Europawahl

  • (in der Hinsicht ist Höcke übrigens durchaus akzeptabel)

    Nein, Höcke ist als politische Figur völlig inakzeptabel. Kann auch sein, dass er Erdbeereis mag und vielleicht ist er ein liebevoller Patenonkel aber das rechtfertigt sein Auftreten und viele, viele kleine hässliche Äußerungen nicht.


    Die AfD schönzureden finde ich echt gefährlicher als alle Überfremdungssorgen der Wutbürger zusammen.


    Jetzt ist das Programm für Sachsen fertig und aus den bisher bekannten Auszügen lässt sich ableiten: Sachsen soll ein Land werden, in dem die Vater-Mutter-Kindfamilie im Schulbuch propagiert wird, auf Theaterbühnen nur noch Heimatlieder gesungen werden die Polizei aufgestockt wird und kinderreiche Familien mehr Geld überwiesen bekommen. Super, meine Klientel wird's freuen: endlich lohnt sich die 10-köpfige Sippschaft und Enkel mit 31 auch finanziell.


    Allem voran das "Grenzen dicht", was im Landtag zwar nichts zu suchen hat aber sagen wird man das wohl noch dürfen, schließlich muss man für alle erkennbar bleiben.

  • Steht alles auch im Parteiprogramm der SVP. Wir leben noch.

    möglich, ich kenne die Schweiz nicht. In einer CSU-Region wollte ich jedenfalls nicht leben und die tritt lange nicht so aggressiv auf.


    Ach und: vorhin eine Doku über Österreich und den um sich greifenden Ton dort und Kurz-Anhänger... gesehen :uebel: ich will so eine kleinkarierte Kacke nicht, die allem Nichtbraunen das Lebensrecht abspricht.

  • Ach Gott. Ich bin in einer CSU Region gross geworden. Es geht mir gut soweit. Vielleicht einfach mal ne Runde chillen und nicht ganz so viel Gespenster sehen.

  • Okay und warum bist du gegangen? Weil's so kuschelig, weltoffen und homofreundlich zuging?

  • Vanille oder Schoko - er sollte sich mal entscheiden. ;)
    kl. bunter frosch

    Für Herrn Höcke selbstredend nur vanillefarben mit "Schoko-" Gerüchle & Geschmäckle

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Deutsche, esst deutsche Bananen

    Das ging sogar mal. Der Kilimancharo war mal deutschlands höchster Berg.
    Mein Finanzamt ist auch in der Lettow-Vorbeck Straße.
    Also so lange ist das alles nicht her.


    Aber andererseits:
    Würden wir deutsche Bananen essen, hätten die Einwohner der dortigen Länder auch alle einen deutschen Paß (vgl. französische Überseedepartements). Das würde der AfD auch nicht gefallen.

  • Okay und warum bist du gegangen? Weil's so kuschelig, weltoffen und homofreundlich zuging?

    Und für den Stuss gibt's auch noch einen Like. Echt jetzt ... :hammer:


    Was denkst Du denn, was ich jetzt schreibe? Die CSU war gemein zu mir und deswegen bin ich daheim weggegangen? Vielleicht hatte ich einfach keine Lust in nur 100 km Entfernung von Muttern zu studieren auf die Gefahr hin, dass von mir erwartet wird, ich komme jedes Wochenende zum Wäschewaschen nach Hause. Nach Heidelberg bin ich nur deshalb gegangen, weil ich dort zufällig schon jemanden kannte. Ich habe nach dem Studium noch einmal bei er Roche in Penzberg gearbeitet, es hätte für mich nichts dagegen gesprochen meinen Lebensmittelpunkt auch dauerhaft wieder nach Bayern zu verlegen.


    Bayern ist eines der wirtschaftsstärksten Bundesländer, die Arbeitslosenquote liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Wie man hier im Forum immer wieder lesen kann, bekommen Jugendliche in Bayern auch mit einem Mittelschulabschluss problemlos eine Lehrstelle. So schlecht kann die Politik der CSU nicht sein, das muss man ganz objektiv betrachtet jetzt einfach mal so stehen lassen. Ich habe die nie gewählt und werde auch hier in der Schweiz nie SVP wählen, es gibt vieles, was mir an deren Politik stinkt. Aber noch mal zur Erinnerung: In einer Demokratie ist es nicht möglich, dass eine einzelne Partei gegen den Willen des Koalitionspartners bzw. der Opposition beliebig radikale Vorstellungen durchsetzt.


    Parteien werden für allzu grossen Stuss vom Wähler auch immer wieder abgestraft. Sieht man aktuell an der CDU und an der SPD, sah man in Bayern an der CSU (dass die mit den Freien Wählern als Koalitionspartner regieren müssen ist eine arge Watschen für den Söder gewesen) und wird man in Zukunft auch an der AfD sehen. Hier waren erst kürzlich im Baselland Landratswahlen bei denen die SVP kräftig zugunsten der Grünen abgegeben hat. Mei ... so läuft das halt, wenn man sich als Partei hartnäckig den wirklich wichtigen Problemen wie Klimawandel und Energiewende nicht stellen will. Die Mehrheit der Wähler ist schon nicht so blöd das nicht zu sehen und macht das Kreuzchen dann entsprechend an anderer Stelle.

  • Das hab ich verpasst, du erwähntest m.E. nur, dass irgendwas auf der Hand läge. [...] [...] Die Gegenutopie würde ich aber gern erklärt bekommen.

    Das mit der Hand war das hier: Mogelpackung Ganztag.


    Eine gewissermaßen absolute Alternative zu etwas ist dessen Absenz. Blöd gesagt: die Alternative dazu, dass z.B. der Vater einem jeden Tag eine knallt wäre, dass er einem nicht jeden Tag eine knallt oder gar nicht mehr. Das ist so dermaßen banal, dass man darüber gar nicht weiter reden muss. Nur aus der jetzigen Lage, in der man sich fragt, wie man denn da hin kommen kann, was der Weg dahin ist, ist es alles andere als banal, sondern unmöglich, utopisch.
    Ich möchte diesen Gedanken mal in einer rhetorischen Frage zuspitzen:


    Was wäre denn die Alternative zur Umweltzerstörung?




    mir scheint, als rennest du offene Türen ein. Dass keiner mehr darauf eingeht heißt ja nicht, dass es keiner verstanden hat.

    Scheint Dir das echt so, oder ist das spöttisch gemeint?


    Ich nehme es so war, dass die Kritik oft geteilt wird, aber nur oberflächlich. Nur oberflächlich, weil trotzdem immer wieder diese (in meinen Augen naive) Forderungen nach "gerechten" Löhnen, "fairen" Mieten erhoben werden - und in unserem Forum hier natürlich vor allem die chronische Kritik an einem Schulsystem, das irgendwie gar nicht so dem entspricht, was es doch "eigentlich" sein sollte. Die Kritik an bestimmten Zuständen teile ich schon auch, natürlich, aber für mich sind das eben keine einzelnen Versehen, keine Fehler, sondern hat System.
    Ich merk schon, dass es hier im Forum auch andere gibt die so denken (sind dann eher "zynische" Kommentare bzw. Urteile, z.B. bzgl. der kostensparenden Motive der Inklusion) und vielleicht meintest Du das mit den "offenen Türen" ja gar nicht spöttisch. Das würde mich natürlich freuen. Aber so viele sind das auch nicht. Mir scheint das schon als Kontroverse.

  • Parteien werden für allzu grossen Stuss vom Wähler auch immer wieder abgestraft. Sieht man aktuell an der CDU und an der SPD, sah man in Bayern an der CSU (dass die mit den Freien Wählern als Koalitionspartner regieren müssen ist eine arge Watschen für den Söder gewesen) und wird man in Zukunft auch an der AfD sehen. Hier waren erst kürzlich im Baselland Landratswahlen bei denen die SVP kräftig zugunsten der Grünen abgegeben hat. Mei ... so läuft das halt, wenn man sich als Partei hartnäckig den wirklich wichtigen Problemen wie Klimawandel und Energiewende nicht stellen will. Die Mehrheit der Wähler ist schon nicht so blöd das nicht zu sehen und macht das Kreuzchen dann entsprechend an anderer Stelle.

    Spannend ist ja, ob das Abstrafen auch zu einer Veränderung der Regierungspolitik führen wird oder nicht.


    Bzgl. der AfD sehe ich das auch so wie Du.

  • Menschen können auch verstehen, dass bestimmte Missstände bei genauerer Betrachtung keine solchen sind, sondern dass intendierte System darstellen, ohne deshalb darauf verzichten zu wollen sie zu verändern. Ja, an Symptomen rumzudoktern, statt das Grundproblem anzugehen ist ineffektiv. Der letzte "große" schulische Systemwurf brachte uns in BaWü die GMS als neue Schulform, die ich nicht ganz grundlos in der Vergangenheit schon als "Bildugsbenachteiligung 2.0 Version Ländle" bezeichnet habe, da sie genau das nicht erfüllt, was sie angeblich leisten soll, wofür sie aber eben am Ende halt nicht wirklich konzipiert wurde. Da ist die punktuelle Abstellung von Missständen halt vielleicht einfach das realistischere Ziel, da kann man immer noch genug falsch machen, es aber ggf.auch schneller wieder korrigieren, als wenn man erstmal so einen Systemumbruch (oder bezogen auf BW das halbherzige, verkorkste Systemumbrüchle) vollzogen und etabliert hat.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • oder bezogen auf BW das halbherzige, verkorkste Systemumbrüchle

    ... das die Grünen zusammen mit der SPD initiiert haben. Vor allem die Grünen haben halt wirklich überhaupt keinen Plan von Bildungspolitik. Allein schon aus diesem Grund sind die für mich absolut unwählbar.

  • Nö, gar nicht spöttisch, einfach naiv, so bin ich. Ich lasse mir aber gern die Welt erklären :)


    Ich nehme es so war, dass die Kritik oft geteilt wird, aber nur oberflächlich. Nur oberflächlich, weil trotzdem immer wieder diese (in meinen Augen naive) Forderungen nach "gerechten" Löhnen, "fairen" Mieten erhoben werden -

    Ich gehe halt davon aus, dass man alles im Zusammenleben irgendwie regulieren muss. Ich weiß nicht, was ein gerechter Lohn ist, zumindest muss er ausreichen, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Zum Tauschhandel möcht ich nicht zurück und DDR lief auch nicht so super. Faire Mieten- keine Ahnung. Wenn einer ein Haus kauft, investiert er, das Geld will er zurück, dafür wohne ich darin. Es müssen aber keine exorbitanten Mieten erhoben werden, nur weil das Haus an der Alster steht, die Miete muss reichen, um die Kosten dessen zu decken, der andere darin wohnen lässt und meinetwegen auch, dass noch was bei rausspringt. Reich werden muss man mit Besitz aber nicht.


    Ich hatte übrigens überlegt, in ein anderes Viertel zu ziehen, in dem die Wohnungen billliger sind. Aber dort liegt Müll rum, Nazis sitzen auf Spielplätzen, Arbeitslose lassen sich vorm Netto vollaufen. Es ist aber nicht die günstige Wohnung, in der man es nicht aushielte, es sind die Menschen, die diesen Ort verfallen lassen.

    Was wäre denn die Alternative zur Umweltzerstörung?

    Abwässer müssen gereinigt werden, bevor sie in Flüsse fließen, Altöl darf nicht im Straßengraben abgelassen werden, FCKW wird verboten... alles was neu dazu kommt, muss reguliert werden. Wieso dürfen immer noch Aluminiumdosen hergestellt werden? Wieso ist Massentierhaltung erlaubt? Warum Überdüngung, Kurzstreckenflüge, Flüge für 5,50 Eur, Hosen für 29,99? Menschen leben halt nunmal nicht frewillig klimaneutral, sie müssen sich den Rahmen selbst schaffen, um ihren Planeten zu erhalten. Ob dass nun jedem passt, der gerne Fleisch isst oder woanders Urlaub macht, ist fürs Allgemeinwohl egal.


    Und bevor es wieder um die Armen geht, die bei KIK einkaufen müssen: würden Menschen angemessen verdienen, könnten sie auch regional und fair kaufen. Wenn man das tut, reichen die Klamotten auch fürs nächste Geschwisterkind, war bei uns früher auch so.

  • ... Ich habe nach dem Studium noch einmal bei er Roche in Penzberg gearbeitet, es hätte für mich nichts dagegen gesprochen meinen Lebensmittelpunkt auch dauerhaft wieder nach Bayern zu verlegen....

    Na gut, wir sind offenbar einfach sehr verschieden. Ich kann mir wenig Abschreckenderes vorstellen ;)


    Bzgl. AfD, dein Wort in Gottes oder des Bürgers Ohr. Die Radikalisierung in ganz Europa spricht für mich andere Bände.

  • ... das die Grünen zusammen mit der SPD initiiert haben. Vor allem die Grünen haben halt wirklich überhaupt keinen Plan von Bildungspolitik. Allein schon aus diesem Grund sind die für mich absolut unwählbar.

    Das ursprüngliche Konzept sah vor die Gymnasien mit einzubeziehen, diese auszuklammern geschah nicht zuletzt infolge massiven Drucks durch CDU und entprechend konservativer Lobbygruppen (die Grünen in BW sind ja auch eher konservativ, passt also). Ohne die Einbeziehung der Gymnasien war das Konzept der GMS nicht mehr vollständig und zeigt jetzt-abgesehen von Modellschulen- die entsprecheden Folgen. Das erstmal einzuführen und zu hoffen nach einer Wiederwahl das entsprechende politische Gewicht für eine Modifikation der Schnellschusses zu haben, den man unbedingt etablieren wollte war politisches Kalkül vor allem der SPD für den wir jetzt den Preis zahlen. Am Ende bekommen Wähler aber die Politiker, die sie selbst wählen und damit verdienen. Es war klar, dass der amputierte Schnellschuss höchstens weiter beschnitten werden wird, wenn die SPD nicht mehr Teil der neuen Landesregierung wäre oder die Grünen ihre politische Macht ausbauen könnten- offensichtlich war das einer Mehrheit der Wähler in BW nicht relevant genug thematisch. Wählerwille siegt.


    Und ja: Die Grünen haben andere Kernkompetenzen und Kernanliegen als Bildungspolitik, wissen sie auch selbst. Insofern hat ja auch die CDU in BW das KuMi unter sich in der aktuellen Landesregierung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Abwässer müssen gereinigt werden, bevor sie in Flüsse fließen, Altöl darf nicht im Straßengraben abgelassen werden, FCKW wird verboten... alles was neu dazu kommt, muss reguliert werden.

    Nein, "muss" nicht. Es läuft seit jeher auch immer gleich: Man wurstet erst mal los und schaut was passiert. Wenn die Kacke dann am Dampfen ist, dann wird reguliert. Vielleicht. Vielleicht aber auch erst 20 Jahre später (siehe Bleitetraethyl im Benzin oder Asbest).



    Wieso dürfen immer noch Aluminiumdosen hergestellt werden?

    Weil deren Ökobilanz besser ist als die von Einweg-Glasflaschen. Hatten wir alles schon mal hier zur Diskussion.



    Wieso ist Massentierhaltung erlaubt?

    Weil in Deutschland keiner 10 € für ein Pfund Hackfleisch zahlen will. Auch das hatten wir schon zig mal zur Diskussion. Reg Dich nicht so viel drüber auf, was andere falsch machen sondern zieh für Dich selbst die nötigen Konsequenzen. Du kannst andere nicht ändern, nur Dich selbst.

  • Na gut, wir sind offenbar einfach sehr verschieden. Ich kann mir wenig Abschreckenderes vorstellen

    In dem Punkt sind sich Bayern und Schweizer wiederum sehr einig: Dann bleib halt einfach weg. Wahrscheinlich habe ich wirklich aufgrund meiner CSU-Sozialisierung so wenig Schmerzen mit der SVP. Läuft doch alles ganz schick hier.

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