Hilfe - bin völlig überfordert: Versorgung mit Unterrichtsstoff - Präsenzschüler / Quarantäneschüler / kranke Schüler

  • Gut, dass du für dich erste Lösungen gefunden hast. Ich drücke dir die Daumen, dass das dann auch erste Entlastung bringen kann, die dir die Kraft gibt, das weiter auszubauen für dich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Heute waren es seit ca. 6:30 Uhr bereits 58 Chatnachrichten, Mails und Co. 😵

    Das ist echt krass und ich finde, das solltest du guten Gewissens den Eltern mitteilen.


    Danke, dass du dir so eine Mühe gibst mit den 5ern. Das ist wirklich über dem Durchschnitt.

  • Fast 60 Chatnachrichten sind viel zu viel, auch 10 würden schon das normale Maß übersteigen. Bitte sprich noch einmal mit der Klasse darüber, dass das so nicht geht. Wahrscheinlich könnten sich die Kinder viele Fragen durch Überlegen selbst beantworten.


    Vielleicht kannst du auch mit ihnen vereinbaren, dass Fragen immer erst im Klassenchat gestellt werden, sodass sich die Schüler:innen gegenseitig helfen. Falls es nicht zu viel Aufwand für dich ist, könntest du eventuell den Klassenchat immer mal "überfliegen" und den Kindern sagen, dass zielführende Hilfen bei der Notengebung in den Kopfnoten (soziales Verhalten) berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil wäre für dich, dass du so bemerkst, wenn bei einem Thema die ganze Klasse "auf dem Schlauch steht".


    Das ist natürlich nur eine Idee aus der Ferne, welche in meinen Klassen eventuell funktionieren würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Mantik () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • In fast all meinen Klassen fehlen Kinder durch Quarantäne - unverschuldet und gesund - also schicke ich Ihnen Aufgaben. Viele machen die Aufgaben nicht, kommen also mit großen Defiziten zurück in den Unterricht. Dazu bekomme ich ständig Nachrichten mit Fragen zum Stoff, fertigen Aufgaben.

    Das mache ich nicht mehr. Die sollen ihre Klassenkameraden fragen.

  • - In fast all meinen Klassen fehlen Kinder durch Quarantäne - unverschuldet und gesund - also schicke ich Ihnen Aufgaben.

    Meines Wissens sind Kinder immer unverschuldet krank, sei es mit einem grippalen Infekt oder infiziert mit einem hochansteckenden Virus.

  • "Hilfe - bin völlig überfordert: Versorgung mit Unterrichtsstoff - Präsenzschüler / Quarantäneschüler / kranke Schüler"

    Gute Botschaft - falscher Adressat, wäre die Antwort meines Kommunikationstrainers gewesen. In so einer Situation wäre wirklich angezeigt, dem Arbeitgeber zunächst einmal genau diese Botschaft zukommen zu lassen. Das Ganze nennt man dann Überlastungsanzeige. Diese muss zwar individuell erfolgen, jedoch ist es sinnvoll, wenn man nicht die Einzige ist, sondern sich viele KuKs hieran beteiligen.

    Der nächste Schritt ist sich auf jeden Fall abzugrenzen. Dazu gehört ein striktes Zeitmanagement und eine zeitliche Abgrenzung, bis zu welcher Uhrzeit man Mails überhaupt zur Kenntnis nimmt. Auch eine persönliche Arbeitszeitkontrolle ist erforderlich. Setze Dir eine maximale Arbeitszeit. Die darf Corona geschuldet auch zwei oder drei Stunden höher liegen als die rein rechnerische Arbeitszeit. Aber danach ist verdammt nochmal Schluss. Ansonsten betreibst Du Raubbau mit Deiner Gesundheit.

    Ach ja Gesundheit. Jeder Leistungssportler unterwirft sich einer regelmäßigen gesundheitlichen Kontrolle. Das sollte man in solch einer Belastungssituation auch als Lehrer tun. Besorg Dir einen Termin beim Facharzt für Psychiatrie. Dauert eh lang genug, bevor man da einen Termin bekommt. Und dann lass Dich durch checken, berichte dass Du Angst vor Burnout hast. Ein guter Arzt wird dann abchecken ob schon eine Erkrankung besteht oder eine solche droht und Dir entsprechende Maßnahmen empfehlen. Es macht manchmal z.b. auch Sinn eine Reha vorbeugend anzutreten und nicht den Zusammenbruch abzuwarten. Folge auf jeden Fall den ärztlichen Ratschlägen.

    Organisiere Dich. Egal welchem Lehrerverband oder Gewerkschaft du Beitritts. Suche Gleichgesinnte. Trefft Euch und tauscht Euch aus. Frei laufende Lehrer sind häufig Einzelkämpfer, die im eigenen Saft kochen. Das tut auf Dauer nicht gut. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz des Dienstherrn lässt zu wünschen übrig. Da rettet uns kein höheres Wesen, das müssen wir schon selber tun

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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