Fächerkombination - Ethik oder Französisch?

  • Hallo zusammen,


    Momentan studiere ich in BW die Fächer Deutsch und Englisch auf Gymnasiallehramt. Da ich mich mit dieser Kombination auch auf Kompromissbereitschaft und Schwierigkeiten bei der Stellensuche einstellen muss, möchte ich meine Chancen bereits so stark wie möglich verbessern.

    Durch meinen längeren Auslandsaufenthalt in Frankreich, spiele ich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken Französisch als Erweiterungsfach aufzunehmen. Allerdings sorge ich mich noch etwas um den immensen Korrekturaufwand. Als Alternative käme für mich Ethik in Frage, allerdings müsste ich dies im Umfang von 120 CP studieren und könnte mich nicht, wie bei Französisch, auf 90 CP beschränken.

    Es wäre auch wichtig zu erwähnen, dass ich absolut bereit wäre eine Zusatzqualifikation für SEK. 1 oder Grundschule zu erwerben. Besonders die SEK.1 reizt mich sehr, da ich auch nebenbei an einer Realschule arbeite und mir die Schulform gut gefällt.


    Meine Fragen wäre folgende: Unterrichtet jemand bereits die Fächerkombination De, Fr und Eng und kann sagen, wie diese im Berufsalltag zu meistern ist?

    Welche Kombination würde meine Einstellungschancen am ehesten verbessern?

    Hat jemand hier eine der Zusatzqualifikationen erworben und kann berichten, wie dies abläuft?


    Ich bin dankbar für jede Hilfe! :)

  • Auf jeden Fall vergrößert F die Korrekturlast nicht, weil die Wochenstundenzahl ja gleich bleibt. Ob Ethik die Zahl der Korrekturen verringert, ist aber keineswegs sicher. In der Oberstufe können die Klausuren der hoffnungsvollen Nachwuchsphilosoohen ausgesprochen langatmig sein. Gelegentlich hast du dann auch so einen Westentaschen-Precht im Kurs sitzen, der der Überzeugung huldigt, er sei Gottes Geschenk an die Philosophie und müsse immer recht verquast und wortreich daherseiern, um diese Tatsache zu beweisen. Das kann sehr, sehr anstrengend sein, vor allem wenn solche Kaliber dann die entsprechenden Klausurseiten absondern.

  • Hat jemand hier eine der Zusatzqualifikationen erworben und kann berichten, wie dies abläuft?

    Die Zusatzqualifikation, um an den Sek.I-Schularten eine Planstelle antreten zu können erwirbst du meiner Kenntnis nach entweder, indem du nach dem Studium das Ref für die Sek.I absolvierst. So einen Fall habenw ir aktuell an der Schule. Ob es dafür irgendwelche Zusatzbedingungen gab weiß ich nicht, vermute aber, dass es angesichts des Mangels in der Sek.I direkt möglich ist bei passenden Fächerkombinationen (sprich Fächern, die es auch in der Sek.I gibt) ins Ref einzusteigen. Damit wird dann ausschließlich die Lehrbefähigung für die Sek.I erworben.

    Oder du machst erst das Ref für gymnasiales Lehramt, um die entsprechende Lehrbefähigung zu erhalten. Danach bewirbst du dich im Rahmen eines Sonderverfahrens für die Sek.I und wirst ein Jahr lang berufsbegleitend nachqualifiziert bei vollen E13-Bezügen, aber mit einem Seminartag, Kolloquien, Unterrichtsbesuchen... um auch für die Sek.I die vlle Lehrbefähigung zu erwerben. Nach dem Jahr besteht dann die Option auf A13, wenn die weiteren Bedingungen für eine Verbeamtung erfüllt sind. Auch das haben wir bei uns an der Schule im Kollegium.


    Mir ist kein Verfahren bekannt, bei dem man eine Zusatzqualifikation für die Sek.I- Schularten bereits im Studium für gymnasiales Lehramt erwirbt. Möglicherweise ist das aber neu. In dem Fall wäre ich dir dankbar, wenn du mir einen Link zu einer Hochschule die das anbietet einstellen würdest, damit ich mich schlau machen kann. Danke.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Hessen erwirbt man mit einem Gymnasiallehramtabschluss zusätzlich die Lehrgenehmigung für andere Sek I-Schularten. Ich weiß nicht, ob eine entsprechende Zusatzqualifikation bei einem Wechsel nach Baden-Württemberg einfach so übernommen werden kann.

  • In Hessen erwirbt man mit einem Gymnasiallehramtabschluss zusätzlich die Lehrgenehmigung für andere Sek I-Schularten.


    M.W. kann man aber als Gymlehrkraft nur an Gesamtschulen ohne weiteres für die Sek 1 eingestellt werden. An reinen H/R-Schulen haben die entsprechend ausgebildeten Kräfte immer den Vorzug (was ja auch fair ist); Gymlehrkräfte kommen nur in Betracht, wenn sich absolut keine Bewerber sonst finden lassen und die Stelle unbedingt besetzt werden muss.


    Theoretisch kann eine Sek-1-Lehrkraft in Hessen auch am Gymnasium eingestellt werden (nur für die Sek 1); in der Praxis dürfte dies aber nie oder fast nie vorkommen.

  • In Hessen erwirbt man mit einem Gymnasiallehramtabschluss zusätzlich die Lehrgenehmigung für andere Sek I-Schularten. Ich weiß nicht, ob eine entsprechende Zusatzqualifikation bei einem Wechsel nach Baden-Württemberg einfach so übernommen werden kann.

    Wenn man das quasi automatisch zum Gym-Abschluss dazubekommt ist das ja keine Zusatzqualifikation, nur eine Form des Umgangs und der Anerkennung in Hessen, die möglicherweise dem akuten Lehrkräftemangel in der Sek.I geschuldet ist. Solange das studierte Lehramt aber lediglich "Gymnasiallehramt" lautet (oder Gym/Ges) und man lediglich einen Abschluss als Lehrkraft im höheren Dienst erwirbt, kann man im BW nicht mal eben Lehrkraft in der Sek.I werden, ohne dass BW eben auch- infolge des Mangels in der Sek.I- bestimmte Sondermaßnahmen als Zugang in die Sek., die aktuell eröffnet sind offen hält. Diese Zugangsmöglichkeiten habe ich- soweit sie mir bekannt sind- benannt. (Wobei ich fairerweise ergänzen sollte, dass es auch noch für Gym- Kräfte geöffnete Stellen an Gemeinschaftsschulen gibt und Gym- Kräfte sich normalerweise problemlos auch an den Beruflichen Schulen bewerben können, womit sie letztlich weitestgehend auf Sek.I- Niveau unterrichten werden, nachdem die Beruflichen Gymnasien hier in BW oftmals getrennt sind von den BBSen.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Theoretisch kann eine Sek-1-Lehrkraft in Hessen auch am Gymnasium eingestellt werden (nur für die Sek 1); in der Praxis dürfte dies aber nie oder fast nie vorkommen.

    Mir sind solche Fälle zumindest in Bezug auf Gymnasialzweige an schulformbezogenen Gesamtschulen bekannt. Ob Sek-1-Lehrkräfte an reinen Gymnasien tatsächlich Einsatz finden, ist vermutlich eine Frage des konkreten Fächerbedarfs. Sie haben zumindest die formale Qualifikation hierzu.

  • Die Zusatzqualifikation, um an den Sek.I-Schularten eine Planstelle antreten zu können erwirbst du meiner Kenntnis nach entweder, indem du nach dem Studium das Ref für die Sek.I absolvierst. So einen Fall habenw ir aktuell an der Schule. Ob es dafür irgendwelche Zusatzbedingungen gab weiß ich nicht, vermute aber, dass es angesichts des Mangels in der Sek.I direkt möglich ist bei passenden Fächerkombinationen (sprich Fächern, die es auch in der Sek.I gibt) ins Ref einzusteigen. Damit wird dann ausschließlich die Lehrbefähigung für die Sek.I erworben.

    Oder du machst erst das Ref für gymnasiales Lehramt, um die entsprechende Lehrbefähigung zu erhalten. Danach bewirbst du dich im Rahmen eines Sonderverfahrens für die Sek.I und wirst ein Jahr lang berufsbegleitend nachqualifiziert bei vollen E13-Bezügen, aber mit einem Seminartag, Kolloquien, Unterrichtsbesuchen... um auch für die Sek.I die vlle Lehrbefähigung zu erwerben. Nach dem Jahr besteht dann die Option auf A13, wenn die weiteren Bedingungen für eine Verbeamtung erfüllt sind. Auch das haben wir bei uns an der Schule im Kollegium.


    Mir ist kein Verfahren bekannt, bei dem man eine Zusatzqualifikation für die Sek.I- Schularten bereits im Studium für gymnasiales Lehramt erwirbt. Möglicherweise ist das aber neu. In dem Fall wäre ich dir dankbar, wenn du mir einen Link zu einer Hochschule die das anbietet einstellen würdest, damit ich mich schlau machen kann. Danke.


    Die Zusatzqualifikation, um an den Sek.I-Schularten eine Planstelle antreten zu können erwirbst du meiner Kenntnis nach entweder, indem du nach dem Studium das Ref für die Sek.I absolvierst. So einen Fall habenw ir aktuell an der Schule. Ob es dafür irgendwelche Zusatzbedingungen gab weiß ich nicht, vermute aber, dass es angesichts des Mangels in der Sek.I direkt möglich ist bei passenden Fächerkombinationen (sprich Fächern, die es auch in der Sek.I gibt) ins Ref einzusteigen. Damit wird dann ausschließlich die Lehrbefähigung für die Sek.I erworben.

    Oder du machst erst das Ref für gymnasiales Lehramt, um die entsprechende Lehrbefähigung zu erhalten. Danach bewirbst du dich im Rahmen eines Sonderverfahrens für die Sek.I und wirst ein Jahr lang berufsbegleitend nachqualifiziert bei vollen E13-Bezügen, aber mit einem Seminartag, Kolloquien, Unterrichtsbesuchen... um auch für die Sek.I die vlle Lehrbefähigung zu erwerben. Nach dem Jahr besteht dann die Option auf A13, wenn die weiteren Bedingungen für eine Verbeamtung erfüllt sind. Auch das haben wir bei uns an der Schule im Kollegium.


    Mir ist kein Verfahren bekannt, bei dem man eine Zusatzqualifikation für die Sek.I- Schularten bereits im Studium für gymnasiales Lehramt erwirbt. Möglicherweise ist das aber neu. In dem Fall wäre ich dir dankbar, wenn du mir einen Link zu einer Hochschule die das anbietet einstellen würdest, damit ich mich schlau machen kann. Danke.

    Ich habe hier auf die zweite Methode Bezug genommen, bei welcher man die Qualifikation berufsbegleitend erwirbt, nachdem man bereits das Ref für das gymnasiale Lehramt hinter sich hat. :)

  • Danke für deine Präzisierung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Da es ja um die Verbesserung von Einstellungschancen geht: ist Französisch nicht auch Mangelfach in manchen Bundesländern?

    Außerdem könntest du in deine Überlegungen einbeziehen, dass man bei zwei Sprachen auf ein größeres didaktisches und Methodenrepertoire bei der Unterrichtsplanung zurückgreifen kann. Ich unterrichte 3 sehr unterschiedliche Fächer (1 Naturwissenschaft, 1 Fremdsprache, 1 Gesellschaftswissenschaft) und dachte mir am Anfang oft, dass zwei Fremdsprachen vielleicht doch schlauer gewesen wären als auch noch die Naturwissenschaft.. aber ich mag all meine Fächer total und das ist letztlich das wichtigste. Wenn dich Französisch begeistert, dann Französisch. Wenn es lieber Philosophie sein soll, dann Ethik. Letztlich steckt in Studium und Beruf viel Lebenszeit.

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