Schulform wechseln

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich bin im Moment beruflich ziemlich am Grübeln, wie es für mich weiter gehen soll.

    Ich bin seit 2 Jahren im Schuldienst und habe das Gefühl, immer unglücklicher zu werden. :autsch:

    Ich bin Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule, wollte aber ursprünglich Förderschullehrerin werden. Die Entscheidung, nicht länger Förderschullehramt zu studieren, hatte nichts mit dem Beruf zu tun, sondern ausschließlich private Gründe (Umzug in eine andere Stadt).

    Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, entweder a) das Lehramt ganz an den Nagel zu hängen oder b) mich innerhalb des Berufes umzuorientieren.


    Gibt es für LehrerInnen im Regelschulbereich die Möglichkeit, an einer Förderschule unterrichten zu können? Gibt es Möglichkeiten, sich zusätzlich zu qualifizieren? Muss dann erneut das Referendariat durchlaufen werden? Hat jemand Erfahrungen damit?


    Ich freu mich schon auf eure Rückmeldung. :sterne:

  • Bist du dir sicher, dass deine Unzufriedenheit mit der Schulform und nicht "nur" mit der Einzelschule zusammenhängt? Oder mit einzelnen Kollegen/Eltern/Schülern?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • An den Schülern liegt es auf keinen Fall, mit denen komme ich super zurecht und auch mit den allermeisten Kollegen. Ich hatte bisher auch nur einmal Probleme mit Eltern, auch das ist nicht mein Problem.


    Die Schule, an der ich jetzt bin, ist definitiv tausendfach besser als meine Ref Schule. Ich fühle mich dort an sich wohl, aber...

    Mich nervt, dass ich nicht genug Zeit habe für die einzelnen Schüler, mich nervt die Menge an Korrekturen (Wer bitte unterrichtet auch freiwillig zwei Hauptfächer). Mich nervt die Menge an Tests und Arbeiten, die vorgeschrieben sind.

    Natürlich weiß ich, dass ich an einer Förderschule davon nicht verschont bleibe. Aber der Eindruck aus den Gesprächen mit meinen Freunden an der Förderschule ist, dass der Fokus doch mehr auf dem liegt, was ich wirklich gut kann, nämlich die Arbeit mit den Kindern. Das ist das, was ich liebe.


    Zurück zu meiner Frage:

    Tipps, Ideen, Erfahrungen, anyone?

  • Du konntest zu meiner Zeit eine Abstiegs- oder Aufstiegsprüfung machen (RLP - Saarland ist ja oft ähnlich). Ich weiß jetzt jedenfalls nicht, wie es mittlerweile heißt, ggf. könnte dich der Begriff Laufbahnwechsel(prüfung) weiterbringen. Ansprechpartner war damals das Landesprüfungsamt.

  • Wie haben immer mal wieder Regelschulkolleg*Innen, die keine Anstellung an der Regelschule bekommen und dann das Angebot erhalten haben, vorübergehend an der FöS zu unterrichten. Häufig sind das LuL mit Lehrbefähigung fürs GYM, die eine Fächerkombi haben, für die nur wenig Bedarf besteht oder für die das Angebot den Bedarf deutlich übersteigt.

    Das KM bietet ihnen dann an, 1-2 Jahre an der FöS zu unterrichten (wo Lehrermangel herrscht) und danach dann eine garantierte Stelle am GYM zu erhalten.


    Über die Jahre haben einige dieser Kolleg*Innen ihre Liebe zur Sonderpädagogik entdeckt und wollten dann gar nicht zurück an die Regelschule. Sie mussten dann m.W. eine sonderpädagogische Qualifikation an der Uni erwerben (VZ oder berufsbegleitend). Ein Ref war meines Wissens nicht nötig, aber UBs gab es schon.

    BL ist Bayern. Den genauen Ablauf kenne ich nicht, aber möglich war es immer.

  • Hier in BW gibt es aufgrund des aktuen Mangels an den SBBZen auch ein Sonderprogramm für Haupt- und Werkrealschullehrkräfte, sich berufsbegleitend für den Einsatz am SBBZ nachzuqualifizieren. Ich lese bei dir jetzt Saarland im Profil: Vielleicht einfach mal bei eurer Schulbehörde/Schulamt/KM/deiner Gewerkschaft nachfragen ob und wenn ja welche Programme es dafür im Saarland gibt oder einem angrenzenden Bundesland, das für dich infrage kommen könnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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