Frisch aus dem Ref, rein in die "Keinen Bock" Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe

  • Ich glaube bei den Eltern meines Klientele könnte man ganz locker folgendermaßen sprechen, sollte es zu Problemen mit abgenommenen Handys kommen:
    Sie und Ihr Kind kennen die Regeln. Kein Handy im Unterricht. Ich als Lehrkraft bin mir des hohen Geldwertes des Telefons bewusst - im Gegensatz zu Ihrem Kind. Ich habe kein Interesse daran, das Handy zu beschädigen und es sofort nach der Stunde im Sekretariat abgegeben, wo es bis zur Abholung verwahrt wurde. Bevor Sie weitere Anschuldigungen vorbringen, sprechen Sie vielleicht erst mal mit Ihrem Kind.


    Klar, so was kann alles rechtlich überprüft werden im Einzelfall. Rechtsschutz zahlt. Nur, ob es das Verhaltensproblem des Schülers löst?

  • Ach du Schande. Mein Kurzfazit zu deinem Einstiegspost:


    Die Schule ist scheiße. Such dir eine neue. Beziehe es nicht auf dich.


    Ich möchte noch etwas hinzufügen: Schlimm ist, dass scheinbar in Deutschland viele Lehrer bereit sind, so etwas hinzunehmen. So nach dem Motto: "Was solls, habe immer noch viele Ferien und kriege Geld auf Lebenszeit, scheiss drauf, ob ich auch unterrichten kann, ist eh egal, aber hoffentlich merkts keiner." Oh mein Gott. Wenn ich deinen Beitrag lese, ziehe ich ernsthaft in Erwägung, doch noch ein paar Jahrzehnte im Ausland zu bleiben...

  • Ach du Schande. Mein Kurzfazit zu deinem Einstiegspost:


    Die Schule ist scheiße. Such dir eine neue. Beziehe es nicht auf dich.


    Ich möchte noch etwas hinzufügen: Schlimm ist, dass scheinbar in Deutschland viele Lehrer bereit sind, so etwas hinzunehmen. So nach dem Motto: "Was solls, habe immer noch viele Ferien und kriege Geld auf Lebenszeit, scheiss drauf, ob ich auch unterrichten kann, ist eh egal, aber hoffentlich merkts keiner." Oh mein Gott. Wenn ich deinen Beitrag lese, ziehe ich ernsthaft in Erwägung, doch noch ein paar Jahrzehnte im Ausland zu bleiben...


    Und ich habe mich nach meinem Einstiegspost über den Auslandsschuldienst schlau gemacht. :weinen: Doch da ich turbulente Jahre hinter mir habe, will ich erst mal ein normales Leben, was auch immer das ist.
    Danke für deine erfrischende Offenheit, liest man von Lehrern im Netz selten. Wenn alles klappt, kann ich wirklich sehr schnell zum neuen Schuljahr wechseln. Und mit dem Wissen bin ich in der Lage die verbleibenden Monate als "Erfahrung an anderen Schulformen" verbuchen und in der Konsequenz weder verrückt zu werden noch mich aus dem Schuldienst zu entlassen und "irgendwas mit Medien" zu machen. Scherz!

  • Selbst im Referendariat bin ich nie mit flauem Gefühl im Magen aufgestanden.


    Ich muss noch zwei Monate durchhalten an meiner aktuellen Schule und ich zweifle stark an mir, ob es danach besser wird.


    Aber erstmal zu meinem aktuellen Problem:
    Das sind die Schüler. Jeden Tag muss ich mich von denen beleidigen lassen (F*tze, Die (ich) hat doch den Ar*ch offen!, Boah wenn ich die (mich) schon sehe alter!, Schüler wird aufgefordert eine konkrete Antwort zu geben: Auf Deutsch!? [im Sinne von: Das ist mir zu hoch, Können Sie nochmal verständlich sagen, was ich machen soll --> der patzige Ton, mit dem das vorgetragen wird, zeigt aber deutlich, dass es sich hier nur um Provokation handelt]))


    Dazu wird eben ständig gequatscht und zwar in einer Lautstärke, die MICH stört.


    Schlussendlich wollte ich entsprechende Schüler des Unterrichts verweisen, doch....sie stehen nicht auf. Schulleitung hält das Handy immer griffbereit und ich soll das nächste Mal anrufen aus dem Raum.


    Ich bin kurz davor mich zu übergeben, weil ich gleich wieder da hin muss. Meine Kollegen sagen mir nur, dass ich mir halt ein dickeres Fell wachsen lassen muss. Das würde aber bedeuten, dass ich dieses Verhalten akzeptiere und da sperrt sich etwas in mir. Die Schulleitung sagt mir, dass es doch ganz normal ist und eine Weile dauert, weil ich mir schließlich (!) den Respekt der Schüler erarbeiten muss! Da schreit bei mir auch alles: Neeeeein!


    Ich frage mich einfach, ob ich falsch bin in dem Beruf, denn für mich persönlich ertönt mit der morgendlichen Übelkeit (keine Witze bitte!) ein sehr großes Alarmsignal und ich weiß weder ein noch aus. Ändern werde ich die Schüler nicht, aber ich muss noch zwei Monate unterrichten. Es ist sogar so weit mit mir gekommen, dass ich mich fast darauf freue und überlege es zu provozieren, eine bestimmte Operation, die mich mindestens 4- 6 Wochen AU macht, passend vor Beginn der Sommerferien zu "planen". Ich bin eigentlich nicht so ein Mensch, aber ich würde derzeit jeden Ausweg nehmen, den ich kriegen kann.

  • Ich denke:


    • Vielleicht ist diese Schule nicht die passende für dich, aber deswegen bist du nicht falsch im Lehrerberuf
    • Das Verhalten der Schüler ist nicht normal
    • Ein gewisses Maß an Respekt sollte auf Seiten der Schüler von Beginn an da sein. Einfach, weil ein (erwachsener) Mensch (mit einer guten Ausbildung) vor ihnen steht.
    • Du musst dich nicht operieren lassen, starke Übelkeit jeden Morgen sollte für eine AU aus psychosomatischen Gründen reichen.


    Was ist denn das für eine Schule? Und was ist nach den Sommerferien?

  • Erstmal: GAAAAAANZ RUHIG!!
    Dann: versuche, die Provokationen an Dir abperlen zu lassen. Das Verhalten dieser Schüler ist völlig daneben, aber es ist eben IHR Verhalten, Deines ist - so mutmaße ich mal - in Ordnung. Dementsprechend bist Du im Lehrerberuf nicht falsch. Nimm das Angebot Deines Schulleiters dankend an und rufe ihn an, dass der größte Störenfried abgeholt wird. Das setzt auch ein Zeichen den anderen gegenüber.
    Sieh es auch mal von der Perspektive, dass die Tage gezählt sind, in denen Du Dich mit ausgerechnet diesen Schülern rumschlagen musst. Zähle die Tage und freue Dich über jeden Tag, den Du hinter Dich gebracht hast. Das hilft Dir vielleicht auch, die A****backen zusammenzukneifen. Zur Not bist Du halt mal eine Woche krank, aber ich fände es für Dein Selbstbewusstsein tausendmal besser wenn Du mit der nötigen emotionalen Distanz anwesend wärst und Dein Ding machst (strukturierten Unterricht mit den entsprechend klaren aber ruhig vorgetragenen Ansagen an die Störer und dem konsequenten Anwenden von angedrohten Maßnahmen). Wichtig: bilde einen Gegenpol: je emotionaler die Kids in einem Konflikt werden, desto ruhiger musst Du sein, je respektloser und aggressiver sie sich benehmen, desto sachlicher musst Du wirken. JE abgedrehrer die Kids sich verhalten, desto klarer muss Deine Ansage und Deine Körpersprache sein.Spiele eine Rolle, dieses Klassenzimmer ist Deine Bühne: Du spielst den Profi, der seine wild pubertierenden und verhaltenskreativen Kampfzwerge einnordet, ohne Angst aber auch ohne persönlichen Groll. Deine Empfindungen bleiben hinter der Maske, die Du dann trägst.
    Da schreibst: "Ich zweifele, ob es danach besser wird". Warum? Hast Du nur Zweifel an Dir, weil Du in dieser speziellen Klasse kein Bein auf den Boden bekommst oder unterstellst Du Dir grundsätzliche pädagogische oder didaktische Schwächen?

  • Also wenn mich ein Schüler in irgendeiner Art und Weise mit dem Wort "Fotze" (oder ähnliche Schimpfwörter für Männer) titulieren (oder generell irgendeine Beleidigung) würde, würde ich aber keine Ruhe geben, bevor nicht irgendeine sehr empfindliche Ordnungsmaßnahme folgt.



    Unabhängig davon: Das alles kann trotzdem darauf hindeuten, dass du einfach keinen Zugang zu den Schülern bzw. zu Jugendlichen generell bekommst. Das kann unterschiedlichste Gründe haben.

  • So, das wird jetzt unsortiert. Ich hoffe, ihr könnt mir dennoch folgen.


    @moderation das war nicht meine Absicht.


    Heute wurden die Maßnahmen des Schulleiters umgesetzt - es war aber auch nur eine Frage der Zeit von gestern zu heute bei dem Verhalten, was da an den Tag gelegt wird. Zusätzlich wird über eine Ordnungsmaßnahme Klassenkonferenz nachgedacht.


    Mir wurde heute in puncto Kraftausdrücke gegenüber Lehrern von einem gestandenen Kollegen gesagt, dass das hier (in Berlin/Brandenburg) eben so ist. Ich fühle mich, als lebte ich bisher auf dem Mars.


    AU aus psychosomatischen Gründen reicht nicht, habe ich im näheren Bekanntenkreis vor zwei Jahren mitbekommen. Da steht bei Angestellten ganz schnell der MDK der Krankenkassen vor der Tür und stellt fest, dass man ja eigentlich gesund ist.


    @MarlboroMan Darüber habe ich auch schon nachgedacht, doch das hätte ich doch spätestens im Ref merken müssen?


    Der Wechsel könnte zum Gymnasium erfolgen. Hier stehe ich, wenn ich ehrlich sein darf, vor der Frage: Was will ich?
    Ich habe zwei Hauptfächer, die derzeit keiner so großen Vorbereitung bedürfen (habe sie noch mal ökonomisiert nach einem Hinweis hier), da man eben nicht wirklich arbeiten kann. Das geht allerdings den anderen Kollegen größtenteils auch so.


    Besagtes Gymnasium hat allerdings Ansprüche für Menschen, die ihren Beruf als Berufung empfinden. Ich habe mir das im Ref abgewöhnt und entschieden, dass mein Leben mehr als nur Arbeit sein soll. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, geht es mir an meiner Gesamtschule gut. Doch: 1. ist die Zeit in der Schule wahnsinnig kräftezehrend und 2. was ist, bei Verbleib an dieser Schule, wenn ich es nicht schaffe, das Ganze emotional abzuschütteln?


    Woran ich zweifle? Sagen wir so: ich hatte ein schwieriges Ref und habe mich vielleicht noch nicht ganz davon erholt und habe (noch) kein wirkliches Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Mein Unterricht in Klasse 5 jedoch macht mir echt Spaß und motiviert mich, nicht aufzugeben.

    • Offizieller Beitrag

    Zusätzlich wird über eine Ordnungsmaßnahme Klassenkonferenz nachgedacht.


    Verständnisfrage: Meinst Du, dass ihr darüber nachdenkt, eine Klassenkonferenz einzuberufen, in der über Ordnungsmaßnahmen entschieden wird, oder soll die Klassenkonferenz eine Art Ordnungsmaßnahme sein, weil dort die Eltern einbestellt werden? Oder etwas ganz anderes?

  • Verständnisfrage: Meinst Du, dass ihr darüber nachdenkt, eine Klassenkonferenz einzuberufen, in der über Ordnungsmaßnahmen entschieden wird


    Ja. Sorry, hätte nochmal drüber lesen sollen. Wenn ich es heute (Schulleitung hatte allgemein sehr viel zu tun) richtig mitbekommen habe, wird auf jeden Fall eine Konferenz dazu stattfinden, in der entschieden wird, ob der Schüler aufgrund des Fehlverhaltens eine bestimmte und sehr zeitnahe Ordnungsmaßnahme zu erwarten hat.

  • Selbst im Referendariat bin ich nie mit flauem Gefühl im Magen aufgestanden.

    Sei froh, ich schon ;)

    Aber erstmal zu meinem aktuellen Problem:
    Das sind die Schüler. Jeden Tag muss ich mich von denen beleidigen lassen (F*tze, Die (ich) hat doch den Ar*ch offen!, Boah wenn ich die (mich) schon sehe alter!, Schüler wird aufgefordert eine konkrete Antwort zu geben: Auf Deutsch!? [im Sinne von: Das ist mir zu hoch, Können Sie nochmal verständlich sagen, was ich machen soll --> der patzige Ton, mit dem das vorgetragen wird, zeigt aber deutlich, dass es sich hier nur um Provokation handelt]))

    Klingt trivial, aber lass dich nicht provozieren. Das ist nicht einfach und wird dir nicht von heute auf morgen gelingen. Aber versuche es!

    Schlussendlich wollte ich entsprechende Schüler des Unterrichts verweisen, doch....sie stehen nicht auf. Schulleitung hält das Handy immer griffbereit und ich soll das nächste Mal anrufen aus dem Raum.

    Das ist doch gut, dass die SL hinter dir steht. Das müssen die Schüler auch merken.

    Meine Kollegen sagen mir nur, dass ich mir halt ein dickeres Fell wachsen lassen muss. Das würde aber bedeuten, dass ich dieses Verhalten akzeptiere und da sperrt sich etwas in mir.

    Nein, das ist keinesfalls das Gleiche. Aber wenn die Schüler merken, dass es dir - auf gut deutsch gesagt - am Arsch vorbei geht, dass sie dich F**** nennen, wird es für sie weniger interessant. Nichtsdestotrotz müssen solche Kraftausdrücke sanktioniert werden, ohne viele Worte einfach eine Missbilligung ausstellen, und wenns nicht der erste Vorfall ist, dann müssen Ordnungsmaßnahmen greifen. Aber immer der Reihe nach, nicht gleich eine Klassenkonferenz einberufen wg. eines Kraftausdrucks (ist meine Meinung).

  • @MarlboroMan Darüber habe ich auch schon nachgedacht, doch das hätte ich doch spätestens im Ref merken müssen?

    Nicht unbedingt... womit ich nicht sagen will, dass du nicht geeignet bist.

    Der Wechsel könnte zum Gymnasium erfolgen. Hier stehe ich, wenn ich ehrlich sein darf, vor der Frage: Was will ich?
    Ich habe zwei Hauptfächer, die derzeit keiner so großen Vorbereitung bedürfen (habe sie noch mal ökonomisiert nach einem Hinweis hier), da man eben nicht wirklich arbeiten kann. Das geht allerdings den anderen Kollegen größtenteils auch so.

    Besagtes Gymnasium hat allerdings Ansprüche für Menschen, die ihren Beruf als Berufung empfinden. Ich habe mir das im Ref abgewöhnt und entschieden, dass mein Leben mehr als nur Arbeit sein soll. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, geht es mir an meiner Gesamtschule gut.

    Ich sach mal ganz fies: Das Leben ist kein Ponyhof. Der Berufseinstieg ist nun mal hart, das merke ich auch noch drei Jahre nach dem Ref. und werde es wahrscheinlich auch noch etwas länger merken... Jede Schulart hat ihre Tücken.


    Aber was ist denn mit Reduzieren? Das könnte die Sache doch zumindest ein bisschen entspannen!



    Du tust mir wirklich leid, andererseits kannst nur du selbst dir helfen, entweder indem du
    - die Schule wechselst
    - den Berufs aufgibst
    - oder dich den Probleme stellst. Das wird ein langer, steiniger Weg, den wir aber letztlich alle gehen oder gegangen sind...


    Ich wünsche dir viel Erfolg!
    Sofie

  • Oh man, da kriegst du es aber auch echt rechts und links um die Ohren. :(
    Kann verstehen, dass es dir da schwer fällt, in die Schule zu gehen. Aber genau das tust du, auch mit Übelkeit.
    Spricht in meinen Augen dafür, dass du es wirklich versuchst.
    Da du ja schreibst, dass es in Klasse 5 gut läuft, kann es meiner Meinung ja nicht an deinem Unvermögen zum Lehrerdasein liegen, das fällt für mich schonmal raus.
    Offensichtlich hast du da echt eine Klasse mit großem Arschlochpotential erwischt. Gibts leider und zehrt echt an den Kräften.
    Ich kann mich meinen Vorschreibern auch nur anschließen: bleib selbst sachlich und lass dich nicht provozieren. Das ist anstrengend. Wie anstrengend, sagt einem im Ref ja immer keiner, da heißt es nur: "Sie dürfen das nicht an sich heran lassen. Die meinen nicht Sie, denn Sie sind in dem Moment der Stellvertreter der Schule und gegen die hegen sie einen Groll." Paha. Das sagt sich immer so schön. Aber wie bereits beschrieben, braucht es eine Weile, sich die nötige Distanz und das dicke Fell zuzulegen. Denn man steht ja nunmal in diesem Moment da.
    Das Angebot deines Schulleiters würde ich bei nächster Gelegenheit annehmen. Es ist toll, dass er da so hinter dir steht, ist ja leider auch nicht immer gegeben. Für die anderen ist das auch ein sehr deutliches Signal, wenn einer der ganz besonders Tollen vom Schulleiter abgeholt wird.
    Mir hat in so Situationen auch nur absolute Konsequenz geholfen. Wer beleidigt, muss mit den Konsequenzen leben, wer massiv stört ebenfalls. Ist zwar gerade am Anfang echt ätzend, weil Nacharbeiten, Anrufe bei den Eltern etc. ja auch wieder Zeit kosten, aber geholfen hat es bisher immer, mal mehr und mal weniger schnell.
    Bei mir hat es auch eine ganze Weile gedauert, bis sich mein Blick weg von den Störern hin zu den Schülern verlagert hat, die für das ganze Theater nichts können und eigentlich arbeiten würden wenn sie denn könnten. Für die mache ich den Unterricht, nicht für die Chaoten. Wer meint, er braucht die Stunde nicht und stört. Bitteschön. Wird nachgearbeitet, als HA oder eben in meinem Beisein nach Schulschluss.
    Lass dich bitte nicht unterkriegen. Nutze die Zeit an dieser Schule noch für ein dickeres Fell und zum konsequent-sein-Üben.
    Es dauert, leider, aber irgendwann hat auch der letzte Schüler verstanden, dass der Mann oder die Frau da vorn am Pult im Zweifelsfall das größte Arschloch im Raum sein kann. ;)

  • Aber immer der Reihe nach, nicht gleich eine Klassenkonferenz einberufen wg. eines Kraftausdrucks (ist meine Meinung).

    Aber ganz klar müssen hier Ordnungsmaßnahmen greifen! Es geht hier nicht darum, dass einer mal "Scheiße" ruft, sondern dass die TE aufs Übelste beschimpft wird und nicht unterrichten kann. Und das schon seit längerer Zeit.


    SchallundRauch, wenns dich beruhigt: ich hab wegen div. Gutachten in vielen Klassen gesessen und du bist nicht die Einzige, bei der sich sowas abspielt. Das heißt aber nicht, dass es so bleiben muss. Klar, andere Schulen mögen auch nicht besser sein, aber nicht jeder Lehrer lässt sich alles bieten.


    Wie auch immer: wenn du dich dermaßen schlecht fühlst, dann lass dich krank schreiben! Wenn du deinem Arzt schilderst, wie es dir geht, bekommst du erst mal 2 Wochen und dann hast du wieder mehr Kraft mit der Schulleitertelefonnummer in der Tasche die Zeit bis zu den Ferien zu überbrücken. Wo du dann hinwechselst, kannst du in Ruhe überdenken.

  • Nein, das ist keinesfalls das Gleiche. Aber wenn die Schüler merken, dass es dir - auf gut deutsch gesagt - am Arsch vorbei geht, dass sie dich F**** nennen, wird es für sie weniger interessant.


    Nichtsdestotrotz müssen solche Kraftausdrücke sanktioniert werden, ohne viele Worte einfach eine Missbilligung ausstellen, und wenns nicht der erste Vorfall ist, dann müssen Ordnungsmaßnahmen greifen. Aber immer der Reihe nach, nicht gleich eine Klassenkonferenz einberufen wg. eines Kraftausdrucks (ist meine Meinung).



    Zum ersten Absatz:


    Das wage ich zu bezweifeln, vermutlich wird man eher die Lachnummer schlechthin der Schule und die Schüler haben gar keinen Respekt mehr



    Zum zweiten Absatz:


    Das ist kein Kraftausdruck, sondern das ist eine gezielte Beleidigung übelster Sorte. Das kann der liebste Musterschüler schlechthin sein, hier ist absolut massiv und deutlich eine Grenze sehr weiter überschritten worden, hier müssen (und mich wundert, warum die SL das nicht macht) sofort Konsequenzen folgen, und diese sollten eben kein pädagogisches "DuDuDu" sein.

  • So, die Woche ist geschafft. Ob ich nächste Woche noch hingehe, weiß ich gerade mal wieder nicht.


    Heute hatte ich so eine Art Schlüsselerlebnis, bei dem ich vom Glauben abgefallen bin.


    Hatte die 1. Stunde in einer neuen Klasse (8 Wochen vor Schuljahresende!!!). Es war, wie an dieser Schule üblich, wahnsinnig laut, keiner hat etwas gemacht (bis auf 2 Jungs). Gen Ende ist mir bei einem der Kragen geplatzt und ich habe den angeschrien, wie ich noch nie einen Menschen angeschrien habe, weil ich Schreien grundsätzlich falsch finde. Anscheinend aber kennen diese Kinder nichts anderes, denn plötzlich sagte ein anderer Schüler leise: "Ach, jetzt können Sie sich durchsetzen."


    Ich habe dann mit einer Kollegin gesprochen, ob es normal wäre, dass die Schüler hier nur funktionieren, wenn sie angeschrien werden: Ja.


    Bitte sagt mir, dass das nur ein spezifisches Problem dieses Klientels ist, sonst muss ich meine Berufswahl wirklich noch mal überdenken.


    Das Nächste, das mich auf die Palme bringt. Heute habe ich eine ganze Riege Schüler rausgeschmissen, 9. Klässler!, weil wieder kein Unterricht möglich war. Die, die lernen wollten, saßen vorne. Gen Ende der Stunde kommt die Schulleitung mit den rausgeschmissenen Schülern rein und will schlichten. U.a. fällt der Satz: "Lehrer sind auch nicht perfekt und es geht natürlich nicht, dass Frau SchallundRauch nur mit den Schülern, die vorne sitzen Unterricht macht." Was hören die Störer? "Geil, wir können uns weiter wie die letzten Idioten benehmen!" Es kann doch nicht sein, dass diese 9. Klässler die ganze Zeit quatschen, es cool finden, nicht zu wissen, an welcher Aufgabe wir arbeiten und dann auch noch diejenigen, die was lernen wollen behindern, weil es eben viel zu laut ist!? Und dann werden die auch noch von der Schulleitung unterstützt!? Aus dem, was die Störer geäußert haben, war auch absolut NULL Einsicht zu erkennen.


    Wenn alles gut geht, bin ich bald weg von dieser Schule, aber ich weiß nicht, wie ich es noch 8 Wochen dort aushalten soll ehrlich gesagt. Nun, wenigstens der Hauptstörer der einen anderen Klasse funktioniert jetzt vorläufig.


    PS: Damit ihr die "Relationen" besser verstehen könnt: Ich habe, allein in dieser Woche, pro Klasse (7,8 und 9) 5 bis 8 Mitteilungen an die Eltern rausgeschickt, entschuldige mich bei der Sekretärin, dass es so viel ist und bekomme als Antwort: "Ach, das ist doch nicht viel."

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