeiten gehabt, ich fände das im Gegenteil eher lästig und seltsam, wenn wir jetzt plötzlich an zwei verschiedenen Orten arbeiteten.


    Ginge für mich gar nicht. Das mit dem Boss nicht, aber auch das mit der Schule nicht. Ich finde, eine Ehe lebt davon, dass man nicht immer dasselbe macht, nicht nur dieselben Freunde hat, nicht immer um das Gleiche kreist. Wenn mein Mann und ich Zeit für uns haben, haben wir uns richtig viel zu erzählen. Wir kreisen nicht nur um Schule. Die Tatsache, dass ich die ganzen Kollegen nicht kenne, über die er sich aufregt, und er nicht die meinen, führt dazu, dass wir nicht bis abends um 22 Uhr Dienstgespräche führen. Wir erzählen uns knapp das Gröbste, wirkliche Knaller auch mal ausführlich - der andere hat immer die nötige Distanz und neutralere Perspektive um kommentieren oder raten zu können - und gut is. Mehr Raum darf der Job nicht einnehmen. Auch gut, dass sowohl Fächer als auch außerunterrichtliche Zusatzaufgaben und Engagement sich null überschneiden.


    Ich kenne Lehrerehepaare, die merken gar nicht mehr, wie unfassbar langweilig sie sind. Erzählen nur über Schule, beenden den Satz des anderen, kennen nur ihren Tellerrand - und dann auch nur den der gemeinsamen Schule, und glauben, das sei die Welt. Grauslig.


    Klar kann man das kompensieren, wenn man vielseitig interessiert und sehr rückgratstark ist (Nele trau ich das zum Beispiel zu, als einem von wenigen), aber die meisten/viele haben dazu wohl kaum noch die Energie. Behaupte ich mal. Und dann entwickelt man sich zu diesem typischen kauzigen Lehrerpaar, das 24/7 im Dienst ist und es noch nicht mal merkt. "Schatz, dein Rührei heute morgen war eher eine 4 minus, du bist schon so schusselig wie der Kollege "SchusselsName"!" ;)


    Mal davon ab hätte ich absolut keinen Bock auf Loyalitätskonflikte (irgendein Schüler findet mich doof und beschwert sich bei meinem Mann *grusel*) oder auf Gerüchteküche ("das macht die doch nur, weil ihr Mann...") oder auf... ach auf ganz vieles. Nee, wär nix für mich.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Da sich viele Leute am Arbeitsplatz (oder im Studium) kennenlernen, ist es ganz natürlich, dass viele Ehepartner denselben Beruf haben oder sogar bei derselben Firma arbeiten. Wie alles andere hat das Vor- und Nachteile. Ich verstehe Meikes Bedenken, aber man kann als Paar ja durchaus gegensteuern. Und sehr oft funktioniert es einfach, oftmals wohl auch besser als wenn man so gar nichts vom Beruf des anderen versteht.


    Von daher wäre ich da erst mal offen und würde es auf mich zukommen lassen.


    Ich persönlich bin ich ganz froh, keinen Lehrer zum Mann zu haben.


    Die reden immer so viel und wissen alles besser.

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