PKV oder doch lieber GKV

  • Ich weiß, was du meinst, ja. Aber ich weiß nicht, ob es grundlegend Sinn macht, den BEP zu betrachten. Es nützt mir ja nichts, zu wissen, ab welchem Zeitpunkt ich pro Monat dann Gewinn machen würde, weil sich die Frage nicht stellt, da man eh nicht mehr in die GKV wechseln kann. Es macht eher Sinn, zu berechnen, was man ein Leben lang zahlt, und das hast du zuvor schon gezeigt.

    Wir müssen aber beachten, dass wir die 330k nicht einfach auf durchschnittlich 40 Beitragsjahre gleichmäßig verteile können. Das hat zur Folge, dass man eben nicht jedes Jahr das Gleiche einzahlen könnte. Man müsste anfangs ein Vielfaches einzahlen, um die geringeren Einzahlungen im Alter zu realtivieren. Man wird in jungen Jahren aber nicht diese Summen aufbringen können. Das heißt, dass wir eine ganze Zeit lang einen geringeren Beitrag zinsesverzinsen, was die Summe am Ende schmälert. Deswegen geht die Rechnung nur bedingt auf, m.M.n. Natürlich hat man in jungen Jahren einen Vorteil bei der PKV, aufgrund des hohen Beitrages wird sich dieser Vorteil gegenüber Gleichaltrigen aber bei dir wie bei mir schmälern. Du hast zudem auch nicht die Beiträge im Alter betrachtet. Aber es würde auch zu weit führen, alle Faktoren einzubringen. Zumal einfach viele Variablen nur sehr, sehr schwammige Vermutung wären.


    Betracht man ganz trocken die Rechnung, macht es Sinn, auch wegen der vergleichsweise höheren Pension. Es ist im Endeffekt egal, ob ich als Tarifangestellter für meine Rente ansparen muss, oder als Beamter für die PKV. Voraussetzung ist, dass die Pension in ihrer Höhe halbwegs planbar bleibt...

  • Ja, es gibt Ärztinnen und Ärzte, die komplette Arschlöcher sind und die GKV-Versicherte nicht besonders gut behandeln- so sie diese überhaupt behandeln (dürfen). Aber es gibt nicht grundlos Ärztinnen und Ärzte mit Kassenzulassung, deren täglich Brot GKV-Versicherte sind und die diese auch mehrheitlich anständig behandeln.

    Sichtwechsel: Praxen müssen ihre Kosten in erster Linie aus den PK-Versicherten bestreiten. Für Kassenpatient*innen gibt's feste Beträge und wer im Quartal 5 mal zum Arzt muss, wird gratis behandelt.


    Das System ist ziemlich gestört, aber dass Ärzt*innen das doppelte Abrechnen, wenn sie können, kann man ihnen nicht vorwerfen.

  • Hinsichtlich Tarifwahl: Es war schon eher ein besserer Tarif, irgendwo zwischen VW Passat Highline und Mercedes E-Klasse.

    Ich bin selten beim Arzt und kriege viele Beiträge wieder. Wenn ich dann aber mal was habe, solls auch nicht nur ne Gaffatape und WD40 Versicherung sein:D

    Durch den besseren Tarif besteht dann die Auswahl zwischen Gaffa und Isoband ;) :D


  • Auf alle Fälle hast du das Zeug zum Beamten :sterne::ohh::D

  • MaSekPhy , was rechnest du da eigentlich alles? Den Anteil, den du an die PKV zahlen würdest, ist doch deutlich niedriger, als der komplette Satz an die GKV? Und ob du Kinder haben und wie alt du wirst... Ja mei, 47,5% der Männer erkranken an Krebs. 38,5% aller Ehen werden geschieden. Nur so, wenn du schon alle Eventualitäten einrechnen willst, dann mach's besser ganz genau, weil alles, was passieren könnte, müsste theoretisch deine Entscheidung beeinflussen:zahnluecke:

  • Gehen wir davon aus, dass das Einkommen bezogen auf die Kaufkraft konstant bleibt.

    Die letzten Jahrzehnte haben diese Annahme nicht bestätigt und ich gehe auch in Zukunft davon aus, dass sie weiter sinken wird mit den lächerlichen Lohnsteigerungsraten unterhalb der Inflation.


    Ich habe durch die PKV bislang nur Nachteile erfahren. Mit (häufig kranken) Kindern kann man ein Sekretariat beschäftigen, das sich um die Abrechnung kümmert. Wenn irgendwas von der PKV oder der Beihilfe nicht bezahlt wird, bleibt man auf den Kosten sitzen. Das kotzt mich am meisten an. In der GKV hat immer alles funktioniert, man musste sich um nichts kümmern. Karte hinlegen, alles paletti. Die einzige, die was von der privaten Versicherei hat, ist die Praxis.

    Das ist wohl wahr, wenn die GKV nicht so verdammt teuer wäre, würde ich sofort wechseln. Die Rennerei und der Verwaltungsaufwand, wenn man den spaß für 4 Personen macht ist wirklich unfassbar aufwendig und macht keinen Spaß.


    Doch, den Kaufkraftverlust habe ich berücksichtigt, irgendwo stehts auch, aber ich bin zu faul, es rauszusuchen :p

    Wird die Besoldung an die Inflation angepasst - selbst wenn sie 1/1 angepasst wird -, so würde sich bei 3% p.a. für die PKV die Differenz trotzdem nicht schließen.

    Selbst wenn die Beträge jedes Jahr um 3% steigen würden, dann passt deine Rechnung trotzdem nicht. Die Beträge zur GKV sind auch nicht statisch sondern die Bemessungsgrenze steigt auch immer weiter. Bis die PKV den heutigen Preis der GVK eingeholt hätte, würden wenigstens 25 Jahre vergehen. Weiterhin zahlst du Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung, die du überhaupt nicht brauchst als Beamter.


    Ich würde das mir nochmal genau durchrechnen.

  • MaSekPhy , was rechnest du da eigentlich alles? Den Anteil, den du an die PKV zahlen würdest, ist doch deutlich niedriger, als der komplette Satz an die GKV? Und ob du Kinder haben und wie alt du wirst... Ja mei, 47,5% der Männer erkranken an Krebs. 38,5% aller Ehen werden geschieden. Nur so, wenn du schon alle Eventualitäten einrechnen willst, dann mach's besser ganz genau, weil alles, was passieren könnte, müsste theoretisch deine Entscheidung beeinflussen:zahnluecke:

    Nein, karuna, das ist der springende Punkt - eventuell ist das eben nicht so. Und genau das versuche ich (mehr oder weniger sicher) herauszufinden.


    Wenn ich mit einem realistischen Beitrag von 340,00€ pro Monat starte und beachte dabei, dass die PKV-Beitrage p.a. (somit natürlich auch pro Monat) um 3% steigen, dann würde ich mit 67 Jahren einen Beitrag i.H.v. 1.142,365 Euro zahlen. (nach Abzug der 50% Beihilfe).


    Der aktuelle Höchstbetrag der GKV ist aktuell, glaube ich, zwischen 700 und 800 Euro. Ja, das ist weniger. Noch.

    Es ist davon auszugehen, dass die Beitragsbemessungsgrenze der GKV ebenfalls um ca. 3% p.a. steigt und demnach auch der monatliche Höchstbetrag zur GKV für mich, sofern (!) ich als Beamter in die freiwillige GKV wechseln würde.


    Jetzt sind aber folgende Dinge, die zwar bloße Vermutung sind, gemessen an der Vergangenheit aber durchaus real und plausibel sind, zu beachten:

    • das Bruttogehalt der letzten Stufe von A13 liegt aktuell ca. 200€ (monatlich) über der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze. Da Löhne in aller Regel immer als letztes wachsen und vor allen Dingen nicht so stark wie die Inflation, ist davon auszugehen, dass die Beitragsbemessungsgrenze der GKV schneller steigen wird als die Bruttobesoldung in A13. Das würde bedeuten, dass ich mit A13 überhaupt nicht mehr in die Lage käme, den Höchstbeitrag zahlen zu müssen. Sondern eben nur jedweden Prozentsatz auf mein Gehalt bzw. meine Besoldung.
    • ich habe dir eben einen Beitrag i.H.v 1.140€/M. für die PKV genannt. Meine Bruttobesoldung müsste bei 7.354,83€ liegen (zum Vergleich: A13, letzte Stufe, aktuell 5.002€), um einen GKV-Beitrag zu zahlen, der mindestens so viel wie die GKV kostet. Liegt mein Bruttogehalt unter diesen 7,35k und der Prozentsatz der GKV bleibt gleich, so wäre ich günstiger als bei der GKV. Natürlich gilt das für den Zeitpunkt des 67. Lebensjahres (und noch rund 15 Jahre darunter, kannst du ausrechnen).
    • Dieses Vorgehen macht wenig Sinn. Es besteht trotzdem die Gefahr, dass ich hohe Beiträge zahlen müsste.
    • Folglich bliebe die Möglichkeit, die Verbeamtung abzulehnen und als Tarifangestellter zu arbeiten. Hier zahle ich die Hälfte des Höchstbetrages, im schlimmsten Falle. D.h., damit ich hier auf die gleichen Kosten wie bei der PKV komme, müssten meine rund 50%, die ich zahle, 1.140€ betrage. Das jedoch würde bedeuten, dass der GKV-Höchstbetrag mittlerweile auf 2.280€ angewachsen sein müsste. Ich bin kein Volkswirtschaftler und auch kein praktisch ausgebildeter Finanzmathematiker mit Analysefähigkeiten des Marktes, aber ich denke, bevor das passiert, würde das System zusammenbrechen.
    • Die zweite, sinnvolle Alternative: in die PKV und, sollte der Beitrag zu hoch ausfallen, kann ich in den Basistarif wechseln. Da ich als PKV´ler beihilfeberechtigt bin, müsste ich auch hier nur die Hälfte des höchstmöglichen Beitrages der GKV zahlen.


    Ich hoffe, meine Gedanken und Rechnungen sind nun nachvollziehbarer.

  • Warum macht meine Rechnung keinen Sinn? Ich vertrete doch den Standpunkt, dass, selbst wenn die Besoldung die Inflation komplett bereinigen würde, dies dann 0/0 aufgeht, da die PKV ihre Beiträge definitiv an die Inflation anpasst. Folglich hat man die gleiche Differenz wie ohne Inflation, nur mit anderen Zahlenbasen.


    Warum sollte ich sonstige sozialversicherungspflichtige Beiträge zahlen müssen? Das macht und würde keinen Sinn ergeben. GKV-Beitrag ist nicht an die anderen SoziV-Beiträge gekoppelt! Das Zahlen jeder dieser einzelnen Beiträge ist zwar ein notwendiges Kriterium für die erfüllte Definition von "sozialversicherungspflichtigem Arbeitsverhältnis", aber das Zahlen eines GKV-Beitrages ist eben kein hinreichendes Kriterium für das Vorhandensein der anderen Beiträge zur Sozialversicherung.

  • Puh, da haben einige von euch ja wirklich schlechte Erfahrungen mit der Behandlung als Kassenpatientin gemacht :( . Ich muss sagen, ich habe bisher keine großartigen Vorteile bei Ärzt*innen dadurch bemerkt, dass ich Privatpatientin bin. Weder wurde ich bei der Terminvergabe bevorzugt behandelt (bei meinem Gynäkologen muss ich manchmal zwei,aber auch mal sechs Wochen auf einen Termin warten, beim Hautarzt waren es einmal fünf Wochen und bei einem Orthopäden sogar mal fast drei Monate), noch kenne ich Arztpraxen, wo es spezielle Wartezimmer für Privatpatient*innen gibt (alle Praxen, in denen ich bisher war, verfügen lediglich über ein einziges Wartezimmer). Auch bin ich noch nie in einer Arztpraxis eher drangekommen als andere Patient*innen, die erst nach mir ins Wartezimmer kamen (es sei denn, ich musste gar nicht zur Ärztin/zum Arzt ins Behandlungszimmer, sondern z. B. nur zur Blutabnahme).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kann sogar von dem Gegenteil berichten, unsere Krankenkasse arbeitet mit diverse Praxen und OP-Zentren zusammen, wo man als Mitglied genau dieser GKV dann bevorzugt behandelt wird und nur so schnell zu Terminen kommt. Wenn ich also wirklich eilig einen brauche rufe ich die KK an und habe in der Regel innerhalb von einer Woche einen Termin.


    Als PKV-Patient hatte ich so etwas alles nicht und bin auch bei keinem der Ärzte anders behandelt worden als in der GKV (war ja zwischenzeitlich in der PKV) außer beim Zahnarzt, wo ich dann noch einmal zur Prophylaxe/Zahnreinigung kommen sollte (hatte ich einmal in meinem Leben und hat mir genau gar nichts gebracht).

  • [...] noch kenne ich Arztpraxen, wo es spezielle Wartezimmer für Privatpatient*innen gibt (alle Praxen, in denen ich bisher war, verfügen lediglich über ein einziges Wartezimmer). [...]

    Das Privat-Wartezimmer meines Hausarztes ist der EKG-Raum. Da sitzt man dann auf der Liege und muss aber genauso lange warten.

  • MaSekPhy: Meinst du denn irgendein Kollege zahlt so hohe Beiträge? Kenne niemanden. Meine Beiträge sind auch nie so viel gestiegen wie du da rechnest. Sind wir denn alle doof?

    Der Sinn meines Posts besteht darin, dass ich genau das erfahren wollte, wie viel ihr zahlt. Und viele, auch du, haben darauf auch eine Antwort gegeben.

    Viele haben zeitgleich aber auch erwähnt, dass ihre Beitragsentwicklung eben diesen 3% p.a. entspricht. Es kommt hierbei eben auf den Beitrag an, mit dem du startest.

    Wenn jemand mit einem Beitrag von 140€ startet, und es existiert ein Zuwachs von 3%, dann ist der Beitrag nach 40 Jahren bei 456€ monatlich. Wenn ich dann davon ausgehe, dass viele von euch seit 20 - 30 privat krankenversichert sind, sind das Beiträge zwischen 252 und 339 Euro. Und das trifft auf viele von euch zu.

    Startet man mit 340€,so liegt er nach 40 Jahren bei 1.109€. Nach 20 bei 614, nach 30 bei 825.


    Wie du siehst, hat das nichts mit dumm zu tun oder etwas in Frage zu stellen. Ich wollte hier lediglich eine Bestätigung oder Verneinung hören, ob die 3% p.a. hinkommen. Und das tun sie. Dass bei mir die Beiträge so hoch sind, liegt daran, dass ich mit einem Beitrag starte, den ihr erst nach 30 Jahren erreicht habt.


    Ich verstehe also leider nicht das Problem oder warum sich manche dann jetzt vor den Kopf gestoßen fühlen?

  • Das Privat-Wartezimmer meines Hausarztes ist der EKG-Raum. Da sitzt man dann auf der Liege und muss aber genauso lange warten.

    Das hatte ich vor etlichen Jahren mal in einer HNO-Praxis. Da saß ich über eine halbe Stunde in einem winzigen Zimmerchen mit Schiebetür und lediglich einer Liege, das im Souterrain eines Altbaus lag. Bevor ich in dieses Zimmerchen verfrachtet wurde, hatte ich schon fast eine Stunde im Wartezimmer gesessen. Ich hatte mehrmals den Drang oben am Empfang nachzufragen, ob man mich vielleicht vergessen hätte...

    Da bin ich dann nicht mehr hingegangen, zumal die HNO-Ärztin sehr unfreundlich war ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und demnach finde ich persönlich, dass ich mir da vorher genügend Gedanken machen sollte. Auch wenn ihr das für übertrieben haltet. Es macht aber eben einen Unterschied, ob ich 456 Euro oder 1.109 Euro zahle. Das ist das 2,5-fache. Da diese Entwicklung dann bei mir so extrem ist, sind für meine Situation dann finanziell eventuell Dinge rentabler, die bei euch finanziell zu einem Minusgeschäft führen. Und eine so wichtige Entscheidung, die nachhaltigen Charakter hat, kann ich nicht einfach schnell zwischendurch treffen.

  • DAs wird hier oft angezweifelt, dass Beiträge so hoch sind. Wie gesagt, meine Anwartschaft liegt aktuell bei 30 Euro ca. monatlich und mein Beitrag 2013 für "nur" 30% PKV lag bereits bei fast 200 Euro.

    Eben. Das bedeutet, dein eigentlicher Beitrag ist 666,67€. Da du nur 30% zahlst, dann eben 200. Bei 50% wären es eben 333€. Und das, deinem Profil nach zu urteilen, damals mit Anfang/Mitte 30. Das sind Beiträge, die zahlen hier manche mit Ü60 nicht oder gerade so. Klar, dass dann Missverständnis auftritt. Dann fehlt hier eben der entsprechende Durchblick bei vielen, ohne das böse und wertend zu meinen, weshalb manche eben so hohe Beiträge haben. Höhere Basis und exponentielles Wachstum sind hier kein guter Freund.

Werbung