Anspruchsvollere Beschulung für Kinder mit Gymnasialempfehlung in Sachsen-Anhalt?

  • Liebe Grundschullehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, ich muss mal die Frage einer Freundin weiterleiten. Ihr Sohn ist in der 4. Klasse und hat eine Gymnasialempfehlung erhalten. Seitdem werden an ihn und alle anderen gymnasialempfohlenen Kinder höhere Anforderungen gestellt. Sie schreiben schwierigere Diktate und Mathearbeiten als die anderen Kinder. Ist das üblich so in S-A oder eine Besonderheit der entsprechenden Schule?

  • Mich würde wundern, wenn Binnendifferenzierung überhaupt erst in der 4. Klasse anfängt....

    Binnendifferenzierung ist aber nicht gleichbedeutend mit zieldifferenten Arbeiten (in NDS untersagt).


    Es ist aber üblich mit den gymnasialempfohlenen Kindern Inhalte zu vertiefen oder zu erweitern und den Übergang vorzubereiten.

  • Binnendifferenzierung ist aber nicht gleichbedeutend mit zieldifferenten Arbeiten (in NDS untersagt).


    Es ist aber üblich mit den gymnasialempfohlenen Kindern Inhalte zu vertiefen oder zu erweitern und den Übergang vorzubereiten.

    Da bin ich vollkommen bei dir. Es ist bislang nicht ausgeführt, inwiefern überhaupt zieldifferente Arbeiten erfolgen oder in den Arbeiten einfach unterschiedliche Anforderungsniveaus als "Ziel" transparent gemacht werden.

  • Schwierigere Diktate - klingt nach einem anderen Diktat oder 3 weiteren Sätzen - man muss ja dann auch beides diktieren. Üben lassen kann man natürlich verschiedene Texte.

    Andere Mathearbeiten klingt auch nach verschiedenen Arbeiten, die ja ausgeteilt und bearbeitet werden, dann müssen die gym-Kinder weitere Aufgaben im AFB II und III bewältigen. Das wird sonst auch erwartet für gute Noten und den Übergang zum Gym.

  • Ich habe gerade mal interessehalber in die Kerncurricula für die Grundschule in Schleswig-Holstein geschaut. Dort ist explizit die Rede von "differenzierten Formen der Leistungsüberprüfung und -bewertung, die neben der diagnostischen auch eine ermutigende Funktion" erfüllen soll.

  • Liebe Grundschullehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, ich muss mal die Frage einer Freundin weiterleiten. Ihr Sohn ist in der 4. Klasse und hat eine Gymnasialempfehlung erhalten. Seitdem werden an ihn und alle anderen gymnasialempfohlenen Kinder höhere Anforderungen gestellt. Sie schreiben schwierigere Diktate und Mathearbeiten als die anderen Kinder. Ist das üblich so in S-A oder eine Besonderheit der entsprechenden Schule?

    Nachdem die sachsenanhaltinische Fraktion jenseits der Fragen zum Seiteneinstieg kaum präsent ist im Forum scheint mir der schnellste (und in jedem Fall naheliegendste) Weg zu sein, das direkt mit der entsprechenden Lehrkraft zu besprechen. Diese müsste doch dazu imstande sein, das entsprechend zu begründen sei es mit der Vorgehensweise der Schule, schulrechtlichen Vorgaben oder eben auch Überlegungen zur Binnendifferenzierung im eigenen Unterricht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für eure Antworten. Ja, die Gym-Kinder schreiben andere Arbeiten, länger und anspruchsvoller. Das gab es vorher nicht, wurde erst jetzt eingeführt. Die Nachbargrundschule handhabt es auch nicht so. In S-H dürfen in der GS nur sonderpädagogisch geförderte oder Kinder mit Nachteilsausgleichen andere/kürzere Arbeiten schreiben, alle anderen schreiben dieselbe Arbeit. Der Weg dahin darf aber natürlich unterschiedlich sein. Wir bereiten die Gym-Kinder auch vor, aber in der Auswahl der Aufgaben im Unterricht, nicht in den Klassenarbeiten.

    Hat uns einfach interessiert ;)

  • In Niedersachsen ist es nicht erlaubt, zieldifferente schriftliche Arbeiten schreiben zu lassen. Das geht nur beim Vorliegen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs Lernen oder Geistige Entwicklung, dann natürlich nach unten differenziert. Was aber sehr wohl geht (und das ist sicherlich auch sinnvoll): Die Gym-Kinder im Unterricht zu fordern durch schwierigere und umfangreichere Aufgaben, herausfordernde Tests anfertigen zu lassen (die jedoch nicht benotet werden dürfen) und zusätzliche Aufgaben aufzugeben wie Präsentationen oder schriftliche Ausarbeitungen (die dann in die mündliche Note einfließen). Bei schriftlichen Arbeiten einfach einen schwierigeren Text für die starken Schüler zu verwenden, geht in meinem Bundesland nicht.

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