Sportunterricht Lehrer m/w

  • Um die Ausgangsfrage tatsächlich noch zu beantworten: die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts sagt erstmal nur, dass der Beklagte im konkreten Fall keine hinreichende Begründung für eine geschlechtsspezifische Stellenbesetzung geben konnte und der Kläger deshalb Anrecht auf eine Entschädigung hat. Es gibt in Deutschland kein Präzedenzfallrecht, dass heißt, jeder Fall muss einzeln abgewogen werden. Die Entscheidung hat also zunächst keinen Einfluss auf andere Ausschreibungen. Wenn in Zukunft öfter geklagt wird und die Kläger öfter Recht bekommen, kann es sein, dass sich etwas am Prinzip der geschlechtsspezifischen Einstellung ändert, das liegt dann aber nicht in der Macht des Gerichts.

  • Weil man als Hebamme nix verdient, das ein überwiegend sozialer Beruf ist und man dafür nicht studiert. Arzthelfer sind auch überwiegend Frauen.

    Ging mir auch so, ich war immer heilfroh, wenn unsere Lehrerin endlich mal wieder fehlte (in den Klassen 7-11) und wir mit den Jungen zusammen Handball, Basketball usw. spielen konnten und nicht Hallen-Halma mit den Mädchen.

    Ich war jedenfalls heilfroh, dass ich in der Oberstufe endlich die Sportlehrerinnen mit Gymnastik und Tanz und ihrem Schwebebalken los war. Dafür Basketball, Badminton und Volleyball mit den Jungs, klasse!


    Mein Gott, wir haben Handball gespielt und nicht mit Barbies, da sollen die nicht gleich heulen, aber so verpimpelt kommen heute noch welche aus der Jugend hoch. Echt anstrengend.

    bitte, wer mir hier was von Sexismus erzählen will, denke zuerst über seine eigenen Ansichten nach.

  • Nicht "Frauen sind selbst daran schuld, dass es schlechter bezahlte Berufe gibt", sondern "Frauen sind selbst daran schuld, dass sie diese Berufe/Studiengänge gut bezahlten Alternativen vorziehen".

    Aber heutzutage auch nicht mehr. Du siehst doch, dass es überall an Grundschullehrerinnen, Erzieherinnen und Personal in anderen schlecht bezahlten, meist sozialen Berufen fehlt.

  • Aber heutzutage auch nicht mehr. Du siehst doch, dass es überall an Grundschullehrerinnen, Erzieherinnen und Personal in anderen schlecht bezahlten, meist sozialen Berufen fehlt.

    Der Kommentar passt nicht zu @Schmidts Kommentar. Ich kann jetzt eher mehr für Grundschullehrer als für die anderen von dir genannte Berufe sprechen, aber 90% der Studienanfänger sind doch hier immer noch weiblich, genauso wie das fertig ausgebildete Stammpersonal an Grundschulen. Diese Frauen haben sich ja bewusst hierfür entschieden statt für andere Berufe.
    Jeder Frau steht es, entsprechende Abiturnoten vorausgesetzt, frei, das Studienprogramm ihrer Wahl zu wählen. Statistisch gesehen sind das eher Sprachen, Gesellschaftswissenschaften oder soziale Diszplinen. Diese Bereiche werden tendenziell schlechter bezahlt. Ich bin der Meinung, dass jede Frau das studieren soll, was sie möchte, aber wenn sie sich bewusst für Germanistik entscheidet, dann akzeptiert sie auch das Lohnniveau was mit dieser Wahl häufig einhergeht.

  • Um die Ausgangsfrage tatsächlich noch zu beantworten: die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts sagt erstmal nur, dass der Beklagte im konkreten Fall keine hinreichende Begründung für eine geschlechtsspezifische Stellenbesetzung geben konnte und der Kläger deshalb Anrecht auf eine Entschädigung hat. Es gibt in Deutschland kein Präzedenzfallrecht, dass heißt, jeder Fall muss einzeln abgewogen werden. Die Entscheidung hat also zunächst keinen Einfluss auf andere Ausschreibungen. Wenn in Zukunft öfter geklagt wird und die Kläger öfter Recht bekommen, kann es sein, dass sich etwas am Prinzip der geschlechtsspezifischen Einstellung ändert, das liegt dann aber nicht in der Macht des Gerichts.

    Das ist richtig, die Klage wurde ja auch zunächst abgewiesen, so eindeutig ist der Fall offenbar nicht. Die Stelle war für Frauen ausgeschrieben, der Kläger hätte sich ja auch an einer anderen Schule bewerben können, an der ein männlicher Sportlehrer gesucht wird.


    Offenbar ist es in Bayern Usus, dass eben getrennt unterrichtet wird, wie oben jemand schrieb, ob das in Zukunft so bleibt, entscheidet der Gesetzgeber.


    Eine Bekannte von mir hat eine Stelle im pädagogischen Bereich nicht bekommen, weil das Team nach Ansicht des AG eine männliche Person enthalten solle. Das ist vermutlich nicht zulässig, in Zeiten des diversen Geschlechts sowieso zweifelhaft. Die Bewerberin hätte ja theoretisch auch sagen können, dass ihr niemand ihr Geschlecht nachweisen könne...


    Im Sportlehrer*innenbisuness liegt der Fall m.M.n. dann anders, wenn Sportunterricht geschlechtergetrennt durchgeführt wird. Darum ging es im dargestellten Fall. Schafft man diesen Umstand ab, kann man auch nicht mehr nach Geschlecht bei den Lehrpersonen unterscheiden. Solange es Mädchen-/Jungenkurse gibt, ist die Zuweisung von Geschlechtertrennung der Lehrpersonen folgerichtig.

  • Im Sportlehrer*innenbisuness liegt der Fall m.M.n. dann anders, wenn Sportunterricht geschlechtergetrennt durchgeführt wird. Darum ging es im dargestellten Fall. Schafft man diesen Umstand ab, kann man auch nicht mehr nach Geschlecht bei den Lehrpersonen unterscheiden. Solange es Mädchen-/Jungenkurse gibt, ist die Zuweisung von Geschlechtertrennung der Lehrpersonen folgerichtig.

    Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Es darf ja, aus welchen Gründen auch immer, durchaus monoedukative Kurse geben, aber warum beeinflusst das die Wahl des Lehrers? Das unterstellt ja doch wieder, dass Männer ja weibliche Schüler unsittlich berühren könnten. Und was ist, wenn ein homosexueller, männlicher Lehrer eine Jungengruppe unterrichten müsste? Wäre das dann ein Problem? Ich frage mich bei der Sache: Geht es eher um Geschlecht oder eher um Sexualität?

  • Eine Horde pubertierender Mädchen könnte einen jungen knackigen Referendar im knappen Sportdress aber auch ganz schön schikanieren. Ich war reine Mädchenklasse von Kl. 5-11, was wir alles mit dem leicht zum Erröten gebracht werdenden Geschichtsreferendar angestellt haben war ganz schön fies.

  • Es darf ja, aus welchen Gründen auch immer, durchaus monoedukative Kurse geben, aber warum beeinflusst das die Wahl des Lehrers?

    wieso aus welchen Gründen auch immer? Sind die Gründe da egal?


    Und zur Frage Geschlecht oder Sexualität: würde eine Schule einen SportlehreR suchen, weil dort ausschließlich junge Männer Sportunterricht erhalten, würde dich das wundern? Unabhängig davon, ob der Bewerber homo- oder heterosexuell ist. (Mal davon abgesehen, was ganze Bundesländer so finden.)


    Und wie fändest du es als Vater, wenn deine 16-jährige Tochter erzählte, dass in der Mädchensportgruppe ein neuer Sportlehrer angefangen habe, der sich in die Stelle reingeklagt habe, die explizit für Frauen ausgewiesen war? Im vorliegenden Fall ging es um eine Abfindung, aber so zum verdeutlichen der Situation.


    Also ja, es geht in erster Linie um den unkomplizierten und präventiven Schutz von Mädchen. So wie wir uns alle nicht mit einzelnen Schüler*innen zum Gespräch zurückziehen. Nicht weil wir alle gefährlich sind, sondern weil potentiellen Gefährdern so wenig Raum wie möglich gegeben werden soll UND auch wir geschützt werden sollen vor falschen Beschuldigungen.


  • Das ist richtig, die Klage wurde ja auch zunächst abgewiesen, so eindeutig ist der Fall offenbar nicht. Die Stelle war für Frauen ausgeschrieben, der Kläger hätte sich ja auch an einer anderen Schule bewerben können, an der ein männlicher Sportlehrer gesucht wird.


    So funktioniert das mit dem AGG aber nicht.



    Solange es Mädchen-/Jungenkurse gibt, ist die Zuweisung von Geschlechtertrennung der Lehrpersonen folgerichtig.


    Offensichtlich sieht das das Bundesarbeitsgericht, zu Recht, anders. Aus der Existenz von Jungen-/Mädchenkursen ergibt sich nicht automatisch, dass nur Männer Jungenkurse und Frauen Mädchenkurse unterrichten dürfen.
    Die DFB U-17 Juniorinnen (und wahrscheinlich noch viele andere Mädchen-/Frauen-Teams) werden auch von Männern trainiert. Das ist in der Welt außerhalb der Schule vollkommen normal.

  • Nicht weil wir alle gefährlich sind, sondern weil potentiellen Gefährdern so wenig Raum wie möglich gegeben werden soll UND auch wir geschützt werden sollen vor falschen Beschuldigungen.


    Männer sind also alle potentielle Gefährder. Verstehe.

  • Ich bin ja kein prinzipieller Gegner monoedukativen Unterrichts. Es gibt ja Studien, die durchaus nachwiesen, dass sie gerade im naturwissenschaftlichen Unterricht bei Mädchen leistungssteigernd wirken können. Mir sind zumindest keine negativen Folgen hiervon bekannt, außer dass es im Vergleich zur restlichen Lebenswelt der Jungen und Mädchen ein eher unnatürliches Setting ist.
    Es würde mich zwar nicht wundern, aber ich würde zumindest überlegen, warum eine Frau nicht in der Lage wäre, diese Bande zu unterrichten. Klar. eine Frau muss bei so viel Testosteron sehr durchsetzungsfähig sein, aber ich glaube, bei @Miss Jones als Sportlehrerin würden die schnell nach ihrer Nase tanzen ^^ .
    Zugegeben, in dem beschriebenen Fall würde ich schon stutzig werden. Wenn es aber völlig normal wäre, dass Männer auch Mädchengruppen unterrichten dürften, würde ich mir einfach denken: "Oh, der Mann muss aber gute Nerven haben bei dem Weiberhaufen." und weiter meinen Alltagsaufgaben nachgehen.
    Im Schnitt gibt es mehr sexuelle Belästigung durch männliche als weibliche Lehrer an Schulen, aber gerade in Bezug auf unser GG und die Berufsehre sollten wir vorsichtig sein, keine gesamte Bevölkerungsgruppe unter Generellverdacht zu stellen. Ein analoges Beispiel wäre ja auch der Deutschlehrer mit Migrationshintergrund...


  • Die DFB U-17 Juniorinnen (und wahrscheinlich noch viele andere Mädchen-/Frauen-Teams) werden auch von Männern trainiert. Das ist in der Welt außerhalb der Schule vollkommen normal.

    Stimmt, dort begibt man sich aber im Gegensatz zur Schule immer noch freiwillig hin.



    Männer sind also alle potentielle Gefährder. Verstehe.

    Hehe, nö, ich schrieb ja auch von der Jungengruppe, die von einer Lehrerin unterrichtet würde. Dass du darin keine Gefahr siehst und Lehramtsstudent sich Fragen zur Durchsetzungsfähigkeit einer Frau macht, zeigt halt den Unterschied.

  • Also ja, es geht in erster Linie um den unkomplizierten und präventiven Schutz von Mädchen. So wie wir uns alle nicht mit einzelnen Schüler*innen zum Gespräch zurückziehen. Nicht weil wir alle gefährlich sind, sondern weil potentiellen Gefährdern so wenig Raum wie möglich gegeben werden soll UND auch wir geschützt werden sollen vor falschen Beschuldigungen.

    (Hervorhebungen von mir.)

    Stimmt, dort begibt man sich aber im Gegensatz zur Schule immer noch freiwillig hin.

    Hehe, nö, ich schrieb ja auch von der Jungengruppe, die von einer Lehrerin unterrichtet würde. Dass du darin keine Gefahr siehst und Lehramtsstudent sich Fragen zur Durchsetzungsfähigkeit einer Frau macht, zeigt halt den Unterschied.

    Sicher meintest du damit Männer und Frauen. Deshalb geht es dir ja um den "präventiven Schutz von Mädchen". Klar. Es sind ja alle Frauen und Männer potentielle Gefährder.
    *Ironie aus*


    Auch interessant, dass du zwar davon überzeugt zu sein scheinst, dass jeder Mann grundsätzlich potentiell gefährlich ist, wenn sich Mädchen aber freiwillig in ein Training bei einem Mann begeben, dann ist es schon nicht so schlimm.

  • Beitrag Nr. 45 ist eine Beleidigung auf absolut schäbigstem Niveau. Leider kann ich ihn nicht melden, das hat offenbar schon jemand getan.


    Edit: Zu den Aufgaben eines Gynäkologen gehört übrigens auch die Geburtshilfe. Mag wohl auch für nicht ganz empathiebefreite Männer eine Motivation sein, sich in diese Richtung zu spezialisieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Beitrag Nr. 45 ist eine Beleidigung auf absolut schäbigstem Niveau.

    dann entferne den Beitrag, in dem du unterstellst, ich sei weniger gebildet als du, weil ich eine andere Meinung vertrete.


    Ich bin raus.

  • dann entferne den Beitrag, in dem du unterstellst, ich sei weniger gebildet als du, weil ich eine andere Meinung vertrete.
    Ich bin raus.

    Das ändert trotzdem nichts daran, dass du unter Bigotterie leidest. Sie hat dich nicht mal beleidigt.

  • dann entferne den Beitrag, in dem du unterstellst, ich sei weniger gebildet als du, weil ich eine andere Meinung vertrete.
    Ich bin raus.

    Einen solchen Beitrag gibt es nicht. Wollsocken wundert sich in Beitrag #41 nur darüber, dass Menschen trotz (akademischer) Bildung solche Ansichten vertreten. Das ist so, wie sich darüber zu wundern, dass Ärzte trotz Medizin Studium rauchen.

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