Chancen Einstellung Vorbereitungsdienst Hessen, Thüringen, BaWü

  • Hallo zusammen,

    mich würde interessieren, ob ihr Erfahrungen habt, wie die Einstellungschancen in den Vorbereitungsdienst an Gymnasien in Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg stehen. Ich mache momentan mein erstes Staatsexamen in Hessen und werde mich in den oben genannten Bundesländern bewerben, da ich keine Lust habe länger auf einen Platz zu warten. Zu mir: Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Französisch und Politik und Wirtschaft (bzw. Sozialkunde oder Politikwissenschaften in den anderen Bundesländern). Note des 1. Staatsexamens wird wohl zwischen 1,8 und 2,1 liegen.

    Danke schon mal für eure konstruktiven Beiträge:victory:

  • BW bildet im Ref alle aus, die den entsprechenden Abschluss vorweisen können und das erweiterte Führungszeugnis ohne Einträge vorweisen können. Noten spielen dafür keine Rolle.


    Nachdem sich so etwas ziemlich leicht googlen lässt : Google ist dein Freund. Eigene Recherche schadet auch nach dem Studium nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL Danke für deine Antwort. Baden-Württemberg habe ich nur mehr oder weniger willkürlich in den Thread mitaufgenommen. Da die Bewerbungsfrist bereits am 15. Juni endet (vermutlich habe ich zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Zeugnis) und der Einstellungstermin erst im Januar ist, spielt BaWü für mich nur eine nachrangige Rolle. Deswegen habe ich dazu auch noch nicht die Weiten des Internets durchforstet. Wie die Chancen in Hessen und Thüringen stehen, ist meine zentrale Frage.

  • In Bayern erhält man das Zeugnis auch erst etwa 2-3 Monate vor Refbeginn. Das kann man dann einfach nachreichen. Wird in BaWü bestimmt auch so sein.

    Ich würde einfach mal bei den zuständigen Stellen anrufen.

  • Ja kann man nachreichen. Das ist kein Problem. Aber der Einstellungstermin in BaWü ist eben erst im Januar. In Thüringen und Hessen bereits im November, weswegen die zwei Länder meine favorisierten Lösungen wären.

  • Laut Google gibt es in Thüringen eine regelmäßig neu berechnete Anzahl an Höchstzahlen zugelassener Referendare für bestimmte Fächer. Im Mai 2022 war keines deiner Fächer begrenzt. Aber das ist whsl immer anders - je nach Bedarf(?).


    https://bildung.thueringen.de/…2022/Amtsblatt_2_2022.pdf

  • In Hessen scheint es auch wie in BaWü zu sein, dass alle ausgebildet werden.


    Mal ernsthaft: das Ganze hat mich jetzt keine 3 Minuten Zeit gekostet, das alles selbst nachzusehen.

  • ich weiß, dass es für Hessen ein Ranglistenverfahren gibt. Es werden nur keine Ausbildungshöchstzahlen veröffentlicht. Im Bewerbungsverfahren werden 50 Prozent nach NC, 35 nach Wartezeit und 15 nach besonderer Härte ausgewählt. Würde gerne wissen, woher du die Info hast, dass jeder einen Platz bekommt. Dann scheine ich nämlich einfach schlecht recherchiert zu haben...

  • und bezogen auf Thüringen verstehe ich es nicht ganz. Das Gymnasium ist ja auf 55 Ausbildungsplätze begrenzt. Allerdings heißt es im nächsten Satz, dass die Zulassung in allen Fächern erfolgt (mit einigen Ausnahmen). Beziehe mich hier auf den Link von xwaldemarx . Über die Amtsblätter in Thüringen bin ich nämlich auch schon gestolpert. Was ist denn für mich entscheidend, die Ausbildungshöchstzahlen fürs Gymnasium oder die Fachhöchstzahlen? Werden insgesamt fächerübergreifend nur 55 Refplätze für das Gymnasium in Thüringen angeboten oder wie muss ich das verstehen?

  • Ruf doch einfach bei den Kultusministerien an.

  • Wenn sich in Hessen Gym nicht elementar etwas geändert hat, gibt es je nach Fach enge Grenzen. Man benötigte zu meiner Zeit (vor ca 10 Jahren) einen Platz im Studienseminar mit beiden Fächern und das konnte tw dauern. Mit der Kombination Geschi/Deutsch z.B. benötigte man einen 1,2er Schnitt, um halbwegs direkt nach dem Studium das Ref zu machen. Die anderen mussten tw Jahre warten.

    Auch ist die Transparenz bei Hessens Platzvergabe nicht wirklich gegeben (gewesen?). Es gab keinen Referenzrahmen, man wusste nur vom Hörensagen des Vorjahres, wie hoch etwa der NC war. Ich hoffe, dass sich das geändert hat.

    Die Kombi Französisch/PoWi Gym ist aktuell leider nicht so begehrt, zumindest in meinem Umkreis.

  • Ja, das ist leider auch mein Eindruck, den ich von der Refvergabe in Hessen habe. Tatsächlich sehr intransparent und dass Französisch/PoWi in Hessen nicht unbedingt gesucht ist, ist mir auch bewusst. Daher schaue ich mich ja nach Alternativen um... Möchte echt nur ungern warten.

  • Französisch /Politik sind ja auch nach dem Ref am Gymnasium nicht unbedingt Fächer, bei denen man besonders leicht eine Stelle bekommen würde (Politik gilt in BW für Gym als komplett überlaufen). Hast du insofern auch schon einmal ins Auge gefasst, das Ref direkt für Sek. I-Lehramt zu machen - wo z. B.in BW Französisch als Mangelfach gilt - um nach dem Ref (ohne weitere Ausbildung und Prüfungen) direkt in der Sek. I eine Stelle zu finden?

    Wir haben aktuell zwei Anwärter an der Schule, die eigentlich mal für gymnasiales Lehramt studiert haben, angesichts der Einstellungschancen für ihre Fächer aber lieber direkt in die Sek. I sind im Ref (wo man sie danach mit Kusshand nehmen wird, weil ihre Fächer bei uns gesucht sind), sowie eine Kollegin, die nach dem Ref am Gymnasium dort ebenfalls nicht eingestellt wurde (trotz Noten besser als 1,5 in beiden Staatsexamina) und erst noch 1 Jahr lang nachqualifiziert wurde für die Sek. I samt Seminartag, Unterrichtsbesuchen, Prüfungen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Autofill mag "daß"

  • Hier für Hessen aus 2018 - leider ohne Notengrenzen.




    Es gab keinen Referenzrahmen, man wusste nur vom Hörensagen des Vorjahres, wie hoch etwa der NC war.

    Da hier alle Fächerverbindungen zugelassen sind, wäre es auch extrem aufwendig, für alle möglichen Fächerverbindungen einen NC anzugeben. Weiß auch nicht genau, wie das heute läuft.

  • mjisw Danke für die Datei. Die bringt macht mich wenigstens ein kleines Stück schlauer.


    CDL Habe ich auch schon drüber nachgedacht, möchte allerdings ganz gerne ans Gymnasium. Meine alternative Lösung, um meinen Listenplatz nach am besten nach sehr gutem 2. Staatsexamen noch weiter zu verbessern, ist es mich als Bundesprogrammlehrkraft zu bewerben und so an einer Deutschen Auslandsschule für eine begrenzte Zeit zu arbeiten. Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

  • Noch mein Standardtipp - wirf auch mal einen Blick in die beruflichen Schulen 😉 Auch dort werden allgemeinbildende Fächer gebraucht und eventuell sind die entsprechenden Stellen weniger hart umkämpft als an Gymnasien.

  • Noch mein Standardtipp - wirf auch mal einen Blick in die beruflichen Schulen 😉 Auch dort werden allgemeinbildende Fächer gebraucht und eventuell sind die entsprechenden Stellen weniger hart umkämpft als an Gymnasien.

    Prinzipiell stimme ich dir zu, bin mir aber nicht sicher, ob das Fach Französisch an beruflichen Schulen sehr gesucht ist. Ich glaube, ich schrieb es hier schonmal: In NDS wird an vielen BBS nur im Bereich des beruflichen Gymnasiums eine zweite Fremdsprache unterrichtet und diese Fremdsprache ist vielfach - so auch an meiner Schule - Spanisch und eher selten Französisch oder Niederländisch.

    Das mag aber insbesondere in BW wegen der Nähe zur Frankreich anders aussehen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kenne Französisch an Berufsschulen auch nur am BG oder eben im schulischen Bildungsgang für Fremdsprachenkorrespondenz (der aber natürlich nicht überall angeboten wird). Auch war Spanisch deutlich beliebter bei den SuS.

  • Grundlegend muss man hier in BW Berufsschulen und berufliche Gymnasien getrennt betrachten, da sie nicht unter einem Dach firmieren im Regelfall. An den beruflichen Gymnasien kann man bereits das Ref direkt machen nach dem Studium, dort wird natürlich im Hinblick auf das Abitur u.a. Französisch als mögliche zweite Fremdsprache benötigt. Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass der Überschuss an Lehrkräften für gymnasiales Lehramt, die bereits am allgemeinbildenden Gymnasium nicht untergekommen sind auch dort auf die Stellen drängt. Komplett überlaufene Fächer im einen Bereich sind insofern an der Schwesternschulart kein absolutes Mangelfach. An den Berufsschulen selbst besteht ein deutlich höherer Lehrermangel auch in allgemeinbildenden Schulfächern, Französisch wird dort aber schlichtweg nicht benötigt im Regelfall.


    CDL Habe ich auch schon drüber nachgedacht, möchte allerdings ganz gerne ans Gymnasium. Meine alternative Lösung, um meinen Listenplatz nach am besten nach sehr gutem 2. Staatsexamen noch weiter zu verbessern, ist es mich als Bundesprogrammlehrkraft zu bewerben und so an einer Deutschen Auslandsschule für eine begrenzte Zeit zu arbeiten. Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

    Selbst mit einem 2.Staatsexamen von 1,0 wirst du für Politik gar keine Chance auf eine Planstelle haben und für Französisch dürfte es selbst bei vollständiger örtlicher Flexibilität zumindest hier in BW angesichts deines Zweitfachs und der Note im 1.Staatsexamen nicht ausreichen. Selbst mit 1,0 in beiden Staatsexamina ist es bei deiner Fachkombi in BW extrem schwer eine der wenigen dafür ausgeschriebenen Planstellen zu ergattern. Sollten deine Chancen auf Einstellung in Hessen oder Thüringen besser stehen würde ich dir insofern empfehlen dort auch direkt das Ref zu machen, damit du das System kennst, dich darin profilieren kannst, SLen empfehlen kannst, etc.

    Ich weiß nicht, inwiefern eine Tätigkeit als Bundesprogrammlehrkraft eine Einstellung in den Landesdienst später beeinflussen kann oder sollte. Letztlich ändert die Tätigkeit ja nichts an dem Grundproblem, dass es für deine Fächerkombination im gymnasialen Bereich aktuell nur einen äußerst geringen Bedarf gibt und für die wenigen Stellen zu viele Bewerber:innen mit Bestnoten in beiden Staatsexamina. Eine für den Landesschuldienst besonders relevante Zusatzqualifikation ergibt sich aus dieser Tätigkeit auch nicht, auch wenn das sicherlich immens spannende Erfahrungen sind, die sich positiv auf den eigenen Unterricht auswirken können.


    Ich will nicht zu pessimistisch klingen, aber deine Fächerkombi und deine voraussichtliche Note im 1.Staatsexamen machen es doch eher unwahrscheinlich, dass du letztlich eine Planstelle am Gymnasium erhalten wirst. Setz dich insofern unbedingt sehr intensiv mit den Einstellungsoptionen aller für dich infrage kommenden Bundesländer auseinander für möglichst viele verschiedene Schularten und versuche deine Chancen realistisch einzuschätzen, sprich einen realistischen Plan B die Schulart betreffend zumindest in petto zu haben, wenn du ihn benötigen solltest.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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