Bewerbung beim Schulministerium möglich?

  • Reininterpretiert habe ich gar nichts, der von dir zitierte Satz, dass ich es traurig finde, wenn Menschen unsere Geschicke leiten, die "deutlich weniger zu tun haben als im Schulalltag", so der Kollege, der es wissen muss, ist auf solche bezogen, die das wissen und ausnutzen und ist natürlich getrennt von der/dem TE zu sehen, den ich nicht kenne. Deswegen schrieb ich deutlich und mehrfach von meinen persönlichen Erfahrungen.

    Was ist schlimm daran, nicht dauerhaft über die eigene Belastungsgrenze arbeiten zu wollen und stattdessen eine Stelle bei einer Behörde mit echter Gleitzeit, Homeoffice, Freizeitausgleich und flexiblem Urlaub zu suchen? Wie genau nutzt man das aus?

    Welchen Mehrwert bringt es der Diskussion, dass du Beamte in Behörden offenbar grundsätzlich für faul hältst, weil diese sich an ihre Arbeitszeiten halten?

    Fragen über Fragen.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist schlimm daran, nicht dauerhaft über die eigene Belastungsgrenze arbeiten zu wollen und stattdessen eine Stelle bei einer Behörde mit echter Gleitzeit, Homeoffice, Freizeitausgleich und flexiblem Urlaub zu suchen? Wie genau nutzt man das aus?

    Welchen Mehrwert bringt es der Diskussion, dass du Beamte in Behörden offenbar grundsätzlich für faul hältst, weil diese sich an ihre Arbeitszeiten halten?

    Fragen über Fragen.

    Was viele "gemeine Lehrkräfte" nicht verstehen können (oder wollen) ist, dass die zentralen Entscheidungen ab bzw. oberhalb der AbteilungsleiterInnenebene getroffen werden. Das ist dann ein Personenkreis von nicht einmal zehn Leuten. Selbst die MinisterInnen sind selten frei von Einflüssen und Zwängen aus ihrer Partei, aus der Politik, die vom MP vorgegeben wird, oder den anderen MinisterInnen.


    Die Mär, dass da im MSB einige faule BeamtInnen sitzen und willkürlich irgendwelche Entscheidungen über (bzw. gegen) die Lehrkräfte treffen ist, was sie ist. Eine Mär. Gleichwohl sieht man hier auch denselben Effekt, den man auch auf der Ebene Eltern/SchülerInnen gegenüber LehrerInnen sieht.

    Der/die Machtlose kann seine/ihre eigene Position nur dadurch aufwerten, indem er/sie diejenigen in der mächtigeren Position moralisch diskreditiert.


    Stimmt es, dass wir Noten nach der Nasenform unserer SchülerInnen vergeben?
    Stimmt es, dass jemand, der/die etwas gegen eine Lehrkraft sagt, direkt eine schlechte Note bekommt?
    Stimmt es, dass jede Entscheidung, die wir "gegen" eine/n SchülerIn treffen, per se unfair ist (weil sie dem/der SchülerIn nicht gefällt?)


    Stimmt es, dass wir den Beruf nur deshalb ergriffen haben, weil wir (INSERT YOUR PREFERRED PREJUDICE HERE)?


    Die meisten von uns würden das entrüstet von sich weisen. Das gilt dann aber auch für die Ebenen über uns.


    Natürlich ändert das nichts daran, dass wir uns über Entscheidungen, die von oben kommen, ärgern, dass wir sie nicht nachvollziehen können und dass wir es (natürlich !) ganz anders gemacht hätten. Mein (zweifellos auch begrenztes) Wissen über tiefere Zusammenhänge hilft mir ungemein, eben diese Entscheidungen zu verstehen und nachzuvollziehen, warum die Dinge so sind wie sie sind - und warum sich daran langfristig auch nur begrenzt etwas ändern wird.

  • Bolzbold

    Vieles was Du sagst ist richtig, warum sich jedoch langfristig nichts ändern kann, will mir nicht in den Kopf. Seitdem ich in Schweden war und die Arbeitsbedingungen dort gesehen habe, weiss ich zumindest, dass keine Vorstellungen keine Utopien sind. Eine Gesellschaft muss nur wollen. Diese will zur Zeit nicht und wird dafür einen verdammt hohen Preis bezahlen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    chemikus


    Volle Zustimmung. Bis es dann eines fernen Tages soweit ist, werden entsprechende Gruppierungen und politische Parteien bei 30+% an Unterstützung in diesem Lande erfahren. Spätestens dann werde ich mir Gedanken übers Auswandern machen.


    Der Föderalismus in seiner aktuellen Form ist der größte Bremsklotz. Mag er eine Zentralisierung der politischen Macht zu Recht verhindern, so verhindert er seit Jahrzehnten viele sinnvolle und notwendige Reformen. Angesichts der aktuellen und kommenden PolitikerInnengenerationen bin ich auf der anderen Seite wiederum froh, dass es so ist.

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