Jogginghose verbieten.. Kapuzzenpullis, Leggins ect sollen auch auf den Prüfstand...

  • So ist es richtig, als Lehrer sollte man die nötigen Eier in der (Jogging-)Hose haben, so etwas den Schülern persönlich gegenüber anzusprechen. Dann braucht es auch nicht eine weitere Regulierung per Schulordnung.

  • was konzentriertes Arbeiten - und damit verbunden eine entsprechende Arbeitshaltung ist, die sich auch in einem gewissen Kleidungsstil spiegelt

    Na ja, natürlich soll man am Arbeitsplatz oder im Praktikum keine Jogginghosen tragen. Und das kann man auch kommunizieren. (Verbieten würde ich es an der Schule trotzdem nicht, man muss ja nicht immer gleich mit der Verbotskeule kommen...).


    Jedenfalls finde ich es schon gewagt, eine Kausalität zwischen Kleidungsstil und konzentriertem Arbeiten herzustellen. Am heimischen Schreibtisch sitze ich auch oft in der Jogginghose, was meiner Konzentration keinen Abbruch tut. Im Unterricht habe ich sie hingegen nicht an!

  • Das kann man so kommunizieren. Richtig. Wenn man aber keine andere Hose zu Hause hat (das ist jetzt kein Witz - ein Schüler musste los sich neue Hosen kaufen, da er NUR Jogginghosen besitzt) wird er diese vor dem Praktikum womöglich nicht kaufen.
    Und da schäme ich mich als Lehrer, so einen Schüler zu besuchen.
    Ebenso will ich nicht auf Ausflüge mit Schülern gehen, die Jogginghosen tragen. Auch da habe ich sie 'verboten'.
    Und ich finde schon, wenn ich im Gammellook in die Schule komme, das auch mit meiner Einstellung und Motivation zu tun hat.
    Ich habe einen Erziehungsauftrag. Und darunter verstehe ICH, u.a. dass ich mich anständig als Schüler anziehe.
    Ich stelle mich auch nicht ungewaschen, im Schlabberlook und verpennt vor meine Schüler. Das erwarte ich auch von ihnen. Und das verstehen und akzeptieren sie auch, wenn man es ihnen erklärt. Manche finden es mittlerweile auch gut, dass sie die'am besten angezogenste Klasse' sind. ;)

  • Und ich finde schon, wenn ich im Gammellook in die Schule komme, das auch mit meiner Einstellung und Motivation zu tun hat.Ich habe einen Erziehungsauftrag. Und darunter verstehe ICH, u.a. dass ich mich anständig als Schüler anziehe.


    Was ist denn für Dich anständig? Ich habe oft Schüler im Unterricht sitzen, die Jeans mit Löchern und schlabbrigen Pullover tragen oder Schülerinnen mit bauch- und schulterfreien Oberteilen und kurzen Miniröcken oder so tief sitzenden Hosen, dass hinten die Unterhose herausragt. Da finde ich eine gut sitzende Joggingshose sogar anständiger.

  • Manche finden es mittlerweile auch gut, dass sie die'am besten angezogenste Klasse' sind.

    Und bereits hier wird deutlich: Die Bildungsprioritäten wurden falsch gesetzt.
    Ich bevorzugte in einem solchen Fall Jogginghosen und korrektes Deutsch.

  • Du bist halt etwas weltfremd. Tut mir leid.
    Ich schreibe hier über eine Werkrealschule. Da muss man leider etwas andere Prioritäten setzen und fängt ganz unten an. Das fängt leider damit an, dass Schüler überhaupt in die Schule kommen, am besten pünktlich, dass sie Guten Morgen sagen, dass sie anständig auf ihrem Stuhl sitzen, dass sie sich ordentlich anziehen und und und.
    Mir wäre es auch lieber, ich könnte meine Schwerpunkte anders setzen. Jogginghose und kein Deutsch ist dann eben eine ganz schlechte Kombination auf dem Arbeitsmarkt.

    • Offizieller Beitrag

    Mal geanz ehrlich: Einige hier halten ihre Schhüler eindeutig für dümmer als sie sind. Selbst Schüler, die mit Jogginghose und Basecap in die Schule kommen, wissen, dass man bei einem Vorstellungsgespräch anders angezogen ist. Und das können sie auch, fragt sie einfach mal nach Bildern von Familienfeiern oder ähnlichem. Da werden sich einige hier wundern ...

  • Im Praktikum habe ich es leider selbst erlebt...


    Ich bin mir auch sicher, dass ein Schüler am Wochenende mit Jogginghose auch nicht abends ausgeht. Warum? Weil er so nirgends reinkommt. Da wird sich dann aufgestylt ohne Ende.


    In der Schule soll ich das dann gut finden und akzeptieren?

  • Ich muss leider auch immer wieder im Praktikum meiner Förderschüler erleben, dass sie selbst in Berufsfeldern mit "Kundenkontakt" mit Jogginghosen erscheinen - was immer wieder zu betrübten Betreuern und Lehrern führt :) Deswegen gilt auch bei uns ein quasi Verbot von Jogginghosen in der Schule als eine Art Berufsvorbereitung - und falls wirklich mal alle Jeans in der Waschmaschine sind, kann man ja immer noch drüber reden.


    Viele Grüße
    Holger

  • Wenn man Referendaren sagt, dass sie sich vernünftig kleiden sollen (an meinem Seminar passiert), dann sollte das auch Schülern zuzumuten sein.

  • Keiner zwingt dich, etwas gut zu finden, aber akzeptieren wirst du es wohl müssen.

    Nö, muss ich nicht. Siehe meinen vorhergehenden Post. Ich habe das mit den Schülern besprochen und sie haben es bis jetzt akzeptiert und halten sich dran. Was ich sehr gut finde. Viele unterschätzen da die Schüler. Die zeigen da Einsicht, wenn man es ihnen plausibel erklärt.
    Dazu brauche ich keine Schulordnung, die das ausdrücklich verbietet.

  • Nö, muss ich nicht. Siehe meinen vorhergehenden Post. Ich habe das mit den Schülern besprochen und sie haben es bis jetzt akzeptiert und halten sich dran. Was ich sehr gut finde. Viele unterschätzen da die Schüler. Die zeigen da Einsicht, wenn man es ihnen plausibel erklärt.
    Dazu brauche ich keine Schulordnung, die das ausdrücklich verbietet.

    Wenn sie "einsichtig" sind, dann ist es ja gut.. was aber willst du machen, wenn sie "uneinsichtig" sind... DANN wirst du es akzeptieren MÜSSEN.

  • und nur weil an irgendeinem seminar sich referendare mit solchen unangemessenen vorgaben traktieren lassen (die haben normalerweise einen seminarsprecher, der sich da im namen aller melden kann...) und duckmäusern, sollen wir das dann an die schüler weitergeben? superplan!


    dass man mit förderschülern oder an der mittelschule ggf. über angemessene kleidung im praktikum reden muss, ist eine andere frage. mich macht diese prinzipienreiterei ganz kirre. leben und leben lassen, ist das denn so schwer? die jogginghose tut doch keinem weh, und es gab da doch mal sowas wie "choose your battle"... in dem sinne: glückwunsch an alle schulen, die zeit und energie für ein derart unwichtiges thema übrig haben. an den mir bekannten schulen ist die förderung prosozialen verhaltens, sicherstellung von lernergebnissen und positiver unterrichtsatmosphäre immer viel, viel wichtiger gewesen, als die frage, was jetzt wer wo warum trägt oder nicht trägt.

  • und nur weil an irgendeinem seminar sich referendare mit solchen unangemessenen vorgaben traktieren lassen (die haben normalerweise einen seminarsprecher, der sich da im namen aller melden kann...) und duckmäusern, sollen wir das dann an die schüler weitergeben? superplan!

    Danke für die Polemik.

  • an den mir bekannten schulen ist die förderung prosozialen verhaltens, sicherstellung von lernergebnissen und positiver unterrichtsatmosphäre immer viel, viel wichtiger gewesen, als die frage, was jetzt wer wo warum trägt oder nicht trägt.

    Ist das jetzt ernst gemeint von dir? Das eine schließt doch das andere nicht aus.
    Denkst du wirklich, ich verwende meine ganze Unterrichtszeit dafür, um meinen Schülern zu erklären, dass Jogginghosen in der Schule nichts zu suchen haben?
    Das hat ganze 10 Minuten gedauert und dann haben es die Schüler auch verstanden. Danach war genug Zeit für die Themen, die für dich von großer Relevanz sind. :sterne:

  • Danke für die Polemik.

    Naja, die Begründung, dass irgendwo irgendjemand irgendwas vorgeschrieben kriegt und es daher auch automatisch für eine andere Gruppe von Menschen gelten muss, ist wirklich ein bisschen flach.


    Aber ich finde die Überlegungen nicht uninteressant. Es ist an unserer Schule "Norm-gerecht", dass die Kinder ewig ungewaschene, zu kleine/ große Sachen vergangener Generationen auftragen. Man gewöhnt sich daran und ist froh, wenn im Winter überhaupt eine Jacke dabei ist.


    Da ist das mit-Jogginghose-schlafen-und-gleich-damit-in-die-Schule-latschen schon ein Ausdruck größerer Lebensuntüchtigkeit und "angemessen Kleiden" könnte durchaus Teil des Unterrichtsstoffes sein, wie "angemessen Ernähren" oder "angemessen seine Freizeit gestalten". Da gibts schon eine Grenze zur Schuluniform.

  • meine letzte abi-aufsicht war im fach deutsch (die schreiben viele stunden lang, und man darf als lehrer nichts anderes tun, als ihnen aufmerksam dabei zuschauen...) von einigen kindern in jogginghose besucht. und? eine davon hat 14 punkte bekommen ;). war halt grad in mode und sah auch gar nicht schlecht aus. und es ist wirklich total egal, was das kind anhat. andere - derselbe jahrgang - erschienen im anzug, irgendwo zwischen zelebrieren des tages und parodie der veranstaltung. einer mit hosenträgern über'm hemd, sah aus, wie aus den zwanzigern importiert. einfach ein toller jahrgang!

  • Beim schriftlichen Abi kann ich es sogar verstehen - man hat ja keinen Kontakt zu anderen (die Mitschreiber sind zu beschäftigt und die Aufsicht führt halt nur Aufsicht, mehr nicht. Und sonst ist keiner anwesend). Und man muss wirklich 4 Stunden sitzen und sich konzentrieren. Da sollte es schon bequem sein. Im Kostümchen würde ich meine Abi-Klausur auch nicht schreiben wollen.

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