• Hallo zusammen,


    es steht mal wieder eine Lehrprobe an zum Thema Rechtschreibung in der 5. Klasse Gymnasium. Das Thema ist: Das lange I, also ie, ih, ieh und einfach i. Mir fällt aber irgendwie kein prickliger Einstige ein, aus dem die Problematik bzw. Notwendigkeit der verschiedenen Schreibweisen deutlich wird, deshalb hoffe ich, von euch ein paar Gedankenanstöße zu bekommen :rolleyes:


    Schnuppe

  • Wie wäre es mit einem fingierten Zeitungsausschnitt, bei dem alle Wörter nur mit i geschrieben sind. Das kann dann keiner richtig lesen. (Hab ich mal bei einem meiner anleitenden Lehrer gesehen.)

  • Hallo Schnuppe,
    leider fällt mir dazu auch nichts ein. Ich bin im Moment etwas unsicher, denn normalerweise habe ich gelernt, dass man nach dem Prinzip der Ranschburgschen Hemmung (Prinzip der Ähnlichkeitshemmung), etwas Ähnliches üben sollte, das spräche gegen eine solche Stunde. Nun habe ich aber eine Äußerung bekommen, das Prinzip gelte nur noch für Schreibanfänger. Habt ihr da im Referendariat schon etwas drüber gehört???


    Vielleicht könnte man eine Stunde so anlegen, dass man den Auftrag eines Detektivbüros bekommen hat oder an einem Wettbewerb teilnehmen soll, um verschiedene Wörter mit i-Formen zu finden. Dann Kleingruppenarbeit, Wörterbuch u.ä. und möglichst viele Wörter zu ieh, ie, i, (also mit langem I finden). Also eine Einstiegsstunde. Danach weitere vertiefende ÜBungen wie Sätze zu den Wörtern schreiben, Üben an der Wörterkartei, ....
    flip

  • Zitat


    Ich bin im Moment etwas unsicher, denn normalerweise habe ich gelernt, dass man nach dem Prinzip der Ranschburgschen Hemmung (Prinzip der Ähnlichkeitshemmung), etwas Ähnliches üben sollte, das spräche gegen eine solche Stunde. Nun habe ich aber eine Äußerung bekommen, das Prinzip gelte nur noch für Schreibanfänger.


    Hallo Flip,


    das würde aber doch bedeuten, dass man gerade nichts Ähnliches üben sollte oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden?


    Bei uns im Referendariat (allerdings Sek. II) haben einige Seminarleiter schon auf die Ähnlichkeitshemmung hingewiesen. Resultieren daraus eigentlich auch die Probleme vieler Schüler mit das/dass?


    Grüße,


    Birgit

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Zwischendurch: "And now to something completely different..."


    Zum Thema kann ich inhaltlich nichts beitragen, aber bei deinem Beitrag ist mir ein formales Problem gekommen: Da das Forum ja doch stark wächst und längerfristig an Archivierung gedacht ist, frag ich mich grad, wo der Beitrag idealerweise aufgehoben wäre. Irgendwie ist das zweischneidig:


    1. Es geht um eine Lehrprobe, also um ein referendariatsspezifisches Problem. --> Rubrik "Referendariat" ist die richtige Wahl.


    oder


    2. Es geht um ein fach- und stufenspezifisches Problem (5. Klasse [= Sek. I], Deutschunterricht, genauer: Rechtschreibung) --> Rubrik "Sek. I etc." wäre die richtige Wahl.


    Wie würdet ihr das gewichten?


    Was ich meine: Sollten in der Ref.-Rubrik nicht Sachen stehen wie "Mein FL ist ein XYH%&$§!!!" bzw. "Ich hab meine Examensarbeit zurück, und sie ist gut/schlecht" bzw. "Zukunft der Lehramtsausbildung" usw. und fächer- und stufenspez. Sachen wie inhaltliche/methodische Fragen zu Unterrichtsreihen/-stunden nicht besser in der jeweiligen Stufenrubrik? Weil die Fragen ja auch für "fertige" Lehrer interessant sein können. (Außerdem erleichtern solche 'Rubrikskriterien' ja die spätere Archivierung.)


    gruß, ph. (der gerne mal hören würde, wie andere Forumsteilnehmer das halten wollen)
    P.S. Das mag jetzt ja noch nicht akut sein, aber bei dem gewaltigen Wachstum des Forums wäre es ja längerfristig schade, wenn solche Fragen/Sachen irgendwo untergehen, weil man es in der Systematik nicht wiederfindet.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Hallo,


    erstmal danke für eure Anregungen, dadurch bin ich gedanklich jetzt wieder angeregt und hoffe, dass was Brauchbares bei rauskommt!


    Was die Ranschburg'sche Hemmung angeht bin ich auch unschlüssig in Bezug auf diese Stunde, denn auf der einen Seite würde die dafür sprechen, dass man sich auf ein Phänomen stürzt, doch dies wird meine Ausbildungslehrerin nicht gerade prickelig finden, denn sie möchte es möglichts anspruchsvoll, da sie der Meinung ist, dass die kleinen nicht früh genug an die Anforderungen des Gym gewöhnt werden sollen. Als ich die Rechtschreibeinheit begann, und zunächste spielerisch Möglichkeiten des selbstständigen Übens der Rechtschreibung thematisierte (Richtiges Abschreiben, Wortkonturen, Lernkartei, Schreibweisen probieren) kriegte cih zu hören, dass diese Spielerein Grundschulniveau seien. Die Lieben waren gerade 2 Wochen am Gym, und da wir eine Doppelstunde haben, fand ich es für 5-Klässler schon hart 90 min. dem Stoff zu folgen, und habe so versucht, die Stunden aufzulockern und auch ein Laufdiktat gemacht. Kommentar: Die müssen lernen, ruihig sitzen zu bleiben!"


    Außerdem möchte sie, dass die, die den Anfroderungen nicht enstprechen, möglichst schnell rausfallen, so dass ich ruhig das Nivau anziehen soll. Deshlab meine Idee, die Phänomene zu koppeln! Da ich davon ausgehen kann, das ein Teil der Klasse diese Regeln schon aus der Grundschule kennt und auch beherrscht ist es für mich in dieser Stunde eh schwierig, allen Schülern gerecht zu werden...


    Mal sehen, was draus wird...


    Philo: sorry, falls ich die "falsche" Rubrik benutzt haben sollte! Wenn man die "korrekt" Zuweisung einhalten will (für die Zukunft, sprich wenn noch mehr user das Forum nutzen), dann müssten aber auch klarere Kriterien entworfen werden.


    Nochmals


    Schnuppe

  • phil: Also, ich persönlich würde diesen Beitrag auch eher nach Sek. I verschieben, weil es inhaltlich eben nicht ums Ref. geht. Unter Referendariat sollten meiner Meinung nach wirklcih nur ref.spezifische Themen abgelegt werden, denn letztlich ist der Ausbildungsstand eines Lehrers zunächst mal egal, wenn es um Unterrichtsplanung geht.
    @ schnuppe: Ich glaube, phil meinte nicht, dass du deinen Beitrag falsch eingeordnet hast, sondern ich habe es so verstanden, dass es ihm darum ging, Kriterien für die Zuordnung aufzustellen.


    @ flip: Das würde mich ja auch mal interessieren. Beschämenderweise muss ich gestehen, dass ich während meines Studiums nicht das Geringste über die Ranschburgsche Hemmung gelernt habe, sondern erst während meines Ref. zufällig drüber gestolpert bin. Und da habe ich noch gelesen, dass die Ähnlichkeitshemmung generell gilt, was ich auch durchaus einleuchtend fand. Ich kann mir auch ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, dass Schüler mit Beginn des 12. Lebensjahres plötzlich andere Lernwege gehen. Aber möglicherweise sind meine lerntheoretischen Kenntnisse hier auch nur unzureichend...


    Schnuppe:
    Das Prinzip der Ähnlichkeitshemmung schließt aber im Übrigen nicht aus, dass ähnliche Phänomene überhaupt niemals gegenübergestellt werden dürfen. Lediglich die Einführung in das Gebiet soll sich auf ein Phänomen spezialisieren, um dieses zu festigen.
    Wenn also die möglichen Formen des langen Is bereits geübt wurden (wovon in der 5. Klasse auszugehen ist), ist es meiner Meinung durchaus möglich, eine Stunde in dieser Form problemorientiert anzugehen und dann innerhalb einer Einheit die verschiedenen Schreibweisen zu üben.


    Ich kann's mir nicht verkneifen: Da krieg ich ja mal wieder das kalte Grausen, wenn ich mitbekomme, dass du zur Selektionslehrerin ausgebildet werden sollst. X(
    Sind wir dazu da, den Kinder was beizubringen oder sollen wir die verschiedenen Schubladen auffüllen? 8 Semester studiert, um Lagerarbeiter zu werden?


    lg,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo!
    Ich bin Sonderschullehrerin und habe während meines Refs. einmal eine Stunde zu bp/dt/gk gemacht und musste mir dann auch die Kritik gefallen lassen, dass es wegen der R. Hemmung eher verwirrend als lehrreich war. Besser ist es, an einem Rechtschreibproblem zu arbeiten, also beispielsweise nur am ie. Ich kann mittlerweile voll zustimmen.
    Viel Erfolg, Tusnelda ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hallo Flip,


    das würde aber doch bedeuten, dass man gerade nichts Ähnliches üben sollte oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden?


    Hi Birgit,


    bei uns im Deutschseminar kam die gleiche Frage auf. Unsere Seminarleiterin sagte dazu: Bei der Einführung nichts Ähnliches einführen. D.h. zuerst Wörter mit i einführen üben. Einige Zeit später Wörter mit ie ... Und dann wenn alles eingeführt ist und wiederholt wurde, kommt das gleichzeitige Behandeln dieser Schreibungen.


    Die Probleme mit das/dass kann ich mir durchaus vorstellen, wenn bei der Einführung das eine noch nicht sicher waren. Links-rechts dürfte ein ähnliches Problem sein. Bei mir ist present perfect-past das immerwährende Problem.


    Gruß,
    Conni, mal ausgeschlafen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Zitat


    Philo: sorry, falls ich die "falsche" Rubrik benutzt haben sollte! Wenn man die "korrekt" Zuweisung einhalten will (für die Zukunft, sprich wenn noch mehr user das Forum nutzen), dann müssten aber auch klarere Kriterien entworfen werden.


    Wie Mia schon richtig vermutet hat, hab ich ja nur eben die Frage nach Kriterien aufgeworfen, weil mir beim Lesen deines Beitrags eben die 'Kriterienunklarheit' sozusagen klar geworden ist. Meine Frage - an die Forumsteilnehmer, also auch an dich - war ja: Wie sollen wir es sinnvollerweise halten?


    gruß, ph.

  • Danke, jetzt habe ich über eine eigentlich andere Fragestellung meine Problemstellung ein bisschen klarer. Ich mache zur ZEit ein Fernstudium "Legasthenietrainer" und da trainieren sie auf einem Blatt das d,b,g zu unterscheiden. Auf meine NAchfrage mailte mir die Leiterin des Ganzen, nur bei der Einführung sei auf die Ranschburgsche Hemmung zu achten, sie sei zum Teil widerlegt. Als Literaturhinweis gab sie An: Gero Tacke, Buchstabenlücken ausfüllen, andere Rechtschreibübungen, Wirksamtkei und Wirkfaktoren, in Zeitschrift für Pädagogisch Psychologie, 16.Jg, Heft 3/4 2002. Da ich im Moment nicht zur Uni komme, die Zeitschrift natürlich nicht besitze, weiß ich noch nicht, was genau drin steht. Werde mal versuchen, es als Fernleihe über die Stadtbücherei herauszubekommen. Dann berichte ich, dauert aber...
    Flip

  • Hey Phil,
    finde deine Anregung gut, stufen oder fachspezifische Probleme in der jeweiligen Rubrik zu posten. DAnn wird alles übersichtlicher. ;)

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Hallo,


    ich hatte es auch nicht als Kritik oder Beschuldigung empfunden, sondern wollte lediglich meine unwissenheit in Bezug auf die richtige Kategorisierung zum Ausderuck bringen!!


    Demnach halte ich es auch für sinnvoll die Kriterien transparenter zu machen und dann die Beiträge entsprechend zu orden, wobei mich die momentane Situation zumindest in so fern nicht stört, dass ich nicht das richtige posting finde, da ich eh immer alle neuen Beiträge aufsauge, aber die von phil vorgetragene Problematik kann ich nachvollziehen!


    Schnuppe

Werbung