Kinderwunschbehandlung und Vereinbarkeit mit der Schule

  • Aber mittlerweile bin ich Mama von zwei Jungs (5+8) 💗 und die Erinnerung an den teilweise sehr anstrengenden Weg dorthin verblasst.

    Weil es jetzt noch viel anstrengender ist, stimmts? Aber vielleicht bin ich (Vater von Töchtern) nur Neffen-geschädigt.

  • Inwiefern? Ich würde dem widersprechen.

    Ich wollte dem auch widersprechen und dachte, mein Sohn wird schon wegen seiner älteren Schwestern nicht so ein Raudi. Obwohl er tatsächlich eher ein ruhiger Typ ist, war er von Anfang an viel mutiger und hat trotz des ganzen Mädchenspielzeugs immer technische Dinge gefunden (die er gar nicht anfassen sollte), um sich damit zu beschäftigen. Z.B. Kaffemühle, Verstärker, Fernbedienungen, Telefon. Er hat sich mit ein paar Monaten im Hochstuhl hochgezogen und an der Lampe versucht zu schaukeln. Hochstuhl also weg, gleich richtiger Stuhl. Zum eigenen Schutz kam er manchmal in den Laufstall, hat sich dann aber auf ein quer stehende Perlenstange gestellt und kopfüber über die Brüstung aufs Parkett gestürzt. Dafür kam der Christbaum in den Laufstall. Der Kater hat diesen sehr ehrfürchtig behandelt, der Sohn hat ihn abgeräumt. Mit dem Bobbycar fuhr er mit 1,5 oder 2 Jahren laut jubelnd den steilen Weg neben dem Haus herunter, hatte vor nix Angst.

    Mit 7 hat er der 17jährigen erklärt, wie man rückwärts einparkt. Draußen was aufgebaut, sie musste mit dem Catcar üben und mit ferngesteuerten Autos. Er hat Verkehrsschilder gebastelt und sie abgefragt. Usw.usw. Autofahren viel schneller gekonnt, als die Schwestern, ebenso von selbst die Bohrmaschine benutzen usw.

    Ich dachte ja auch immer, das sei alles ein Gerücht, aber bei uns war/ist es tatsächlich so, dass der Sohn ein Technikgen hat.


    Ist es bei dir anders?

  • Aber mittlerweile bin ich Mama von zwei Jungs (5+8) 💗 und die Erinnerung an den teilweise sehr anstrengenden Weg dorthin verblasst.

    Das ist bei mir - mit einem Kind (jetzt 6) nicht so, dass die Erinnerung verblasst ist. Es war psychisch mit die belastendste Zeit, die es für mich gab in meinem Leben. Was bei mir aber auch damit zusammenhing, dass mir viele Endokrinologen "versicherten", ich hätte definitiv zu schlechte Werte für ein eigenes Kind. Die Aussicht, vielleicht kinderlos bleiben zu müssen aufgrund meines Alters war das Schlimmste an der Behandlung. Es ist sicher für jede Frau kein Spaziergang. Aber wenn du mit Anfang 30 und guten Werten mit der Behandlung beginnst, ist es definitiv etwas Anderes als wenn du Ende 30 bist und von Versuch zu Versuch verzweifelter wirst, weil dein Körper bereits auf nichts mehr reagiert. Daher empfinde ich immer noch tiefe Dankbarkeit für mein Kind.

  • Weil es jetzt noch viel anstrengender ist, stimmts? Aber vielleicht bin ich (Vater von Töchtern) nur Neffen-geschädigt.

    Ich war und bin immer noch dankbar, für die Anstrengung, die mir mein Kind bereitet. Weil es nicht selbstverständlich ist, ein Kind zu bekommen, noch dazu ein gesundes Kind. Das vergessen viel zu viele Menschen.

  • Das ist bei mir - mit einem Kind (jetzt 6) nicht so, dass die Erinnerung verblasst ist. Es war psychisch mit die belastendste Zeit, die es für mich gab in meinem Leben. Was bei mir aber auch damit zusammenhing, dass mir viele Endokrinologen "versicherten", ich hätte definitiv zu schlechte Werte für ein eigenes Kind. Die Aussicht, vielleicht kinderlos bleiben zu müssen aufgrund meines Alters war das Schlimmste an der Behandlung. Es ist sicher für jede Frau kein Spaziergang. Aber wenn du mit Anfang 30 und guten Werten mit der Behandlung beginnst, ist es definitiv etwas Anderes als wenn du Ende 30 bist und von Versuch zu Versuch verzweifelter wirst, weil dein Körper bereits auf nichts mehr reagiert. Daher empfinde ich immer noch tiefe Dankbarkeit für mein Kind.

    Ich war bei der Geburt des ersten Kindes 40 und bei der Geburt des zweiten Kindes 43. Ich weiß, was du meinst. Ich/wir sind auch unendlich dankbar dafür, dass es nach den vielen Jahren mit mehreren FG dann doch noch geklappt hat. Wir mussten dafür aber weit gehen und alles was an Unterstützung machbar war, haben wir genutzt. Trotzdem denke ich nicht immerzu daran. Ich lebe einfach das Leben, den Alltag mit den Jungs.

  • Danke für deine ausführliche Erläuterung, Zauberwald . Freut mich, dass du auf meine Rückfrage eingegangen bist.


    Das, was du über deinen Sohn, das Aufwachsen unter Mädels und seine Interessen beschreibst, ist sehr schön. Total klasse auch, dass er so technisch interessiert und stets seiner Neugier gefolgt ist, mit verschiedensten Dingen experimentiert und Neues ausprobiert oder geschaffen hat. Kinder sind von Geburt an sehr wissbegierig und tragen eine Neugierde in sich, die lebenslang der Treiber fürs Lernen und die damit einhergehenden Lernprozesse darstellt. Dem Kind dann wiederum auch den Raum zu geben, diese Neugierde stillen und sich sowie die eigenen Interessen entfalten zu können, so wie ihr als Eltern es eurem Sohn -genauso wie auch den Mädels, nehme ich zweifelsohne an- ermöglicht habt, ist wunderbar und würde ich persönlich auch immer wieder so handhaben.


    Ich hatte deine Aussage zunächst so interpretiert, dass Jungs aufgrund ihres (sozialen) Geschlechtes schon ''anders'' auf die Welt kämen. Also, dass ''Jungs eben Jungs sind und diese typischerweise Autos mögen, überwiegend blaue Kleidung tragen und Dinosaurier klasse finden'' (Überzogenes Beispiel für die festgelegte Geschlechterrolle, also die Eigenschaften, Zuschreibungen, Vorstellungen und Verhaltensweisen, die mit einem ''typischen'' Jungen verknüpft würden). Meine Antwort auf diese Interpretation wäre gewesen, dass Kinder in erster Linie -unabhängig davon, ob weiblich, männlich oder intergeschlechtlich- auf die Welt kommen, in dem sie geboren werden und alles, was danach kommt (Zuschreibungen, Klischees, Rollenbilder, Geschlechterrolle), von Tag eins an (bewusste und/oder unbewusste) Erziehung(ssache) ist. Ich bin davon überzeugt, dass es auch (eines) deine(r) Mädels mit dem ''Technikergen'' hätte treffen können. :)


    Ich habe bei den Kindern genau diese Erfahrungen gemacht, also dass das Mädel, ebenso technisch wie handwerklich sehr interessiert ist, wohingegen die Jungs tatsächlich von klein auf bereits viel lieber in der Küche standen, um sich beim Backen und Kochen auszutoben oder mitzuhelfen. Ähnliches bei der Gartenarbeit: Die Jungs guckten in den Frühlings-/Sommermonaten deutlich öfter über die Schulter und packten beim Bepflanzen/Ernten an, wohingegen sich das Mädel tierisch langweilte und viel lieber im Schuppen ihre kleine ''Werkstatt'' errichtete. ^^

  • Mein Töchterlein ist (zum Glück und auch ein bisschen unterstützt) sehr offen, sie programmiert ihren Calliope, ist in der Inf-AG und liebt Mathe, gleichermaßen spielt sie (noch) mit Puppen und macht auch "typisches" Mädchenzeugs. Und der Bub spielt auch mal Papa (mit Schwesterleins Puppen) und rennt kurz drauf mit seiner Nerf durch die Gegend.


    Aber grad bei den Kindergeburtstagen ist der Unterschied zwischen den Buben und Mädchen extrem krass, was Lautstärke und wildes spielen angeht (Beschreibung des bisherigen Erlebens). Aber beides trotzdem schön.

  • Ich war bei der Geburt des ersten Kindes 40 und bei der Geburt des zweiten Kindes 43. Ich weiß, was du meinst. Ich/wir sind auch unendlich dankbar dafür, dass es nach den vielen Jahren mit mehreren FG dann doch noch geklappt hat. Wir mussten dafür aber weit gehen und alles was an Unterstützung machbar war, haben wir genutzt. Trotzdem denke ich nicht immerzu daran. Ich lebe einfach das Leben, den Alltag mit den Jungs.

    Ja, das mache ich ja auch. Ich habe auch kein Trauma von der Behandlung (kenne Frauen, die das haben). Trotzdem mache ich mir eben manchmal bewusst, wie viel Glück wir hatten. Vor allem auch, ein gesundes Kind zu haben. Ich hatte mit über 40 den Verdacht auf Trisomie 21, der sich Gott sei Dank nicht bestätigt hatte. Für uns aber ausschlaggebend war, kein 2. Kind mehr "zu erzwingen". Man soll sein Glück nicht überstrapazieren.

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