Lernen in der Pandemie- Diskussionen anderer Wissenschaften

  • Das hat aber nichts mit Corona zu tun, sondern das ist bei einigen (in manchen unserer Bildungsgängen sogar bei einem Großteil) SuS leider immer so...

    Ich hatte es auch nicht auf Corona bezogen. Ich wollte damit nur hinweisen, dass man in die Zahlen nicht zu viel hineininterpretieren sollte.


    Sarek

  • Wie läuft es bei den anderen Schulformen?

    Wenn ich mir überlege, wie unsere Erstklässler ihre bisherige Schulzeit erlebt haben:


    - mittlerweile mehr Fern- als Präsenzunterricht

    - inzwischen durchgängiges Masketragen, wenn sie in der Schule sind, Schnelltests usw.

    - strenge Trennung der Klassen (Kohortenbildung), in der Schule keine Kontakte zu Kindern anderer Klassen

    - Pause in abgetrenntem Pausenhofbereich unter ständiger Beobachtung der Lehrkraft

    - ständige Erinnerung an Hygieneregeln

    - Einbahnstraßensystem in der Schule

    - starke Fokussierung auf die Kernfächer, damit sie zumindest Schreiben, Lesen, Rechnen lernen

    - kein Singen, kein Sport, keine Ausflüge

    - ...


    Erstaunlich, dass sie trotzdem noch alle gerne kommen. Aber sie kennen es ja nicht anders ... :_o_(


    Das wird trotzdem eine Umstellung, wenn wieder halbwegs Normalbetrieb ist.

    • Offizieller Beitrag

    Das 4jährige Kind meiner besten Freundin hat gestern (30. April 2021!!) gefragt, warum alle Erwachsenen in der Schule und in der Stadt eine Maske tragen.
    Es wurde einfach vorher noch nie thematisiert. Mich hatte es im Sommer überrascht, dass meine Freundin es nicht erklärt, aber offensichtlich sind Kinder viel anpassungsfähiger als gedacht.

  • Das ist etwas, was mir wirklich Sorgen macht. Wie bei den Langzeitarbeitslosen, die sich ans Nichtstun bzw. einfach viel Freizeit gewöhnen, so gewöhnen sich die Kinder und Jugendlichen doch irgendwie die Arbeitsmotivation und Arbeitsbereitschaft ab. Und das noch obendrauf zu dem eh‘ schon vorhanden Trend.


    Bei meinen Schülern läuft es aktuell gut, die sind aber auch straff eingespannt und allgemein ziemlich motiviert.


    Wie läuft es bei den anderen Schulformen?

    Genau wie von dir beschrieben.
    Ich bin sehr viel in den unteren Bildungsgängen unterwegs, wo noch nie die Gefahr bestand, dass die SuS sich überarbeiten. Für meine Granätchen ist es inzwischen schon eine Zumutung, wenn sie mal an einem Tag 6 Stunden in der Schule bleiben müssen. Oder wenn man ihnen sagt, dass sie irgendwelche Termine vielleicht nicht grad unbedingt in die Präsenzzeit legen müssen.

    Andererseits:

    Lasset uns rechnen. Im so genannten Wechselunterricht sind die SuS jede zweite Woche in der Schule. Oder 3 von 6 Schulstunde. Macht nach Ries exakt die halbe Arbeitszeit.

    Ich kriege mit einer halben Klasse in der halben Arbeitszeit wesentlich mehr gearbeitet als mit der ganzen Klasse, wenn regulärer Unterricht (Also dieser tägliche, Mo-Fr, für alle, ihr erinnert euch vielleicht?) stattfindet.


    Insgesamt bin ich, ehrlich gesagt, zurzeit ziemlich froh, in den Bildungsgängen zu unterrichten, in denen ich eingesetzt bin.

    Dort wurde noch nie viel gelernt, dort wird nicht viel gelernt und dort wird auch in Zukunft nicht viel gelernt werden - und das ist in eben diesen Bildungsgängen nicht besonders schlimm. Unsere können die Basics wie Lesen und Schreiben und Rechnen einigermaßen - ob sie nun den Satz des Pythagoras oder die Unterscheidung von Simple Past und Present Perfect mitnehmen, ist jetzt nicht sooooo wichtig.


    Bedenklich finde ich allenfalls das Corona-Drumherum: reduzierte Tagesstruktur, vermehrtes Verbleiben in prekären häuslichen Situationen, etc.


    Und ich wollte nicht mit KollegInnen tauschen, die SuS jetzt Lesen, Schreiben, Rechnen beibringen müssen oder sie auf einen Abschluss vorbereiten müssen, der sie dazu berechtigt, einen verantwortungsvollen Beruf ergreifen zu dürfen.

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