Bewertung - sonstige Mitarbeit kompetenzorientiert

  • Hallo zusammen,


    seit langer zeit müssen wir in NRW Bewertungskritierien für die sonstige Mitarbeit in einer Übersicht verschriftlichen und dies den Lerngruppen verdeutlichen. Soweit so gut!
    Bis zum Ende des Schuljahres soll dies nun auf die Kompetenzen (Sach-, Methoden-, Handlungs-,Urteilskompetenz) übertragen werden. Dies bedeutet, es muss für jede Kompetenz die jeweilige Notenstufe definiert werden, insgsamt also 24 Definitionen. Auch diese sollen den Lerngruppen vermittelt werden und die Grundlage für Notengebung und Beratungssgespräche sein. Wie dies alles gehandhabt werden kann, war den Moderatoren den entsprechenden Fortbildung auch nicht klar.


    WAS ALSO TUN? Hat jemand Erfahrungen hiermit? Vielleicht schon eine solche Übersicht? Ich bin echt dankbar über jede Hilfe.


    Liebe Grüße


    Wolle22

    • Offizieller Beitrag

    ich schreibe hier rein, um den Beitrag nicht zu verlieren.
    Es interessiert mich nämlich.
    Ich bin in NRW und habe nichts davon mitbekommen, dass wir das machen sollen und meine Raster für die mündliche Note sind nicht sooo ausgefeilt, aber irgendwie könnten wir vielleicht zu mehreren uns ergänzen, ich suche nach den Formulierungen, die ich schon habe.


    Chili

  • Oha. Wie soll ich denn ein derart differenziertes Urteil über 30 verschiedene Schüler fällen, die ich nur 90 Minuten pro Woche in einem mündlichen Fach sehe?
    Ich sehe ja ein, dass das eine extrem gute Idee und ein sehr transparentes Modell ist, aber das traue ich mir einfach nicht zu.
    Ganz abgesehen davon, dass es an einer Gesamtschule nicht angemessen ist, über alle Schüler das gleiche Raster zu stülpen. (Oder gilt das nur für das Gymnasium?)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Kompetenzorientierte Bewertungsraster zur Bewertung der sonstigen Mitarbeit sind in meinen Augen im Schulalltag so nicht leistbar.


    Würde ich mir nur fünf Minuten pro Schüler Zeit nehmen, um seine Mitarbeit einer Schulwoche zu dokumentieren, so käme ich bei >150 Schülern auf mindestens 750 Minuten oder 12,5 Stunden an reiner Bewertungszeit.
    Auf den Monat unter Berücksichtigung von 12 Wochen unterrichtsfreier Zeit und vier Wochen Urlaub hochgerechnet käme ich dann auf mehr als eine ganze Arbeitswoche, die ich nur mit diesen Bewertungen beschäftigt wäre. Da ist noch keine Stunde Unterricht gehalten worden, keine Klassenarbeit korrigiert, kein Unterricht geplant worden etc.


    Muss ich dazu noch mehr sagen?

  • Ja, grundsätzlich wohl eine sinnvolle Idee, wenn man den kompetenzorientierten Ansatz verfolgt, aber wohl kaum praktikabel! vielleicht dient es auch "nur" dazu, Noten juristisch unanfechtbar zu machen (Notenkriterien sind bekannt, wurden diskutiert..... sind teil der Schulprogramms) deswegen sind wir an unserer Schule der Ansicht: möglichst wenig Arbeit investieren, entweder der Arbeitgeber gibt ein vernünftiges Raster vor, oder wir machen "Anleihen" bei anderen Schulen... wie schon so oft... pseudoautonomie

  • Die Sau wird nicht dadurch fetter, dass man sie mit der Atomwaage wiegt. Kompetenzorientierung ist ein guter Ansatz, der dir helfen sollte, deine Beurteilung weg von der Frage, inwieweit der "Stoff" (Ohnehin ein grauenvoll dummes Konzept) gelernt worden ist, hin zu der Überlegung zu kommen, wie gut die Lerner mit den gelernten Inhalten umgehen und sie angehen können.


    Kompetenzorientierung ist keine Sache von möglichst differenzierten Abhaklisten. Kompetenzorientierung heißt, dass du deine Perspektive auf die Performanz verschiebst und deine Beurteilung von Schülerleistung danach ausrichtest. Didaktisch gute Lehrerbeurteilungen haben das schon immer gemacht; didaktisch schlechte und intellektuell primitive Lehrerbeurteilungen waren schon immer darauf konzentriert, "wie gut der Stoff gelernt ist."


    Überleg dir eine Beurteilungsstruktur, die sich darauf konzentriert, was die Lerner mit dem gelernten Wissen tun, richte deine Beurteilung darauf aus, erkläre deinen Schülern, wie deine Beurteilung zustande kommt und alles ist gut. Dafür braucht man auch keine Tabllen mit tausenden von Datenpunkten ausfüllen.


    Nele

  • was du unter dem stichwort kompetenzorientierung beschreibst, lernte ich als "lernzielorientierten Unterricht" kennen. Vor kurzem hatte ich einen Fachleiter danach gefragt und er sagte mir, dass es im GRUNDE nix Neues ist. "Stoff" war doch nie/selten Selbstzweck, sondern diente zur Erreichung anderer Ziele.


    Der Wunsch nach dieser Liste stammt übrigens NICHT von mir, sondern wurde uns auf einer Fortbildung (für Fachbereichsleiter) als Aufgabe mitgegeben

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