Quereinstieg Informatiker als wissenschaftliche Lehrkraft an Berufsschule - Sonderpädagokik

    Hallo zusammen,
    bin Informatiker - es gibt ein Jobangebot für Unterricht an Berufsschule - Sonderpädagogik in Baden Württemberg
    Bin unzufrieden im Job und am überlegen ob ich das machen soll (ist ja auch eine Lebensaufgabe) - Hat jemand Erfahrungen bzg. den folgenden Themen:


    1. Es soll eine Zusatzausbildung "Sonderpädagogik" geben? die geht wohl einige Zeit - weiss da jemand etwas dazu?
    2. Es gibt die Chance auf Verbeamtung - bin zwar gerade 43 geworden - aber für Mangelfächer (wie Informatik) geht das wohl bis Ende 45. - Kann da jemand etwas dazu sagen?
    3. Wie ist der Unterrichts-Stil? (Habe viel Erfahrung an DHBW - Unterricht, der mir immer Spass macht)
    4. Kann man als Lehrer Nebentätigkeiten ausüben?
    5. Wäre ein Wechsel bei Nichtgefallen an eine "Klassische Berufsschule" möglich?
    6. Sind die Jobgs auch als Angestellter sicher?


    Freu mich auf Tips und Diskussion


    Gruss
    Reiner

    Zu 2: Das Problem ist, dass keiner jetzt weiß, was in zwei Jahren Mangelfach ist. Bei uns (normale BBS) ist Informatik aktuell keines, vor ein paar Jahren war's noch eins.


    Zu 3: Völlig anders. Keine reinen Vorträge Und Publikum, das gezwungen ist, da zu sein und im Allgemeinen tausend andere Dinge lieber tun würde. Macht trotzdem Spaß.


    Zu 4: Ja. Je nach Umfang sind sie Anzeige- oder Genehmigungspflichtig. Im Ref wirst Du dazu aber vermutlich wenig Zeit haben, falls das ein klassischer Seiteneinstieg mit Ref ist.


    Zu 6: Ich kenne keinen Angestellten Lehrer, dem gekündigt wurde. Allerdings habe ich auch vor allem mit "Absolut-Dauer-Mangelfach-Leuten" zu tun. Ob das allgemein so ist, weiß ich nicht.


    Gruß,
    DpB

    Nee, ixh kenne mich zwar mit dwr klassischen BBS aus, aber weiß nicht, inwiefern man da mit "ein Fach Plus SoPäd" reinkommt. Bei uns brauchst du für eine Verbeamtung auf jeden Fall zwei Fächer. Weiß aber nicht, ob SoPäd zählt.

    was heisst den genau zwei Fächer? Sorry, bin totaler Neuling! es ist übrigens eine Berufsschule gewerblich-technisch - die Schüler sind wohl gehandicappt. Daher der der souialpädagogische Hintergrund. Es ist also keine klassische Berufsschule. Wäre da ein Wechsel möglich bzw. kann ich das irgendwo erfragen?

    Nee, der Job als Angestellter ist überhaupt nicht sicher - wenn Du (als Anfänger im Lehramt) nicht klar kommst (oder einfach der Schulleitung nicht gefällst), kannst du ziemlich schnell gekündigt werden


    Wo die Verbeamtungsmöglichkeit herkommen soll in deiner Konstellation, erschließt sich mir nicht - wo hast Du denn die Gleichstellung mit dem 2. Staatsexamen her? (als Vorraussetzung)

    Zitat von wossen

    Nee, der Job als Angestellter ist überhaupt nicht sicher - wenn Du (als Anfänger im Lehramt) nicht klar kommst (oder einfach der Schulleitung nicht gefällst), kannst du ziemlich schnell gekündigt werden


    Wo die Verbeamtungsmöglichkeit herkommen soll in deiner Konstellation, erschließt sich mir nicht - wo hast Du denn die Gleichstellung mit dem 2. Staatsexamen her? (als Vorraussetzung)

    Na, ich versuche mich erstmal schlau zu machen. Ich müsste noch das 2 Jährige Referendariat nachholen - das geht neben der Lehre - ich würde einsteigen als wissenschaftliche Lehrkraft - allerdings erst Anfang September. Wenn ich also im Juni Geburtstag habe, wäre ich beim Antrag stand heute bspw. am 01.09.2020 bereits 45 Jahre alt - und es heisst ja bis zur Vollendung des 45. Lebensjahres - das hätte ich dann mit 3 Monaten wohl überschritten. Jetzt wäre halt die Frage, welche Möglichkeiten ich noch habe, dann verbeamtet zu werden? Kindererziehung? das habe ich schon gemacht - einzig und alleine Mangelfach ... was technische Informatik ja fast wäre. aber wie der erste schon schreibt, ist das in 2 Jahren dann überhaupt noch so? Ich versuche halt einfach die Konstellationen rauszufinden.

    Zur Sonderpädagogik, die mitnichten das selbe wie Sozialpädagogik ist:


    hat diese Berufsschule einen spezifischen Zweig der "Handicaps"? Ansonsten kann es dir passieren, dass du nicht nur nen Rollifahrer oder jemanden mit Sehschwäche, Hörschädigung da sitzen hast. Eventuell hast du SuS mit schweren emotionalen und sozialen Störungen und/oder mit unterschiedlich ausgeprägten Lernbehinderungen dort sitzen.
    Wird inklusive unterrichtet, oder sollst du in Spezialklassen (wie auch immer die in BW genannt werden) eingesetzt werden?


    Mach dich im Vorfeld auch ganz besonders in diese Richtung schlau! Nicht, dass du da mit falschen Vorstellungen ran gehst und nach wenigen Wochen feststellst, dass das überhaupt nicht deins ist.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

    Ich weiß jetzt nicht, wie es in BW aussieht, aber in NRW braucht man für die Sonderpädagogik Weiterbildung ein bereits abgeschlossenes 2. Staatsexamen.
    Ich kann es zwar nicht schwarz auf weiß belegen, aber ich glaube nicht, dass du für Chancen auf die Stelle hast, da du zum einen nichtmal ausgebildete Lehrkraft bist und zum anderen keine Berührungspunkte zwischen Informatik in und Sonderpädagogik bestehen. Was aber wohl möglich sein könnte, ist der Einstieg als Informatiker mit dem Fach Informatik an einer regulären berufsbildenden Schule. Zumeist haben Sonderpädagogische Berufskollegs den Schwerpunkt Lernen oder emotionale und soziale Entwicklung. Das bedeutet a) umfangreiche pädagogische Erfahrung mit Differenzierung im Unterricht und b) Erfahrungen im Umgang mit verhaltensauffälligen SuS. Beides fehlt dir als Informatiker.


    Nachtrag: Und vom häufig genannten lernwilligen rollifahrer solltest du die lösen. Diese sind idR in den Regelklassen einer BBS und nicht an "spezialschulen".

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