Versetzungsmöglichkeiten während/nach Fortbildung

  • Hallo zusammen,

    kurz ein paar einleitende Informationen zu mir: Ich bin an einem BK in einer großen Stadt in NRW tätig und meine Probezeit läuft noch bis April 2022. Mein mittel- bis langfristige Perspektive sehe ich allerdings nicht in meinem jetzigen Wohnort, sondern aus persönlichen/familiären Gründen in einer Region, aus der ich nicht mehr zu meiner jetzigen Schule pendeln könnte. Mein Plan ist also, in den Jahren nach der Probezeit eine Versetzung zu beantragen.


    Nun wurde mir schulseitig angeboten, einen zweijährigen Zertifikatskurs für ein Mangelfach zu absolvieren, der im kommenden Schuljahr beginnen (und im Juni 2023 enden) würde. Nun stellen sich mir in Bezug auf meine persönliche Situation allerdings folgende Fragen:

    - Könnte mit der Fortbildung die Bedingung verknüpft werden, dass ich für eine bestimmte Zeit an meine jetzige Schule gebunden werde?

    - Wenn ich die Regularien richtig verstehe, könnte ich im Dezember 2022 den ersten Versetzungsantrag stellen. Wäre es ein Problem, dass zu diesem Zeitpunkt noch die Fortbildung liefe? Wenn es tatsächlich zu einer Versetzung mit dem ersten Antrag käme, wäre die Fortbildung zum Versetzungszeitpunkt bereits abgeschlossen. Ein potenzielle Probleme wäre also vermutlich nur der Zeitpunkt der Antragsstellung.


    Ich freue mich auf Eure Einschätzungen! :)

  • Mit den Formalia kenne ich mich nicht aus. Aber. ich fänd's keinen guten Stil, mich von einer Schule zur Fortbildung schicken zu lassen, die ich verlassen möchte.


    Die Entsendung zum Zertifikatskurs entstammt ja einem Bedarf in diesem Fach. Dann hätten die ich für hohle Nüsse ausgebildet. Können einen deutlichen Beigeschmack haben. Außerdem wird die Entscheidung, dich gehen zu lassen, nicht einfacher, wenn du dringender gebraucht wirst.

    • Offizieller Beitrag

    Die Schule investiert eine Menge, um dich auszubilden. Sie müsste also verdammt dumm oder verdammt reich (an Stunden) sein, wenn sie dich beim ersten Antrag rauslassen, direkt nach deiner Ausbildung.

    Die SL kann 5 Jahre wegen Bedarf den Antrag negativ bescheiden / weiterleiten und (hier meine persönliche Meinung) es wäre ja auch gerecht, weil du eindeutig nicht Opfer eines nicht vorhersehbaren Schicksalschlages sein wirst sondern es planst.

    Lass die Finger davon und / oder spiel mit offeben Karten. Die Schule nimmt es viel weniger krum, wenn du sagst, dass du dich mittelfristig anders orientierst als wenn du von hinten kommst.

  • Danke für eure Rückmeldungen. Die moralischen Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Ich denke, ich habe meine Zukunftspläne etwas zu ultimativ formuliert. Grundsätzlich ist es auch eine Möglichkeit, dass meine Familie und ich in das erweiterte Umland unseres jetzigen Wohnortes ziehen und die Schule dann noch mit ein wenig Pendelei zu erreichen wäre. Tatsächlich wäre mir das aus rein beruflicher Sicht auch recht, da ich mich an der Schule wohlfühle und mit meiner Einsatzplanung insgesamt sehr zufrieden bin. Aber die Wahrscheinlichkeit, im Rahmen unserer finanziellen Vorstellungen und Möglichkeiten in besagtem Umland ein Haus zu erwerben (was wir mittelfristig machen möchten) sind leider auf absehbare Zeit deutlich schlechter als in den anderen Regionen, die für uns in Frage kommen.


    Beim Spiel mit offenen Karten habe ich die Sorge, dass daraus auch in anderen Bereichen Nachteile erwachsen könnten - z. B. bei der zukünftigen Einsatzplanung oder der Einbindung in die Bildungsgangarbeit. Aber ohne jeden Hinweis auf meine mittelfristigen Pläne die Fortbildung anzutreten ist tatsächlich keine sinnvolle Variante. Ob ich die FoBi stattdessen einfach direkt absage oder transparent mache, dass es mich zukünftig möglicherweise woanders hinzieht, muss ich mir noch überlegen.

    • Offizieller Beitrag

    WENN du glaubst, Nachteile durch deine Pläne befürchten zu müssen, wirst du sie so oder so irgendwann haben... Weil du irgendwann den Versetzungsantrag stellst und da gilt: entweder geht es gut oder es können fünf sehr lange Jahre werden. (okay, einzige Möglichkeit: keine Rückkehr nach der Elternzeit, aber selbst da gilt, was schon gesagt wurde: BKs kennen sich.).

  • muss ich mir noch überlegen.

    Darauf läuft's hinaus. Für so etwas gibt's keine Musterlösungen. Und ob die Entscheidung richtig war, erfährt man hinterher.


    Das Leben ist in strenger Lehrmeister. Er stellt es die Prüfungen, danach gibt sie den Unterricht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • ... Tatsächlich wäre mir das aus rein beruflicher Sicht auch recht, da ich mich an der Schule wohlfühle und mit meiner Einsatzplanung insgesamt sehr zufrieden bin...

    Neben dem bereits Gesagten habe ich den Eindruck, als ob es dir gut ginge an deinem Arbeitsplatz. Dazu eine interessante Weiterbildung, die Schule will dich behalten. Ob es da langfristig die richtige Entscheidung ist, woanders hinzuziehen, würde ich überlegen. Könnt ihr natürlich nur für euch wissen, keine Frage. Aber für mich wäre es die Taube auf dem Dach, denn eine sehr gute Schule mit netten Kollegen und Chefs würde ich im Leben nicht gegen das bezahlbare Eigenheim in einer öden Gegend und eine potentiell miese Schule eintauschen.

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