• Hallo ihr alle,


    Montag hatte ich ein Kennenlerngespräch mit meinem zukünftigen Semniarleiter. Ich war sehr angenehm überrascht von diesem Gespräch. Morgen früh ist die Vereidigung, nächsten Dienstag geht es ab in die Schule.
    Ich freue mich drauf, hab natürlich irgendwie auch ein mulmiges Gefühl im Bauch.


    Was mir hier aufgefallen ist: Hier wird so viel geschimpft, so viele Probleme werden besprochen, so viel unhaltbare Situationen geschildert.... ehrlichgesagt, das baut einen Anfänger nicht gerade auf! Wenn ich an all die Dinge denke die ich hier so in den vergangenen Monaten mitgelesen habe, da stockt mir teilweise schon der Atem und man hat schon von vornherein keine Lust mehr da hinzugehen...
    Es ist mir aber schon klar, dass man hier eher schreibt wenn man ein Problem hat als wenn alles gut läuft.
    Deshalb meine Frage an alle: Mal ehrlich, gibts denn hier niemanden der trotz allem Stress irgendwo Freude hat, jemand, der auch positive Dinge zu berichten hat?


    Mir würde das auf jeden Fall unheimlich viel Mut machen


    Alles Liebe


    Jez

    Lernen
    ist herausfinden, was du bereits weißt.
    Handeln
    ist zeigen, dass du es weißt.
    Lehren
    ist andere wissen lassen, dass sie es genauso gut wissen wie du selbst.
    (Richard Bach, Illusionen)

  • Zitat

    Was mir hier aufgefallen ist: Hier wird so viel geschimpft, so viele Probleme werden besprochen, so viel unhaltbare Situationen geschildert.... ehrlichgesagt, das baut einen Anfänger nicht gerade auf!


    Ich empfehle dir einen Blick nach www.Referendar.de
    Danach wirst du dieses Forum als sehr ermutigend wahrnehmen...


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Aber, selbst-ver-ständ-lich!


    Heute habe ich mit einem Kurs (nur junge Männer, 25 Stück) darüber gesprochen, dass heute ja "Girls-Day" sei. War sehr erhellend ... :D


    Unterrichten, Umgang mit den Schülern, mit den Menschen macht Riesen-Spass!!! (Meistens ...)


    Gruß, Forsch

  • Liebe Jezabel76!


    Ich kann wohl verstehen, daß Du Dich entmutigt fühlst, daß hier so viele Leute Probleme im Referendariat haben, wahrscheinlich jeder in Bezug auf irgendeinen Bereich. Der eine hat Probleme mit den Fachleitern, der nächste fühlt sich an der Schule nicht wohl und wieder jemand anders muß Familie, Kinder und Referendariat unter einen Hut bringen, was auch nicht leicht ist.


    Um Dich zu beruhigen: ich habe, wie ich finde, wirklich Glück gehabt mit allem: Schule, Fachleiter, Kollegen...und mir macht es auch wirklich Spaß.


    Dennoch hatte ich auch schon (und ich bin noch nicht lange dabei) das eine oder andere frustrierende Erlebnis, habe mich allein gefühlt oder überfordert. Ich kann Dir versprechen: das wird Dir auch irgendwann mal so gehen, vielleicht nur kurz, vielleicht länger, aber das gehört irgendwie auch dazu. Und dann bist Du froh, wenn Du Dich hier mal ausheulen kannst.


    Ich kann mich Remus nur anschließen: auch wenn es den ein oder anderen Thread gibt, wo Leute wirklich große Probleme schildern (und ich finde es wunderbar, daß man hier ein "Forum" findet, wo man das auch tun kann), gibt es hier sooo viele Leute, die ihren Job ohne Zweifel mit vollem Enthusiasmus ausüben. Die Schattenseite gehört aber dazu. Und ich fände es sehr langweilig, wenn alle Leute ständig nur davon berichten würden, wie lange sie heute mit ihrem Fachleiter Kaffee getrunken haben und wieviel sie dabei gelernt haben.


    Hiermit mache ich Dir offziell Mut, warne aber davor, eine rosa Brille aufzusetzen. Referendariat ist leider kein Kindergeburtstag...das heißt aber nicht, daß es keinen Spaß macht!


    Ganz viel Spaß, laß Dich nicht unterkriegen!


    Dudelhuhn

  • Huhu nochmal,
    Mir is schon klar, dass das alles kein Kindergeburtstag wird....
    und toll ist es auch, dass es dieses Forum gibt, in dem man seinem Ärger auch mal Luft machen kann.
    Jeder wird seine eigenen Erfahrungen machen....




    Ganz liebe Grüße


    Jez, (total gespannt auf morgen ;-))

    Lernen
    ist herausfinden, was du bereits weißt.
    Handeln
    ist zeigen, dass du es weißt.
    Lehren
    ist andere wissen lassen, dass sie es genauso gut wissen wie du selbst.
    (Richard Bach, Illusionen)

  • Hi Jezabel,
    ich geh jeden Tag wieder gern hin! Auch wenn man abends nicht wie ein Maurer vorzeigen kann, was man geschafft hat ... Die Kinder geben einem schon sehr viel zurück. Lass dich nicht ängstigen! Es gibt durchaus auch sehr angenehme Begegnungen mit KollegInnen, mit Eltern und natürlich mit den SchülerInnen! Das ist die große Mehrheit aller Kontakte!
    Und wenn dann mal einer aus der Minderheit bei dir auftaucht, dann kannste dir das ja hier von der Seele schreiben, und dann gibt es sicher einen guten Rat oder auch mehrere.
    Ich wünsche dir einen guten Start!
    venti :)

  • Hi Du!
    Ich bin jetzt seit drei Monaten in der Schule (Grundschule) und ich muss sagen, es gefällt mir super und ich mir ist klarer als je zuvor, dass das mein absoluter Traumberuf ist. Auch wenn vieles noch im Argen liegt (in Sachen meiner Lehrerpersönlichkeit und auch im Unterrichten) lasse ich mir das durch nichts Vermiesen!


    Morgen habe ich einen Unterrichtsbesuch, meinen ersten, und obwohl ich kein gutes Gefühl habe, lasse ich mich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, denn ich sage mir: Wenn es Michele (absoluter Problemschüler) nicht schafft, mir den Beruf zu vermiesen, schafft das auch kein UB!


    Und man hat so viele kleine Erfolgserlebnisse zwischendurch. Ich hatte gedacht, dass mich die dritte Klasse hasst, weil ich in deren Stunden nur rummotze, aber heute kam ein Schüler der Klasse und fragte, ob ich am Dienstag Unterricht mache und als ich ja sagte, freute er sich richtig! So etwas baut tierisch auf! Oder wenn ein Erstklässler zu Dir gerannt kommt und dich umarmt. Oder die Kinder dich vorm Lehrerzimmer abholen. Oder du mit den Kindern auf die Wiese gehst und ALLE Jungen auf einmal Pipi müssen und dazu nicht in den Wald wollen, sondern vor allen in den Bach pinkeln. Und das dann beim freien Schreiben natürlich auch aufschreiben müssen "Ich habe heute in den Bach gepisst...". So etwas gibt dir die absolute Motivation!


    Auch die Kollegen finde ich mittlerweile nett! Das hat seine Zeit gebraucht, sie müssen sich auch an dich gewöhnen, aber mittlerweile geben sie mir sogar Unterrichtsmaterialien!


    Also, lass dich nicht verunsichern, lass dir Zeit, dich einzuleben und dann wird das schon!


    Liebe Grüße
    Elaine

  • Ach ja, und zum Thema "Stress". Ich find, es gibt positiven und negativen Stress. Wenn ich viel zu tun habe und das, was ich tun muss, hasse, dann bin ich wirklich gestresst und es geht mir schlecht!


    Aber wenn ich etwas gerne mache, dann kann das auch ruhig länger dauern (wie z.B. Unterrichtsbesuche vorbereiten). Man muss da schon unterscheiden, finde ich!


    Lg
    Elaine

  • Zitat

    Elaine schrieb am 28.04.2005 21:34:
    Aber wenn ich etwas gerne mache, dann kann das auch ruhig länger dauern (wie z.B. Unterrichtsbesuche vorbereiten).


    Du schreibst gern Vorbereitungen für Unterrichtsbesuche?

  • Nein, natürlich nicht :)! Aber das allgemeine Planen von Stunden, was ja anfangs richtig zeitintensiv sein kann (wenn man es ausführlich macht) z.B. Klar, ich könnte mir spannendere Sachen vorstellen und auch tausend Sachen, die ich lieber machen würde, aber ich finde es jetzt auch nicht schlimm. Ach, weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll, aber egal, ging ja nur um die Stressache und ich bin mir sicher, ihr versteht mich schon ;)!

  • Zitat

    das_kaddl schrieb am 28.04.2005 21:37:
    Du schreibst gern Vorbereitungen für Unterrichtsbesuche?


    Jetzt muss ich mich wohl outen. Ich schreibe ganz gerne Entwürfe...

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

  • liebe jezabel,


    lass dich nicht entmutigen! ich denke, dass man sich einfach häufiger luft machen muss oder rat suchen möchte, wenn etwas schief gelaufen ist etc.
    positive erlebnisse wird es en masse geben (sonst würde ich die zwei jahre auch nicht durchhalten. ) aber darüber wird wahrscheinlich nicht so häufig in diesem forum geschrieben.


    ich hoffe, die nächsten jahre werden dich in irgendeiner weise ermutigen, erfreuen und durchhalten lassen.


    alles gute für den start,
    schrumpeldei

  • Und ich korrigiere gerne :D .


    Da mein Referendariat nun "schon" 7 Jahre zurück liegt und ich befürchte, dass sich in den letzten Jahren einiges verschlechtert hat, ist meine Rückschau vielleicht nicht super hilfreich, aber wenn ich überlege, was man uns vorm Beginn des Referendariats alles erzählt hat ...
    Unter anderem, dass die Hälfte alller Beziehungen "automatisch" kaputt geht. Deswegen haben wir kurz vorher geheiratet :D . Dass man keine Zeit für gar nichts mehr hat und alles sowieso ganz schrecklich ist.
    Vielleicht hatte ich relativ viel Glück - naja, mein Englischfachleiter war eine cholerische Niete und mein Geschichtsfachleiter ist leider bald verstorben. Dafür mussten wir alle weniger U-Besuche abliefern als vorgesehen, meine Seminare fanden plötzlich in meiner Heimatstadt statt (nicht im 50 km entfernten Seminarort) und auch ansonsten war es ganz okay. Ich habe mich auch im Reffirat engagiert, was zwar auch Zeit kostete, aber sich wirklich gelohnt hat!!!
    Der mit Abstand beschissenste Tag im Referendariat war mein Prüfungstag ... echt schade ...

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