Berufsbild des Lehrers - Wie ist es so ?

  • Es geht darum, dass viele der späteren Lehrer nie was anderes als Schule/Uni gesehen hat und das merkt man häufig in den Ansichten. Daher bin ich auch durchaus dafür. Oder zumindest nen Jahrespraktikum/FSJ/FÖJ oder dergleichen.

    Viele Lehrkräfte bereiten die Schülerinnen und Schüler auf ein Berufsleben vor, was sie häufig nicht kennen.

    Und das endet dann häufig auch damit: Wieso machst du Abi, wenn du ne Ausbildung machen willst.

    Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung...

    Das kann man ja auch über Nebenjobs (die eh die meisten Studenten haben) erreichen. Da gibt es so viele Möglichkeiten und man muss keine 2 oder 3 Jahre auf das Studium warten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das FSJ verursacht ja genauso Kosten. Ich verstehe deinen Einwand wirklich nur bedingt. Die allerwenigsten Azubis bleiben in ihrem Ausbildungsbetrieb. Das hat neben persönlichen Gründen auch oft betriebliche Gründe. Trotzdem macht es für die Betriebe Sinn, weiter Leute auszubilden. Der Azubi kommt als mit Studium wieder zurück, er arbeitet wo anders und macht dort "Werbung" für den Ausbildungsbetrieb (als neuen Lieferanten etc.). Wenn er Lehrkraft wird, erzählt er vom Unternehmen und macht andere darauf Aufmerksam. Der Netzwerkeffekt sollte nicht unterschätzt werden.

  • Was ich bei Veronica Mars zum Thema "Unterricht ist anstrengend" noch ergänzen möchte ist die Tatsache, dass Unterricht IMMER anstrengend ist. Selbst in einer disziplinierten gut laufenden Klasse. Irgendwas an dem ganzen Multitasking plättet einfach. Trotz der zeitlich gesehen wenigen Stunden in der Schule ist man danach ko.

  • Warum sollten Betriebe Leute ausbilden, die anschließend sowieso studieren wollen?? Das kann sich doch niemand leisten.

    Das passiert aber regelmäßig. Ich kenne so einige Azubis z. B. im Bankenbereich, die im Anschluss an ihre Ausbildung ins Studium gegangen sind.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Okay, mit den Banken muss man kein Mitleid haben. Und wenn ihr findet, eine Lehre bei der Sparkasse würde einen besser darauf vorbereiten, SuS angemessen Französisch oder Physik beizubringen, dann kämpft dafür!

  • Okay, mit den Banken muss man kein Mitleid haben. Und wenn ihr findet, eine Lehre bei der Sparkasse würde einen besser darauf vorbereiten, SuS angemessen Französisch oder Physik beizubringen, dann kämpft dafür!

    Wo genau habe ich das gesagt? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich eine ganze Reihe von Personen kenne, die im Anschluss an eine Ausbildung studiert haben. Keiner davon ist allerdings in ein Lehramtsstudium für ein Lehramt an einer allgemeinbildenden Schule gegangen, sondern diese Leute haben BWL, Lehramt BBS, irgendwas Technisches (bspw. nach einer Ausbildung im technischen Bereich oder als Bauzeichnerin) usw.

    studiert.

    Um das klarzustellen: Ich wäre nicht unbedingt dafür, dass jede/r Lehramtsstudent/in vor dem Studium eine Ausbildung machen sollte, aber für die Lehrkräfte an beruflichen Schulen fände ich das auf jeden Fall ratsam.

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  • Dann lieber ein verpflichtendes FSJ für alle, nachdem die Zivis weggebrochen sind, ist eh ein Loch entstanden.

    Wie wäre es, wenn in den Berufen, in denen Zivis und FSJler als billige Arbeitskräfte missbraucht wurden, einfach mal ordentliches Personal eingestellt würde? Viele Branchen haben doch darauf gebaut, dass sie billige Arbeitskräfte bekamen. Ich finde es gut, dass diese Branchen Löcher stopfen müssen.

  • Sorry Humblebee, das war nur ein blöder Witz. Aber mein Herz schlägt aus Gründen für das lokale Handwerk und die haben so große Probleme mit Nachwuchs und wenn da Geld, Zeit und Herzblut in einen Azubi fließen, der dann "in den Westen geht", um dort mehr zu verdienen ist das wirklich problematisch für einen kleinen Betrieb. Ich wollte eben nachsehen, wie viele Lehrer jedes Jahr neu anfangen, aber hab keine Zahlen gefunden...

  • Wie wäre es, wenn in den Berufen, in denen Zivis und FSJler als billige Arbeitskräfte missbraucht wurden, einfach mal ordentliches Personal eingestellt würde? Viele Branchen haben doch darauf gebaut, dass sie billige Arbeitskräfte bekamen. Ich finde es gut, dass diese Branchen Löcher stopfen müssen.

    Ja, das ist sowieso immer gut. Trotzdem schadet es keinem, wenn er was Nachhaltiges tut, bevor er Bankkaufmann oder Autoverkäuferin wird.

  • Wie wäre es, wenn in den Berufen, in denen Zivis und FSJler als billige Arbeitskräfte missbraucht wurden, einfach mal ordentliches Personal eingestellt würde? Viele Branchen haben doch darauf gebaut, dass sie billige Arbeitskräfte bekamen. Ich finde es gut, dass diese Branchen Löcher stopfen müssen.

    Volle Zustimmung. Ist aber leichter, jungen Menschen ein FSJ im Krankenhaus/Altenheim/Kindergarten und Co. anzudrehen (was ihnen ja auch wirklich nützen kann), als die Menschen dort besser zu bezahlen.

    Abgesehen davon sollte man ein FSJ und Co. auch besser bezahlen, mit dem Mindestlohn mindestens und nicht mit 400€ oder so. Das ist eine Frechheit für Vollzeitarbeit. Mit ein Grund, warum viele kein FSJ machen, gerade Leute aus sozial schwachen Verhältnissen können es sich schlicht kaum leisten. Erfahrungen kann man auch anders sammeln, durch Nebenjobs im Studium (die immer mind. mit dem Mindestlohn vergütet werden) oder durch ein Jahr Arbeiten (auch für mindestens den Mindestlohn) im Supermarkt oder so. Da kommt viel mehr Geld in die Kasse und man macht auch was sinnvolles.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ja, das ist sowieso immer gut. Trotzdem schadet es keinem, wenn er was Nachhaltiges tut, bevor er Bankkaufmann oder Autoverkäuferin wird.

    Dann muss man diese Arbeit aber gut bezahlen. Warum soll sich ein 18jähriger ausbeuten lassen und für einen Bruchteil des Mindestlohns VZ arbeiten? Das machen nur die wirklich idealistischen oder die, die mit einem FSJ ihren Lebenslauf aufpolieren möchten/auf einen Studienplatz warten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Mit ein Grund, warum viele kein FSJ machen, gerade Leute aus sozial schwachen Verhältnissen können es sich schlicht kaum leisten.

    Ist das so? Du beziehst dich mit dieser Aussage vermutlich auf junge Leute, die vor Aufnahme eines Studiums kein FSJ machen wollen wegen der schlechten Bezahlung. Wobei ich da auch so einige kenne, die das trotzdem gemacht haben, um sich in dem Jahr zu orientieren oder schon mal Erfahrungen zu sammeln; die sind dann eben noch ein Jahr zuhause wohnen geblieben.

    Bei uns an den BBS gibt es aber jedes Schuljahr nicht wenige SuS, die nicht den Schulplatz bei uns antreten (oder im Laufe des Schuljahres wieder "gehen"), um ein FSJ zu machen. Deren Schulpflcht ruht dann für dieses Jahr; es sei denn natürlich, sie haben ihre Schulpflicht schon erfüllt. Allein aus meiner BFS-Klasse haben im Herbst zwei Schülerinnen ein FSJ begonnen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Dann muss man diese Arbeit aber gut bezahlen. Warum soll sich ein 18jähriger ausbeuten lassen und für einen Bruchteil des Mindestlohns VZ arbeiten? Das machen nur die wirklich idealistischen oder die, die mit einem FSJ ihren Lebenslauf aufpolieren möchten/auf einen Studienplatz warten.

    Ähm, der Sinn des FSJs ist es, Erfahrungen zu sammeln und zu helfen. Die Jugendlichen werden als Gruppe in Seminaren begleitet. Man ist keine ausgebildete Kraft und kann auch nicht als solche eingesetzt werden. Wenn man schnell viel Geld verdienen will, muss man sich ans Fließband stellen.


    Außerdem ging es hier um Pflichten. Wenn denn jemand verpflichtet werden sollte, vor Aufnahme einer Ausbildung /Studium etwas anderes zu machen, dann doch lieber ein Soziales/Ökologisches Jahr, finde ich.

  • beim FSJ muss muss man halt aufpassen, dass die FSJ'ler nicht nen voll bezahlten Arbeitsplatz ersetzen, sondern wirklich oben drauf gehen. Die dürften halt nicht auf den Betreuungsschlüsel in Kita oder Altenheimen angerechnet werden, sondern wirklich oben drauf gehen und zusätzliches Betreuungsangebot anbieten. Keine Ahnung, wie das geregelt ist, ich fürchte aber, dass es dort oft so knapp ist, dass die mitgerechnet werden.


    Für die Schüler, aus Hartz4 Familien ist die zu geringe Bezahlung übrigens oft gar nicht das Problem, sondern überhaupt die Bezahlung. Sobald das Kind was verdient wird den Kindern Hartz4 gekürzt. Das ist auch kontraproduktiv, wobei ich verstehe warum das so ist. Lösung wüsste ich dafür keine, wollte das Problem aber eben einwerfen.


    Was schön wäre, wäre wenn es einen Vorteil für FSJ und Ausbildung bei der Studienpkatzvergabe gäbe. Ähnlich wie bei den Medizin Studienplätzen.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ist das so? Du beziehst dich mit dieser Aussage vermutlich auf junge Leute, die vor Aufnahme eines Studiums kein FSJ machen wollen wegen der schlechten Bezahlung. Wobei ich da auch so einige kenne, die das trotzdem gemacht haben, um sich in dem Jahr zu orientieren oder schon mal Erfahrungen zu sammeln; die sind dann eben noch ein Jahr zuhause wohnen geblieben.

    Bei uns an den BBS gibt es aber jedes Schuljahr nicht wenige SuS, die nicht den Schulplatz bei uns antreten (oder im Laufe des Schuljahres wieder "gehen"), um ein FSJ zu machen. Deren Schulpflcht ruht dann für dieses Jahr; es sei denn natürlich, sie haben ihre Schulpflicht schon erfüllt. Allein aus meiner BFS-Klasse haben im Herbst zwei Schülerinnen ein FSJ begonnen.

    Stimmt, die Leute gibt es auch. Ich würde meinen SuS aber eher zu einem regulären VZ-Job in dem angestrebten Bereich raten, weil sie dann für ihre Arbeit auch vernünftig bezahlt werden. Außer natürlich, sie erhoffen sich durch das FSJ z. B. Vorteile bei der Bewerbung für einen Studienplatz.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ähm, der Sinn des FSJs ist es, Erfahrungen zu sammeln und zu helfen. Die Jugendlichen werden als Gruppe in Seminaren begleitet. Man ist keine ausgebildete Kraft und kann auch nicht als solche eingesetzt werden. Wenn man schnell viel Geld verdienen will, muss man sich ans Fließband stellen.


    Außerdem ging es hier um Pflichten. Wenn denn jemand verpflichtet werden sollte, vor Aufnahme einer Ausbildung /Studium etwas anderes zu machen, dann doch lieber ein Soziales/Ökologisches Jahr, finde ich.

    Auch eine nicht ausgebildete Arbeitskraft sollte den Mindestlohn bekommen.

    Man sollte niemanden dazu zwingen, für ein Appel und ein Ei zu arbeiten. Kann ja jeder gerne machen, der es sich leisten kann und möchte, wird aber genug geben, die wissen, was sie studieren möchten/welche Ausbildung sie machen möchten. Diesen Leuten dann ein Jahr und viel Geld (Opportunitätskosten) wegzunehmen, wäre nicht fair.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Was schön wäre, wäre wenn es einen Vorteil für FSJ und Ausbildung bei der Studienpkatzvergabe gäbe. Ähnlich wie bei den Medizin Studienplätzen.

    Klar, solange man auch durch seine Noten noch an Plätze kommen würde, wäre das okay. Ansonsten würde man junge Menschen indirekt dazu zwingen, für ein Jahr für so gut wie kein Geld zu arbeiten, weil sie sonst kaum Chancen auf einen Platz im Studium/in der Ausbildung haben.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Auch eine nicht ausgebildete Arbeitskraft sollte den Mindestlohn bekommen.

    Man sollte niemanden dazu zwingen, für ein Appel und ein Ei zu arbeiten. Kann ja jeder gerne machen, der es sich leisten kann und möchte, wird aber genug geben, die wissen, was sie studieren möchten/welche Ausbildung sie machen möchten. Diesen Leuten dann ein Jahr und viel Geld (Opportunitätskosten) wegzunehmen, wäre nicht fair.

    Ahso, aber eine komplette Ausbildung verpflichtend zu absolvieren wäre eine Option?

  • Ahso, aber eine komplette Ausbildung verpflichtend zu absolvieren wäre eine Option?

    Nein, da wäre ich auch dagegen. Man sollte niemanden dazu zwingen, irgendwas zu machen. Wer nach dem Abi weiß, was er studieren soll, sollte keine Zeit verschwenden müssen. Und ja, die Erfahrungen können auch sehr gut sein, aber ich hätte es als Verschwendung von Zeit angesehen, wenn man mich gezwungen hätte, erstmal was anderes zu machen. Ich sammele in und neben dem Studium schon sehr viele Erfahrungen und vermisse es nicht, keine Ausbildung/kein FSJ gemacht zu haben.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




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