Was Lehrer aus eigener Tasche zahlen

  • Bitte verzeih mir jetzt meine Direktheit, aber ich bin Lehrerin seit 2001 und habe daher einige Berufserfahrung, von denen du noch sehr weit entfernt bist. Deine Belehrungen sind fehl am Platz.


    Meine Prävention für ruhigen Unterricht ist, dass ich Schüler für die Inhalte begeistere und durch meine Persönlichkeit für einen sehr entspannten Unterricht mit ein paar Humoreinlagen sorge und für ein angenehmes Klima in meiner Klasse schaffe.


    Wie schon geschrieben (sinnerfassendes Lesen!), benötige ich eine laute Stimme nur sehr selten. Aber man liest nur die Brocken heraus, die man gerade möchte, um seine seminarindoktrinierte Meinung zu stützen.

  • Hm, ähnlich wie Miss Jones kenne ich genug Gymnasien, wo sich eher nicht die easy peasy schnösel Dösel und Akademikerkinder treffen. Da kann ich von Klassen berichten, die aufgrund des Elternhauses keinerlei Manieren/Benehmen/Sozialisiation vermuten lassen. Oder aber von Kindern, die da der Meinung sind, sie bräuchten eh nichts machen, denn "Abi kriegt ja jeder", übrigens auch ohne etwas dafür zu tun.
    Oder aber Klassen, in denen hinter dem Rücken von Kollegen schnell mal die E-Sisha angemacht wird oder das Fläschen mit dem Alkohol angesetzt wird. Oder aber Klassen, in denen es ganz normal ist, das Kind xy wieder mit dem Kopf auf dem Tisch liegt und laut schnarcht weil es mal wieder nicht vor 2 Uhr Morgens ins Bett gekommen ist. Oder aber von Kindern, die sich gegenseitig auf, bildungsfern lässt grüßen, einem Niveau beleidigen, dass selbst manche Förderschüler dusslig schauen wenn sie das mitbekommen.
    Gymnasium bzw. Abitur ist schon länger kein Garant mehr für die ruhige Kugel. Je nach Einzugsgebiet oder aber Ruf der Schule kommt da manchmal auch nur noch die sprichwörtliche "Resterampe" zum Einsatz.
    Und da sprech ich noch nicht von meiner Erfahrung an zwei Berliner Oberstufenzentren, wo ein Teil der Schüler nicht mal in der Lage war richtig lesen zu können (und wir reden hier nicht von "sinnverstehendem Lesen" sondern tatsächlich davon, LESEN zu können).


    Das zieht sich bis in die Uni hin mittlerweile.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • also "müssen" tun wir gar nix - außer irgendwann mal sterben.
    Und bei dir sieht man mal wieder, wie weit Theorieschwadroniererei an der Realität vorbeigeht.
    Zwar hast du recht wenn du sagst, es würde Unsummen kosten (das Konzept sinnvoll umzusetzen).
    Diese werden aber einfach nicht bereitgestellt. Sparmaßnahmen eben.
    Statt dessen wird "Schaulaufen" betrieben, Hauptsache es wird alles fein präsentiert, darf nur keiner mitbekommen, wie der Hase wirklich läuft.
    Und dann kommen so ein paar praxisferne Grünschnäbel frisch von der Uni und glauben diese "Werbefilmchen" auch noch...


    Vielleicht sollten "des Kaisers neue Kleider" mal verpflichtende Lektüre werden...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Aber Firelilly hat Recht. Man muss auch mal Sachen machen, die einem nicht so super viel Spaß machen und dazu kann Schule auch vorbereiten. Da kann man als Lehrer ruhig so ehrlich sein und zugeben, dass der jeweilige Stoff für manche Schüler ein notwendiges Übel darstellen wird, dass dieser aber aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung eben sein muss. Als Erwachsener musst du auch nicht nur im Beruf weniger spannende Arbeiten verrichten, sondern auch im Haushalt oder auf der Straße.
    Du unterrichtest ja auch Sport, was in meiner Schulzeit nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehörte. Da hättest du noch so interessanten Unterricht machen können, es hätte wohl nichts an der Situation geändert. Ich habe aber dennoch ganz normal mitgemacht und mein Bestes gegeben - so wie in jedem anderen Fach. Auch wenn ich mit der Einstellung natürlich in meinen Lieblingsfächern bessere Noten hatte.
    Im Übrigen: Wenn man wirklich wollte, könnte man jeden Job durch Roboter ersetzen. Es hängt nicht an der fehlenden Umsetzbarkeit, vielmehr weiß man, dass das gesellschaftlich nicht gewollt ist und auf 5 Vorteile gefühlt 95 Nachteile kämen.

  • Bitte verzeih mir jetzt meine Direktheit, aber ich bin Lehrerin seit 2001 und habe daher einige Berufserfahrung, von denen du noch sehr weit entfernt bist. Deine Belehrungen sind fehl am Platz.
    Meine Prävention für ruhigen Unterricht ist, dass ich Schüler für die Inhalte begeistere und durch meine Persönlichkeit für einen sehr entspannten Unterricht mit ein paar Humoreinlagen sorge und für ein angenehmes Klima in meiner Klasse schaffe.


    Wie schon geschrieben (sinnerfassendes Lesen!), benötige ich eine laute Stimme nur sehr selten. Aber man liest nur die Brocken heraus, die man gerade möchte, um seine seminarindoktrinierte Meinung zu stützen.


    Hallo Frechdachs,


    ich belehre dich doch gar nicht. Wenn dein Unterricht gut klappt, dann ist das doch toll.
    Trotzdem hast du dich zumindest missverständlich geäußert, so dass ich annahm, dass du der Meinung bist, man würde didaktische Klangmittel generell dafür verwenden, laute SuS leise zu bekommen - bei Ausflügen und in Notfällen etc.


    Daher ging ich davon aus, dass du vielleicht nicht weißt, wozu sie eigentlich da sind. Wäre ja kein Ding - man kann auch von Berufsanfängern lernen, manchmal sogar von den eigenen Schülern! :)


    der Buntflieger


  • Hallo Miss Jones,


    mir ist jetzt nicht so ganz klar, weshalb du mich dermaßen angreifst und worauf du nun dabei zielst. Jedenfalls habe ich hier keine "Theorie" vertreten oder dafür "schwadroniert" und mich im Gegenteil kritisch über die Inklusion geäußert. Du darfst ja gerne wütend sein, aber bitte nicht einfach vor der nächstbesten Haustüre abladen, auch wenn es sich nur um einen x-beliebigen "Grünschnabel" handelt. Man dankt! :gruss:


    der Buntflieger

  • Buntflieger,
    Ich kenne so manches. Auch wenn man schon über 15 Jahre unterrichtet, verschließt man nicht seinen Blick für Alternativen. Aber ich bin der Refi-Welt und der Seminaridylle bereits entwachsen. Deine Beiträge lesen sich zum großen Teil wie meine Seminarskripte aus dem Referendariat. Ich empfinde dich als etwas anmaßend und überheblich.

  • Buntflieger,
    Ich kenne so manches. Auch wenn man schon über 15 Jahre unterrichtet, verschließt man nicht seinen Blick für Alternativen. Aber ich bin der Refi-Welt und der Seminaridylle bereits entwachsen. Deine Beiträge lesen sich zum großen Teil wie meine Seminarskripte aus dem Referendariat. Ich empfinde dich als etwas anmaßend und überheblich.


    Hallo Frechdachs,


    wir sitzen uns eben nicht als "echte" Personen gegenüber, sondern kommunizieren anonym übers Internet. Du könntest ebenso jemand sein, der gar kein Lehrer ist und ich vielleicht ein Jugendlicher, der sich einen Spaß daraus macht, Lehrerforen durcheinander zu wirbeln etc.


    Was ich damit sagen will: Hier zählt eben das Argument und wir sind nicht in der Schule. Dort würde ich gar nicht oder nur sehr milde meinen Mentoren oder Ausbildern widersprechen - es sind ja meine Vorgesetzten und ich bin von ihnen abhängig. Genauso im Seminar: Dort nicke ich viele Dinge ab, mit denen ich gar nicht wirklich einverstanden bin und denke mir meinen Teil.


    In Wirklichkeit habe ich einen starken eigenen Kopf und muss mir ständig auf die Zunge beißen. Ich denke das merkt man auch, wenn man mich hier aufmerksam liest, dass ich nicht ganz "normal" ticke und kein 0815-Referendar bin. Seminarskripte lese ich nur, wenn es nicht anders geht (weil sie meistens inhaltlich veraltet sind) und meine Kenntnisse beziehe ich zum großen Teil aus eigenen Recherchen und einem sehr eigenständig betriebenen Studium.


    Wenn ich also "anmaßend und überheblich" wirke, dann ist das wohl einfach auf meine etwas unkonventionelle Art zurückzuführen. Ich lebe hier das aus, was im Schulalltag oder am Seminar nicht möglich ist. Man kann das nun gut finden oder verteufeln - ich werde mich hier nicht freiwillig zensieren. Sorry. :)


    der Buntflieger

    Einmal editiert, zuletzt von Buntflieger ()

  • Wenn dem nicht so wäre, dann wäre es vielleicht sinnvoll bei den Schülern auch mal Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit sich auch mit Dingen länger beschäftigen zu können, die nicht bunt und spannend sind, zu schulen. Zum Glück braucht man so etwas wie Fleiß und Arbeitsdisziplin nicht mehr. Ein Glück, dass einfach alles in der Welt spannend genug ist.

    Und ich frage mich wirklich, wann dieses "Alles muss Spaß machen" und "Fleiß und Disziplin sind Tugenden von vorgestern" angefangen hat. Als ich jung war (damals..., aber SO lange ist dass nun auch nicht her), war das definitiv nicht unsere Einstellung. Wir wussten schon, dass man sich den A... aufreißen muss, wenn man etwas erreichen will.


    Also: Wann hat das angefangen und wer ist schuld? Irgendwann muss sich doch diese Einstellung verbreitet haben, dass wir in einem Land leben, in dem Milch und Honig fließen und man nur laut genug schreien muss um seinen "gerechten" Anteil zu bekommen? Immerhin weiß mittlerweile die ganze Welt, wie der Laden bei uns läuft und versucht hierher zu kommen...


    Gruß !

  • Du bist ein 0815-Referendar: Du machst den Mund nicht auf wenn deiner Meinung nach im Seminar etc was schief läuft um den Seminarleitern zu gefallen. Ist für mich Duckmäusertum und nicht „starker eigener Kopf“. Aber Phrasen klopfen geht ja schon ganz gut ;) nichts für Ungut, find das nur zum Grinsen.


    Tante Edit sagt: wo wir dann wieder das Zitat von Susannae mit dem nazi-abwehren-nichts-sagen wären.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

    Einmal editiert, zuletzt von Kapa ()

  • Du bist ein 0815-Referendar: Du machst den Mund nicht auf wenn deiner Meinung nach im Seminar etc was schief läuft um den Seminarleitern zu gefallen. Ist für mich Duckmäusertum und nicht „starker eigener Kopf“. Aber Phrasen klopfen geht ja schon ganz gut ;) nichts für Ungut, find das nur zum Grinsen.
    Tante Edit sagt: wo wir dann wieder das Zitat von Susannae mit dem nazi-abwehren-nichts-sagen wären.


    Hallo Kapa,


    ich weiß, wann man etwas sagen muss und wann das nicht angemessen ist.
    Hätte ich prinzipielle Probleme damit, mich unterzuordnen und Hierarchien zu akzeptieren, hätte ich diesen Beruf gar nicht erst in Erwägung gezogen.


    Das Seminar mit dem Nazi-Regime zu vergleichen ist etwas arg daneben - so schlimm sind wir Lehrer doch nun auch wieder nicht. Klar ist unsere Ausbildung nicht berühmt und natürlich ist der Job auf der Hitliste nicht sehr weit oben. Aber deshalb gleich die Nazi-Keule auspacken? :pfeifen:


    der Buntflieger

  • Ich sag dir: Die Keule kamm in dem Thread schon bei Banalerem wie “ich Kauf doch nicht das wofür der Schulträger zu sorgen hat”. :)


    Du sprichst davon, dass du nen starken eigenen Kopf hast. Ich sag “Nö, du bist nen Internetkrieger”. Da liegt auch das allgemeine Problem hinsichtlich Schulträger in die Pflicht nehmen... wenn ich immer den Kopf neige um alles abzunicken,egal wie mir das aus Berufs-ethischer Sicht widerstrebt, verlierst du dein Rückgrat. Und eins braucht unser Bildungssystem nicht: rückgratlose Lehrer die zu allem Ja und Amen sagen.


    Edit: Meine Internetverbindung geht mir gerade flöten.


    Alles abnicken = Kadavergehorsam = nicht gut


    Sich trauen Missstände anzusprechen = schwer und mitunter ärgerlich = aber richtig und hilfreich (und übrigens eigentlich das was man als preußische Tugend bezeichnet in den Kreisen in denen ich verkehre)

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

    Einmal editiert, zuletzt von Kapa ()

  • Du sprichst davon, dass du nen starken eigenen Kopf hast. Ich sag “Nö, du bist nen Internetkrieger”. Da liegt auch das allgemeine Problem hinsichtlich Schulträger in die Pflicht nehmen... wenn ich immer den Kopf neige um alles abzunicken,egal wie mir das aus Berufs-ethischer Sicht widerstrebt, verlierst du dein Rückgrat. Und eins braucht unser Bildungssystem nicht: rückgratlose Lehrer die zu allem Ja und Amen sagen.

    Hallo Kapa,


    ich habe doch selber gesagt, dass ich mich im Internet auslebe. Du wendest meine eigenen Aussagen gegen mich - finde ich jetzt eher bescheiden ehrlich gesagt.


    Von "immer den Kopf neigen" und "zu allem Ja und Amen sagen" habe ich nicht gesprochen. Da hast du mal eben einen Strohmann aus mir gemacht. ;)


    der Buntflieger

  • Ich sehe das genauso.
    Du keilst hier gegen erfahrene Lehrer aus, die hier ihre Freizeit opfern, um anderen mit Tipps und Ratschlägen zur Seite zu stehen oder auch Diskussionen führen, die uns alle irgendwo weiter bringen.
    Du zweifelst sogar an, dass es sich hier um echte Lehrer handelt.

  • Hallo Kapa,
    ich habe doch selber gesagt, dass ich mich im Internet auslebe. Du wendest meine eigenen Aussagen gegen mich - finde ich jetzt eher bescheiden ehrlich gesagt.


    Von "immer den Kopf neigen" und "zu allem Ja und Amen sagen" habe ich nicht gesprochen. Da hast du mal eben einen Strohmann aus mir gemacht. ;)


    der Buntflieger

    Du siehst angeblich die Missstände und begehrst nicht gegen auf = du neigst den Kopf und bleibst still.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Als ich jung war (damals..., aber SO lange ist dass nun auch nicht her), war das definitiv nicht unsere Einstellung.

    Es war vielleicht nicht *Deine* Einstellung, aber Du solltest an der Stelle nicht den Fehler begehen, zu sehr von Dir selbst auf die Allgemeinheit zu schliessen. Wenn ich an meinen Abi-Jahrgang denke ... doch, da hatte die Mehrheit genau gar keinen Bock auf irgendwas und schon gar nicht, wenn's nicht lustig war.


    Umgekehrt kann ich jetzt nicht behaupten, dass meine SuS besonders undiszipliniert und lustlos wären. Im Gegenteil, die meisten wissen eigentlich sehr genau, warum sie hier am Gymnasium sind und schaffen es nach Null-Bock-Phasen (die jeder von uns mal hat) auch immer wieder die Arschbacken zu kneifen.

  • Und ich frage mich wirklich, wann dieses "Alles muss Spaß machen" und "Fleiß und Disziplin sind Tugenden von vorgestern" angefangen hat. Als ich jung war (damals..., aber SO lange ist dass nun auch nicht her), war das definitiv nicht unsere Einstellung.

    Wann war dieses "damals" eigentlich? Meine Schulzeit war von 1974 bis 1987. Wann war deine?

  • Ich sehe das genauso.
    Du keilst hier gegen erfahrene Lehrer aus, die hier ihre Freizeit opfern, um anderen mit Tipps und Ratschlägen zur Seite zu stehen oder auch Diskussionen führen, die uns alle irgendwo weiter bringen.
    Du zweifelst sogar an, dass es sich hier um echte Lehrer handelt.


    Hallo Frechdachs,


    ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass mir weder Berufserfahrung noch Opferbereitschaft das gute alte Argument widerlegen und wenn ihr - wie ständig wiederholt wird - so viel Mehrerfahrung und Sachwissen aufzubieten habt, dann bitte nur her damit. Ich spüre bislang nicht viel davon und Autoritätsargumente und bloße Verweise auf die eigene Überlegenheit - das beeindruckt mich nicht. Darauf bezog sich mein Hinweis, dass wir uns hier in der Anonymität (relativ gesehen jedenfalls) befinden: Jeder könnte behaupten, dass er 30 Jahre Berufserfahrung und 10x Lehrer des Jahres war. Anders war das nicht gemeint und schon gar nicht als generelle Unterstellung.


    der Buntflieger



    Du siehst angeblich die Missstände und begehrst nicht gegen auf = du neigst den Kopf und bleibst still.


    Hallo Kapa,


    von "Missständen" habe ich nichts geschrieben, sondern davon, dass ich Vorgesetzten/Ausbildern nicht leichtfertig widerspreche. Alles andere wurde von dir völlig verzerrt und nach eigenem Gutdünken interpretiert. Strohmann halt (s.o.). Aber lassen wir das, es bringt uns in der Sache keinen Deut weiter, sich hier gegenseitig an die Gurgel zu springen. Ist übrigens auch kein professionelles Lehrerverhalten - auch wenn das nun sicherlich wieder als Überheblichkeit meinerseits gewertet wird. ;)


    der Buntflieger

  • Hallo alle!


    Hier kommen wir ja vom Hundertsten ins Tausendste, und eigentlich ist ja alles gesagt.


    Buntflieger, ich finde, teilweise hast du durchaus recht mit dem, was du schreibst.
    Außerdem muss ich immer ein bisschen schmunzeln, wenn die Gymnasiasten als sooo schwieriges Klientel dargestellt werden - was denkt ihr, wie in diesen Vierteln die Real- oder Mittelschulen aussehen, oder die Grundschulen, wo alles bunt gemischt ist? Am Gymnasium hat man doch vorwiegend die "Elite" (bewusst in Anführungsstriche gesetzt) und kann sich mehr auf den Unterrichtsstoff konzentrieren, wohingegen an anderen Schularten die pädagogische Arbeit einen größeren Stellenwert hat.
    Klangschalen - von mir ein letztes Wort dazu: Sie haben ihren Sinn und ihre Berechtigung, sind aber auch kein Wundermittel und für mich vergleichbar mit anderen akkustischen/optischen Signalen. Ob man sich also demonstrativ an einen bestimmten Platz im Zimmer stellt, wenn man den Unterricht beginnen möchte, ob man klassische Musik zum Ende einer Gruppenarbeit spielen lässt oder so - kommt alles der Klangschale nahe, ist nämlich für die Kinder ein klares Signal."Leute, Ruhe jetzt" wird in einer ersten Klasse wahrscheinlich auch funktioneren, aber nicht so gut. In der ersten Klasse redet man als Lehrer sowieso noch ziemlich viel, da sind Signale, die nicht die eigene Stimme sind, oft besser. Mich nervt es teilweise, dass Sek 2 Lehrer meinen, sie hätten den absoluten Durchblick und müssten den Grundschulkollegen mal erklären, warum es keiner Klangschale bedarf. Leben und leben lassen / unterrichten und unterrichten lassen, sag ich nur ;-). Ich misch mich auch nicht in den Ablauf des Gymnasialunterrichts ein (obwohl ich aus Muttersicht da einiges zu sagen hätte...)!


    Nochmal zu dir, Buntflieger:

    ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass mir weder Berufserfahrung noch Opferbereitschaft das gute alte Argument widerlegen und wenn ihr - wie ständig wiederholt wird - so viel Mehrerfahrung und Sachwissen aufzubieten habt, dann bitte nur her damit. Ich spüre bislang nicht viel davon und Autoritätsargumente und bloße Verweise auf die eigene Überlegenheit - das beeindruckt mich nicht.

    Das kommt schon arg überheblich rüber.
    Aber es ist wahrscheinlich so wie mit allem: man meint es immer besser zu wissen, bis man einige Zeit in den jeweiligen Schuhen gegangen ist. Und damit meine ich Jahre an Unterrichtserfahrung, nicht Monate. Ist wie mit Kleinkindern: andere Leute wissen alles besser bis sie, schwupps, plötzlich selbst Kleinkinder haben und dann die große Erleuchtung kommt ;-).

  • Außerdem muss ich immer ein bisschen schmunzeln, wenn die Gymnasiasten als sooo schwieriges Klientel dargestellt werden - was denkt ihr, wie in diesen Vierteln die Real- oder Mittelschulen aussehen, oder die Grundschulen, wo alles bunt gemischt ist? Am Gymnasium hat man doch vorwiegend die "Elite" (bewusst in Anführungsstriche gesetzt) und kann sich mehr auf den Unterrichtsstoff konzentrieren, wohingegen an anderen Schularten die pädagogische Arbeit einen größeren Stellenwert hat.

    Wenn einer wie Kapa schreibt, in seiner Gegend sei auch auf dem Gym eine eher schwierige Klientel, dann wird es wohl so sein. Und wenn ich schreibe, meine SuS sind brav wie die Schafe, dann wird es wohl auch so sein. Wie es an anderen Schulformen zugeht, vermag ich nicht zu beurteilen.



    Mich nervt es teilweise, dass Sek 2 Lehrer meinen, sie hätten den absoluten Durchblick und müssten den Grundschulkollegen mal erklären, warum es keiner Klangschale bedarf.

    Hat auch keiner gemacht. Es ging nämlich bei der ganzen Diskussion gar nicht um Grundschulkinder sondern um die Sek I. Und ich z. B. schrieb auch an einer Stelle mal ganz klar, dass bestimmte Methoden an der Grundschule sicher ihre Berechtigung haben werden, man sich aber mit fortschreitendem Alter und geistigem Entwicklungsstand der Schüler in der Auswahl der Methoden wohl anpassen muss. Zumindest hat man das mir während der pädagogischen Ausbildung mal so beigebracht und das erscheint mir auch irgendwie sinnvoll zu sein.

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