Flüchtlingsdiskussion - auf Bitte ausgelagert

  • Mikael, ich frag ja nicht nach der Antwort der Kanzlerin, sondern deiner:
    Ab welchem Zeitraum des hier Lebens darf sich ein Mensch bzw. eine Familie deiner Meinung nach als "Biodeutsch" bezeichnen? Bitte also konkreter darauf eingehen.


    Darf sich nun mein kubanischer Nachbar als Biodeutscher bezeichnen, weil er schön länger hier lebt udn einen deutschen Pass hat? Darf sich nun der Nachfahre eines Askaris, dessen Familie hier seit 3 Generationen hier lebt als Biodeutsch ansehen? Dürfen sich die Enkel und Kinder der ehemaligen Gastarbeiter als Biodeutsch ansehen, da sie ja schon länger hier leben?
    Bitte konkrete Antworten.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • woher kennen wir das "das ist soooo unfair! der x hat doch auch z getan, wieso muss der nicht...", vorgetragen mit vorwurfsvoller miene und mit viel hormongeladenem pathos? genau, aus dem klassenzimmer.


    vorzugsweise dann, wenn es um lappalien geht, die von den beteiligten hoffnungslos überbewertet werden aufgrund ihres sozial-emotionalen entwicklungsstandes und/oder ihrer mangelnden kinderstube daheim (prinzessinnen und prinzen mit "ichichich" als lebensmotto anstatt sozialverhalten und verantwortung und selbstreflexion).


    das ist nicht schlimm, eher erwartbar, und diesen kindern und jugendlichen nicht zum vorwurf zu machen. als lehrer muss man dann halt entsprechend damit umgehen und erzieherisch einwirken.


    insofern ist auch der vergleich, den die kinder zwischen ihrer eigenen kleinen geldstrafe und der information ihrer eltern bei schwarzfahrerei und der nicht-verfolgbarkeit/nicht-verfolgung aus kosten/nutzen-überlegungen eines bagatelldelikts wie schwarzfahren bei flüchtlingen ziehen (wenn denn die geschichte stimmt - schüler erzählen viel, wenn der tag lang ist, und propaganda aus afd-land a la "flüchtling raubte ungestraft supermarkt aus!" ist nicht eben wenig verbreitet, vgl. hoax-karten dazu), erwartbar.

  • Die anderen hatten bloß Glück. Genauso wie Deine Schüler, dass sie von Deutschen in Deutschland geboren wurden.

    Das ist sicher kein Glück, sondern Absicht.


    Mikael, ich frag ja nicht nach der Antwort der Kanzlerin, sondern deiner:

    Mikael hat doch geantwortet, dass es seine Kompetenz überschreitet und die gleichzeitig eine zitierfähige Person angegeben. ;)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Das ist sicher kein Glück, sondern Absicht.

    Mikael hat doch geantwortet, dass es seine Kompetenz überschreitet und die gleichzeitig eine zitierfähige Person angegeben. ;)

    Ohne ein direktes Zitat sowie genauerer Quellenangabe ;)

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • @ stille Mitleserin:


    ich glaube, ich verstehe das jetzt nicht richtig. Es wird immer überall Situationen geben, in denen Menschen unabhängig von was auch immer für Dinge, die sie verbotenerweise getan haben, nicht belangt werden. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass es ein Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht gibt. Es gibt nur ein Recht auf Gleichbehandlung im Recht. Bin ich immer regelmäßig in der Schule, wäre es gesetzeswidrig mir trotzdem das Kindergeld zu streichen. Passiert es trotzdem, kann ich dagegen vorgehen.


    Indem Du Deine Schülerin in der Litanei gegenüber anderen, die nicht bestraft werden, zuhörst und ihr Recht gibst, lässt Du es zu, dass sie sich aus der Verantwortung stiehlt.


    In erster Linie vermittle ich meinen Schülern, dass sie über sich selbst und ihre Handlungen nachdenken und dafür Verantwortung übernehmen lassen lernen. Die Welt ist IMMER und für JEDEN in einigen Aspekten ungerecht. Das sollte man ganz schnell akzeptieren und nicht zum Ausgangspunkt seiner Handlungen machen, sonst wird man nur verbittert oder verzweifelt an der Tatsache, dass Menschen auch an grünen Ampeln überfahren werden, obwohl es doch total ungerecht ist, weil man mal gelernt hat, dass man nur an roten Ampeln stehen bleiben muss.


    Sunrise

  • [Blockierte Grafik: http://www.spurensuche-kreis-pinneberg.de/wp-content/uploads/2013/11/NS-Propaganda-Schaubild-a1.jpg]



    Die Zeiten, in denen der Wert eines Menschen mit dem eines anderen verglichen wurde, sind (hoffentlich für immer!) vorbei.


    Die wiederholte Äußerung, dass man die irrationalen Argumente von besorgten Bürgern ernst nehmen müsse, weil sie sonst in die Arme von Populisten liefen, macht die Aussage nicht logischer:
    Rechtsextremes Gedankengut "ernst zu nehmen", um Rechtsextreme vor sich selber zu schützen ist regelrecht widersinnig. Mhm, manche rechte Gruppierungen nehmen sich auch Fragen des Sozialstaates an. Aber selbst wenn sie "Friede, Freude, Eierkuchen für alle" fordern würden, jedoch gleichzeitig Ausländer per se kriminalisieren und Politiker symbolisch am Galgen durch die Straße tragen, blieben es menschenverachtende, demokratiegefährdende Faschos.


    Und das versuche ich tatsächlich nicht ernster zu nehmen, als ihm gebührt. So, wie ich auch ein trotzendes, wutrotes, aufstampfendes Kind das weniger Lutscher kriegt als der Nachbarsjunge "das ist so ungerehehecht!!!" brüllt zwar lieb haben kann, aber ich muss sagen: ich sehe, es ist wütend, aber das Verhalten und die Argumentation sind egoistisch und kindisch, das kann ich nicht ernst nehmen.


    Das ist natürlich genauso überheblich, wie der Beschluss "jemanden ernst zu nehmen". Ein passenderer Umgang fällt mir aber leider nicht ein, wenn Menschen es z.B. ungerecht finden, wenn sie sich kriminell verhalten und dafür bestraft werden. Oder einen Trump zum Staatsoberhaupt wählen. Das ist extrem gefährlich für die ganze Gesellschaft aber nichts, bei dem verständnisvoll Aufsuchendejugendarbeitsmentalität noch helfen würde.

  • In dem Land, in dem ich lebe, gilt:


    Artikel 3
    (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.


    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.


    Wenn das in der Realität eben nicht so umgesetzt wird, dann sind die Leute entweder doof oder nicht vertrauenswürdig oder können das gar nicht beurteilen.
    Man kann sich seine Welt auch hübsch reden. Oder einfach nicht genug Grips haben, um zu verstehen, was gemeint ist? Vielleicht liegt es auch an der Lesefähigkeit?


    Die Schüler haben sich nicht beschwert, weil sie "verknackt" wurden, sondern weil andere nicht verknackt wurden und sie sich veräppelt fühlen.


    In meiner Welt bin ich es gewohnt, einen Unterricht zu gestalten, in dem die jungen Leute nach und nach zu eigenen Urteilen gelangen und auch Kritik formulieren dürfen - bei Themen wie Lobbyismus oder Partizipation und anderen. Und dabei ist wichtig, sie ernst zu nehmen. Demokratie lebt ja schließlich vom Pluralismus.


    Den schaltet ihr hier gerade aus, weil er euch nicht in den Kram/in euer Weltbild passt. Dafür haben Robert Blum und Co. nicht gekämpft!


    Das Vorgehen vieler Gutmenscher hier im Forum erinnert mich übrigens sehr an das der Nationalsozialisten, die schon vor 33 politische Feinde mundtot machten, indem sie verbreiteten, sie seien Kommunisten und man dürfe ihnen kein Wort glauben. Diese Diffamierungen fielen auf fruchtbaren Boden, die politischen Gegener wurden gemieden, als hä#tten sie die Pest.


    Na, Fräulein Schantalle, sollen wir dir einen neuen Namen suchen? Ich hätte da ein paar Vorschläge....


  • Na, Fräulein Schantalle, sollen wir dir einen neuen Namen suchen? Ich hätte da ein paar Vorschläge....

    Schantalle find ich äußerst passend, wieso? Suchst du was "biodeutsches"? Gerda, Hedwig oder gar Frauke? Nee, lass ma besser.


    Du kannst deinen Schülern erzählen, dass im Zug/ auf der Straße überproportional häufig Dunkelhäutige bzw. heutzutage Vollbärtige nach Pass/ Fahrausweis gefragt werden. Das wird man ja wohl noch dürfen, nicht wahr? Ja, man darf. Nur, manche werden signifikant häufiger kontrolliert, als andere.

  • Du kannst deinen Schülern erzählen, dass im Zug/ auf der Straße überproportional häufig Dunkelhäutige bzw. heutzutage Vollbärtige nach Pass/ Fahrausweis gefragt werden. Das wird man ja wohl noch dürfen, nicht wahr? Ja, man darf. Nur, manche werden signifikant häufiger kontrolliert, als andere.

    Ist das in Berlin so? Und das unter einer rot-rot-grünen Landesregierung? Polizei und öffentlicher Nahverkehr sind bekanntermaßen Ländersache. Wo bleibt der Aufschrei der öffentlichen Empörung der Berliner Bürger?

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Beispiel 1:

    Beispiel 2:

    ...


    Beispiel 3:


    Meine Mutter bezieht Mindestrente. Vor einigen Jahren ist sie mal umgezogen - innerhalb desselben Hauses eine Etage tiefer. Das hätte sie dem Amt melden müssen, weil ... ist halt so Vorschrift. Hat Mutti aber nicht gemacht, weil sie sich dachte ... wozu, ist ja exakt die gleiche Adresse und die Miete ist auch auf den Cent gleich geblieben. Da schrieb das Amt Mutti einen bösen Brief und drohte ihr mit Busse weil sie gegen Vorschrift xyz verstoßen hat. Mutti war natürlich höchst besorgt darüber, was denn jetzt geschehen könnte. Ich hab ihr gesagt ... pass auf, Mama, da machste einfach gar nichts. Bei dir ist nichts zu holen und das wissen die aufm Amt auch. Die müssen dir diesen Brief schicken weil es halt irgendeine blöde Vorschrift ist. Gesagt getan und passiert ist ... genau: NICHTS. Fazit: Wo nichts zu holen ist, ist nichts zu holen. Das gilt nicht nur für Flüchtlinge und sonstiges "Gesocks", sondern auch für meine Mutter, die 30 Jahre brav ins deutsche Rentensystem einbezahlt hat, nur leider halt ein bisschen zu wenig. Ach ja ... sie lebt seit 1945 auf bundesdeutschem Gebiet - zählt das um "biodeutsch" genannt zu werden?


    Beispiel 4:


    Ich bin im Leben schon weiß der Geier wie oft schwarz gefahren. Mal vorsätzlich, mal nicht. Zu Studi-Zeiten bin ich nie nie nie erwischt worden. Letztens habe ich mal vergessen - jawohl, wirklich VERGESSEN!! - meine blöde Stempelkarte abzustempeln und zack hat's mich erwischt. Ich schwöre hoch und heilig, seit ich eigenes Geld verdiene bin ich nie nie nie absichtlich schwarz gefahren. So what? Mal haste Glück, mal haste Pech im Leben.


    ...


    Meine Nerven. Wenn's jetzt schon so einen armseligen Schrott braucht um zu legitimieren, dass man AfD wählt, dann sind wir echt arm dran in Deutschland. Für mich ist meine Mutter das beste Beispiel dafür, dass kein Flüchtling dieser Welt daran Schuld hat, dass manchen Leuten einfach aus systemischen Gründen in diesem Land keine Gerechtigkeit widerfährt. Die ist seit 14 Jahren in Rente und bekommt immer schon nur Mindestrente - egal ob mit oder ohne Flüchtlinge in diesem Land. Meine Mutter ist eine von diesen Seniorinnen, für die sich noch vor 5 Jahren keine Sau interessiert hat und die nun als angebliches "Opfer" der verfehlten Einwanderungspolitik stilisiert werden. Ganz nebenbei bemerkt ist meine Mutter auch Sudetendeutsche, die vor 72 Jahren das unwahrscheinlich große Glück hatte, dass ihr und ihrer Familie von irgendwelchen Bauern in der hinterletzten bundesdeutschen Wallapampa Asyl gewährt wurde. Aber klar, das war ja alles was ganz anderes, damals.


    Manche sind einfach unbelehrbar und dann soll man es auch bleiben lassen mit dem Belehren. Zeit- und Energieverschwendung.

  • Stille Mitleserin:


    In "Deiner" Welt bringst Du den Schülern primär bei, dass das Gras auf der anderen Seite immer viel grüner und man das arme Schaf ist, obwohl man eigentlich selber der Wolf im Schlaraffenlandschafpelz ist.


    Dies führt nicht zu der von Dir angestrebten Kritikfähigkeit, sondern zu Neid, Missgunst und ,wie Du ironischerweise selber demonstrierst, zu einer gehörigen Portion Wut.


    Sunrise

  • Das Vorgehen vieler Gutmenscher hier im Forum erinnert mich übrigens sehr an das der Nationalsozialisten,

    Na in das Horn bläst du aber auch kräftig selber Stille Mitleserin. Ich zum Beispiel finde nicht, das du per se eine persona non grata bist oder ein Braunes Gesocks. Das Problem bei der Sache ist jedoch, das du vollkommen undifferenziert ran gehst und dich der Sprache eben jener "Neuen Rechten" nach Belieben bedienst und in das selbe Horn bläst. Wenn du so wie hier vor deinen Klassen argumentierst, bestätigt sich meine Befürchtung: Beutelsbacher Konsens adieu. Find ich schade und bedenklich. Im besten Falle irre ich mich und du schaffst es trotz deiner hier sichtbaren Wut, im Unterricht vernünftiger und vielschichtiger zu arbeiten.


    Im Übrigen, andere als "Gutmenschen" zu bezeichnen und auf das Vorgehen der Nationalsozialisten hinzuweisen ist im Endeffekt auch ein Versuch andere mundtot zu machen...denk mal drüber nach.



    Ich warte im ÜBrigen immer noch auf die konkrete Antwort von dir, als Hauptverwenderin dieses Begriffes hier:
    AB WANN IST MAN EIN BIODEUTSCHER?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Die Schüler haben sich nicht beschwert, weil sie "verknackt" wurden, sondern weil andere nicht verknackt wurden und sie sich veräppelt fühlen.

    Es gibt kein Recht im Unrecht. Dieses "Der war auch dabei."-Argument ist das allererste, was ich meinen Kids ziehe.


    Das Vorgehen vieler Gutmenscher hier im Forum erinnert mich übrigens sehr an das der Nationalsozialisten,[..]

    Godwin's Law.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Hat man einen deutschen Pass ist man Deutscher.

    Nö, dann ist man deutscher Staatsangehöriger.
    Deutscher ist man, wann man eine entsprechende sozial-kulturelle Prägung hat. Und das auch ohne deutschen Pass.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Nö, dann ist man deutscher Staatsangehöriger.Deutscher ist man, wann man eine entsprechende sozial-kulturelle Prägung hat. Und das auch ohne deutschen Pass.

    ;) Und was das konkret heißt, kann man hier sehr schön immer wieder nicht erfahren:


    -> youtube-> "Die Anstalt" -> "Leitkultur"

  • Und was das konkret heißt,...

    ... mache ich mal an zwei Minderheiten in Deutschland deutlich:


    1. Nationalität: Sorbe - Staatsangehörigkeit: Deutschland ...für die Sorben in der Lausitz
    2. Nationalität. Däne - Staatsangehörigkeit: Deutschland ... für die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Nö, dann ist man deutscher Staatsangehöriger.Deutscher ist man, wann man eine entsprechende sozial-kulturelle Prägung hat. Und das auch ohne deutschen Pass.

    Das ist lächerlich diese Kinkerlitzchen vorzubringen. Du bist Deutscher mit Erhalt der Staatsangehörigkeit. Die sozial-kulturelle Prägung ist irrelevant im Rechtsstaat. Oder kann sich ein deutscher Staatsbürger mit anderer Prägung etwa nicht auf Deutschengrundrechte berufen?


    Ansonsten vergib die Staatsbürgerschaft auf Probe bis man den SteffdA-Gesinnungstest bestanden hat.

Werbung