Bewerbung beim Schulministerium möglich?

  • Hallo zusammen,


    kann ich mich - ohne meine Schulleitung zu informieren - auf eine Stelle im Schulministerium bewerben?

    Die Voraussetzungen erfülle ich; es geht mir nur darum, ob ich mich ohne Wissen der SL bewerben darf oder sollte. Ich denke, sobald die Bewerbung bearbeitet wird, wird die Schulleitung ja sowieso kontaktiert und erfährt davon. Oder? Kann sie ein Veto einlegen?

    Bekomme ich ein Problem, wenn ich eigentlich gerade in einem Beförderungsverfahren an meiner Schule stecke (Stelle ist noch nicht ausgeschrieben)?

    Vielen Dank für eure Anmerkungen!

  • Ob es rechtlich möglich ist, der SL erst mal noch nichts zu sagen, weiß ich nicht.

    Ob es taktisch klug ist, ist die Frage. Ich persönlich würde mit offenen Karten spielen (Weniger wegen der noch nicht ausgeschriebenen Stelle an der eigenen Schule), sondern eher wegen des Verhältnisses zur SL, wenn aus der Bewerbung für das Schulministerium nichts wird.

    Weiß dein SL, dass du dich auf die nicht ausgeschriebene Stelle an deiner Schule bewerben möchtest?

    Ich würde nach den Ferien mit der SL reden und andeuten, dass ein (großes) Interesse der Bewerbung ins Schulministerium vorliegt.

  • Ob es rechtlich möglich ist, der SL erst mal noch nichts zu sagen, weiß ich nicht.

    Ob es taktisch klug ist, ist die Frage. Ich persönlich würde mit offenen Karten spielen (Weniger wegen der noch nicht ausgeschriebenen Stelle an der eigenen Schule), sondern eher wegen des Verhältnisses zur SL, wenn aus der Bewerbung für das Schulministerium nichts wird.

    Weiß dein SL, dass du dich auf die nicht ausgeschriebene Stelle an deiner Schule bewerben möchtest?

    Ich würde nach den Ferien mit der SL reden und andeuten, dass ein (großes) Interesse der Bewerbung ins Schulministerium vorliegt.

    Vielen Dank für die Rückmeldung! Damit hast du sicherlich recht. Ich möchte die SL nicht vor den Kopf stoßen.

    Was die ausgeschrieben Stelle angeht: Man drängt mich dazu, da ich die Stelle schon seit Jahren ausübe. Auf meine Einwände, dass ich weniger arbeiten möchte, ist man nicht eingegangen. Die ausgeschrieben Stelle beim Schulministerium kam jetzt zufällig und eröffnet mir ggf eine neue Möglichkeit, die ich bisher noch gar nicht in Betracht gezogen habe. Ich weiß aber, dass es der SL nicht gefallen würde, wenn ich nach Düsseldorf wechsle...

  • Ich möchte die SL nicht vor den Kopf stoßen.

    Ich finde den Weg, sich zu bewerben und nichts zu sagen definitiv den größten Stoß vor den Kopf. Geht m.E. überhaupt nicht. Vor allem, wenn du den Posten nicht bekommst, würde ich an dieser Schule auf nichts mehr hoffen.

    Edit: die Wahrscheinlichkeit, dass "die" sich alle kennen, bzw. das erste Telefonat sich nach deinem Bewerbungseingang an deine Schulleitung richtet, halte ich übrigens für äußerst groß.


    Ob du dich auf dem Dienstweg bewerben musst, weiß ich nicht. Das dürfte aber in der Stellenbeschreibung stehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Du kannst Dich dort ohne Information an die SL bewerben. Falls Du für das Auswahlgespräch freigestellt werden müsstest, könntest Du spätestens dann Dein Vorhaben nicht mehr so fortführen.
    Falls Du genommen wirst, wird irgendwann eine Abordnungsverfügung an die SL geschickt.

    Die Info an die SL, dass man sich dort bewerben möchte bzw. beworben hat, kann ja theoretisch auch ein Schuss vor den Bug sein, weil die SL dann spätestens weiß, dass Du im Zweifelsfall bereit bist zu gehen, wenn sich für Dich nichts ändert.


    Effektiv verhindern kann die SL eine Abordnung ans MSB in der Regel nicht - das wäre auch bis auf extreme Situationen mit Mangelfächern stategisch nicht klug. Letztlich entscheidet das ohnehin die BR.

    Nur am Rande: Solange eine A14-Stelle nicht ausgeschrieben ist, steckst Du auch in keinem Beförderungsverfahren - das ist alles solange heiße Luft, bis Du Dich formal bewerben kannst und die Revision ansteht.

    • Offizieller Beitrag

    Achso und diese Begründung...

    ...kombiniert mit einer Bewerbung ins Ministerium ist für meinen Geschmack auch äußerst unklug.

    In dieser Kombination ist das in der Tat auf dem Papier unklug.
    In der Realität ist es so, dass man als pädagogischer Mitarbeiter, falls es sich um eine solche Stelle handeln sollte, deutlich weniger zu tun hat als im Schulalltag. Und selbst wenn es einmal stressig werden sollte, kann man aufgrund der Arbeitszeiterfassung entsprechende Überstunden auch durch Freizeitausgleich wieder kompensieren. Bis zu 50% Arbeit im Homeoffice sollte man auch nicht unterschätzen - das senkt das Stresslevel - und erhöht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ganz erheblich.

    Falls es sich um eine Referentenstelle handeln sollte, dürfte das Arbeitsaufkommen zwar höher sein, aber auch hier gilt das oben Gesagte zur Arbeitszeiterfassung etc. Gleichsam gibt es auch im MSB Phasen, in denen weniger los ist und in denen man dann etwas zur Ruhe kommt.

  • Audiatur et altera pars... Wir kennen die SL nicht, die hier betroffen sein könnte. Zumal schon Lichtenberg wusste: "Einen rechten Ochsen stößt man am besten geradewegs vor den Kopf."

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Naja, mag sein, traurig allemal, dass Menschen mit der Einstellung dann unsere Geschicke leiten.


    Naja, mag sein, traurig allemal, dass Menschen mit der Einstellung dann unsere Geschicke leiten.

    Wie meinst du das? Mir geht es nicht darum, einen gut bezahlten Job zu finden, in dem ich weniger arbeite. Ich arbeite gerne und gebe immer mein Bestes. Aber irgendwann werden die Aufgaben neben dem eigentlichen Job so groß, dass man sie nicht mehr bewältigen kann.

    Der Job beim Ministerium interessiert mich inhaltlich sehr; er bedeutet auch viel Arbeit, aber eben nur zu einem Thema. Ich habe die Ausschreibung zufällig entdeckt.

  • Wie meinst du das? Mir geht es nicht darum, einen gut bezahlten Job zu finden, in dem ich weniger arbeite. Ich arbeite gerne und gebe immer mein Bestes. Aber irgendwann werden die Aufgaben neben dem eigentlichen Job so groß, dass man sie nicht mehr bewältigen kann.

    Der Job beim Ministerium interessiert mich inhaltlich sehr; er bedeutet auch viel Arbeit, aber eben nur zu einem Thema. Ich habe die Ausschreibung zufällig entdeckt.

    Es war vermutlich nicht auf dich bezogen, sondern auf eine Person oder mehrere andere Personen, die aufgrund dieser Motiviation zum Schulministerium gehen.

    Ebenso wie es Kolleg:innen gibt, die Lehrer:in geworden sind, da sie lange Ferien haben/ da sie sich erhofft haben, früh Feierabend zu haben und nicht, da sie gerne Lehrer:in sind. Das trifft aber nicht auf alle Lehrer:innen zu. Solche Motivationen wirst du in jedem Job finden.

  • Apfeltasche15 , du hast deiner SL gesagt, dass du ein Beförderungsamt nicht schaffst, da es dir zu viel Arbeit ist. Gleichzeitig möchtest du dich auf eine Stelle im Ministerium bewerben. Wie würde das für dich klingen, wenn du Schulleitung wärst?


    Und meiner ganz persönlichen Meinung nach, geht es bei Pöstchen nicht um Bestenauslese, sondern darum, sich mit den richtigen Nasen gutzustellen. Das ist natürlich auch mein ganz persönlicher Frust mit Vollpfosten in meiner zuständigen Behörde, die ihren Aufgaben nicht gewachsen sind oder keinen Bock darauf haben und die Stechuhr bemühen, was leider ganz konkrete Auswirkungen auf viele Menschen hat. Dafür kannst du natürlich nichts.


    Menschen machen halt unterschiedliche Erfahrungen und geben daher unterschiedliche Tips.

  • Apfeltasche15 , du hast deiner SL gesagt, dass du ein Beförderungsamt nicht schaffst, da es dir zu viel Arbeit ist. Gleichzeitig möchtest du dich auf eine Stelle im Ministerium bewerben. Wie würde das für dich klingen, wenn du Schulleitung wärst?


    Und meiner ganz persönlichen Meinung nach, geht es bei Pöstchen nicht um Bestenauslese, sondern darum, sich mit den richtigen Nasen gutzustellen. Das ist natürlich auch mein ganz persönlicher Frust mit Vollpfosten in meiner zuständigen Behörde, die ihren Aufgaben nicht gewachsen sind oder keinen Bock darauf haben und die Stechuhr bemühen, was leider ganz konkrete Auswirkungen auf viele Menschen hat. Dafür kannst du natürlich nichts.


    Menschen machen halt unterschiedliche Erfahrungen und geben daher unterschiedliche Tips.

    Ich mache den Job an meiner Schule, für den ich jetzt in Form der A 15-Beförderung lediglich belohnt werde, schon seit Jahren. Bei dem Gespräch über diese Beförderung habe ich ausgedrückt, dass ich den Job gerne mache, aber nicht weiß, ob ich diese zusätzliche Belastung für die nächsten 30 Jahre tragen kann und will.

    Der Posten beim Ministerium ist für mich inhaltlich reizvoll und würde sich auf ein Aufgabenbereich konzentrieren. Aber mir ist inzwischen auch bewusst, dass das das falsche Signal an die SL wäre. Ich werde es mir nochmal gründlich überlegen und ggf erst nochmal das eigentliche Problem ansprechen.

    Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!!

  • Menschen machen halt unterschiedliche Erfahrungen und geben daher unterschiedliche Tips.

    Und dann gibt es Menschen, die so vermessen sind, ohne weitere Hintergrundinfos andere zu brandmarken, indem sie sich lediglich auf ein eigenes Vorurteil verlassen. Der Wunsch, weniger zu arbeiten, deutet hier überhaupt nicht auf eine Minderleistung hin, sondern auf die Erkenntnis, dass eine dauerhafte Überschreitung der Wochenarbeitszeiten nicht haltbar ist und im gemeinsamen Gespräch nach einer sinnvollen Lösung gesucht werden soll. Wie man dann

    Naja, mag sein, traurig allemal, dass Menschen mit der Einstellung dann unsere Geschicke leiten.

    da rein interpretieren kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.



    Zum eigentlichen Thema: es schadet überhaupt nicht - auch ohne vorheriges Gespräch mit der SL - zumindest mal Kontakt mit der für die Stellenbesetzung verantwortlichen Person aufzunehmen, um genauer herauszuhören, ob die Alternative im Ministerium wirklich etwas für einen wäre. Nicht selten hat man da schon einmal ein Gefühl dafür, ob sich eine Bewerbung überhaupt lohnt. Über eine solche würde ich die SL auch informieren, i.d.R. wird sie das sonst ohnehin zeitnah über Dritte. Hier bietet es sich durchaus an, mit offenen Karten zu spielen.

  • Ich mache den Job an meiner Schule, für den ich jetzt in Form der A 15-Beförderung lediglich belohnt werde, schon seit Jahren. Bei dem Gespräch über diese Beförderung habe ich ausgedrückt, dass ich den Job gerne mache, aber nicht weiß, ob ich diese zusätzliche Belastung für die nächsten 30 Jahre tragen kann und will.

    Der Posten beim Ministerium ist für mich inhaltlich reizvoll und würde sich auf ein Aufgabenbereich konzentrieren. Aber mir ist inzwischen auch bewusst, dass das das falsche Signal an die SL wäre. Ich werde es mir nochmal gründlich überlegen und ggf erst nochmal das eigentliche Problem ansprechen.

    Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!!

    Du hast eine A15-Stelle, sprich irgendwas im Bereich SL/stellv. SL/OSKO/Abteilung. Gerade da solltest du den Dienstweg einfach einhalten.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Über eine solche würde ich die SL auch informieren, i.d.R. wird sie das sonst ohnehin zeitnah über Dritte. Hier bietet es sich durchaus an, mit offenen Karten zu spielen.

    Nichts anderes schrieb ich.


    Der Wunsch, weniger zu arbeiten, deutet hier überhaupt nicht auf eine Minderleistung hin, sondern auf die Erkenntnis, dass eine dauerhafte Überschreitung der Wochenarbeitszeiten nicht haltbar ist und im gemeinsamen Gespräch nach einer sinnvollen Lösung gesucht werden soll.

    Weißt du nicht, darum ging es auch nicht. Es war ein Hinweis meinerseits, wie es möglicherweise bei der Schulleitung ankommen kann, wenn man eine Stelle aufgrund Überlastungserleben ablehnt, gleichzeitig aber ein anderes Amt mit wahrscheinlich höherer Funktion annehmen möchte. Es ist also ein Hinweis, sich ein paar Argumente zu überlegen, warum man die Stelle gerne hätte und denkt, dafür geeignet zu sein. Zu vermitteln, dass man der Schule und Arbeit dort entfliehen möchte, halte ich für keinen guten Bewerbungsgrund. Dass man das nicht im Amt sagt, ist klar, aber ich vermute, dass das Bild, das man bei der eigenen Schulleitung hinterlässt, nicht unwichtig ist.


    Reininterpretiert habe ich gar nichts, der von dir zitierte Satz, dass ich es traurig finde, wenn Menschen unsere Geschicke leiten, die "deutlich weniger zu tun haben als im Schulalltag", so der Kollege, der es wissen muss, ist auf solche bezogen, die das wissen und ausnutzen und ist natürlich getrennt von der/dem TE zu sehen, den ich nicht kenne. Deswegen schrieb ich deutlich und mehrfach von meinen persönlichen Erfahrungen.


    Edit: ich hätte meine Einlassungen freundlicher formulieren sollen, tut mir Leid. In der Sache sehe ich es aber so.

    • Offizieller Beitrag

    Reininterpretiert habe ich gar nichts, der von dir zitierte Satz, dass ich es traurig finde, wenn Menschen unsere Geschicke leiten, die "deutlich weniger zu tun haben als im Schulalltag", so der Kollege, der es wissen muss, ist auf solche bezogen, die das wissen und ausnutzen und ist natürlich getrennt von der/dem TE zu sehen, den ich nicht kenne.

    Hier bitte ich darum, zwischen der Abordnung als pädagogischer Mitarbeiter (befristet!) und einer Versetzung im Zuge der Übernahme einer Referentenstelle zu differenzieren. Ersterer lenkt keine Geschicke - er bzw. sie ist sogar relativ am Ende der Nahrungskette im MSB. Ein/e ReferentIn lenkt in der Regel auch keine Geschicke. Die, die wirklich die Geschicke lenken, sind in der Besoldungsgruppe B4 oder B6 und darüber. Und hier ist das Arbeitsaufkommen in der Tat ein ganz anderes. Da möchte ich definitiv nicht tauschen.


    Um noch einmal den Vergleich zwischen Schulalltag und Behörde zu bemühen:

    Der zentrale Unterschied sind die zigtausend Mikroentscheidungen und die ständige Aufmerksamkeit, die in der Schule über mehrere Stunden gefordert werden - ohne Pause. In der Behörde kann ich in der Regel aufs Klo gehen, wann ich will, kann etwas trinken und essen, wann ich will (Ausnahme natürlich Dienstbesprechungen etc.) und kann auch mal fünf Minuten durchschnaufen, wenn es Not tut. Und ich habe eine Mittagspause, die ich nehmen muss. Tue ich das nicht, wird die Zeit auch nicht auf dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben.
    Alleine diese vier "Annehmlichkeiten", wobei es grotesk ist, das überhaupt thematisieren zu müssen, zeigen, wie heftig Schule sein kann - und wie normal (!) - Behördenalltag sein kann.
    Dass die Leute dort per se zu wenig arbeiten würden, habe ich nie behauptet, es wäre ferner sogar überaus anmaßend, dies so zu tun.

  • Meistens handelt es sich um befristete Abordnungen, die auch häufig verlängert werden. Dementsprechend sind damit im Regelfall auch keine höheren Dotierungen verbunden.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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