Zeitliches Engagement der Mentoren

  • Und ganz ehrlich: Diese Tränen sind doch das Manna des Seminarlehrers/Fachleiters.

    :skeptisch:

    Wahnwitzig witzig. Es ist wie mit allem: erst mal selbst machen, dann über andere lästern. Hast du schon mal Referendare ausgebildet? Auch schon solche, die wirklich nicht verstehen, was ihr Hauptproblem ist? Dann wüsstest du um die Verzweiflung eines Mentors.


    Ich sag' nur "Verhaltensauffällige unbeaufsichtigt an die Papierschneidemaschine lassen".

  • Mal so ganz nebenbei: Whatapp ist ebenso wie E-Mail eine Form der asynchronen Kommunikation. Weder gibt es da Regeln, wann man eine Nachricht schreiben darf, noch gibt es Anspruch auf Antwort zu einer bestimmten Tageszeit. Wer nicht gestört werden will, macht halt den Ton aus. Warum hat er überhaupt deine (private) Handynummer? Find ich unprofessionell.


    Ich habe im Ref häufig nachts gearbeitet, um demzufolge auch nachts Nachrichten geschrieben. Die Antwort kam dann halt irgendwann anders, so isses eben. Bzgl. zeitlicher Fristen: Meine Mentoren haben meine Verlaufsplanungen bekommen, wenn sie fertig waren. Wann das der Fall war? Meine Entscheidung, solange es vor Beginn der Stunde gewesen ist. War für keinen ein Problem. Feedback gabs morgens um 5 keins mehr, war auch nicht verkehrt.

    Da mein Ref noch nicht lang her ist: Besonders schrecklich fand ich es, wenn ich schon Hirnschmalz in eine Vorbereitung investiert hatte, diese dann irgendwo hinschicken musste und mir dann der komplette Plan zerpflückt wurde. Lass ihn doch mal sein Ding machen und gib Feedback nach den Stunden. Da reichen 10 Minuten locker aus. Ich hab in Stunden, in denen ich selbst gemerkt hab, dass es nicht lief, viel mehr gelernt als beim doppelt oder dreifachen planen. Insbesondere mit ner sinnvollen Reflexion am Ende.

    Und: Eure Stunden sind sicherlich auch nicht alle immer vorzeigbar. Also lass ihn auch einfach mal ein paar Sachen eigenverantwortlich machen.

  • Für mich war die Erfahrung des eigenen Scheiterns wichtiger als ein "mach das nicht, das klappt so nicht." Ich hatte ja nach bestem Wissen geplant, war also von meiner Idee überzeugt. Sie war oft anders als die meiner Mentoren, aber wenns klappt?
    Wenn es einen super bewährten Weg gab, fand ichs immer gut, wenn die Kollegen mir das VORHER gesagt haben. Bevor ich die ersten Stunden investiert haben. Meine Zeit ist schließlich auch begrenzt. Also wenn ich es genauso machen soll, wie mein Mentor das haben will (was durchaus mal gut sein kann!) dann sag es mir doch gleich.
    Aber das ist auch sone Fachfrage. Ich kann nicht wissen, wenn zu einem Sachverhalt irgendwo der superduper-Aufbau im Schrank steht. Mir dann erst 3 Stunden selbst was überlegen, damit es dann in die Tonne gekloppt wird? Nicht effektiv.


    Aber wenn ich in Geschichte groben Unfug erzählen würde? Nuja da würde ich mir vlt vorher ne Notbremse wünschen.

  • bei mir war das selten so, dass alles verworfen wurde. es war mehr sowas wie "was versprechen sie sich von diesem einstieg?" - "wie könnten sie bei diesen lernschritten das methodisch aktivierender gestalten?" - "warum hier ein gruppenpuzzle?" usw. sowas begründen zu müssen, und zwar wirklich alles, war sehr viel wert. man hat buchstäblich gelernt, nicht irgendwas zu machen sondern funktionale, sach- und schülergerechte stunden aus einem guss. wenn man mir gesagt hat, dass xy sicher nicht funktioniert/hier nicht passt, wurde das immer begründet und ich hab das dann als beste praxis so akzeptiert. warum auch nicht? ich lerne, die mentorin bildet mich aus. da weiß ich es so gut wie sicher nicht besser als sie.

  • Wer Erfahrung hat sieht schon im Entwurf, was nicht laufen wird. Da geht's ja nicht um "och hübsch, das hätte ich auch so gemacht", oder "nein, das gefällt mir nicht", sondern um "bei diesem Tafelbild verstehen diese Schüler kein Wort." Oder "der Stoff reicht für 90 min." Was man natürlich netter formuliert, samt Begründung und Verbesserungsvorschlag.


    Trotz alledem gibt es Reffis, die sagen "ich finde es aber gut" oder "das Seminar findet aber, die Kinder verstehen das." Da sinkt der Mentorin Geduld. Allerdings würde ich dann den Kontakt verkürzen und nicht noch intensivieren.

  • Ich habe im Ref häufig nachts gearbeitet, um demzufolge auch nachts Nachrichten geschrieben. Die Antwort kam dann halt irgendwann anders, so isses eben. Bzgl. zeitlicher Fristen: Meine Mentoren haben meine Verlaufsplanungen bekommen, wenn sie fertig waren. Wann das der Fall war? Meine Entscheidung, solange es vor Beginn der Stunde gewesen ist. War für keinen ein Problem. Feedback gabs morgens um 5 keins mehr, war auch nicht verkehrt.

    Dann hätte ich Dich nicht ausbilden wollen. Hinweis: Hier in NDS machen die Lehrer das freiwillig, explizit "Mentoren" gibt es hier nicht.


    Grund: Es geht ja nicht nur um Dein eigenes Scheitern, sondern auch um das der Lerngruppe. Heutzutage fällt ohnehin ständig wegen irgendwas Unterricht aus, dann muss nicht auch noch eine betreute Stunde vorhersehbar scheitern.


    Das heißt konkret: Wer von mir ausgebildet werden möchte, schickt rechtzeitig Arbeitsmaterialien und Planung. Wenn ich dann nach ein paar Stunden merke, dass es ok. läuft, muss das auch nicht mehr sein.

  • Grund: Es geht ja nicht nur um Dein eigenes Scheitern, sondern auch um das der Lerngruppe. Heutzutage fällt ohnehin ständig wegen irgendwas Unterricht aus, dann muss nicht auch noch eine betreute Stunde vorhersehbar scheitern.


    Das heißt konkret: Wer von mir ausgebildet werden möchte, schickt rechtzeitig Arbeitsmaterialien und Planung. Wenn ich dann nach ein paar Stunden merke, dass es ok. läuft, muss das auch nicht mehr sein.

    Naja wir reden doch über die letzte Phase der Ausbildung oder?
    Selbstverständlich habe ich die Sachen am Anfang pünktlich und ausführlich hingeschickt.


    Und naja was heißt "möchte"...meist kann man es sich ja nicht aussuchen^^

    Ja es fällt viel Unterricht aus. Aber das wird nicht weniger, wenn wir die Refis nicht fertig werden lassen. Was natürlich nicht heißt, dass jeder bestehen kann.

    Ich würde also anraten: Kommunikation im Umfang reduzieren, professionalisieren was die Form angeht, und wenn möglich mehr Freiheiten lassen. Ich befürchte, dass wohl kaum etwas das Selbstvertrauen und das Standing vor der Klasse so nachhaltig stört wie ein "Ihr Plan kam zu spät/ist blöd, ich machs selbst!".

  • Du konntest dir im Referendariat dein/e Ausbildungslehrer*in nicht selbst aussuchen? Das finde ich ganz schön traurig!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • "möchte"...meist kann man es sich ja nicht aussuchen

    Wie gesagt, hier kann man es sich aussuchen. Und wie kommst Du darauf, dass ich von der Schlussphase rede? (Edit: Ach so, weil der Faden ansonsten um diese Phase geht, sorry)


    Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich hatte schon jede Menge Reffis, die absolut machen konnten, was sie wollten, weil ich wusste, dass es laufen wird (und ich rede hier nicht von unbedingt perfekten Stunden, sondern von Stunden, in denen es einen Lernzuwachs gibt).


    Generell, wenn das mit dem betreuten Unterricht einen Sinn machen soll, finde ich aber schon, dass man (jedenfalls in der Anfangsphase) VORHER über die Stunden reden sollte, und nicht erst, wenn sie schief gegangen sind. Das kann man ja immer noch im unbetreuten Unterricht so machen.

  • Du konntest dir im Referendariat dein/e Ausbildungslehrer*in nicht selbst aussuchen? Das finde ich ganz schön traurig!

    Wo kann man sich seine Ausbildungslehrer aussuchen? Hab ich noch nie gehört. Und wenn keiner Lust hat?

  • Das Problem hatte ich. In einem Fach wollte mich keiner so richtig ausbilden. Da hatte ich am Ende dann auch nur einen Ausbildungslehrer, das war auch nicht gut. Also so einfach ist es nicht.

  • Generell, wenn das mit dem betreuten Unterricht einen Sinn machen soll, finde ich aber schon, dass man (jedenfalls in der Anfangsphase) VORHER über die Stunden reden sollte, und nicht erst, wenn sie schief gegangen sind. Das kann man ja immer noch im unbetreuten Unterricht so machen.

    Unterschreib ich alles! Ich fänd es nur toll, wenn diesem VORHER nicht schon 5 Stunden Arbeit meinerseits vorangegangen sind.
    Gerade für den Beginn halte ich ein "Vorgespräch - Planung durch Refi - Besprechung der Planung - Unterricht - Reflexion" - Vorgehen für sinnvoller als "Planung durch Refi - Besprechung - komplette Neuplanung - Unterricht".

  • "vorgespräch - planung durch refi - völliger mist kam raus - refi muss leider nochmal von vorn anfangen" ist im ersten abschnitt nicht soooo selten, selbst wenn du das komplette material reingibst. man lernt aus fehlern.

  • Wo kann man sich seine Ausbildungslehrer aussuchen? Hab ich noch nie gehört. Und wenn keiner Lust hat?

    Sowohl an meiner Ausbildungs- als auch meiner jetzigen Schule gibt es - zum Glück! - genügend KuK, die sich als Ausbildungslehrer*innen zur Verfügung stellen. Von daher können sich unsere Refis also aussuchen, wer sie ausbilden soll/darf.

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  • Jeder Mentor ist anders. Ich möchte keine WhatsApp Nachrichten nachts bekommen und wenn ich das sage, sollte man sich daran halten. Auch wenn man sie nicht direkt lesen muss. Ja, das ist meine private Nummer. Bei E-Mails ist es mir egal, wann sie geschrieben werden. Ich bin selbst sehr sparsam beim Schreiben über WhatsApp mit KollegInnen. Jede/r hat ein Privatleben.

    Auch jeder Referendar benötigt sicherlich einen anderen Input. Wir sind in den letzten Wochen mehrere Wege gegangen:

    1. Viel Feedback vorher

    2. Viel Feedback nachher

    3. Kein Feedback vorher, dafür vorher und hinterher u.a. Fragen nach dem „Warum?“

    4. Gespräche mit wirklich allen Beteiligten

    Egal was wir bisher probiert haben, es kommen unterm Strich nur sehr wenige Prozent an. Wir haben eben auch nicht die Zeit alles, was vorher schon zwei Jahre nicht gut gelaufen ist, jetzt zu ändern. Und das ist seit ein paar Tagen auch bei uns Mentoren angekommen, u.a. zusätzlich durch das Forum, was nochmal von außen darauf geschaut hat.

    Die aktuell nur ein paar Tage zurückliegende Lehrprobe war wie erwartet. Klartext wurde - wie immer - gesprochen. Dennoch besteht das Ausbildungsprogramm für diesen Referendar weiter.

    Eingreifen in den Unterricht müssen wir dennoch, damit die Lerngruppen nicht Falsches lernen, was häufiger der Fall ist.

  • Okay, das klingt wirklich haarig. Ganz viel Kraft euch!

  • Wo kann man sich seine Ausbildungslehrer aussuchen? Hab ich noch nie gehört. Und wenn keiner Lust hat?

    Ich habe mir meine Mentoren selbst ausgesucht und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Wenn keiner Lust gehabt hätte, dann hätte die SL jemanden bestimmt.

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